Als vor den entsetzten Augen von Senators Stockwell (John Carter) und dem Sicherheitsbeauftragen Victor Connelly (Anthony Eisley) die Mission der bemannten Rakete „Starflight 12“ jäh in einem gigantischen Feuerball endet, liegt der Verdacht nahe, dass eine terroristische Vereinigung hinter der Sabotage steckt. Als der Regierungscomputer mit allen Hinweisen gefüttert wird, schlägt dieser vor, die bekannte Einsatztruppe „Doll Squad“ unter der Leitung der toughen Sabrina Kincaid (Francine York) mit dem Fall zu betrauen, die immer dann herangezogen wird, wenn ein Fall auf sensible, wie auch schlagkräftige Weise zu lösen ist.
Doch schon bei der Zusammenstellung ihres Teams muss Sabrina einen herben Rückschlag hinnehmen, als zwei ihrer Mitarbeiterinnen heimtückisch ermordet werden. Der Verdacht liegt daher nahe, dass ein Maulwurf eingeschleust wurde und tatsächlich wird wenig später eine Mitarbeiterin im Büro des Senators als gegnerische Spionin entlarvt. Dieser begeht zwar vor den Augen Sabrinas Selbstmord, verrät aber kurz davor, dass der größenwahnsinnige Eamon O’Reilly (Michael Ansara) hinter der ganzen Sache steckt.
Dieser ist kein Unbekannter und nicht nur ein ehemaliger Agent, sondern auch der Ex-Geliebte von Sabrina, die sich dennoch sogleich mit ihren Kolleginnen des „Doll Squads“ auf den Weg auf eine einsame Insel macht, wo Eamon vermutet wird, um dem ehemaligen Regierungsbeamten das schändliche Handwerk zu legen. Doch der gerissene Ex-Agent scheint den Mädels immer einen Schritt voraus und kurz vor der Ankunft wird nicht nur eine Kontaktperson entführt, sondern auch Teile der Einsatztruppe von Eamons Privatarmee gefangen genommen.
Das „Doll Squad“ lässt sich jedoch nicht so leicht unterkriegen und durch das beherzte Eingreifen von zwei weiteren Team-Mitgliedern gelingt kurze Zeit später die Flucht aus der Hand der korrupten Verbrecher. Auf der abgelegenen Insel kommt es zum erbitterten Kampf und als Sabrina neuerlich gefangen genommen und Eamon vorgeführt wird, erfährt sie von dessen eigentlichen Plan, der noch teuflischer ist, als bislang bekannt und versucht ihren Ex-Lover neuerlich um den Finger zu wickeln. Dieser durchschaut den Plan seiner Ex-Freudin und schon bald sind Sabrina und ihre Kolleginnen, sowie die gesamte Weltbevölkerung in größter Gefahr…
Heiße Girls in engen Klamotten und hochhakigen Schuhen beflügeln ja seit jeher die Fantasien der Männerwelt und daher ist es auch wenig verwunderlich, dass im Sinne der Gleichberechtigung auch in der Männer-Domäne des Actionkinos attraktive Frauen gegen Bösewichte kämpfen. Insofern hat der sympathische B-Movie-Regisseur Ted V. Mikels mit seinem 1973 gedrehten „Doll Squad“ dann auch alles richtig gemacht, in dem er toughe Frauen wie Francine York und Tura Satana gegen einen bösen Ex-Agenten mit Allmachts-Fantasien antreten lässt.
Dennoch scheint es sich gerade bei Ted V. Mikels doch um seine sehr polarisierende Figur des amerikanischen Kinos zu handeln und wer die zahlreichen Stimmen im Netz liest, bekommt im Vorfeld doch rasch den Eindruck, dass es sich um ein mieses Werk aus der Grindhouse-Kiste handeln könnte. Aber wie bei den meisten Filmen des umtriebigen Regisseurs mit zweifelhaftem Hang zu opulenten Halsschmuck und Frauen, handelt es sich bei „Das Kommando der Frauen“ um ein durchaus launiges Filmchen, das mit seiner geballten Weiblichkeit durchaus zu unterhalten weiß.
Die Geschichte von „Kommando der Frauen“ ist dabei ja eigentlich rasch erzählt und wie die ganze Sache ausgeht ist ebenfalls gleich einmal zu erahnen. Der Zuschauer wird auch nicht lange mit unnötigen Geplänkel aufgehalten, sondern bekommt von der ersten Minute an handfeste, wenn auch kostengünstig realisierte Action präsentiert, die hauptsächlich darauf abzielt, seine weiblichen Darsteller in einem sehr günstigen Licht zu präsentieren. Und das ist Ted V. Mikels zweifelsfrei auch sehr gelungen und Hauptdarstellerin Francine York bekommst dann auch wirklich ausreichend Gelegenheit sich und ihren geschmackvollen Kleiderschrank zu präsentieren.
Aber auch ansonsten ist die die ganze Sause mit der Extraportion Emanzipation auch recht gut gelungen. Der Schurke ist ein richtiger Psychopath und sein Plan zur Zerstörung der Welt auch halbwegs originell. Was der Story außerdem an Tiefe fehlt wird kurzerhand mit lustigen Einfällen wie Nitroglyzerin als Männersprengstoff und einem hohem Tempo wettgemacht. Auch in Punkto Gewalt ist der Streife für damalige Verhältnisse durchaus im oberen Bereich und die Kaleidoskop-artigen Übergängen von einem Schauplatz zum anderen wissen wie auch der flotte Soundtrack samt Ohrwurm von Solomon King auf der Psychedelik-Skala durchaus zu begeistern.
„Das Kommando der Frauen“ ist aber auch deshalb recht bekannt, weil es sich dabei um die Vorlage der erfolgreichen Serie „Drei Engel für Charlie“ sein soll, welche in den Jahren 1976 bis 1981 unter der Hand des TV-Erfolgsproduzenten Aaron Spelling entstanden ist. So soll Spelling auf Einladung von Tura Satana bei der Premiere des Streifens anwesend gewesen sein. Als dieser dann drei Jahre später seine Serie präsentierte, bei der noch dazu die Hauptakteurin ebenfalls auf den Namen Sabrina hört, standen natürlich Plagiatsvorwürfe im Raum, die wohl nie ganz ausgeräumt wurden - offiziell soll jedenfalls kein Geld geflossen sein.
Bei den Darstellern sticht natürlich vor allem die adrette Francine York hervor, die zum Zeitpunkt der Dreharbeiten mit 35 Jahren auch in der Blüte ihres Lebens steht und ihren sportlichen Körper auch recht ansehnlich in die Kamera hält. Ihr zur Seiten stehen dann weitere hübsche Girls, wie die kürzlich leider verstorbene Tura Satana („Faster Pussycat, kill, kill!“) und Sherri Vernon, die auch in anderen Mikels-Filmen zu sehen war. Die restlichen Girls sind ebenfalls sehr ansehnlich und auch Herb Robins, der kurze Zeit später in „Die Wurmfresser“ die Hauptrolle übernahm, ist als gewaltbereiter Gangster zu sehen.
Unterm Strich bleibt ein trashiger, aber durchaus sympathischer Action-Film mit starken Frauen, die üblen Schurken auf recht attraktive Weise das Handwerk legen. „Das Kommando der Frauen“ hat jedenfalls gehörig Durchschlagskraft und überzeugt auch auf der Unterhaltungsebene nicht zu kurz. Sicherlich darf man sich angesichts des Entstehungsjahres und dem finanziellen Möglichkeiten eines Ted V. Mikels keine Wunder erwarten, aber charmant, Action-reich und bunt ist das Dingens allemal und für den gemütlichen Abend in der richtigen Runde ist „Das Kommando der Frauen“ dann auch sicher die richtige Wahl. 6-7/10