Der Musical-Film - Lee Edward Stern
Verfasst: Fr 4. Feb 2022, 12:04
Gene Kelly, Fred Astaire, Ginger Rogers dance on air...
Lee Edward Stern bezeichnet die allesamt 1929 erschienenen Werke THE BROADWAY MELODY, APPLAUSE, HALLELUJAH als wegbereitend. Wegbereitend für eine Flut von Musicals, die in den 1930ern von den Lichtspielhäusern sowie ihren Besuchern Besitz ergriff. Jenem produktiven Musical-Jahrzehnt widmet Stern den Großteil seiner Aufmerksamkeit und konfrontiert den Leser mit zahlreichen Filmtiteln, von denen ich (!) nie zuvor gehört habe. Stern scheint in die Musicals der bezifferten Dekade verschossen und feiert fortwährend deren Protagonisten, die niemals ihr Lächeln aus den Mundwinkeln verloren und immerzu graziös durch die Lüfte sprangen. Sein Sprung in die 1940er reflektiert dito lobende Worte in Richtung MGM und Arthur Freed. Lee Edward Stern schwärmt von den fortan waltenden Musical-Themen, wie die Glorifizierung der Blondine sowie vom Glanz und Glamour ferner Länder. In den 1950ern verlor der Zauber jedoch seinen Glanz und das Kino seine Anzugskraft. Schließlich zog nun das Fernsehen in die häuslichen Wohnstuben ein. Einhergehend stiegen die Produktionskosten und die Studios konnten sich Musical-Produktionen im Tempo der 1930er einfach nicht mehr leisten, was den Anfang vom Ende einleitete. Die sich anschließende Reise durch die 1960er und 1970er erfolgt leider im Eilverfahren. Für TOMMY, HAIR, JESUS CHRIST SUPERSTAR und Bob Fosses Glanzstück CABARET hat Stern zwar noch lobende, aber viel zu wenige Worte in petto.
Wer über die Ursprünge des Musicals und über seine ganz große Zeit etwas erfahren will, der wird recht gut bedient. Das Taschenbuch umfasst 192 Seiten, auf denen jedoch zahlreiche Fotos abgebildet sind.
Wer über die Ursprünge des Musicals und über seine ganz große Zeit etwas erfahren will, der wird recht gut bedient. Das Taschenbuch umfasst 192 Seiten, auf denen jedoch zahlreiche Fotos abgebildet sind.