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La calda vita - Das heiße Leben - Florestano Vancini (1963)
Verfasst: Mi 12. Okt 2022, 08:53
von fritzcarraldo
La calda vita - Das heiße Leben
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Italien/Frankreich, 1963, 35 mm, deutsche Fassung, R: Florestano Vancini, D: Catherine Spaak, Jacques Perrin, Gabriele Ferzetti, Fabrizio Capucci
Inhalt:
„Die 18jährige Sergia (Catherine Spaak) lässt sich in den frühen Morgenstunden trotz einer durchfeierten Nacht von den jungen Männern Max (Fabrizio Capucci) und Fredi (Jacques Perrin) zu einem kurzen Sommer-Trip überreden. Sie haben ein kleines Motorboot und Wasser-Skier organisiert und ziehen sie bis zu einer kleinen Insel, wo ihnen angeblich das Strandhaus eines Onkels zur Verfügung steht. Sergia ist begeistert von der schönen Insel, und sie tollen fröhlich herum, aber die beiden Jungs verfolgen noch ein anderes Ziel.“ (Bretzelburger)
(Quelle:
https://www.kommkino.de/filme/1287-la-c ... 0-08-15-00 )
Re: La calda vita - Das heiße Leben - Florestano Vancini (1963)
Verfasst: Mi 12. Okt 2022, 08:55
von fritzcarraldo
La calda Vita - Das heiße Leben
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Deliria över Nürnberg.
35mm.
Italien 1964
Ist es ein Drama? Ein Liebesfilm?
Auf jeden Fall ist es ein Coming of Age Film.
Cathrine Spaak als Sergia ist unfassbar toll.
Lebenslustig und sympathisch geht sie durchs Leben.
Der Film beginnt mit einem scheinbar lustigen Beisammensein einiger Leute, bei dem Sergias Schwester verlassen wird.
Danach ist sie mit zwei Freunden verabredet und sie verbringen einige Zeit auf einer malerischen Insel in einem Haus.
Beide Freunde sehen sie als Love-Interest. Der eine eher zurückhaltend, der andere mehr oder weniger latent aggressiv.
Irgendwann kommt noch der eigentliche Besitzer des Hauses dazu.
Die ganze Dreiecksgeschichte hat dabei auch was unangenehmes.
Dabei könnte der Film auch scheinbar immer wieder in Richtung Thriller oder Horror gehen, macht es aber nicht.
Diese Unentschlossenheit tut dem Film sicher nicht umfänglich gut. Was bleibt ist eine fantastische Catherine Spaak, die den Film fast alleine trägt.
Re: La calda vita - Das heiße Leben - Florestano Vancini (1963)
Verfasst: Mi 12. Okt 2022, 09:10
von Blap
War auf jeden Fall eine interessante Seherfahrung, ich mag Filme mit
"Coming of Age" Thematik fast immer recht gern. Frau Spaak trägt den Film souverän, dazu gibt es eine sehr schöne Kamera zu bewundern.
Die jungen Burschen sind sicher nicht allzu liebenswert, keine Frage. Vor allem als
"Max" plötzlich regelrecht psychotische Verhaltensweisen zeigt, war ich
-ob der bis dahin eher lieblichen Gangart- durchaus geschockt.
► Text zeigen
Letztlich bricht die junge Dame in einen neuen Lebensabschnitt auf, vielleicht ein wenig melancholisch, dennoch voller Hoffung und Neugier. Da passt es gut ins Bild, den väterlichen Lover am Wegesrand zurückzulassen. In diesem Fall am Flughafen, perfekte Wahl.
Die von uns geschaute Fassung hat mir gefallen. Es wäre sicher interessant, wie das Werk in der ungekürzten Version anmutet.
Re: La calda vita - Das heiße Leben - Florestano Vancini (1963)
Verfasst: Mi 12. Okt 2022, 10:26
von karlAbundzu
Ein 18jähriges Mädchen fährt mit zwei Freunden auf ein einsames Eiland, um die Zeit zu genießen mit Wasserski, Tauchen und herum hängen. Die beiden Jungs haben noch benefit im Sinn, doch nur einer hat überhaupt eine Chance. Als dann noch ein älterer Herr kommt, wird es kompliziert und es spitzt sich zu.
Die für mich größte Wundertüte des Treffens. Da hatte ich vorher gar keine Vorstellungen, außer die schöne Singstimme Spaaks.
Hier kommt ein Coming of age Film mit leichten Thrilleranteilen, sozialkritischen Anmerkungen und zum Glück richtigen Ende.
Es dreht sich alles um Catherine Spaaks, ihre Rolle ist gut, eigentlich will sie die Kontrolle, doch stolpert auch an ihren Entscheidungen.
Doch irgendwie erreichten mich neben den drei unsympathischen Männern auch sie nicht. Und so bleibt ein interessanter Film, der mehr hätte sein können.
Re: La calda vita - Das heiße Leben - Florestano Vancini (1963)
Verfasst: Mi 12. Okt 2022, 12:12
von Salvatore Baccaro
LA CALDA VITA (Florestano Vancini, 1963)
…und das dürfte dann wohl einer der obskursten Filme sein, die jemals auf einem Deliria-Forentreffen liefen: In diesem im Netz unter den Etiketten „Drama“, „Komödie“ und „Erotik“ firmierendem Kammerspiel verschlägt es die blutjunge Catherine Spaak mit zwei gleichaltrigen Bübchen auf eine einsame Insel, wo sie eigentlich nur ein paar Stündchen im (angeblichen) Ferienhaus eines Onkels der Jungen verbringen möchte, und in der Folge ihr veritables Coming-of-Age erlebt – inklusive Entjungferung durch den ungemein älteren Besitzer der Ferienhütte. Eigentlich eine nicht uninteressante Ausgangssituation, (zumal für jemanden wie mich, der Kammerspiele unter freiem Himmel selten von der Bettkante stößt), unter der Regie Florestano Vancins wird das Ganze indes weder zu einem Stück Fisch noch zu einem Stück Fleisch: Zu wenig amüsant, um als Komödie bezeichnet zu werden; zu wenig sleazig, um als Erotikstreifen durchgehen zu können; selbst die Transformation in ein herzerweichendes Drama vereitelt der stets luftig-heitere Tonfall, mit dem wir quasi in Echtzeit die zumeist eher banal anmutenden amourösen Verwicklungen, Eifersüchteleien, sehnsuchtsvollen Blicke, jähen Emotionsausbrüche, vertraulichen Gespräche unserer Protagonisten miterleben. Das, was gesprochen wird, schürft selten in der Tiefe; dafür schmeicheln die schön photographierten Küstenlandschaften dem Auge, und insgeheim bin ich froh, dass LA CALDA VITA niemals in allzu sentimentale oder gar zotige Gefilde abdriftet, sondern stets seine sonnig-gefällige Contenance bewahrt. Für heutige Betrachter reicht es diesbezüglich allerdings auch schon, dass uns einer der Jünglinge, der die Heldin zu vergewaltigen versucht und später seinen vermeintlich besten Freund mit einer Harpune beschießt, als bemitleidenswerter Opfer einer herzlosen Gesellschaft verkauft wird, und dass es höchstens hauchzart problematisiert wird, wie sich der Ferienhausbesitzer, der locker zwanzig bis fünfundzwanzig Lenze mehr als Catherine auf dem Buckel haben dürfte, an die jungfräuliche Teenagerin heranwirft, und ihr im Finale gar die Ehe offeriert, die sie jedoch abschlägt. Spätestens bei diesem zurück in der Großstadt angesiedelten Schlusssegment kam ich nicht mehr umhin, LA CALDA VITA für eine Art banale Antonioni-Pastiche zu halten: Ein Film, der permanent vorgibt, unter seiner frohgemuten Fassade Existenzialistisches zu verbergen, und letztlich stehenbleibt bei hübschen Bildern, hübschen Körpern, hübschen Haifischen, die sich an arglose Taucherinnen heranpirschen und, wie der Film selbst, niemals zubeißen.
Re: La calda vita - Das heiße Leben - Florestano Vancini (1963)
Verfasst: Mi 12. Okt 2022, 12:24
von buxtebrawler
Salvatore Baccaro hat geschrieben: ↑Mi 12. Okt 2022, 12:12
(...) (zumal für jemanden wie mich, der Kammerspiele unter freiem Himmel selten von der Bettkante stößt) (...)
Welche weiteren würdest du empfehlen? "Die blaue Lagune"?
Re: La calda vita - Das heiße Leben - Florestano Vancini (1963)
Verfasst: Mi 12. Okt 2022, 17:15
von Salvatore Baccaro
buxtebrawler hat geschrieben: ↑Mi 12. Okt 2022, 12:24
Salvatore Baccaro hat geschrieben: ↑Mi 12. Okt 2022, 12:12
(...) (zumal für jemanden wie mich, der Kammerspiele unter freiem Himmel selten von der Bettkante stößt) (...)
Welche weiteren würdest du empfehlen? "Die blaue Lagune"?
Das wären beispielweise: ECCE HOMO (Bruno Gaburro, 1969); IL SEME DELL'UOMO (Marco Ferreri, 1969); ONDATA DI PIACERE (Ruggero Deodato, 1975), um einmal im Italo-Sektor zu bleiben...
Re: La calda vita - Das heiße Leben - Florestano Vancini (1963)
Verfasst: Mi 12. Okt 2022, 18:01
von sergio petroni
Interessant fand ich, daß auf der Rolle die Catherine "Spaack" geschrieben wurde.
Re: La calda vita - Das heiße Leben - Florestano Vancini (1963)
Verfasst: Do 13. Okt 2022, 08:36
von Blap
Salvatore Baccaro hat geschrieben: ↑Mi 12. Okt 2022, 17:15
ONDATA DI PIACERE (Ruggero Deodato, 1975)
Der ist großartig!
Re: La calda vita - Das heiße Leben - Florestano Vancini (1963)
Verfasst: Do 13. Okt 2022, 08:59
von buxtebrawler
Salvatore Baccaro hat geschrieben: ↑Mi 12. Okt 2022, 17:15
Das wären beispielweise: ECCE HOMO (Bruno Gaburro, 1969); IL SEME DELL'UOMO (Marco Ferreri, 1969); ONDATA DI PIACERE (Ruggero Deodato, 1975), um einmal im Italo-Sektor zu bleiben...
2x Endzeit, 1x Deodato - danke!