Seite 1 von 3

Frankenstein muss sterben - Terence Fisher (1969)

Verfasst: Fr 8. Okt 2010, 00:23
von untot
r.frankenstein-musterben-1284693699.jpg
r.frankenstein-musterben-1284693699.jpg (25.63 KiB) 533 mal betrachtet

Originaltitel: Frankenstein Must Be Destroyed

Herstellungsland: Großbritannien

Erscheinungsjahr: 1969

Regie: Terence Fisher

Darsteller: Peter Cushing, Veronica Carlson, Freddie Jones, Simon Ward, Thorley Walters, Maxine Audley,
George Pravda, Geoffrey Bayldon, Colette O'Neil, Frank Middlemass, George Belbin, Norman Shelley...

Inhalt:
Der Leichenbaron kehrt zurück!
Frankenstein lebt - und der längst Totgeglaubte sucht fieberhaft neue Opfer, an denen er ein schauriges Experiment vornehmen will: eine Gehirnverpflanzung.
Erpresserisch zwingt er den jungen Arzt D. Holst und dessen Freundin Anna, ihn bei seinem grausigen Vorhaben zu unterstützen.
In einem verlassenen Landhaus richtet Frankenstein sein Laboratorium ein. Und um sein Vorhaben wahrzumachen, geht der Geniale, aber Wahnsinnige über Leichen...

Fazit:
Mein liebster Frankenstein Film von Terence Fisher und auch ziemlich unbekannt, wie ich schon öfters feststellen musste.
Frankenstein muss sterben sollte eigentlich der letzte Teil der Frankenstein Verfilmungen aus den Hammer Studios werden, nach...
Frankensteins Fluch (1957)
Frankensteins Rache (1958)
Frankensteins Ungeheuer (1964)
Frankenstein schuf ein Weib (1967)
kam also nun
Frankenstein muß sterben (1969) in dem Peter Cushing zum letzten Mal in die Rolle des verrückten Doc's schlüpfen sollte.
Für mich ganz klar der Höhepunkt dieser Reihe, hat Frankenstein doch hier den Zenit seiner Bösartigkeit erreicht und agiert noch gemeiner als je zuvor, ihm scheint jedes Mittel recht zu sein, um seine Ziele zu erreichen.
Auch ist der Film um einiges blutiger als seine Vorgänger.

Cushing schlüpfte danach noch einmal in die Rolle des Doktors, 1974 in Frankensteins Höllenmonster.

Schönes altmodisches Gruselkino, ganz groß und wirklich sehenswert.

9/10

Re: Frankenstein muss sterben - Terence Fisher

Verfasst: Fr 8. Okt 2010, 00:41
von dr. freudstein
HAH!!!
Den habe ich, aber bisher ungesehen. Danke für den Filmtip :prost:
Gucke ich mir gerne mit Dir zusammen an (kuschel)

Dieser Pfuscher kann mir natürlich NICHT das Wasser reichen, Selbstversuche sollten im Grundgesetz eines Wissenschaftlers stehen 8-)

Also, liegt oben auf dem Stapel und dann:
:prost: :popcorn:

Re: Frankenstein muss sterben - Terence Fisher

Verfasst: Fr 8. Okt 2010, 01:05
von untot
Sowieso, der Franken, hat ja nicht Freudsteins Qualitäten, außerdem Freudstein muss sterben möcht ich mir nicht ansehen, da müsst ich bloß wieder heulen.

Falls Dir der Film zu gruselig wird, komm vorbei, dann pass ich auf Dich auf...*ArmrumlegundKopftätschel*! ;) :mrgreen:

Also Hausaufgabe ist klar ne, Referat demnächst hier... :lol:

Re: Frankenstein muss sterben - Terence Fisher

Verfasst: Fr 8. Okt 2010, 01:20
von dr. freudstein
Sorry, ich schweife ab, aber...hach..schmacht..genauso 8-) will ich diesen Film sehen (schmatz)
Die schnuckelige, von mir enthaarte untot "neben" mir (ja ja, wir wissen doch alle, wie...räusper), der Ehemann im Schrank oder unterm Bett und FILM ab!!! :prost: :popcorn: (für alles andere gibts keinen Smiley)

Und jawoll: freudstein darf NICHT sterben :shock:
Frankenstein ist mittlerweile okay :thup:

Okay, überredet, den Film packe ich heute früh in den Player zum Frühstück!!!
Und mal sehn, wie seelenverwandt wir beide Turteltäubchen wirklich sind :)

Bitte schalten sie wieder ein, hier auf diesem Kanal :mrgreen:

Re: Frankenstein muss sterben - Terence Fisher

Verfasst: Sa 9. Okt 2010, 17:24
von buxtebrawler
Das war mein erster aus Hammers Frankenstein-Reihe, den hatte ich für läppische 4 Taler mal aus einer Mischung aus Neugierde und Mitleid aus einem Supermarkt-Wühltisch befreit. Es war der Beginn einer innigen Freundschaft. 8-)

Besonders gefiel mir an diesem Film, dass Cushing als Frankenstein wieder ordentlich an Boshaftigkeit zugelegt hatte.

"Freudstein muss sterben" werde ich irgendwann als Drehbuchautor, Regisseur, ausführender Produzent und Kameramann in einer Person drehen und es wird ein reinrassigr Snuff-Movie werden...

Re: Frankenstein muss sterben - Terence Fisher

Verfasst: Sa 9. Okt 2010, 21:44
von Blap
Ein starker Beitrag. Peter Cushing ist grandios, fieser und sadistischer denn jemals zuvor. Leider ist die Vergewaltigungsszene völlig unpassend. Frankenstein würde töten um seine Arbeit auszuführen, aber ganz sicher nicht seinen Riemen auf eine unwillige Orgel spannen.

Ein älterer Ultrakurzkommentar:


Frankenstein muß sterben

1969 gab Peter Cushing zum fünften Mal den fiesen Baron Frankenstein. Diesmal geht er rücksichtsloser und brutaler denn jemals zuvor seinen Interessen nach. Da wird mit einer Sichel ein begehrter Kopf abgehackt, ein junges Pärchen wird vom Herrn Baron erpresst, um bei seinen Machenschaften zu unterstützen. Selbst vor einer Vergewaltigung schreckt er nicht zurück (Wobei die Vergewaltigungsszene überhaupt nicht in den Film passt).

Hatte der Vorgänger "Frankenstein schuf ein Weib" sogar leicht romantische Zwischentöne, so zeigt sich der Menschenklempner hier von seiner fiesesten Seite. Für Freunde der Hammer Studios auf jeden Fall Pflichtprogramm.

Die Tendenz geht Richtung 7,5-8 Punkte. Für die deplazierte Vergewaltigung gibt es Abzüge, ergo verbleiben:

7/10

***

Nachtrag: Der Film erhält aus heutiger Sicht 8/10 (sehr gut), doch der Hinweis auf die überflüssige Vergewaltigung bleibt bestehen. Der schönste aller Frankenstein Filme von Hammer, ist IMHO ganz klar "Frankenstein schuf ein Weib".

Re: Frankenstein muss sterben - Terence Fisher

Verfasst: So 10. Okt 2010, 03:23
von untot
Also ich fand die Vergewaltigungsszene eigentlich gar nicht so daneben, im Gegenteil, das passte für mich irgendwie zu seiner gesteigerten Boshaftigkeit und mal ehrlich nach so vielen "sexlosen" Filmchen hats den guten Doktor halt übermannt, er ist ja auch bloß ein Mann! ;) :mrgreen:

Re: Frankenstein muss sterben - Terence Fisher

Verfasst: So 10. Okt 2010, 12:56
von Blap
Nene, solche (B)analitäten interessieren den Baron nicht. Für solchen Unfug hat er keine Zeit. Eher hätte er der Dame diverse Körperteile amputiert oder Organe entnommen! :D :D

Re: Frankenstein muss sterben - Terence Fisher

Verfasst: So 10. Okt 2010, 13:43
von mike siegel
Fisher & Cushing drehten die Szene nur unter Protest und brachen auch mittendrin ab.
(''Enough is enough!'')

Re: Frankenstein muss sterben - Terence Fisher

Verfasst: So 10. Okt 2010, 21:03
von dr. freudstein
Dank dem persönlichem Tip von meinem Schnucki untot habe ich mir diese DVD reingezogen, man(n) soll einer Frau schließlich nicht widersprechen ;)
Hatte auch kein Problem damit, die untot weiß eben, was gut ist.

Also, mal schaun, was mein alter Kollege Frankenstein, der Stümper jetzt mal so wieder verzapft an medizinischen Unsinn.Er ist ja bis jetzt jedes Mal gescheitert.

Zusammen mit seinem Kollegen Dr. Brandt wollte er ein lebendes Gehirn in einen anderen Körper verpflanzen, damit dieses in dem neuen Körper weiterleben kann.
Gewagtes Vorhaben, was leider durch die Ignoranz der Polizei und übriger Bevölkerung auf Unverständnis stösst, ja sogar auf totale Ablehnung.Er wird aus dem Lande gejagt und muss fliehen. In Altenberg taucht er zunächst unerkannt wieder auf und will sich von seinem Plan nicht abbringen lassen. Da er Gehilfen braucht und die Arbeit nicht alleine bewerkstelligen kann, erpresst er einen jungen Arzt und dessen Verlobten. Die Verlobte Anna hingegen braucht er nur zum Kaffeekochen und Frühstückmachen, da er zu diesen Aufgaben nicht befähigt zu sein scheint.
Sein nunmehr neuer, aber nicht ganz freiwilliger Assistent Karl Holst steht ihm nunmehr zur Seite. Leider tötet er versehentlich einen Wachmann, was ihm erneut und schwerwiegender die Erpressbarkeit vom Dr. Frankenstein (Peter Cushing) einhandelt. Nun kann er sich ihm gar nicht mehr entziehen, allein schon seiner Verlobten zuliebe.

Der alte Kollege Dr. Brandt ist völlig wahnsinnig und desillussioniert geworden aufgrund des zunehmendem Eifers seines Mentors Dr. Frankenstein. Da im Hirn des Brandt eine wichtige Formel zur Vollendung des wahnwitzigen Plans vom Dr. Frankenstein schlummert und diese auch mit Medikamenten nicht zu entlocken ist, entführt der Doc den Mann zusammen mit seinem neuen Assistenten. Der örtliche Richter wird ebenfalls benötigt zur Vollendung des Experiments und wird höflichst, aber seiner freien Entscheidungsgewalt beraubt, gebeten, dem Team zu folgen.

Es gelingt, doch es bleibt der Polizei und der Bevölkerung nicht verborgen und sie stellen die Stadt auf den Kopf.
Das Ärzte-Team muß um seine Entdeckung fürchten, aber sie wissen geschickt, ihren OP Saal der Öffentlichkeit zu verbergen. Ein Wasserrohrbruch stört erneut die betrieblichen Abläufe, weil im Garten die Leiche des Richters liegt, die man bei einer Freilegung entdecken würde. Anna, die Verlobte des Assistensarztes, gelingt es, im letzten Moment die Leiche ausser Sichtweise zu schaffen.

Nun endlich kann der Plan in die Tat umgesetzt werden.
Der dem Tode nahestehendem Dr. Brandt bekommt einen neuen Körper, behält aber sein Gehirn, welches nunmehr in einem neuem Körper weiterlebt und denkt.
Natürlich ist die Ehefrau des dr. Brandt inzwischen auf die richtige Fährte gestossen und entdeckt das Labor.
Dr. Frankenstein kann sie aber beruhigen und ihr versichern, dass dies zu ihrem Besten geschah, schließlich würde er ihren Mann am Leben erhalten. Das dieser fortan in einem anderen Körper leben muss, verschweigt er ihr natürlich, denn das Gesicht des Operierten bleibt ihr dank der Mullbinden zunächst verborgen.

Aufatmend, dieser lästigen Neugierigen entledigt geglaubten, verläßt Dr. Frankenstein zusammen mit Karl und Anna das Land mitsamt des Operierten, um diesem endlich das Geheimnis um des Wissens der wichtigen Formel zu entlocken, das Ziel aller Bemühungen.
Da es keinen friedlichen, schweigsamen Patienten gibt, verlässt dieser aufmüpfig sein Krankenbett, entledigt sich seiner Gesichtsmaskerade und versetzt die Anna in Angst und Schrecken. Unbedacht aufgrund dieser zueben genannten Gefühle sticht diese auf ihn ein und verletzt ihn leicht. Aufgebracht darüber, tötet der Doktor die dem Zuschauer liebgewordener Anna.
Doch der Dr. Brandt weiß, warum sein Kollege ihn zu neuem Bewußtsein verholfen hat und sieht gar nicht ein, ihm zu helfen, sondern vielmehr reift in ihm der Plan, den Dr. Frankenstein zu vernichten.

Also, das gibt ne ordentliche Zahl an Punkten für dieses grandiose Meisterwerk :thup: (8/10)
Aufregend und aufgrund einer nicht unbedenklichen Steigerung meines Blutdrucks dieser nicht gerade gesundheitsfördernden Sichtung dieses wissenschaftlichen Berichtes bedurfte es einiger Zeit für meinen Bericht.
Anlaß für diese Verzögerung war jedoch die Empörung über den Unverstand der Mitmenschen, die alles daran taten, meinen Kollegen bei seiner zukunftsweisenden Arbeit zu stören.
Wo wären wir denn heute, ohne den selbstaufopferenden Eifer, bis an das Ende gehenden der zustehenden körperlichen und geistigen Kräfte meinerselbst und meiner kongenialen Kollegen?
Richtig, in der Steinzeit, medizinisch gesehen.
Herztransplantationen, Magen - OP's, sonstige Organverpflanzungen...wäre all dies möglich gewesen ohne dem des vermeintlich zugesprochenen Wahnsinns meiner Kollegen und mir? Ein jeder stellt sich die Frage nach einer Verlängerung des eigen Lebens, aber einer Lösung nahe stehend, wird diese mit allen Mitteln bekämpft, weil man mit seiner beschränkten geistigen Fähigkeit nicht in der Lage ist, die notwendigen Mittel zur Bewerkstelligung dieses kühnen Vorhabens aber nicht unsinnigen zu akzeptieren oder gar zu begreifen.
Mögen Dr. Frankenstein und mein Kollege auf der Insel Matul nicht umsonst gestorben sein, ihr Vermächtnis lebt ewiglich fort. Und auch ich lasse nichts unversucht, die Menschheit ihrer Dummheit zu berauben.

Dr. Freudstein im Jahre 2010
Möge der medizinische Tatendrang und der forschende Eifer im Dienste der Menschheit niemals ruhen!!!