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So grün war die Heide - Gerhard Bliersbach

Verfasst: Sa 12. Mär 2022, 13:03
von sid.vicious
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Wer hinter SO GRÜN WAR DIE HEIDE ein Buch vermutet, dass den Löwenanteil der bundesdeutschen Heimatfilme vorstellt, der beschreitet die Heide über den gern zitierten Holzweg. Der Autor Gerhard Bliersbach hat Psychologie studiert und ist oder war hauptberuflich als Diplom-Psychologe aktiv. In SO GRÜN WAR DIE HEIDE berichtet er von der gar nicht mal so heilen Welt des bundesdeutschen Nachkriegskinos. Der Autor beleuchtet die Bezüge ausgewählter Nachkriegslichtspiele der vornehmlich 1950er zur damaligen Politik wie zur deutschen Kriegsvergangenheit.

Bliersbach hat sich (nach einer umfangreichen und verflucht spannenden Einleitung) mit GRÜN IST DIE HEIDE und DER FÖRSTER VOM SILBERWALD zwei Filme für einen ansprechenden Einstieg in das bundesdeutsche Nachkriegskino ausgesucht. In seinen weiteren Analysen ebnet Bliersbach immer wieder Wege, die zu den Charakteren des Klassikers aus dem Jahre 1951 (GRÜN IST DIE HEIDE) zurückführen.

Neben den beiden genannten Filmen untersucht Bliersbach (mit dem bereits erwähnten Blick auf die deutsche Kriegsvergangenheit, Kriegsschuld und die damalige politische Gegenwart) SAUERBRUCH – DAS WAR MEIN LEBEN, den ersten SISSI-Film, DER MEINEIDBAUER, HAIE UND KLEINE FISCHE, DIE LANDÄRZTIN, NATÜRLICH DIE AUTOFAHRER, DAS SCHWARZE SCHAF, ER KANN´S NICHT LASSEN, MEIN SCHULFREUND, DER HAUPTMANN VON KÖPINICK, KIRMES, DER GRÜNE BOGENSCHÜTZE. Was in der ersten Hälfte des Buches etwas nervt, ist die ständige Erwähnung des Ödipus-Komplex.

Da ich bereits DAS DEUTSCHE KINO DER 50ER JAHRE gelesen habe, war das Konsumierte kein Neuland für mich. Claudius Seidel greift in seinem empfehlenswerten Buch halt einiges auf, was Bliersbach sehr ausführlich thematisiert.

SO GRÜN WAR DIE HEIDE umfasst 348 Seiten, besitzt ganz wenige Abbildungen und somit reichlich Kraftfutter für eigene Betrachtungen.