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STAU-Jetzt geht's los
Am 29.5. ist Thomas Heise gestorben, seine Zeichens (u.a.) Dokumentarfilmer. 1992 drehte er die Doku "Stau-Jetzt geht's los", welche damals bei öffentlichen Vorführungen nicht ganz unumstritten war, Heise ließ die Protagonisten einfach mal reden und verkniff sich weitestgehend eine Einordnung bzw. Wertung. Das mochte nicht jeder, geht es doch im Film um eine Handvoll "rechtsgerichteter Jugendlicher", sprich Neonazis aus den damals ganz neuen Bundesländern. Heise gibt hierbei nicht den jovialen Interviewer, sondern nahm einfach mal auf, was die so von sich gaben. Das ist meistens sehr ungelenk und doof, aber eben auch ehrlich. Das sind alles keine Strategen mit politischer Agenda, sondern tumbe Herrenmenschen, orientierungslos und mit jeder Menge Minderwertigkeitsgefühl ausgestattet. Das "Rechts sein" half dabei um sich nicht völlig als Verlierer zu fühlen. Heise vermied es gottseidank den arischen Arbeitslosen eine Plattform ihrer politischen Ansichten zu bieten, rechte Parolen gibt es nur dezent eingestreut. Der Film geht dabei einen konsequent anderen Weg als z.B. die Spiegel/Stern-TV Reportagen aus der Zeit. Das alles wirkt trist und über 30 Jahre später kann man an vielen Stellen nur den Kopf schütteln.
Danke für die Besprechung!
Kenne ich tatsächlich noch gar nicht und werde mal reinschauen.
Diktatur der Toleranz
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.