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Darsteller: Rod Taylor, Jessica Tandy, Suzanne Pleshette, Tippi Hedren, Veronica Cartwright, Alfred Hitchcock, Ethel Griffies, Charles McGraw, Ruth McDevitt, Lonny Chapman, Joe Mantell, Doodles Weaver u. A.
Aus einer Laune heraus folgt die verwöhnte Millionärstochter Melanie Daniels dem Rechtsanwalt Mitch Brenner ins idyllische Bodega Bay. In einer Tierhandlung in San Francisco hatte sie sich als Verkäuferin ausgegeben - und Gefallen an dem smarten Kunden gefunden. Mit Melanies Ankunft bricht Unheil über das kleine Nest herein: Alles, was Flügel hat, überfällt Kinderparties, flattert in die gute Stube harmloser Bürger und wartet vor der Schule auf das Pausenzeichen - niemand ist vor den Bestien sicher. Ohne ersichtlichen Grund hacken die geflügelten Feinde auf alles ein, was sich bewegt...
Alfred Hitchcocks „Die Vögel“ – 1963 veröffentlicht und als einer der großen Horrorklassiker geltend. Mitunter beschleicht mich aber das Gefühl, dass der Film größer geredet wird, als er eigentlich ist; und das bestimmt nicht nur, weil „Tierhorror“ nicht unbedingt mein favorisiertes Subgenre ist. Zweifelsohne haben Hitchcock und sein Team Großes geleistet, was die Effekte mit ganzen Schwärmen lebendiger Vögel betrifft – daran ändert auch die Durchschaubarkeit vieler Einstellungen aus heutiger Sicht nichts. Der Aufwand war ernorm und das Ergebnis kann sich nach wie vor sehen lassen. Es ist vielmehr das Drehbuch, das mir einiges an Kopfzerbrechen bereitet, denn bei allen Interpretationsmöglichkeiten erschließen sich mir Sinn und Zweck des ausufernden romantischen Geplänkels zwischen Melanie und Mitch nicht wirklich, das im Stile einer romantischen Komödie beginnt und nach und nach immer mehr dramatische Züge annimmt, trotz allen gewünschten Tiefgangs mit all seinen Nebenschauplätzen und charakterlichen Unzulänglichkeiten der Protagonisten aber schablonenhaft bleibt und „Die Vögel“ auf eine Spielzeit aufbläht, die dem Film meines Erachtens nicht gut tut. Vereinzelte Suspense- und Schockmomente mit wirkungsvollen Make-Up-Effekten lockern die „Beziehungskiste mit Ladehemmung“ angenehm auf, zu oft und vor allem zu langwierig fällt die Handlung aber immer wieder in zähe Dialoge und Belanglosigkeiten zurück. Erst im Finale beweist Hitchcock dann endlich sein Talent für die Erzeugung hochatmosphärischer Szenen, knisternder Spannung und wahnwitzigen Terrors, der für die überlange Einleitung entschädigt. Durch den fast völligen Verzicht auf Filmmusik zugunsten einer bedrohlichen Geräuschkulisse erfährt „Die Vögel“ einen unwohligen Realismus und das offene, prä-apokalyptisch anmutende Ende mag auf den einen oder anderen unbefriedigend wirken, verleiht dem Werk aber ernsthafte Tiefe und Hoffnungslosigkeit. Fazit: Sicherlich wegweisendes, mehrschichtiges Werk, bei dem aber nicht alle Handlungsstränge überzeugen – bis sich Hitchcock endlich auf seine Stärken besinnt. In jedem Falle aber immer noch besser als manch lauer Tierhorror-Nachahmer.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Ein unvergessliches Meisterwerk, welches mir nicht so viel Kopfzerbrechen bereitet wie dem Bux.
Beinahe die volle Punktzahl.
Es wundert mich nur, wir werden doch nicht die einzigen sein, die den Film kennen?
Ja, ich weiß Ich üb noch mit der Kamera, hab ich neu, weil man ja nicht alles unter den Scanner legen kann (den doc nicht /A2 und größer...) Schade, er hat keinen Saft mehr (der doc schon, aber mein liebgewordener A3 Scanner nicht R.I.P.)
Ich reichs noch mal nach, das Bildchen. War eher nen Test, vllt. jetzt bei Tageslicht besser. War noch nie nen guter Fotograf
• Die Vögel(USA 1963) - Inhalt des Hitchcock Klassikers dürfte bekannt sein ...
"Die Vögel" packte mich schon als Kind, meine Zuneigung ist im Laufe der Jahrzehnte noch inniger geworden. Hitchcock verlässt sich nicht allein auf Tierhorror, Spannung und vordergründige Schauwerte, er baut vor allem auf interessante Charaktere und ein starkes Ensemble. Tippi Hedren sieht nicht nur bezaubernd aus, sie füllt Melanie Daniels mit Leben aus, spielt großartig auf. Hinter der kokett-selbstbewussten Fassade, versteckt sich eine einsame junge Frau, ein Mensch auf der Suche nach echten Gefühlen und Geborgenheit. Ebenso beeindruckend Jessica Tandy, hinter Lydia Brenners sprödem Schutzwall ist viel zu entdecken. An Rod Taylors Leistung gibt es nichts zu bemängeln, obschon ihn die umwerfend guten Damen fast an die Wand spielen. So packen greifbare und liebenswerte Charaktere nach dem Herz des Zuschauers, lässt das Ende mich noch immer erschauern. In meiner Sammlung befindet sich eine ältere DVD-Auflage inklusive Booklet, die Qualität lässt Raum für Verbesserungen.
untot hat geschrieben:
Nur Tippi Hedren kann ich nicht ab, die olle Zicke!!
Das ist in diesem Fall sehr schade, denn Melanie Daniels ist der Dreh- und Angelpunkt des Streifens. Aus meiner Sicht ein sehr interessanter Charakter, von Frau Hedren großartig dargestellt. Gewissermaßen.