Deliria-Italiano

USA 1981

R: Louis Lewis (= Ken Gibb)

D: Lisa de Leeuw, Sharon Mitchell, Milton Ingley, Paul Thomas


Merkwürdige Dinge sollen im Haus von Dr. Frankenstein Schtup vor sich gehen, doch was genau? Nachdem Inspector Crotch bei einer informellen Befragung nicht weiter kam, heuert er kurzerhand den Privatschnüffler Bic Boner (!) für weitere Ermittlungen an. Getarnt als Kammerjäger wird Boner eingelassen und stößt im Keller auf Ungeheuerliches. Dr. Schtup kreiert dort weibliche Sexroboter, und während die bisherigen Varianten CP3X und R69D69 noch mit einigen Fehlern ("Auch bei Einstein haben nicht alle Experimente gleich funktioniert") behaftet waren, ist ihm nun die Verkörperung der perfekten Frau gelungen. Da fragt man sich allerdings doch, warum diese dann "Trashi" getauft wird...

Zugegeben, das Ambiente ist bewusst trashig, und die Story nicht wirklich ausgefeilt. Gleichwohl kann man das Ergebnis durchaus als charmant bezeichnen. Während der Dr. mit einem Akzent, der ihn aus dem deutschsprachigen Raum ausweisen soll, wurde Hausmädchen Ingrid mit einem französischen Zungenschlag gesegnet. CP3X und R69D69 verfügen dafür über metallische Stimmen, allerdings auch nur über einen beschränkten Wortschatz. Es gibt im Haus dann auch noch ein notgeiles Faktotum namens Boris, das von Dr. Schtup nicht gerade nett behandelt wird.

Ja, und dann ist da noch Lisa de Leeuw als Trashi, die nach ihrer "Geburt" als erstes Dr. Schtup fragt "Bist du meine Mutter?" Als zweites lutscht sie seinen Schwanz, und nur wenig später hat sie das Hausmädchen Ingrid auf ihre Seite gezogen. Hm, Lisa de Leeuw und Sharon Mitchell gemeinsam...



Mit üppigem Naturbusen, roten Haaren und Sommersprossen käme sie heutzutage ja nicht mal mehr in die Nähe einer Castingcouch, aber es wäre ein Frevel, sich nicht ihrer natürlichen Ausstrahlung auszusetzen.

Ein Film aus einer Epoche, wo Porno noch Spaß machen konnte.
Damals gab es in Videotheken sogar verklemmte Männer, die sich die Titel merkten und dann am Tresen ihre Wünsche mündlich vortrugen, weil sie sich schämten, die Cover aus dem Regal zu nehmen. In Zeiten, wo scheinbar jeder Jugendliche, männlich wie weiblich, Detailaufnahmen seiner Genitalien freiwillig per Social Media durch die ganze Welt schickt, kaum noch vorstellbar.
Wir Jüngere, gleichfalls männlich wie weiblich. waren da mutiger, und so kam ich frühzeitig in den Genuss von großartigen Werken wie dem Western "Sweet Savage" oder eben dem Scifi-Spektakel "Trashi". Als später meine Videothek das ausrangierte Verleihtape abstoßen wollte, griff ich selbstredend sofort zu.
Das einzige, was mich bei den Videorama-Veröffentlichungen in den Buchhüllen nervt ist, dass die Bilder nichts mit dem tatsächlichen Film zu tun haben, sehr schlechter Stil.
Ansonsten uneingeschränkt empfehlenswert!

FarfallaInsanguinata hat geschrieben: ↑Fr 18. Mär 2022, 20:40
Das einzige, was mich bei den Videorama-Veröffentlichungen in den Buchhüllen nervt ist, dass die Bilder nichts mit dem tatsächlichen Film zu tun haben, sehr schlechter Stil.

Kann ich für die Hartbox nicht bestätigen.

Aber das Problem war ja durchaus noch weitgreifender, mit falschen Credits auf Covern oder gar selbstgebastelte Vorspänne mit völlig willkürlichen Angaben, wo sich insbesondere "Michael Jäger" hervortat.