Ein Experiment
Verfasst: Di 11. Jan 2022, 22:05
Ich habe überlegt, ob ich mich zu diesem Thema noch einmal äußern soll. Es ist jedoch nötig, weil ich das, was mit mir gerade passiert, festhalten muss, ganz egoistisch für mich. Ich weiß noch nicht, ob ich das privat lasse oder öffentlich einstelle, falls ja, bitte ich alle Leser im Voraus um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
Niemand muss lesen, einfach wegklicken und alles ist gut.
In den vergangenen Tagen habe ich zwei Filme gesehen, die sich an unterschiedlichen Enden des Themas befinden, aber gleichzeitig einen Kreis schließen.
1. Wij aka We aka Wir – Der Sommer…
(Ich führe hier mehrere Titel auf, da ich den Film ohne deutsche Synchro hatte. Wer keine offizielle Veröffentlichung kaufen kann, muss eben nehmen, was er kriegt.)
Entstanden bereits 2018; seit satten drei Jahren war mir seine Existenz unbekannt und ich wünschte, ehrlich gesagt, es wäre dabei geblieben. Hat mich erinnert an Catherine Braillat, die ich ähnlich unerfreulich und für mich persönlich vollständig sinnlos empfand. Damals war ich allerdings ein ganzes Stück jünger und konnte das gut wegstecken. Inzwischen bin ich alt und krank, dünnhäutiger und erschöpft durch die täglichen Qualen, gemeinhin Leben genannt. Deshalb waren die Auswirkungen diesmal anders. Vergangene Nacht hatte ich Alpträume, heute fühlte ich mich seelisch und körperlich beschmutzt und beschädigt. Sollten die Macher des Films das bezweckt haben, Glückwunsch!
Nach dem Duschen und dem draußen unterwegs sein, wurde es etwas besser. Trotzdem werde ich mir so etwas freiwillig nie wieder anschauen.
2. Die Toten vom Bodensee – Das zweite Gesicht
Lange zurückliegende Verbrechen führen zu zwei Tötungen und einem Tötungsversuch. Grundidee und Drehbuch fand ich ausgesprochen interessant, die Umsetzung durchaus gelungen. Was die psychische Störung „multiple Persönlichkeit“ angeht, bin ich mir unsicher, ob das realistisch dargestellt wurde. Die beiden Betroffenen, die ich bisher selbst kennenlernte, hatten weit mehr als „nur“ zwei Personen in sich und nach meiner Kenntnis ist das auch zumindest verbreiteter. Gibt deshalb einen halben Punkt Abzug. Ansonsten ist die hier gezeigte Form des Umgangs mit Sexualität für mich viel näher und zutreffender. Wer jetzt clever kombinieren kann und den Film gesehen hat, erahnt wohl, was ich meine. Weiter werde ich das jedoch nicht ausführen, ist schlicht privat.
Das sinngemäße Zitat „Ich hatte gehofft, es würde mir danach besser gehen. Tut es aber nicht, mir geht’s immer noch beschissen.“ hätte ich nicht treffender verfassen können.
Die Kombination dieser beiden Filme stellt für mich eine Art Fügung dar, die mich in der Umsetzung einer Idee bestärkte, die mir schon länger im Kopf rumspukt. Ich merke ja bereits seit einigen Jahren, dass das Anschauen von Filmen für mich immer anstrengender wird und der Spaß immer mehr verloren geht.
Lange wusste ich gar nicht, warum ich die Musik höre, die ich höre und die Filme schaue, die ich schaue. Inzwischen habe ich das verstanden. Aber mit diesem Verstehen hat sich das Rezept zur Kontrolle meiner Gefühle leider überholt und funktioniert nicht mehr.
Meine beste Freundin, der einzige Mensch, der mich zu etwa 80% Prozent kennt und dem ich zu etwa 80% vertraue, ansonsten vertraue ich niemandem, sagt, es liegt in meiner Macht, ob ich mich meinen Gefühlen stelle oder weiter das Leid akzeptiere. Ich weiß, dass sie recht hat! Aber das Leid aushalten und dabei unverletzlich wirken, ist leider die einzige Überlebensstrategie, die ich gelernt habe.
Deshalb gibt es jetzt das von mir so getaufte „Experiment“, das schlicht daraus besteht, keinerlei Filme oder Serien mehr zu konsumieren. Keine Videos (super, alle Recorder sind sowieso defekt), keine DVDs, keine Mediathek, TV-Empfang besitze ich bereits seit 2019 nicht. Selbst die kommende Staffel von „Schloss Einstein“ ab Februar werde ich voraussichtlich knicken. Es existieren genug Alternativen in Form von Musik, Hörbüchern, Podcasts und gedruckten Büchern, sodass mir nicht langweilig werden muss und ich auf visuelle Reize verzichten kann. Mal schauen, wie es mir damit geht (besser, schlechter, unverändert oder…) und wie lange ich das durchhalte.
Ich werde bestimmt berichten, wenn mir danach ist.
Und jetzt trinke ich solange, bis es wenigstens für einige Stunden nicht mehr wehtut.
Niemand muss lesen, einfach wegklicken und alles ist gut.
In den vergangenen Tagen habe ich zwei Filme gesehen, die sich an unterschiedlichen Enden des Themas befinden, aber gleichzeitig einen Kreis schließen.
1. Wij aka We aka Wir – Der Sommer…
(Ich führe hier mehrere Titel auf, da ich den Film ohne deutsche Synchro hatte. Wer keine offizielle Veröffentlichung kaufen kann, muss eben nehmen, was er kriegt.)
Entstanden bereits 2018; seit satten drei Jahren war mir seine Existenz unbekannt und ich wünschte, ehrlich gesagt, es wäre dabei geblieben. Hat mich erinnert an Catherine Braillat, die ich ähnlich unerfreulich und für mich persönlich vollständig sinnlos empfand. Damals war ich allerdings ein ganzes Stück jünger und konnte das gut wegstecken. Inzwischen bin ich alt und krank, dünnhäutiger und erschöpft durch die täglichen Qualen, gemeinhin Leben genannt. Deshalb waren die Auswirkungen diesmal anders. Vergangene Nacht hatte ich Alpträume, heute fühlte ich mich seelisch und körperlich beschmutzt und beschädigt. Sollten die Macher des Films das bezweckt haben, Glückwunsch!
Nach dem Duschen und dem draußen unterwegs sein, wurde es etwas besser. Trotzdem werde ich mir so etwas freiwillig nie wieder anschauen.
2. Die Toten vom Bodensee – Das zweite Gesicht
Lange zurückliegende Verbrechen führen zu zwei Tötungen und einem Tötungsversuch. Grundidee und Drehbuch fand ich ausgesprochen interessant, die Umsetzung durchaus gelungen. Was die psychische Störung „multiple Persönlichkeit“ angeht, bin ich mir unsicher, ob das realistisch dargestellt wurde. Die beiden Betroffenen, die ich bisher selbst kennenlernte, hatten weit mehr als „nur“ zwei Personen in sich und nach meiner Kenntnis ist das auch zumindest verbreiteter. Gibt deshalb einen halben Punkt Abzug. Ansonsten ist die hier gezeigte Form des Umgangs mit Sexualität für mich viel näher und zutreffender. Wer jetzt clever kombinieren kann und den Film gesehen hat, erahnt wohl, was ich meine. Weiter werde ich das jedoch nicht ausführen, ist schlicht privat.
Das sinngemäße Zitat „Ich hatte gehofft, es würde mir danach besser gehen. Tut es aber nicht, mir geht’s immer noch beschissen.“ hätte ich nicht treffender verfassen können.
Die Kombination dieser beiden Filme stellt für mich eine Art Fügung dar, die mich in der Umsetzung einer Idee bestärkte, die mir schon länger im Kopf rumspukt. Ich merke ja bereits seit einigen Jahren, dass das Anschauen von Filmen für mich immer anstrengender wird und der Spaß immer mehr verloren geht.
Lange wusste ich gar nicht, warum ich die Musik höre, die ich höre und die Filme schaue, die ich schaue. Inzwischen habe ich das verstanden. Aber mit diesem Verstehen hat sich das Rezept zur Kontrolle meiner Gefühle leider überholt und funktioniert nicht mehr.
Meine beste Freundin, der einzige Mensch, der mich zu etwa 80% Prozent kennt und dem ich zu etwa 80% vertraue, ansonsten vertraue ich niemandem, sagt, es liegt in meiner Macht, ob ich mich meinen Gefühlen stelle oder weiter das Leid akzeptiere. Ich weiß, dass sie recht hat! Aber das Leid aushalten und dabei unverletzlich wirken, ist leider die einzige Überlebensstrategie, die ich gelernt habe.
Deshalb gibt es jetzt das von mir so getaufte „Experiment“, das schlicht daraus besteht, keinerlei Filme oder Serien mehr zu konsumieren. Keine Videos (super, alle Recorder sind sowieso defekt), keine DVDs, keine Mediathek, TV-Empfang besitze ich bereits seit 2019 nicht. Selbst die kommende Staffel von „Schloss Einstein“ ab Februar werde ich voraussichtlich knicken. Es existieren genug Alternativen in Form von Musik, Hörbüchern, Podcasts und gedruckten Büchern, sodass mir nicht langweilig werden muss und ich auf visuelle Reize verzichten kann. Mal schauen, wie es mir damit geht (besser, schlechter, unverändert oder…) und wie lange ich das durchhalte.
Ich werde bestimmt berichten, wenn mir danach ist.
Und jetzt trinke ich solange, bis es wenigstens für einige Stunden nicht mehr wehtut.