Deranged - Geständnisse eines Nekrophilen - Bob Clark (1974)
Moderator: jogiwan
- Borderline666
- Beiträge: 350
- Registriert: Di 11. Apr 2023, 23:20
- Wohnort: Die Pfalz
- Kontaktdaten:
Deranged - Geständnisse eines Nekrophilen - Bob Clark (1974)
Originaltitel: Deranged
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1974
Regie: Bob Clark/Jeff Gillen/Allan Ormsby
Inhalt:
Ezra Cobb hat Jahre seines Lebens der Pflege seiner kranken und religiösen Mutter gewidmet. Als diese stirbt, wird Ezras Geist immer verwirrter und der Sinn seines Lebens ist fort. Nach einem Jahr der Trauer und des schlimmer werdenden Wahnsinns, holt Ezra seine Mutter vom Friedhof zurück nach Hause. Da diese nicht mehr ganz "frisch" ist, versucht sich Ezra in der "Aufarbeitung" seiner Mutter. Greift er am Anfang noch auf die Körper gerade Verstorbene zurück, verschlimmert sich sein Geisteszustand und vorallem seine Beziehung zu jungen Frauen immer weiter und so kommen auch lebende junge Mädchen in das Visier des nicht nur nekrophilen Ezra...
Review:
Ich dachte, ich hätte schon alle Verfilmungen zum Thema Ed Gein gesehen, aber wurde heute eines besseren gelehrt. Zum einen hätten wir ED GEIN-DER WAHRE HANNIBAL LECTERund zum anderen den erstklassigen ED GEIN: THE WISCONSIN SERIAL KILLER. Und als ob das nicht genug wäre, gibt es noch Anlehnungen auf Ed Gein in THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE oder der HANNIBAL LECTER-Trilogie. Man kann schon sagen, was wäre die Horrorfilm-Welt ohne unseren guten, alten Eddie? Fraglich für mich als alter Ed Gein-Fan ist nur, wieso DERANGED so lange spurlos an mir vorbei gegangen ist. Aber das ist heute ein für alle mal beendet worden und ich freue mich sehr darüber, diesen Film kennen gelernt zu haben.
Über die Geschichte dahinter muss man wohl nicht mehr viel sagen, denn jeder eingefleischte Horrorfan dürfte bzw. sollte die Geschichte des Mad Butchers zur genüge kennen. Zumindest in der heutigen Zeit. Der Film selber ist ein Direktreflexion wie es zum Verhalten von Ed kommen konnte. Was mich die ganze Zeit etwas verwirrt hat, dass man die Hauptfigur in dem Film nicht Edward nannte, sondern Ezra. Ich dachte mir schon dien ganzen Film über, das mir das alles sehr bekannt vor kommt, aber dachte mir noch nichts dabei. Erst als Ezra nach auf der Suche nach einem Frostschutzmittel war, gingen mir die Lichter auf. Nicht umsonst hat man gleich zu Beginn des Filmes erwähnt, dass die Geschichte auf einer wahren Begebenheit basiert, jedoch nur Orte und Namen geändert wurden.
Sehr geil fand ich die Umsetzung der Geschichte und wie man alles dargestellt hat. Man wird von einer sehr morbiden Atmosphäre nahezu erschlagen. Man sollte keinen splattergetränkten Film erwarten, sondern schon eher etwas künstlerisches. Die Leichen waren gut gemacht für den Jahrgang und erinnerten mich an die Zombies von DAWN OF THE DEAD von George A. Romero. Zudem hat der ganze Film über dank der Musik die im Hintergrund läuft eine extremst gruselige Atmosphäre, die von den Taten und Dingen, die Ezra macht, zusätzlich unterstrichen werden. Müsste ich den Film mit Zahlen bewerten, würde er von mir definitiv 10 von 10 Punkten bekommen, allein schon der Tatsache wegen, weil der Film eher mit dem psychologischem Aspekt der Angst spielt und das sehr gut dargestellt und umgesetzt wurde.
Visit my Blog: https://borderline666reviews.blogspot.com/
- buxtebrawler
- Forum Admin
- Beiträge: 40654
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Re: Deranged - Geständnisse eines Nekrophilen - Bob Clark (1974)
Der fehlte hier wirklich noch!
Ich notierte 2009:
Geheimtipp! Diese 1974 erschienene feine Perle des Horrorfilms widmet sich dem irren Mörder Ed Gein, der auch für viele andere Horror-Protagonisten Pate stand.
"Deranged" hält sich dabei wesentlich näher an die wahren Geschehnisse als der im gleichen Jahr veröffentlichte "The Texas Chainsaw Massacre", der "Deranged" sogleich den Rang ablief. Gesellschaftskritische, satirische Elemente wie bei "TCM" sucht man hier vergeblich. Stattdessen vermittelt bereits die Eröffnungssequenz so tiefen Kummer, dass man fast Mitleid mit Ezra Cobb (wie Gein hier genannt wurde) empfindet, aus dessen Sicht der Großteil des Films spielt. Für sparsam, aber sehr wirkungsvoll eingesetzte, deftige grafische Kost sorgte bereits hier Tom Savini, der am Anfang seiner SFX-Karriere stand. Der Hauptdarsteller spielt erschreckend überzeugend, die Hauptrolle wurde absolut perfekt besetzt.
Düsterer, dreckiger, bedrückender Low-Budget-Film, der zu Unrecht in Vergessenheit geriet. Meines Erachtens hätte es die Abweichungen von der wahren Geschichte Geins aber nicht gebraucht, die ist grausam genug. Schade auch, dass es die eine oder andere sehr interessant klingende Szene nicht mehr in den fertigen Film geschafft hat, wie man im Booklet der auf DVD zu bekommenden Unrated-Fassung nachlesen kann.
Ich notierte 2009:
Geheimtipp! Diese 1974 erschienene feine Perle des Horrorfilms widmet sich dem irren Mörder Ed Gein, der auch für viele andere Horror-Protagonisten Pate stand.
"Deranged" hält sich dabei wesentlich näher an die wahren Geschehnisse als der im gleichen Jahr veröffentlichte "The Texas Chainsaw Massacre", der "Deranged" sogleich den Rang ablief. Gesellschaftskritische, satirische Elemente wie bei "TCM" sucht man hier vergeblich. Stattdessen vermittelt bereits die Eröffnungssequenz so tiefen Kummer, dass man fast Mitleid mit Ezra Cobb (wie Gein hier genannt wurde) empfindet, aus dessen Sicht der Großteil des Films spielt. Für sparsam, aber sehr wirkungsvoll eingesetzte, deftige grafische Kost sorgte bereits hier Tom Savini, der am Anfang seiner SFX-Karriere stand. Der Hauptdarsteller spielt erschreckend überzeugend, die Hauptrolle wurde absolut perfekt besetzt.
Düsterer, dreckiger, bedrückender Low-Budget-Film, der zu Unrecht in Vergessenheit geriet. Meines Erachtens hätte es die Abweichungen von der wahren Geschichte Geins aber nicht gebraucht, die ist grausam genug. Schade auch, dass es die eine oder andere sehr interessant klingende Szene nicht mehr in den fertigen Film geschafft hat, wie man im Booklet der auf DVD zu bekommenden Unrated-Fassung nachlesen kann.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!