In der Gewalt der Riesenameisen - Bert I. Gordon (1977)
Verfasst: Fr 14. Apr 2023, 14:52
Originaltitel: Empire of the Ants
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Bert I. Gordon
Inhalt:
Irgendwo an einer abgelegenen Florida-Küste soll es einmal stehen, das Ferienzentrum Dreamland Coast. Das Projekt hat wenig Chancen und dennoch lässt es sich die hartnäckige Maklerin Marylin Fryer (Joan Collins) nicht nehmen, immer wieder per Schiff potentiell zahlungskräftige Käufer dorthin zu verschiffen, um sie zum Kauf zu reizen. Doch in der gleichen Gegend wurde auch radioaktiver Abfall von einem Schiff verklappt und das Zeug wurde von einheimischen Ameisenvölkern vernascht, so daß sie zu riesenhafter Größe herangewachsen sind. Zahlreiche Teilnehmer der Fahrt fallen ihnen zum Opfer und auch die Überlebenden, die es bin in die nächste Stadt schaffen, sind noch längst nicht gerettet, denn in der ansässigen Zuckerraffinerie gehen seltsame Dinge vor...
Review:
Zum aktuellen Zeitpunkt des Reviews liegen zwischen der ersten und zweiten Sichtung des Filmes gut und gerne mal 25 Jahre. Damals war ich schon sehr filmaffin und war hinweg von Filmen mit Monstern aller Art. Bert Gordon hat wohl einen (Im wahrsten Sinne des Wortes) großen Faible für Riesenkreaturen. Filme wie die Rache der schwarzen Spinne, Insel der Ungeheuer oder der Gigant des Grauens unterstreichen diese Behauptung bestens.
In diesem Tierhorror-Trasher bekommen wir es mit einer Horde radioaktiv verseuchten Ameisen zu tun, die in altbekannter Godzilla-Manier, den das gleiche Schicksal ereilt hat, zu Übergröße heran wachsen und die Leute teilweise unter ihre Gewalt bringen mittels Pheromone. Für alle die mit dem Begriff nichts anfangen können: Pheromone sind chemosensorische Reize, sprich: Duftstoffe die Informationen beinhalten und der Kommunikation bei vielen Tierarten dienen. Man kennt es auch aus diversen Haifilmen: Man soll das Wasser nicht betreten, doch irgendwelche Geldgeier haben Angst um ihr Geschäft und schweigen im stillen Kämmerlein über die Gefahr dort draußen, so verhält es sich auch hier, in dem eine Maklerin Geldgeber für ein Projekt sucht, was in den Sümpfen Amerikas umgesetzt werden soll.
Für die Originalgeschichte zeichnete sich 1905 H.G. Wells verantwortlich, der eine Kurzgeschichte unter dem gleichen Namen (Empire of the Ants) veröffentlichte. Für den Film wurde lediglich der Ort der Handlung verändert. In positiver Sicht muss ich schon fast sagen, dass der Film all jene beleidigt, die etwas Grips in der Birne haben, denn einen größeren Schmu konnte man fast nicht produzieren. Den einen gefällt der Film, den anderen nicht, für mich ist es eine geniale Kindheitserinnerung und bleibt auch jetzt einer meiner Top-Tierhorrorfilme.
Zeitgemäß sind die Effekte von damals, man mag sie als dilettantisch bezeichnen, aber genau deswegen sind sie so genial. Es ist ein Film für Trashfans der Oberklasse, jeder der nichts mit solcherlei Filmen anfangen kann, sollte die Finger davon lassen, anstatt ihn am Ende in der Luft zu zerreißen. Für die Effekte der Darstellung der Riesenameisen wurden die Ameisen eingespiegelt, für die Direktinteraktion mit den Darstellern baute man extra riesige, bewegliche Modelle um das ganze so realistisch wie möglich zu halten. Dazu kommt noch dieses megageile Geschrei von den Ameisen die sich anhören wie eine abgestochene Sau, einfach herrlich! Man darf allein schon deshalb froh über solche Filme sein anstatt das man hinterher über schlechte CGI-Effekte ala The Asylum mault! ;O
Darstellerisch waren die ein und anderen bekannten Gesichter dabei, die eine große Filmographie aufweisen können. Robert Lansling, Joan Collins oder John David Carson, um ein paar zu nennen. Ich bin froh dass es solche Filme gibt, die noch wahrhaftige B-Movie-Kleinode sind. Was man den Leuten heutzutage alles vorsetzt grenzt schon an einer Sauerei, ausgenommen eben die genialen Creature Feature-Movies von The Asylum, aber das versteht sich als alter Monsterfan eh von selbst!