Darsteller(innen): Mel Gibson, Lorraine Bracco, Patrick Renna, Kevin James, Nora Zehetner, Mason Thames, Abby James Witherspoon, Lilah Pate, Gary Weeks, Barbara Goodson, Julian Lerner, Kelly Collins Lintz, Noah Cottrell, Nico Tirozzi, Spencer Fitzgerald, Bobbi Baker, Derrick Lemmon u. A.
Endlich Sommerferien und erst mal keine Schule mehr! Noah (Mason Thames) und seine Freunde freuen sich eigentlich auf eine entspannte Zeit ohne Sorgen und dafür mit viel zwanglosem Spaß. Doch stattdessen legt sich eine finstere Macht wie ein Schatten über das kleine beschauliche Städtchen. Nur zusammen können sich Noah dieser gefährlichen Bedrohung mit Entschiedenheit entgegenstellen. Als zusätzliche helfende Hand erweist sich schnell Gene Carruthers (Mel Gibson), ein Polizist im Ruhestand, der sich auch nicht kampflos ergeben will. In diesem schlagkräftigen Team wollen sie der monströsen Bedrohung einen Strich durch die Rechnung zu machen und ihren Heimatort retten.
Erscheint voraussichtlich am 26.09.2025 bei Splendid als Ultra-HD-Blu-ray/Blu-ray-Kombination, auf separater Blu-ray und auf DVD:
Extras:
Featurettes
Wendecover ohne FSK-Logo
Quelle: OFDb-Shop
Re: Monster Summer - David Henrie (2024)
Verfasst: Do 26. Jun 2025, 17:08
von buxtebrawler
„Ruf diesen Fox Mulder an, der wird dir helfen…“
Der US-Amerikaner David Henrie, gerade einmal 35 Lenze zählend, legt nach „This Is the Year“ aus dem Jahre 2020 mit „Monster Summer“ seine zweite Regiearbeit vor, die im Herbst vergangenen Jahres in die Kinos kam und es im Juni 2025 auch in hiesige Lichtspielhäuser schaffte. Es handelt sich um einen weiteren Kids-on-Bikes-Film, jene Mischung also aus Coming of age und Jugend-Abenteuer, -Mystery, -Fantasy oder -Horror.
„Ich wär‘ einfach nur gern Rentner!“
Im Sommer des Jahres 1997 gehen auf der eigentlich so beschaulichen Touristeninsel Martha's Vineyard seltsame Dinge vor sich: Teenager geraten in unterschiedliche Schlamassel und bleiben apathisch und paralysiert zurück. Eines der Opfer ist Ben Driskel (Noah Cottrell, „Skyscraper“), dessen bester Freund Noah Reed (Mason Thames, „The Black Phone – Sprich nie mit Fremden“) dem bedrohlichen Phänomen zusammen mit seinen Freunden Sammy (Abby James Witherspoon, „Miss Bodyguard“) und Eugene (Julian Lerner, „Wunderbare Jahre“) auf den Grund gehen möchte. Zudem hegt Noah journalistische Ambitionen, weil er in die Fußstapfen seines verstorbenen Vaters treten möchte – wenngleich Edgar Palmer (Kevin James, „King of Queens“), Chef der Lokalgazette, ob Noahs an den Haaren herbeigezogener Themenwahl und reißerischen Schreibstils nur mit Kopf schütteln kann, wenn dieser ihm wieder einmal einen Probeartikel vorlegt. Doch Noah ist furchtlos genug, den Kontakt zum eremitisch lebenden Eigenbrötler und Ex-Polizisten Gene Carruthers (Mel Gibson, „Mad Max“) zu suchen, von dem es auf der Insel heißt, er habe womöglich seine Frau und sein Kind umgebracht. Nach anfänglichem Zögern beginnen Noah und Gene zusammenzuarbeiten. Noahs schrecklicher Verdacht: Eine Hexe treibt ihr Unwesen – und wohnt als Miss Halverson (Lorraine Bracco, „Sea of Love – Melodie des Todes“) zu allem Überfluss im Gästezimmer des Hauses, das er zusammen mit seiner Mutter (Nora Zehetner, „May – Die Schneiderin des Todes“) und kleinen Schwester bewohnt…
„Im Grunde wie der T-1000!“
„Monster Summer“ ist eine kleine Produktion mit großen Namen wie Mel Gibson, Kevin James und Lorraine Bracco, Nachwuchsmime Mason Thames feiert zudem gerade Erfolge mit „Drachenzähmen leicht gemacht“. Der Prolog zeigt die Konfrontation eines Teenagers mit einer Hexe, die man jedoch nicht in Gänze zu Gesicht bekommt. Es wird sich herausstellen, dass dieses Ereignis nicht auf Martha's Vineyard stattfand, wo der Film von nun an spielt. Noah und seine Freunde spielen Baseball im Verein und bewegen sich auf ihren BMX-Fahrrändern übers in pittoresken Bildern von der Küstenlandschaft eingefangene Eiland. Der Film gibt sich als Coming-of-Age-Fantasyhorror, der mit Rücksicht auf seine junge Zielgruppe (und die Freigabe von hierzulande FSK 12) nicht allzu harsch ausfällt, dafür mitunter aber recht gruselig geworden ist und auch auf ein paar Jumpscares zurückgreift – von der insbesondere im Finale zum Tragen kommenden Maskenarbeit ganz zu schweigen.
Henries Film handelt aber auch von zwei ungleichen und altersmäßig weit auseinanderliegenden Menschen, die Traumata erlitten haben und durch die Freundschaft, die sie zueinander entwickeln, neue Kraft schöpfen. Gibson spielt seinen Gene Carruthers weit weniger verbittert und verstörend, als es zunächst durch die auf der Insel kursierenden Gerüchte den Anschein haben könnte. Zwar hat er es sich in seiner Einsamkeit gemütlich gemacht, meidet Menschen und neigt zu Sarkasmus, entpuppt sich aber nicht etwa als griesgrämiger Misanthrop. Gegen Ende scheint er gar als eine Art Ersatzvater für Noah zu taugen. Weniger im Fokus als in ähnlichen Filmen steht dafür die Freundschaft der Clique aus gleichaltrigen Jugendlichen, wenngleich Bens Schicksal der Antrieb für Noahs Ambitionen ist, eigene Nachforschungen ohne die ignorante Polizei anzustellen.
Ansonsten hakt „Monster Summer“ auf der Checkliste für diese Art Filme viele Standards wie eine gute Handvoll popkultureller Referenzen, die Kleinstadt als eigener Mikrokosmos – hier ja sogar durch den Inselstatus noch weiter von der Außenwelt isoliert – und Hort eines Unheils, von dem der Großteil der erwachsenen Bevölkerung nichts ahnt, über sich hinauswachsende Heranwachsende usw. ab. Hinzu kommen ein zuweilen etwas gefälliger Humor und ein rührseliges Ende. Freundinnen und Freunde solchen Stoffs dürfte „Monster Summer“ gut unterhalten, zumal der Film die 90-Minuten-Marke nur leicht reißt und entsprechend kurzweilig erzählt ist. Das Rätselraten um die Hexe (und ob sie überhaupt wirklich existiert) sorgt für ein angemessenes Maß an Spannung und macht ebenso Spaß wie dem spielfreudigen Ensemble zuzusehen. Der Subtext über schlechten und guten Journalismus inklusive Verweis auf Watergate und Ehrerbietung an gute, integre Journalisten passt und ist nicht der einzige. Als Parabel auf Kindesmissbrauch oder jugendlichen Lebensmut tötende uralte Autoritäten funktioniert die Handlung ebenso.
Jedoch fügt „Monster Summer“ seinem Genre kaum etwas Neues hinzu, sondern verharrt stur und konservativ im Bewährten. Sorry, aber solche Drehbücher könnten heutzutage im Prinzip auch KI schreiben. Manchmal (glücklicherweise wirklich nur selten) wird die Handlung etwas fragwürdig konstruiert vorangetrieben; am albernsten ist da sicherlich die Szene mit dem Besen, der doch tatsächlich als Indiz für die Existenz einer Hexe herhalten soll. Alles in allem hat „Monster Summer“ das Herz aber am rechten Fleck, mit Miss Halverson eine herrlich skurrile Figur zu bieten und einen coolen animierten Abspann. Ich hatte mich jedenfalls nach längerer Zeit mal wieder zu einem Kinobesuch aufgerafft und wurde nicht enttäuscht.