Deliria-Italiano

Originaltitel: Dorian Gray

Herstellungsland: Deutschland, Italien

Erscheinungsjahr: 1970

Regie: Massimo Dallamano

Darsteller: Helmut Berger, Herbert Lom, Margaret Lee, Richard Todd, Marie Liljedahl, Maria Rohm, Beryl Cunningham, Isa Miranda, Eleonora Rossi Drago, Renato Romano, Stewart Black, Francesco Tensi...

Inhalt:
Der Maler Basil Hallward ist fasziniert von der Schönheit seines Freundes und Models Dorian Gray (Helmut Berger) und fertigt ein Portrait von ihm.
Der zwielichtige Kunsthändler Henry (Herbert Lom) allerdings, bewundert Dorian verhalten, auf homoerotische Weise und rät dem jungen Mann, seine Jugend und die vergängliche Schönheit so umfassend wie möglich auszukosten.
Unter seinem steten Einfluss wird aus dem unauffälligen Dorian ein selbstverliebter und selbstsüchtiger Lebemann, der zuerst die junge Sybil durch seine Egozentrik in den Tod treibt und dann zunehmend rücksichtsloser gegen sich und seine Umwelt wird, ohne moralische Bedenken dabei zu haben.
Während die Jahre ins Land gehen bleibt Dorians Jugend unverändert erhalten, aber sein von Basil gemaltes Portrait altert rapide…

Fazit:
Das Dorain Gray, frei nach dem Buch von Oscar Wilde verfilmt, eine homoerotische Komponente hat, ist klar, damit ist ist Helmut Berger natürlich hierfür die Idealbesetzung gewesen, jung, unverschämt schön, mit einem Hang zum Narzismus.
Wer hier aber filmische Genialität und eine werksgetreue Literaturverfilmung erwartet, der wird enttäuscht sein, denn davon ist dieser Film weit entfernt.
Wenn man aber ganz unvoreingenommen an dieses Werk herangeht, so erlebt man eine herrliche Gruselgeschichte, in einer ziemlich kuriosen Verfilmung, die einen aber dennoch fesseln kann, denn Wilde's Geschichte ist und bleibt wirklich faszinierender Stoff.
Getragen wird der Film aber ganz klar durch Bergers virtuoses Schaupiel.

7/10

Leider ist die deutsche Fassung cut und die Bildqualität soll auch zu wünschen übrig lassen. Hoffe immer noch auf eine neue Auflage, da in Italien eine brauchbare, ungeschnittene Version auf DVD vorhanden sein soll.

Hammerfilm, ganz eigene Stimmung, Berger sieht hervorragend aus und spielt toll auf, Herbert Lom find ich auch ganz klasse, die süsse Magaret Lee taucht ebenso auf und ein herausragender Soundtrack machen diesen film zu einem erlebnis!!!

hier noch zwei italienische Fotobusta, bella Helmut!

Mannomann ... da gehört schon einiges dazu, um einen so interessanten Roman filmisch dermaßen langweilig und uninspiriert umzusetzen und vor die Wand zu fahren. Regisseur Dallamano ist dieses Kunststück mit der Schauermär "Das Bildnis des Dorian Gray" jedoch spielend leicht gelungen.

Ansich gibt der Roman des exzentrischen Oscar Wilde geradezu eine Steilvorlage für einen Film, der alle Elemente des Horror, Drama und Liebesfilms miteinander verbinden könnte. Dies gelingt in dem 1970 entstandenen Streifen mit Helmut Berger aber nur sehr mäßig. So hat man das Gefühl, dass Helmut Berger eigentlich nicht Dorian Gray spielt sondern Helmut Berger (als Vergleich kann man sehr gut den Bonusfilm der deutschen DVD heranziehen, in dem sich der Schauspieler Berger als Mega-Exzentriker und Egomane vor dem Herrn darstellt). Der Film ist einzig und allein auf Berger zugeschnitten und vielleicht liegt der Fehler genau darin. Alle Rand- und Nebenfiguren erhalten zu wenig Spielraum, um die Geschichte verständlich und transparent zu machen. Selbst ein Herbert Lom - der über den gesamten Film Auftritte hat - bleibt oberflächlich und ohne Struktur.

Eine "Verwandlung" des Dorian Gray ist mit Erstellung des Porträts nicht festzustellen ... Gray war schon vor dem Porträt eitel und selbstbezogen und nur auf sein eigenes Wohl bedacht - er wird nicht erst durch das Bild zu dem skrupellosen Abziehbild seiner selbst. Gray geht einen Pakt mit dem Teufel ein ... ohne dass diese Tatsache großartig erklärt wird. Es wird einfach als Tatsache hingestellt und fortan altert das Bild und nicht Gray selber. Der Alterungsprozess seiner Weggefährten wird nur sehr unzureichend und dilletantisch umgesetzt, grau eingefärbte Haare reichen da beileibe nicht aus.

Letztendlich bleibt es dem Zuschauer überlassen die zahlreichen losen Enden miteinander zu verbinden. Selbst dann kommt aber keine Spannung auf. Alle Elemente des Films - sei es Horror, sei es Drama oder Erotik - köcheln auf Sparflamme (wobei die deutsche Version anscheinend nach wie vor geschnitten ist), letztendlich ist auch die darstellerische Leistung von Helmut Berger nur unzureichend.

Ich musste den Film in drei Etappen gucken, weil ich jeweils nach ner halben Stunde eingepennt bin ... und das sagt im Endeffekt genau das aus, was man als Fazit über "Das Bildnis des Dorian Gray" sagen muss : Ein Film zum Einschlafen.

Fazit : 2 / 10

Nello Pazzafini hat geschrieben:

hehe, bei dir liest sich das auch ein bissl anders...

jogiwan hat geschrieben:

Nello Pazzafini hat geschrieben:

hehe, bei dir liest sich das auch ein bissl anders...

der eine schläft bei dem, der andere bei anderem gut ein
Dorian Gray ist definitiv nix zum einschlafen ausser man braucht Tschinbumm (oder viel nacktes Fleisch) Filme um nicht einzuschlafen

die Italo-DVD wandert somit nach "Nude for Satan" auf den zweiten Platz meines Stapels