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Und tschüss! Auf Mallorca - Karsten Wichniarz (1996)

Verfasst: Di 6. Feb 2024, 16:43
von buxtebrawler
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Originaltitel: Und tschüss! Auf Mallorca

Herstellungsland: Deutschland / 1996

Regie: Karsten Wichniarz

Darsteller(innen): Benno Fürmann, Gesine Cukrowski, Christian Kahrmann, Tom Mikulla, Chrissy Schulz, Paul Herwig, Sascha Fernau, Jürg Löw, Uli Krohm, Rüdiger Wandel, Lutz Michael u. A.
Die irre Ruhrpott-Clique macht Urlaub auf Mallorca. Geplant sind Sonne, Strand, Ballermann 6 und viel, viel Spaß. Was sie erwartet ist der reinste Albtraum. Nachdem erstmal alles schief geht, was auf einer Urlaubsreise nur schief gehen kann, gerät die Clique zu allem Überfluss auch noch mitten in eine turbulente Verwechslungsgeschichte: Die beiden Ganoven Ossi und Heinz wollen die Tochter des Schlagerstars Bernd Bender entführen - und die sieht Petra zum Verwechseln ähnlich...
Quelle: www.ofdb.de

Re: Und tschüss! Auf Mallorca - Karsten Wichniarz (1996)

Verfasst: Di 6. Feb 2024, 16:45
von buxtebrawler
„Nicht alle Leute hier sind schlecht!“

Im Anschluss an die Jugendserie „Und tschüss!“ wurden noch drei Spielfilme fürs Fernsehen produziert, von denen der erste, „Und tschüss! Auf Mallorca“, im Jahre 1995 gedreht und im Januar 1996 erstausgestrahlt wurde. Wolfgang Büld schien mit diesem Nachklapp nichts zu tun haben, als Drehbuchautor wird ausschließlich Stefan Cantz genannt und die Regie übernahm Karsten Wichniarz („Sylter Geschichten“).

„Und tschüss, ihr Anfänger!“

Die Essener Clique aus Günni (Benno Fürmann, „Schicksalsspiel“), Petra (Gesine Cukrowski, „Der letzte Zeuge“), Jürgen (Christian Kahrmann, „Lindenstraße“), Silke (Chrissy Schulz, „Fest im Sattel“) und Raoul (Tom Mikulla, „Rosenheim-Cops“) macht Urlaub am Ballermann auf Mallorca. Dieser gestaltet sich jedoch schwierig, da ihr Gepäck verschwindet, die Hotelbuchung schiefgegangen ist, sodass man ohne Unterkunft dasteht, und dann auch noch die Wertsachen gestohlen werden. Sich der Clique angeschlossen hat Eberhard (Paul Herwig, „Frankie, Jonny und die Anderen“), der mit ihnen im Flugzeug saß und der dieses Schicksal mit Günni, Petra & Co. teilt. Zu allem Überfluss befindet sich auch noch Bonny Bender (Gesine Cukrowski) auf der Insel, Schlagersänger Bernd Benders (Jürg Löw, „Tatort: Herrenboxer“) Tochter, die Petra wie aus dem Gesicht geschnitten ist und von ihrem Vater und dessen Angestellten Werner (Uli Krohm, „Die Katze“) wie in einem goldenen Käfig gehalten wird. Als die beiden Kleinkriminellen Ossie (Rüdiger Wandel, „Berliner Weiße mit Schuss“) und Heinz (Lutz Michael, „Faust“), die auf Benders Yacht arbeiten, Bonnys Entführung planen, geraten sie prompt an die Falsche – und kidnappen Petra…

Der Auftakt klappert beinahe alle Stationen dessen, was bei einer Urlaubsreise schiefgehen kann, nacheinander ab. Jürgens Freundin Eddie fehlt, auf Metalhead Zombie müssen wir ebenfalls verzichten. An seine Stelle tritt mit Eberhard eine esoterisch verwirrte Pfeife, die die Clique eher mitleidig zwischen sich duldet, die aber im Laufe der Zeit etwas auftaut und, erst einmal ein bisschen weniger verhuscht, zu einem nicht mehr ganz nutzlosen Mitglied avanciert. Zunächst einmal aber gilt es, irgendwie an Geld zu kommen, wofür sich Günni und Jürgen als oberkörperfreie Windschutzscheibenputzer versuchen. Fürmann zeigt seinen gut ausgebuildeten Body generell gern ohne Zwirn, auf weibliche Pendants muss man im Gegensatz zur Serie aber trotz Sommer-Sonne-Strand-Sujet mit vielen Ballermann-Impressionen verzichten.

Cukrowski übernimmt fürs etwas abgeschmackte Verwechslungstopos eine Doppelrolle, die beiden Gangster sind in ihrer Dümmlichkeit Karikaturen und die sich aus Eurodance und Bauerntechno zusammensetzende Musik ist schrecklich. Für eine gelungene Komödie fehlen die wirklich zündenden Gags, für eine Fortsetzung der Serie etwas Frechheit und Pepp. Dafür ist das Finale gar nicht so übel ausgefallen und macht es nach wie vor Spaß, dem Ensemble aus Fürmann, Cukrowski, Kahrmann und Konsorten zuzusehen. In seiner platten Durchschnittlichkeit ist „Und tschüss! Auf Mallorca“ aber enttäuschend zahm ausgefallen. Wenn schon Ballermann-Komödie, dann bitte wie in Tom Gerhardts „Ballermann 6“!