Deliria-Italiano

Originaltitel: Bad Lieutenant

Herstellungsland: USA / 1992

Regie: Abel Ferrara

Darsteller: Harvey Keitel, Victor Argo, Paul Calderon, Leonard L. Thomas, Robin Burrows, Frankie Thorn u.a.

Story:
Der Film erzählt die tragische Geschichte eines namenlosen New Yorker Cops. Der Mann ist ein einziges Wrack: Drogenabhängig, korrupt und wettsüchtig schleppt er sich tagtäglich durch den Großstadtdschungel. Dabei zieht er sich so ziemlich sämtliche Drogen rein, die die New Yorker Szene herzugeben hat - sogar Kokain, das er an einem Tatort findet, steckt er ein.
Als eine junge Nonne von zwei Jugendlichen in der Kirche brutal vergewaltigt wird, erkennt er eine Chance, ein neues Leben anzufangen. Denn die Mafia hat ein Kopfgeld von 50.000 $ auf die Täter ausgesetzt. Umso dringender braucht der "Bad Lieutenant" das Geld, als die Endrunde der Baseball-Liga dann auch noch anders verläuft, als er es sich vorgestellt hatte...

Quelle: ofdb.de

Schwerer Stoff von Independent-Regisseur Abel Ferrara. Die Kamera hält unerbittlich drauf auf den Selbstzerstörungstrip des von Harvey Keitel überragend verkörperten abgefuckten, hoffnungslosen Bullen ohne jegliche Ideale oder Moral. Ferrara schafft es, die New Yorker Großstadt als anonymes, ekliges Moloch darzustellen (oder einzufangen?) und den ganzen Film als eine einzige desillusionierende, verstörende Tortur wirken zu lassen. Woran es "Bad Lieutenant" aber mangelt ist ein klarer Spannungsbogen, der den Zuschauer zum zwar schockierenden, aber gewissermaßen wenig überraschenden Ende führt.

Aber ein Wahnsinnswerk auf 35mm, wie es uns zuteil wurde, oder?

Ist schon einige Zeit her, dass ich den Film gesehen habe. Keitel spielt erstklassig, wie man es von ihm erwartet. Doch dieses Ende voll triefender Symbolik und Schleimgrütze. Weiss nicht, sollte ich mir wohl irgendwann erneut anschauen.

"Spannung" vermisse ich bei diesem Film nicht, sie würde das Treiben nur vollends in die Banalität abstürzen lassen.

dr. freudstein hat geschrieben:Aber ein Wahnsinnswerk auf 35mm, wie es uns zuteil wurde, oder?

Ja, im Originalton von 35 mm war das schon ein Kinoerlebnis, das im Gedächtnis haften bleibt.

Zum Ende des Films, das auch Blap erwähnt hat: War es nicht so, dass die Passanten nicht eingeweiht, also tatsächlich arglose Passanten waren und die Szene sozusagen "heimlich" gedreht wurde?

Programmheft Deutschland

Titelblatt:
Credits: (S. 3)
Stab (S. 4 und 5)
Besetzung (S. 4) und Kurzinhalt (S. 5)
Langinhalt (S. 8) und Regie (S. 9)
ProduzentIn (S. 10) und Zoe Lund (Darstellerin und Drehbuch) (S. 11)
Hauptrolle (S. 12) und Frankie Thorn als Nonne (S. 13)

Pressematern Deutschland

!	Nachricht von: buxtebrawler
	Alle entfernt, da beim Bildhoster TinyPic leider nicht mehr verfügbar.

Bad Lieutenant ist ein Hammerfilm, da gibt es nix!


Zoe Lund aka Tamerlis spielte ja schon die Hauptrolle in der "Frau mit der 45er Magnum" und soll angeblich ein paar Jahre nach dem Bad Lieutenant an einer Überdosis krepiert sein.

buxtebrawler hat geschrieben: Zum Ende des Films, das auch Blap erwähnt hat: War es nicht so, dass die Passanten nicht eingeweiht, also tatsächlich arglose Passanten waren und die Szene sozusagen "heimlich" gedreht wurde?

Yup! Das war so.

ugo-piazza hat geschrieben: Zoe Lund aka Tamerlis spielte ja schon die Hauptrolle in der "Frau mit der 45er Magnum" und soll angeblich ein paar Jahre nach dem Bad Lieutenant an einer Überdosis krepiert sein.

Nicht an einer Überdosis, aber an Herzversagen nach jahrelangem Drogenmißbrauch.
Ich habe irgendwo mal eine Seite gesehen, wo eine enge Freundin von Zoe Lund Fotos veröffentlicht hatte, die sie kurz vor Zoes Tod von ihr gemacht hatte. Kann ich jetzt nicht wiederfinde, aber das war schon verdammt traurig.

Für mich ist Bad Lieutenant eine Art Taxi Driver der 90iger Jahre.