Das Grab der blutigen Mumie - Seth Holt / Michael Carreras

Moderator: jogiwan

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buxtebrawler
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Das Grab der blutigen Mumie - Seth Holt / Michael Carreras

Beitrag von buxtebrawler »

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Originaltitel: Blood from the Mummy's Tomb

Herstellungsland: Großbritannien / 1971

Regie: Seth Holt /Michael Carreras

Darsteller: Andrew Keir, Valerie Leon, James Villiers, Hugh Burden, George Coulouris, Mark Edwards, Rosalie Crutchley, Aubrey Morris, David Markham, Joan Young, James Cossins ,David Jackson u. A.
Britische Archäologen schaffen eine Mumie samt Totenbeigaben nach London. Die Rache folgt den Grabschändern auf dem Fuße. Denn der lebhafte Mumien-Geist bemächtigt sich prompt der hübschen Tochter des Expeditionsleiters...
Quelle: www.ofdb.de
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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buxtebrawler
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Re: Das Grab der blutigen Mumie - Seth Holt / Michael Carreras

Beitrag von buxtebrawler »

Zugegeben, dieser ganze Mumien- und Pharaonen-Popanz zählt nun wirklich nicht zu meinen favorisierten Horrorgeschichten. Nachdem mich aber bereits „Die Rache der Pharaonen“ wirklich gut unterhielt, hatte ich der ebenfalls den britischen „Hammer Film Productions“ entsprungenen 1971er Regiearbeit von Seth Holt und Michael Carreras auf Basis einer Geschichte Bram Stokers doch etwas mehr zugetraut. Dabei beginnt „Das Grab der blutigen Mumie“ mit seinem einmal mehr irreführenden deutschen Titel furios und erfreut den Genrefan mit einer hübschen halbnackten ägyptischen Göttin und allerlei blutigem Geschmodder. Damit hatte man sein Pulver aber leider auch weitestgehend verschossen, denn was folgt ist eine wirr und zusammenhanglos wirkende Abfolge an zähen Einzelsequenzen mit den immer gleichen Effekten, die stellenweise gar in belangloses Trash-Niveau abdriftet und mitunter wie eine kostengünstige TV-Produktion wirkt. Eine „blutige Mumie“, wie man sie sich als bandagiertes, zombieartiges Geschöpf vorstellt, gibt es weit und breit nicht zu sehen, lediglich mysteriöse Todesfälle reihen sich aneinander. Fairerweise muss dabei aber berücksichtigt werden, dass der Filmdreh unter keinem guten Stern stand, verließ doch der eigentlich als männlicher Hauptdarsteller eingeplante Peter Cushing aufgrund des Todes seiner Frau schon am ersten Drehtag die Produktion und musste durch Andrew Keir ersetzt werden. Zudem verstarb auch Regisseur Seth Holt, dessen unfertiges Werk von Michael Carreras vollendet wurde. In Anbetracht dieser Umstände hat man sicherlich versucht, noch das beste draus zu machen, trotzdem fiel das Ergebnis eher unbefriedigend aus. Da hätte es möglicherweise gut getan, für die 1970er-Jahre nicht unüblich etwas an der Erotik-Schraube zu drehen, die im Ansatz durch Valerie Leons Doppelhauptrolle ja durchaus gegeben war. In seiner letztendlichen Form wirkt dieses möglicherweise ambitioniert gestartete Projekt leider nur allzu durchschnittlich. Schade.
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Santini
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Re: Das Grab der blutigen Mumie - Seth Holt / Michael Carreras

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Blap
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Re: Das Grab der blutigen Mumie - Seth Holt / Michael Carreras

Beitrag von Blap »

Sicher kein Höhepunkt im Hammer-Universum, aber trotzdem knuffig und angenehm. Ein älterer Ultrakurzkommentar:

Das Grab der blutigen Mumie

Der Archäologe Professor Fuchs (Andrew Keir) schenkt seiner Tochter einen Tag vor deren Geburtstag einen prachtvollen Rubinring. Die anmutige Margaret (Valerie Leon) beginnt sich jedoch auf seltsame Art zu verändern, scheint von einer seltsamen Macht besessen. Nicht zu vergessen, dass im Keller des Professors ein lange gehütetes Geheimnis schlummert...

"Blood from the Mummy's Tomb" (1971) ist der letzte von insgesamt vier Hammer-Filmen zum Thema Mumien. Verbreitete in den älteren Streifen eine "streunende" Mumie Angst und Schrecken, beschreitet man hier erfrischend andere Wege. Andrew Keir kennt man aus einigen anderen Hammer-Klassikern, Valerie Leon ist echte ansprechende Augenweide. Obwohl die Möpse diesmal im Käfig bleiben, ist der Erotikfaktor durchaus nicht unerheblich.

Der Film ist Bestandteil der tollen "Hammer Horror Box" von Kinowelt. Diese ist inzwischen für weniger als 20€€ erhältlich, für jeden Hammer-Fan unverzichtbar, für Freunde klassischer Gruselstreifen ebenfalls ein Pflichtkauf! "Das Grab der blutigen Mumie" ist ein unterhaltsamer Film, muss sich aber den anderen Filmen der Box geschlagen geben, die da wären:

- Frankensteins Schrecken (Gut, obwohl diesmal ohne Peter Cushing)
- Dracula - Nächte des Entsetzens (Erstklassiger Dracula mit Christopher Lee)
- Nur Vampire küssen blutig (Zweiter Film der Karnstein Trilogie, sehr schön)

Diese Filme liegen allesamt jenseits von 7/10. Für die "blutige Mumie" reicht es zu knappen 7/10 (gut).
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buxtebrawler
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Re: Das Grab der blutigen Mumie - Seth Holt / Michael Carreras

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint am 18.10.2012 bei Studiocanal auf DVD:

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horror1966
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Re: Das Grab der blutigen Mumie - Seth Holt / Michael Carreras

Beitrag von horror1966 »

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Das Grab der blutigen Mumie
(Blood from the Mummy's Tomb)
mit Andrew Keir, Valerie Leon, James Villiers, Hugh Burden, George Coulouris, Mark Edwards, Rosalie Crutchley, Aubrey Morris, David Markham, Joan Young, James Cossins, David Jackson, Jonathan Burn
Regie: Seth Holt / Michael Carreras
Drehbuch: Christiopher Wicking
Kamera: Arthur Grant
Musik: Tristram Cary
ungeprüft
Großbritannien / 1971

Der Archäologe Julian Fuchs stößt mit seinem Team auf die Grabkammer der Göttin Tera und deren perfekt erhaltene Mumie. Die Forscher öffnen den Sarkophag und entfernen die Grabbeigaben, die ihren Körper umgeben. Ein fataler Fehler, denn Tera schwört den Grabschändern grausame Rache. Ihr Geist dringt in Julians Tochter Margareth ein und nimmt Besitz von deren Körper. Unter Teras Einfluss begibt sich Margaret auf die Suche nach den Expeditionsmitgliedern, um sie auf fantasievolle aber grausame Weise zu töten...


Vorliegendes Spätwerk der berühmten britischen Hammer - Studios aus dem Jahr 1971 lässt schon phasenweise erkennen, das die Genialität vorheriger Filme nicht mehr erreicht werden konnte. Bestachen Klassiker wie "Dracula" oder auch "Frankensteins Fluch" durch ihre einzigartige Atmosphäre oder den typischen Hammer-Look, so büßt "Das Grab der blutigen Mumie" doch eine Menge ehemaliger Stärken ein. Nun verhält es sich zwar nicht unbedingt so, das man die Geschichte nicht als Produktion der Hammer-Studios erkennen würde, doch die ehemals jahrelange Ausnahmestellung des britischen Horrorfilms ist nicht mehr so stark zu erkennen. Es entsteht zwar trotz allem immer noch eine schauerliche Grundstimmung, doch irgendwie ist nicht mehr die ganz große Faszination vorhanden, die man ansonsten eigentlich immer verspürt hat.

Eventuell mag das auch in der Tatsache begründet sein, das vorliegendem Film eine leicht trashige Note beiwohnt, die sich doch in etlichen Passagen zu erkennen gibt. Hierbei macht sich auch das dargebotene Schauspiel bemerkbar, denn zieht man einmal den Vergleich zu Größen wie Peter Cushing oder Christopher Lee, dann kann die hier versammelte Darsteller-Riege trotz größter Bemühungen nicht wirklich konkurrieren. Mehrere Einstellungen offenbaren dabei eine Menge an Theatralik, so das Mimik und Gestik der Akteure doch schon ziemlich aufgesetzt und künstlich wirken.

Hier mögen viele Hammer-Fans dann an ihre Grenzen stoßen und die guten alten Zeiten zurücksehnen, in denen die Vorzeige-Darsteller der britischen Studios immer wieder eine Kostprobe ihres Könnens abgaben. Desweiteren erscheint der Film streckenweise auch ein wenig in die Länge gezogen, zu viele vor allem überflüssig erscheinende Dialog-Passagen trüben das Film-Erlebnis ein wenig. Hierbei sind es insbesondere die Zeitabstände zwischen den einzelnen Morden, die ein gewisses Gefühl der Langatmigkeit entstehen lassen. Dafür bekommt der Zuschauer jedoch für eine Hammer-Produktion einige ungewohnt blutige Einstellungen zu Gesicht, die man in dieser Form eher nicht kennt. Zwar werden die Morde an sich nur im Ansatz gezeigt, doch die danach folgende Darstellung der Opfer lässt doch einiges an Kunstblut in die Geschehnisse einfließen.

Letztendlich handelt es sich bei "Das Grab der blutigen Mumie" definitiv nicht um ein Glanzstück aus dem Hause Hammer, mir persönlich hat der Film aber dennoch recht gut gefallen. Ich mag das trashige Flair dieses Werkes, das einem trotz diverser Defizite gute-und atmosphärische Gruselkost anbietet, die man sich ohne Weiteres zu Gemüte führen kann. Andererseits kann man aber auch die durchaus berechtigte Kritik vieler Fans nachvollziehen, die sich an den offensichtlichen Qualitäts-Einbußen gegenüber früheren Filmen nicht sonderlich erfreuen.


Fazit:


Es mag sicherlich so sein, das "Das Grab der blutigen Mumie" nicht zu den Highlights der britischen Studios zählt, dennoch beinhaltet der Film seinen ganz eigenen Charme, der sich auch auf den Betrachter überträgt. Für eingefleischte Fans sowieso unverzichtbar, eignet sich das Werk jedoch auch für jeden anderen zumindest zu einer einmaligen Sichtung.


6,5/10
Big Brother is watching you
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Vinz Clortho
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Re: Das Grab der blutigen Mumie - Seth Holt / Michael Carreras

Beitrag von Vinz Clortho »

Der böse Geist der ägyptischen Königin Tera bemächtigt sich der unschuldigen Seele von Margaret, der Tochter des Expeditionsleiters, der sie einst nach London brachte. Von Rachegelüsten beflügelt, zieht Papas Sonnenschein von dannen, um die restlichen Expeditionsteilnehmer ins Jenseits zu befördern ...

Ein Hammer-Film. Das ist aber auch schon der einzige USP dieses unsäglich lahmen Okkult-Schnarchers von 1971. Hier wurde wirklich an allem gespart: Beleuchtung, Requisite, Ausstattung, Atmosphäre etc.pp. Hammers Versuch, den Spirit der 70er einzufangen und dem Ganzen etwas modernere Akzente zu verleihen, kulminiert in einem preisgünstig runtergekurbelten und gänzlich spannungsarmen Machwerk, das vor allem optisch an eine Mischung aus Das Haus am Eaton Place und Ist ja irre - Cäsar liebt Kleopatra gemahnt. Wo Letzterer gezielt auf Klamauk setzt, glänzt Das Grab der blutigen Mumie zumindest hinsichtlich der unfreiwilligen Komik, die sich 94 Minuten lang nicht nur in unfassbar albernen Dialogen äußert, sondern auch sonst die gesamte Szenerie beherrscht. Eigentlicher Star dieses komplett vermurksten (Grusel-)Kabinettstückchens ist und bleibt die üppige Oberweite von "Hauptdarstellerin" ( ..äh?) Valerie Leon, die sich wirklich sehen lassen kann. Wer also nach zwanzig Minuten bereits geistig abgeschaltet hat, kann sich zumindest weitere siebzig mit Valeries Hupen ver-
bzw. begnügen. Ansonsten besteht die größte Herausforderung darin, wachzubleiben. Weitere Höhepunkte: Fehlanzeige.

Nach Trash-Gesichtspunkten mag der Film ja seine Berechtigung haben (immerhin genießt er in einschlägigen Kreisen einen gewissen Kultstatus), gemessen am restlichen Hammer-Kanon jedoch ein ziemliches Debakel. Dass Regisseur Seth Holt noch während der Dreaharbeiten das Zeitliche segnete, passt da fast schon wieder ins Gesamtbild ...

4/10
Noch Sand und schon warm drauf.
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