Das Grab der blutigen Mumie
(Blood from the Mummy's Tomb)
mit
Andrew Keir, Valerie Leon, James Villiers, Hugh Burden, George Coulouris, Mark Edwards, Rosalie Crutchley, Aubrey Morris, David Markham, Joan Young, James Cossins, David Jackson, Jonathan Burn
Regie:
Seth Holt / Michael Carreras
Drehbuch:
Christiopher Wicking
Kamera:
Arthur Grant
Musik:
Tristram Cary
ungeprüft
Großbritannien / 1971
Der Archäologe Julian Fuchs stößt mit seinem Team auf die Grabkammer der Göttin Tera und deren perfekt erhaltene Mumie. Die Forscher öffnen den Sarkophag und entfernen die Grabbeigaben, die ihren Körper umgeben. Ein fataler Fehler, denn Tera schwört den Grabschändern grausame Rache. Ihr Geist dringt in Julians Tochter Margareth ein und nimmt Besitz von deren Körper. Unter Teras Einfluss begibt sich Margaret auf die Suche nach den Expeditionsmitgliedern, um sie auf fantasievolle aber grausame Weise zu töten...
Vorliegendes Spätwerk der berühmten britischen Hammer - Studios aus dem Jahr 1971 lässt schon phasenweise erkennen, das die Genialität vorheriger Filme nicht mehr erreicht werden konnte. Bestachen Klassiker wie "Dracula" oder auch "Frankensteins Fluch" durch ihre einzigartige Atmosphäre oder den typischen Hammer-Look, so büßt "Das Grab der blutigen Mumie" doch eine Menge ehemaliger Stärken ein. Nun verhält es sich zwar nicht unbedingt so, das man die Geschichte nicht als Produktion der Hammer-Studios erkennen würde, doch die ehemals jahrelange Ausnahmestellung des britischen Horrorfilms ist nicht mehr so stark zu erkennen. Es entsteht zwar trotz allem immer noch eine schauerliche Grundstimmung, doch irgendwie ist nicht mehr die ganz große Faszination vorhanden, die man ansonsten eigentlich immer verspürt hat.
Eventuell mag das auch in der Tatsache begründet sein, das vorliegendem Film eine leicht trashige Note beiwohnt, die sich doch in etlichen Passagen zu erkennen gibt. Hierbei macht sich auch das dargebotene Schauspiel bemerkbar, denn zieht man einmal den Vergleich zu Größen wie Peter Cushing oder Christopher Lee, dann kann die hier versammelte Darsteller-Riege trotz größter Bemühungen nicht wirklich konkurrieren. Mehrere Einstellungen offenbaren dabei eine Menge an Theatralik, so das Mimik und Gestik der Akteure doch schon ziemlich aufgesetzt und künstlich wirken.
Hier mögen viele Hammer-Fans dann an ihre Grenzen stoßen und die guten alten Zeiten zurücksehnen, in denen die Vorzeige-Darsteller der britischen Studios immer wieder eine Kostprobe ihres Könnens abgaben. Desweiteren erscheint der Film streckenweise auch ein wenig in die Länge gezogen, zu viele vor allem überflüssig erscheinende Dialog-Passagen trüben das Film-Erlebnis ein wenig. Hierbei sind es insbesondere die Zeitabstände zwischen den einzelnen Morden, die ein gewisses Gefühl der Langatmigkeit entstehen lassen. Dafür bekommt der Zuschauer jedoch für eine Hammer-Produktion einige ungewohnt blutige Einstellungen zu Gesicht, die man in dieser Form eher nicht kennt. Zwar werden die Morde an sich nur im Ansatz gezeigt, doch die danach folgende Darstellung der Opfer lässt doch einiges an Kunstblut in die Geschehnisse einfließen.
Letztendlich handelt es sich bei "Das Grab der blutigen Mumie" definitiv nicht um ein Glanzstück aus dem Hause Hammer, mir persönlich hat der Film aber dennoch recht gut gefallen. Ich mag das trashige Flair dieses Werkes, das einem trotz diverser Defizite gute-und atmosphärische Gruselkost anbietet, die man sich ohne Weiteres zu Gemüte führen kann. Andererseits kann man aber auch die durchaus berechtigte Kritik vieler Fans nachvollziehen, die sich an den offensichtlichen Qualitäts-Einbußen gegenüber früheren Filmen nicht sonderlich erfreuen.
Fazit:
Es mag sicherlich so sein, das "Das Grab der blutigen Mumie" nicht zu den Highlights der britischen Studios zählt, dennoch beinhaltet der Film seinen ganz eigenen Charme, der sich auch auf den Betrachter überträgt. Für eingefleischte Fans sowieso unverzichtbar, eignet sich das Werk jedoch auch für jeden anderen zumindest zu einer einmaligen Sichtung.
6,5/10