Die Auferstehung des Grauens - Freddie Francis (1972)

Moderator: jogiwan

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buxtebrawler
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Die Auferstehung des Grauens - Freddie Francis (1972)

Beitrag von buxtebrawler »

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Originaltitel: The Creeping Flesh

Herstellungsland: Großbritannien / 1972

Regie: Freddie Francis

Darsteller: Christopher Lee, Peter Cushing, Lorna Heilbron, George Benson, Kenneth J. Warren, Duncan Lamont, Harry Locke, Hedger Wallace, Michael Ripper, Catherine Finn, Robert Swann, David Bailie u. A.
Der hoch angesehene Wissenschaftler Emmanuel Hildern (Peter Cushing) bringt von einer Forschungsreise nach Neuguinea ein riesiges Skelett mit. Als er anfängt, es zu waschen, bemerkt er, dass der Körper sich bei Kontakt mit Wasser selbst rekonstruiert. In dem Glauben, das Böse zu bekämpfen, extrahiert er ein Serum aus dem Blut des Körpers und verabreicht dieses seiner Tochter Penelope (Lorna Heilbron). Als Emmanuels Halbbruder James (Christopher Lee) von der Entdeckung erfährt, lässt er das Skelett stehlen. Doch als es zu regnen anfängt, kommt die Tasche mit den gestohlenen Knochen mit Wasser in Berührung...
Quelle: www.ofdb.de
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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buxtebrawler
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Re: Die Auferstehung des Grauens - Freddie Francis

Beitrag von buxtebrawler »

Der britische Regisseur Freddie Francis, der sich zuvor bereits mit seinen „Hammer“- und „Amicus“-Produktionen im Gruselbereich verdient machte, drehte Anfang der 1970er-Jahre diesen Film für die kleine „Tigon“-Produktionsfirma, der auf den aufsehenerregenden deutschen Aka-Titel „Nachts, wenn das Skelett erwacht“ hört, vor allem aber durch seine Besetzung mit den Horrorikonen Peter Cushing und Christopher Lee neugierig macht. Das Drehbuch erscheint allerdings leider etwas konfus und wirft munter diverse Horrorelemente durcheinander: Gothic-Ambiente, Lovecraft’sche Dämonmythen und Mad-Scientist-Motive geben sich die Klinke in die Hand und zu einem an Poe respektive an Roger Cormans Verfilmungen von dessen Werken erinnernden Familienkonflikt, der die Panik vor vererblichem Wahnsinn alles nur noch schlimmer werden lässt, gesellt sich ein ungleiches Brüderpaar, das sich gegenseitig nicht die Butter aufs Brot gönnt. Leider sind die Originale jeweils besser als dieses zu viel auf einmal wollende Stückwerk, das – wen wundert’s – ob seiner hohen Ansprüche Probleme mit einer geradlinigen Dramaturgie bekommt. Die Rolle des Wissenschaftlers Hildern war sicherlich nicht Cushings beste, während Lee als böser Bruder und Leiter einer Irrenanstalt solide wirkt, aber auch nicht allzu sehr gefordert wird. Memorabler und unterhaltsamer ist da Hilderns von Lorna Heilbron gespielte Tochter Penelope, die eine Wandlung vom verzweifelten Töchterchen zur rasenden Furie erfährt. Das Riesenskelett, das auf ziemlich an den Haaren herbeigezogene Weise das „absolut Böse“ verkörpern soll, bietet Anlass für ein wenig pseudowissenschaftliches Blabla, liegt die meiste Zeit aber schlicht reglos da, wenn es nicht gerade mittels Tricktechnik partiell mit Haut und Blut überzogen wird. Die Geduld des Zuschauers wird aber mit einem atmosphärischen Gruselfinale belohnt, wenn das Skelett tatsächlich endlich erwacht, und entschädigt mit einer herrlich zynischen Pointe für vorausgegangene Durchhänger.
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buxtebrawler
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Re: Die Auferstehung des Grauens - Freddie Francis

Beitrag von buxtebrawler »

Deutsches VHS-Cover:

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Blap
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Re: Die Auferstehung des Grauens - Freddie Francis

Beitrag von Blap »

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DVD von Columbia Pictures (USA)



The Creeping Flesh (Großbritannien 1972, Titel für den deutschen Markt: Die Auferstehnung des Grauens / Nachts wenn das das Skelett erwacht)

Böses Blut

Eine ausgedehnte Forschungsreise führte den Wissenschaftler Emmanuel Hildern (Peter Cushing) in den fernen Osten. Nun ist er mit einem bizarren Fund aus Neuguinea zurückgekehrt, einem erstaunlich grossen und gut erhaltenen Skelett, welches aller Wahrscheinlichkeit nach von einem menschenähnlichen Urzeitwesen stammt. Umgehend beschäfigt sich Emmanuel mit dem mysteriösen Objekt, sein treuer Assistent Waterlow (George Benson) unterstützt ihn dabei. Derweil hat Penelope (Lorna Heilbron), die liebreizende Tochter des Forschers, ganz andere Sorgen, denn die Arbeit ihres Vaters bringt kein Geld ein, verschlingt aber jede Menge Zaster. Bei Durchsicht der angefallenen Post entdeckt Emmanuel einen äusserst unangenehmen und traurigen Brief. Besagtes Schreiben kündet vom Tod der Ehefrau des Forschungsreisenden, die seit vielen Jahren unter der Obhut seines Bruders James (Christopher Lee) in einer Klinik für Geisteskranke unter Verschluss gehalten wurde. Emmanuel sucht seinen wohlhabenden Verwandten auf, der ihm bei dieser Gelegenheit barsch weitere Zuwendungen verweigert, nebenbei von eigenen Forschungen berichtet, mit denen er sich um die selbe Auszeichnung wie Emmanuel bewerben will. Das obskure Skelett sorgt bei seinem Finder für eine unfassbare Überraschung, als ein Finger mit Wasser in Berühung kommt, bildet sich umgehend lebendes Gewebe um den alten Knochen. Unter dem Mikroskop macht Emmanuel die nächste sensationelle Entdeckung, das Blut des rätselhaften Gewebes offenbart unglaubliche Eigenschaften...

Britischer Horror aus den siebziger Jahren, Peter Cushing und Christopher Lee (einmal mehr) gemeinsam vor der Kamera, inszeniert vom bewährten Freddie Francis, dem wir herrliche Werke wie z. B. die Amicus-Streifen "The Deadly Bees" (1967) und "Tales from the Crypt" (1972) verdanken. Auch für Hammer war Francis tätig, unter seiner Anleitung entstand u. a. Christopher Lees dritter Dracula-Streifen "Dracula has Risen from the Grave" (1968). Ergo muss "The Creeping Flesh" gewissermaßen Pflichtprogramm für jeden Fan gepflegter Gruselunterhaltung darstellen, oder!? Für mich kann ich diese Ansage/Frage mit einem klaren und dicken JA beantworten, dennoch wird der Film eventuell nicht alle der Zielgruppe zugehörigen Filmfreunde erfreuen.

In rund 92 Minuten Spieldauer wurde jede Menge Stoff gepackt, allerdings muss weitgehend auf die "Tätigkeit" des Ungetüms verzichtet werden, erst zum Finale erhebt sich das Klappergestell aus seiner Starre. Dies dürfte manchen Zuschauer irritieren, denn erste Ansätze in diese Richtung werden recht früh präsentiert, jedoch von anderen Ereignissen in den Hintergrund gedrängt. So tischt uns der Flick einen Wissenschaftler auf, der für seine Visionen alles aufs Spiel setzt, oft die Grenze zum Fanatismus überschreitet. Im Gegensatz zum eiskalten Baron Frankenstein (den Peter Cushing bekanntlich mehrfach für Hammer gab), ist Emmanuel Hildern vor allem am Wohl der Menschheit gelegen, der eigene Ruhm nachrangig. Zu diesen "sanften" Mad Scientist-Anflügen, gesellen sich ein uralter Mythos vom Kampf des Guten gegen das absolut Böse, eine tragische Familiengeschichte, kriminelle Umtriebe des Bruders der Hauptfigur, ein entflohener Wahnsinniger sorgt für Krawall, hier wird ein pralles Füllhorn über den Zuschauer ausgeschüttet. Vielleicht mag die Verknüpfung der unterschiedlichen Elemente/Einflüsse/Vorlagen auf den ersten Blick ein wenig unrund erscheinen, doch bei der Zweitsichtung stellte sich bei mir das ersehnte Wohlgefühl ein, welches beim ersten Anlauf noch hin und wieder ins Taumeln geriet. Durch den Verzicht auf einen gradlinigen Ablauf macht sich der Streifen seine Mission nicht leicht, doch der geduldige und aufgeschlossene Betrachter wird letztlich reich belohnt. Vergleiche hinken immer -mehr oder weniger stark- trotzdem möchte ich "The Creeping Flesh" mit einem grossen und auf den ersten Blick nicht vollständig erfassbaren Gemälde vergleichen. Ich mag die Verteilung der Boshaftigkeit auf mehrere Ebenen, die gekonnt ineinadergreifen.

Werfen wir einen kurzen Blick auf die wichtigsten Mitwirkenden vor der Kamera. Peter Cushing ist großartig! Klar, das ist keine Neuigkeit, aber in diesem Fall verdient seine erstklassige Leistung eine ganz besondere Würdigung! Cushing durchlebt in der Rolle des Emmanuel Hildern eine breite Palette von Gefühlen, pendelt zwischen Hoffnung, Angst, Trauer und purer Verzweiflung (schaut euch bitte die Szene an, in der er im Zimmer seiner verstorbenen Frau vor Gram und Leid vergeht, göttlich!). Für Christopher Lee bleibt der Part des fiesen und hinterlistigen Bruders, der ein Irrenhaus mit kalter und harter Hand lenkt. Die Boshaftigkeit ergiesst sich in Form von Arroganz und Zynismus in die Handlung, die brutale und zielstrebige Unterbindung des Fluchtversuches eines Anstaltsinsassen rüttelt auch den trantütigsten Zuschauer wach. Freilich hat Cushing die ergiebigere Rolle erwischt, was aber nichts an der souveränen Arbeit des ebenfalls sehr geschätzten Herrn Lee ändert. Der wahre Co-Star neben Peter Cushing ist eine junge Dame namens Lorna Heilbron, die uns zunächst auf eine falsche Fährte lockt. Penelope kommt als braves und naives Töchterlein daher, durchlebt dann aber eine Wandlung der harschen Sorte, Lorna Heilbron dreht mächtig auf, gleitet auf dem Weg in den Wahn gleichwohl nie in unfreiwillig alberne Bereiche ab. Ich möchte nicht zu viel verraten, Spoiler sind bekanntlich eine unverzeihbare Sünde! George Benson passt prima in den Kittel des treuen Helferleins, eher unscheinbar, dabei allerdings sehr sympathisch. Kenneth J. Warren sehen wir als Irren auf der Flucht, auf die übrigen Darsteller gehe ich an dieser Stelle nicht ein, dies gibt der Rahmen eines Kurzkommentares nicht her. Fazit: Peter Cushing in Bestform, Christopher Lee auf normaler Betriebstemperatur, Lorna Heilbron als positive, eindrucksvolle Überraschung. Ganz ohne kleine Schweinerei kann ich nicht, in einer miesen Spelunke gibt es Ausblicke auf die köstlich drallen Früchte eines Freudenmädchens, sehr angenehm.

"The Creeping Flesh" bietet keine "echte" Innovation, sondern bedient sich fröhlich bei diversen Perlen und Schätzchen aus den Jahren zuvor. Heraus kam ein manchmal etwas eigenwilliger und sperriger Film, der nach kleinen Anlaufschwierigkeiten den Weg in mein Herz gefunden hat, schöne Kulissen und heimelige Atmosphäre inklusive. Es gibt viele Streifen mit den Herren Cushing und Lee die "The Creeping Flesh" deutlich deckeln, auch Freddie Francis hat stärkere Werke inszeniert. An meiner Zuneigung ändern diese Tatsachen nichts, ein schöner und sehenswerter Beitrag aus der zweiten Reihe, danke dafür.

Leider existiert bis zum heutigen Tage keine DVD-Auswertung für den deutschen Markt, die mir vorliegende US-Scheibe erfreut mit schöner Qualität und ist zum fairen Preis erhältlich. Es wäre sehr begrüßenswert, wenn sich ein einheimisches Label um diesen Film bemühen würde, denn die deutsche Synchronisation ist recht ordentlich.

Guter Stoff, der sich runde und solide 7/10 verdient!

Lieblingszitat:

"I am a scientist, not a madman!"
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Il Grande Silenzio
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Re: Die Auferstehung des Grauens - Freddie Francis

Beitrag von Il Grande Silenzio »

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buxtebrawler
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Re: Die Auferstehung des Grauens - Freddie Francis

Beitrag von buxtebrawler »

Theoretiker hat geschrieben:Bild

Erscheint am 13. Februar

Link: http://www.ofdb.de/film/3589,Nachts-wen ... tt-erwacht
Schönes Ding! Gehört zu den Filmen, für die ich im Blu-ray-Zeitalter noch (erfolgreich) Auktionsplattformen nach den dt. VHS-Kassetten durchforstet hatte...

Edit: Was'n "Wild Coyote" für'n Label? :-?
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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CamperVan.Helsing
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Re: Die Auferstehung des Grauens - Freddie Francis

Beitrag von CamperVan.Helsing »

buxtebrawler hat geschrieben:
Theoretiker hat geschrieben:Bild

Erscheint am 13. Februar

Link: http://www.ofdb.de/film/3589,Nachts-wen ... tt-erwacht
Schönes Ding! Gehört zu den Filmen, für die ich im Blu-ray-Zeitalter noch (erfolgreich) Auktionsplattformen nach den dt. VHS-Kassetten durchforstet hatte...

Edit: Was'n "Wild Coyote" für'n Label? :-?
Dat, dat auch "Willkommen in der Hölle" bringen tut.
The more I see
The less I know
About all the things I thought were wrong or right
& carved in stone
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Onkel Joe
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Re: Die Auferstehung des Grauens - Freddie Francis

Beitrag von Onkel Joe »

ugo-piazza hat geschrieben:
buxtebrawler hat geschrieben:
Theoretiker hat geschrieben:Bild

Erscheint am 13. Februar

Link: http://www.ofdb.de/film/3589,Nachts-wen ... tt-erwacht
Schönes Ding! Gehört zu den Filmen, für die ich im Blu-ray-Zeitalter noch (erfolgreich) Auktionsplattformen nach den dt. VHS-Kassetten durchforstet hatte...

Edit: Was'n "Wild Coyote" für'n Label? :-?
Dat, dat auch "Willkommen in der Hölle" bringen tut.
"Willkommen in der Hölle" kommt von Schröder Media ;) .

Die DVD zu "Nachts wenn das Skelett erwacht" wird ne schöne Runde sache .
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
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reggie
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Re: Die Auferstehung des Grauens - Freddie Francis

Beitrag von reggie »

Wild coyote ist ein unterlabel von explosive.


Willkommen, da ist Schröder nur vertrieb.
"Mit Scherzen und Lachen ist es Mittag geworden"
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jogiwan
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Re: Die Auferstehung des Grauens - Freddie Francis (1972)

Beitrag von jogiwan »

ein paar Eindrücke anlässlich der neuen DVD-VÖ von "Wild Coyote

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Die beiden Halbbrüder und Wissenschaftler Emmanuel (Peter Cushing) und James Hildern (Christopher Lee) sind aus unterschiedlichen Beweggründen dem Bösen im Menschen auf der Spur und während James als Leiter einer Irrenanstalt in grausamen Testreihen die Gewaltbereitschaft seiner Insassen testet, findet Emmanuel überraschende Antworten bei einem Skeletts eines menschenähnlichen Urwesens, welches der beherzte Mann bei einer seiner Forschungsreisen in Papua Neu Guinea entdeckt. Als ein Teil des Skeletts nach seiner überraschenden Rückkehr in seinem Labor in der Nähe von London mit Wasser in Berührung kommt, entwickelt sich vor den überraschten Augen des Wissenschaftlers durchblutetes Körpergewebe, das von dunklen und aggressiven Blutkörperchen durchsetzt ist.

Emmanuel ist durch eine überlieferte Legende davon überzeugt, dass es sich dabei um Keimzellen des Bösen handelt, dass die Menschheit seit Anbeginn ihrer Entstehung begleitet und es gelingt dem Forscher in einer Versuchsreihe, diese zu isolieren und mittels eines Serums unschädlich zu machen. Doch Emmanuels Forschungen sind nicht ganz uneigennützig und mit seiner Entdeckung versucht der Wissenschaftler auch seiner Tochter Penelope (Lorna Heilbron) zu helfen, von der er vermutet, dass sie die Geisteskrankheit ihrer Mutter geerbt hat. Diese war einst ein gefeiertes Revue-Girl, bevor sie den Verstand verlor und in James Nervenheilanstalt elendig vor die Hunde ging und als auch Penelope einen Nervenzusammenbruch erleidet, injiziert der Mediziner aus Verzweiflung seiner Tochter das neuartige Serum, dessen Erfolg jedoch nur von kurzer Dauer ist und schon bald weitere Neider auf den Plan ruft…

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Das Gespann Peter Cushing und Christopher Lee in britischen Horrorfilmen bürgt ja gemeinhin für eine besondere Qualität und auch „Nachts, wenn das Skelett erwacht“ ist da natürlich keine große Ausnahme. Unter der Regie von Genre-Veteran Freddie Francis agieren die beiden vielseitigen Darsteller in dem 1973 entstandenen Werk als konkurrierende Wissenschaftler und ungleiche Halbbrüder in einem unvorhersehbaren und auch überraschend düsteren Gruselstreifen, der mit seinen Versatzstücken aus „Mad Scientist“, Evolutions-Lehren, klassischem „Gothic-Horror“ der alten Hammer-Schule, Familien-Drama und seiner „Film Noir“-artigen Erzählweise den Zuschauer gleich von Beginn an neben zahlreichen Handlungssträngen mit einem ungewöhnlichen und zugleich auch sehr fantastischen Szenario konfrontiert.

Dass dieser interessante Streifen im Bewusstsein der deutschen Genre-Fans im Gegensatz zu internationalen Horrorfans bislang aber eher ein Schattendasein fristete, liegt neben der mangelnden Verfügbarkeit auch an den bisherigen Vermarktungsstrategien, die den eher dramatischen Streifen auch auf das titelgebende Skelett reduzierten, so die Zuschauererwartung enttäuschten und dabei übersehen wurde, wie überraschend vielschichtig der Rest der Handlung ausgefallen ist. Statt dem ominösen Skelett, dass die meiste Zeit auch nur regungslos auf einem Labortisch zu sehen ist, konzentriert sich „The Creeping Flesh“ auch wesentlich mehr auf seine beiden ungleichen Hauptcharaktere, die sich getrieben von familiären Schuldgefühlen und Gier nach wissenschaftlicher Anerkennung gegenseitig immer weiter ins Verderben reiten. Vor allem Peter Cushings Darstellung als getriebener Wissenschaftler, der sich zu einer Verzweiflungstat hinreißen lässt, ist schlichtweg sensationell und der Streifen präsentiert sich dabei auch nur vordergründig als klassischer Horrorfilm im Stil von Hammer und Amicus, der inhaltlich aber wesentlich düsterer und dramatischer ausgefallen ist und am Ende auch noch mit einer besonderen Überraschung aufwarten kann.

„Nachts wenn das Skelett erwacht“ ist dabei auch einer dieser Streifen, der seine ganzen Qualitäten nicht schon bei der ersten Sichtung zur Gänze offenbart und dank der schicken DVD aus dem Hause „Wild Coyote“ hat man jetzt ja auch den Möglichkeit, diesen bislang unterschätzten Streifen in würdiger Qualität und so oft wie möglich in den Player zu stecken. Zwar hat die Scheibe außer dem Trailer kein weiteres Bonusmaterial an Bord und dennoch überwiegt die große Freude, dass sich endlich ein deutsches Label diesem wunderbaren und unvorhersehbaren Streifen angenommen hat, der dank seiner darstellerischen Leistungen von Peter Cushing und Christopher Lee, hübscher Ausstattung und vielseitiger Interpretationsmöglichkeiten seiner unkonventionellen und unvorhersehbaren Geschichte auch in keiner gepflegten Sammlung fehlen sollte.

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