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Ilsa – Haremswächterin des Scheichs - Don Edmonds (1976)

Verfasst: Sa 23. Okt 2010, 00:04
von sid.vicious
Ilsa – Haremswächterin des Scheichs

Bild

Produktionsland: Kanada
Produktion: Don Edmonds
Erscheinungsjahr: 1976
Regie: Don Edmonds
Drehbuch: Langston Stafford
Kamera: Glenn Roland
Schnitt: -
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: -
Länge: ca. 90 Min.
Freigabe: FSK 18
Darsteller: Dyanne Thorne, Sandi Richman, Wolfgang Roehem, Uschi Digard



Die Fortsetzung von „Ilsa- Die Hündin von Liebeslager 7“ schlägt selbstverständlich den gleichen Weg wie sein Vorgänger ein. Zwar sind die hier dargestellten Charaktere vereinzelt nicht ganz so pervers, zeigen allerdings die von ihnen erwartete Krankhaftigkeit im ausreichenden Maße.

Die Story ist im Prinzip schnell dargelegt, da diese wirklich minimalistisch ist. Im Prinzip verlegt man das Konzentrationslager in den Nahen Osten und lässt Dyanne Thorne dort nach allen Regeln der Anti-Kunst wüten. Anders als im Erstling der Trilogie, unterstützt Ilsa zum Ende des Films die „Guten“. Sei es auch nur als Mittel zum Zweck um sich für die, ihr zugefügten Peinigungen, zu rächen. Das sie am Ende damit allerdings auch völlig daneben liegt, bringt dem Film zumindest eine witzige Pointe. Damit wären wir auch schon beim Thema: Ernsthaftigkeit. Wer „Ilsa – Haremswächterin des Scheichs“ ernst nimmt, dem ist aus meiner Sicht nicht zu helfen. Der Film überspitzt Sadismus und Gewalt und bringt eine Art kranken Humor ein. Dieser weiß auf die, eine oder andere Art, durchaus ansprechend zu sein,
zumindest wenn man dieses krankhafte Scheinambiente durchschaut hat.

Das Highlight des Films ist definitiv: Dyanne Thorne. Ihr gelingt es in jeder Phase des Films für Unterhaltsamkeit zu sorgen und das ein oder andere Schmunzeln hervorrufen. Die weiteren Darsteller sind im Vergleich zu „Ilsa- Die Hündin von Liebeslager 7“ nicht ganz so plump und daneben.

Fazit:
Der Film ist unter dem Strich gesehen: sleazig, fies und gemein. Niveau gibt es keines, aber dieses erwartet man auch nicht. Für Fans 70er Sexploitation-Kinos absolut empfehlenswert.

6,5/10

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Re: Ilsa – Haremswächterin des Scheichs - Don Edmonds (1976)

Verfasst: So 1. Jan 2017, 10:44
von jogiwan
Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs werkt die sadistisch veranlagte Ilsa nun als Kopf der Leibgarde für einen arabischen Scheich, der sich dank des Ölvorkommens unter seinem Land auch einen exzentrischen und sadistischen Lebensstil leisten kann. So ordert der Despot nicht nur hübsche Frauen aus aller Welt für seinen, die dann nur scheinbar spurlos von der Bildfläche verschwinden, sondern quält diese auch nach Belieben, während sein Volk in Armut dahinvegetiert und wenig von dessen Reichtum spürt. Als eines Tages ein amerikanischer Geschäftsmann mit einem weiteren Begleiter namens Adam erscheint, ahnt Ilsa, dass es sich dabei um einen amerikanischen Spion handelt und verfällt dennoch dessen Charme und Manneskraft. Und während sich Ilsa in den Mann verliebt, zettelt dieser mit Hilfe der geknechteten Harems eine Revolte an, die schon kurze Zeit darauf die Palastwände erschüttert.

Nach dem wenig geschmackssicheren, aber wirtschaftlich wohl ungemein einträglichen „Ilsa – She Wolf of the SS“ bietet der zweite Teil der „Ilsa“-Trilogie inhaltlich quasi das gleiche Programm und verlegt dieses aber von den Baracken eines KZs in die arabische Welt, wo unsere dralle Dyanne Thorne nun als Chefin der Leibgarde eines exzentrischen Ölscheichs nach dem Rechten sieht. Ganz so abgeschmackt wie der erste Teil ist „Ilsa –Haremswächterin des Ölscheichs“ dann auch nicht geworden, auch wenn man als Exploitation-Fan auch immer noch genug Abscheulichkeiten mit entsprechender Ernsthaftigkeit auf plakative, bluttriefende und überzeichnete Weise präsentiert bekommt. Im Vergleich zum herben Vorgänger und zum etwas spaßigeren dritten Teil ist Ilsas Ausflug in die arabische Welt aber der imho schwächste Film der Trilogie, der sich trotz seiner Thematik dem Auge des Zuschauers etwas züchtiger präsentiert, von den Settings her nur teilweise überzeigt und auch den ein oder anderen Schwenk in Richtung Komödie probiert. Das brachiale und haarsträubende Ende rettet dann aber wieder alles und versöhnt den Zuschauer dank blutigen „Shoot-Outs“ und theatralischen Abgängen und auch wenn „Ilsa – Haremswächter des Ölscheichs“ nicht rundum überzeugt, so ist er dank fragwürdiger Ideen und Momente doch immer noch abgeschmackt genug um den aufgeschlossenen Zuschauer neunzig Minuten bei zweifelhafter Laune zu halten.