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Femme - Sam H. Freeman & Ng Choon Ping (2023)

Verfasst: So 10. Nov 2024, 08:02
von jogiwan
Femme

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Originaltitel: Femme

Herstellungsland: Großbritannien / 2023

Regie: Sam H. Freeman & Ng Choon Ping

Darsteller:innen: George MacKay, Nathan Stewart-Jarrett, John McCrea, Antonia Clarke, Moe Bar-El

Story:

Jules tritt abends als Drag Queen in einem Club auf und wird eines Nachts nach einer Show beim Zigaretten holen Opfer homophober Gewalt, wobei er den Angreifer schon zuvor in der Nähe des Clubs gesehen hat. Drei Monate später hat er noch immer nicht in sein altes Leben zurückgefunden, als er seinen Angreifer Preston zufällig in einer Schwulensauna wiedertrifft, der ihn jedoch nicht wiedererkennt. Entgegen jeglicher Vernunft lässt er sich auf ein Spiel mit Preston ein, der sich als versteckt Homosexueller auch als Alpha-Männchen präsentiert und strenge Regeln bei den Treffen vorgibt. Preston entwickelt den Plan einen Rache-Porno herzustellen um Preston vor seiner Umgebung bloßzustellen und der Kontakt intensiviert sich. Mit zunehmender Dauer kommen jedoch Gefühle ins Spiel und während die dominante Hetero-Fassade von Preston bröckelt, wagt sich Jules immer weiter in dessen Welt…

Re: Femme - Sam H. Freeman & Ng Choon Ping (2023)

Verfasst: So 10. Nov 2024, 08:02
von jogiwan
„Femme“ ist ein Thriller mit ungewöhnlicher Ausgangslage, der eine Drag Queen bzw. den offen schwulen Jules ins Zentrum seines Rache-Plots stellt. Zuerst ist es ein Akt homophober Gewalt, der Jules zum Opfer macht und die zufällige Begegnung mit seinem Angreifer, der als Klemmschwester mit heterosexueller Alpha-Männchen-Fassade sein Leben führt. Die Begegnung der ungleichen Männer bleibt nicht ohne Folge und während Jules trotz aller Alarmsignale Rachepläne schmiedet, entwickelt der dominante Preston Gefühle und verliert zunehmend die Kontrolle, als sich Jules aktiv in sein Leben schmuggelt. Dabei bietet der Streifen gleich mehrfach für den Zuschauer unangenehme Situationen in denen toxische Maskulinität auf eher passives Verhalten trifft, wobei sich hier die Positionen im Verlauf zunehmend verschieben. Bis zum Ende bleibt es spannend, ob Jules seinen Plan in die Tat umsetzen möchte, oder die beiden ungleichen Männer doch noch eine Chance haben. Und da vertut der Streifen meines Erachtens eine versöhnliche Chance, in dem er vage bleibt und dem Zuschauer keine richtige Antwort präsentiert. Dennoch ist der sehr im Zeitgeist verhaftete „Femme“ aber nicht uninteressant und bietet für Außenstehende interessante Einblicke in zwei Welten, die auf den ersten Blick unvereinbar erscheinen und doch zueinander finden könnten, wenn beide Seiten aufeinander zugehen.