Ich, Dr. Fu Man Chu - Don Sharp (1965)
Moderator: jogiwan
Ich, Dr. Fu Man Chu - Don Sharp (1965)
Ich, Dr. Fu Man Chu (Großbritannien, Deutschland 1965, englischer Titel: The Face of Fu Manchu)
Die gelbe Gefahr, das Grauen so nah
Jahrelang hat der Brite Nayland Smith (Nigel Green), den chinesischen Superverbrecher Dr. Fu Man Chu (Christopher Lee) gejagt. Endlich konnte der Schurke gefasst werden, in China wird Nayland Smith Zeuge der Hinrichtung des Fu Man Chu. Als der Wissenschaftler Professor Merten (Walter Rilla) in London entführt wird, findet man wenig später die Leiche seines Chauffeurs auf. Die Spuren sprechen eine deutliche Sprache, Smith ist schnell davon überzeugt, dass Fu Man Chu noch immer unter den Lebenden weilt. Tatsächlich irrt sich der erfahrere Ermittler nicht, Fu Man Chu heckt in seinem Versteck einen teuflischen Plan aus. Zunächst will der gnadenlose Chinese die Macht über die britische Insel erringen, doch letztlich gibt es nur ein Ziel für Fu Man Chu, die Weltherrschaft! Professor Merten konnte ein Extrakt aus dem Schwarzen Bergmohn -einer seltenen Pflanze, die in Tibet gedeiht- gewinnen. Diese Substanz kann bereits in geringen Mengen unzählige Menschen töten, ganze Städte und Landstriche in wenigen Sekunden entvölkern. Zunächst verweigert der Entführte die Mitarbeit, doch flugs lässt Fu Man Chu die Tochter des Gelehrten ebenfalls kidnappen. Maria (Karin Dor) kann sich dem Zugriff der finsteren Schergen nicht entziehen, nun hat der verschlagene Asiate den Professor endgültig in der Hand. Nayland Smith erhält derweil nicht nur durch seinen Vertrauten Dr. Petrie (Howard Marion Crawford) Unterstützung, auch Karl Janssen (Joachim Fuchsberger) -der Assistent des Professors, sowie Lebensgefährte von Maria- hilft bei der Suche nach Fu Man Chu und den Vermißten. Smith und Janssen stossen bei ihren Nachforschungen auf den Geschäftsmann Hanuman (Peter Mosbacher), der als Gehilfe des Schwerverbrechers enttarnt werden kann. Die Männer geraten dabei in eine bedrohliche Lage, denn Lin Tang (Tsai Chin) -die Tochter Fu Man Chus- tarnt sich als Vorzimmerdame von Hanuman, freilich erkennt sie den alten Feind Smith sofort. Doch so leicht lassen sich die beiden Haudegen nicht aus dem Spielfeld schlagen, sehr zum Ärger des machtgierigen Drahtziehers. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn Fu Man Chu droht per Radioansprache damit, seine Macht in einer kleinen Ortschaft unter Beweis zu stellen. Unfassbare Schrecken stehen der englischen Bevölkerung bevor. Können Smith und Janssen den machtgierigen Chinesen rechtzeitig stoppen? Wird Janssen seine geliebte Maria retten können...?
Bereits in den Jahren 1929-1932, entstanden insgesamt vier "Fu Man Chu" (engl: Fu Manchu) Verfilmungen. Der Schurke wurde von Sax Rohmer erdacht, war der "Held" diverser Romane des 1959 verstorbenen Rohmer. "Ich, Dr Fu Man Chu", ist der erste von fünf Filmen, die in den sechziger Jahren gedreht wurden. In diesen fünf Streifen, spielt stets Christopher Lee die Rolle des Fu Man Chu. Bei den beiden ersten Filmen der Reihe, nahm der in Australien geborene Don Sharp auf dem Regiestuhl Platz. Sharp hat im Laufe seiner Karriere, einige sehr ansprechende Filme mit seiner Regie beglückt. Für Hammer inszenierte er z.B. den herrlichen Vampirflick "Der Kuss des Vampirs" (The Kiss of the Vampire, 1964), oder auch den erfrischenden "Rasputin - Der wahnsinnige Mönch" (Rasputin: The Mad Monk, 1966). Die "Fu Man Chu" Reihe wurde von Harry Alan Towers produziert, der bis ins hohe Alter aktiv war. Towers verstarb erst kürzlich, im Sommer 2009.
"Ich, Dr. Fu Man Chu", sorgt für einen prachtvollen Auftakt der Reihe. Die Sets sind liebevoll gestaltet, wirken zu jeder Zeit angemessen und stilsicher. Besonders das unterirdische Versteck von Fu Man Chu gefällt mir sehr gut, dort hat der Chinese seine Schergen und Geiseln ständig unter Kontrolle. Es fehlt nicht an kleinen Boshaftigkeiten, wie z.B. ein "Notausgang", mit dem sich unbequeme Personen problemlos in der Themse entsorgen lassen. Wie es sich für einen zünftiges Versteck und Hauptquartier gehört, erfolgt der Zugang selbstverständlich über einen Friedhof. Der Film wirft viele Zutaten in die Waagschale, die nachhaltig für einen gesteigerten Appetit des geneigten Fans sorgen. Da hätten wir den Superschurken, der -wie sollte es anders sein- sich nicht mit weniger als der Weltherrschaft zufriedenstellen lässt. Er geht zu diesem Zweck über Leichen, egal ob kleine Morde unter Feinden, oder gleich mehrere Tausend unschludige Opfer, Hauptsache es ist seiner Sache dienlich. Mit Nayland Smith hat man Fu Man Chu einen dauerhaften Gegenspieler in den Pelz gesetzt, quasi eine Art James Bond der etwas dezenteren Art. Die Eröffnungssequenz bringt gar eine Prise Easternfeeling ins Wohnzimmer, hingegen verbreiten Friedhof und Versteck dezente Gruselstimmung. Ein Kriminalfilm mit zahlreichen "Erweiterungen". Ein bunter Mix, der letztlich doch angenehm eigenständig und markant anmutet, mein Herz im Sturm erobert. Bekanntlich mag ich die Edgar Wallace Filme sehr gern. Wem diese jedoch eine Spur zu brav und bieder sind, der sollte Fu Man Chu eine Chance gewähren (Wobei ich es für einen Fehler halte, die Wallace Streifen als brav und bieder abzutun).
Die Besetzung sorgt für Luftsprünge meinerseit. Ehrlich, wer würde als Fu Man Chu ähnlich beeindrucken, wie der verehrungswürdige Christopher Lee? Seine elegante Erscheinung, seine natürliche Autorirät, seine Mimik und Gestik, seine Darbietung lässt keine Wünsche offen. In den Dracula Filmen von Hammer, wirkte Chris Lee sogar noch dominanter. Obwohl er dort (meist) nur in einer recht überschaubaren Anzahl von Szenen zu sehen war. Fakt ist jedoch, auch die Rolle des Fu Man Chu ist wie für Lee geschaffen. Es macht einfach jede Menge Spass, den Umtrieben des Superschurken zusehen zu dürfen. Im Vergleich mit Fu Man Chu, wirkt so mancher Bond-Bösewicht wie armseliges Gewürm. Wen wundert es, dass man Christopher Lee später als Fiesling namens Scaramanga, gegen 007 antreten ließ (Der Mann mit dem goldenen Colt, 1974), kein leichter Job für Roger Moore. Nigel Green spielt als Nayland Smith recht sachlich auf -zumindest im Vergleich zu seinem Antagonisten- er verkörpert diese Rolle sehr ansprechend. Nicht zu aufdringlich, nicht zu überzogen, aber zu keiner Zeit langweilig oder gar uninteressant. Joachim Fuchsberger hat den ungestümeren Part erwischt, schliesslich will er seine Dame aus den Fängen des Schurken befreien. Green und Fuchsberger ergänzen sich vortrefflich. Howard Marion Crawford rundet die Riege der Ermittler ab, kann als freundliches Helferlein aber nicht aus dem Schatten der Hauptfiguren treten. An seiner untadeligen Leistung ändert dies nichts, die Rolle ist so angelegt und entsprechend gespielt. Walter Rilla nimmt man den Wissenschaftler ohne Kritikpunkte ab. Vor lauter Begeisterung über neue Erkenntnisse, vergisst er zum Teil die bedrohlichen Umstände, die lauernde Gefahr. Passt hervorragend, so stellt man sich den in seiner Arbeit aufgehenden Professor vor. In einer kleineren Rolle sehen wir Harry Brogan, der einen weiteren Professor zum Besten gibt. Brogan -ein wenig bekannter Schauspieler- darf einen liebenswerten und verschrobenen Part spielen, dem leider äusserst übel von Seiten des Schurken mitgespielt wird. Die geschätzten Damen Karin Dor und Tsai Chin, erfreuen die entzündeten Augen des Filmfanatikers. Karin Dor kommt nicht über die übliche "Bitte beschütze mich" Rolle hinaus, sie wird zum wehrlosen Spielball ihrer Widersacher. Halt... Zumindest trifft dies nicht zu 100% zu, denn sie greift tatsächlich kurz -aber beherzt- in eine dramatische Situation ein. Wer Karin Dor gern sieht, wird mit ihrer Leistung durchaus zufrieden sein. Ich (Achtung: Chauvi-Alarm) muss leider ihr zu kurzes Haupthaar bemängeln, mit längeren Haaren (auf dem Kopf) gefällt sie mir deutlich besser (Wenn man sonst keine Sorgen hat, alter Ochse). Tsai Chin dient ihrem Vater mit Hingabe, ist aber wenig erfreut, wenn Papi sie nicht die Peitsche schwingen lässt. Ein böses Mädchen, das offensichtlich den Charakter seines Filmvaters geerbt hat, schöne Leistung.
Nicht unwichtig ist der Hinweis auf die zwei unterschiedlichen Schnittfassungen, die sich angenehmerweise beide auf der DVD von Kinowelt befinden. Während es die englische/internationale Version auf rund 92 Minuten Spielzeit bringt, ist bei der deutschen Fassung bereits nach etwas über 83 Minuten Sense. Bekanntlich muss eine längere Fassung nicht automatisch die bessere Wahl sein. Hier ist der Sieger jedoch leicht zu ermitteln. Die englische Fassung bietet mehr Atmosphäre, der Schnitt wirkt stimmiger, runder. Die Dialoge sind in der englischen Version ebenfalls ansprechender. Der Zungenschlag ist eine Spur harscher, dynamischer. Die deutsche Synchronisation ist keinesfalls schwach, muss sich aber der englischen Ausgabe beugen. Die längere Version liegt nur in englischer Sprache vor, deutsche Untertitel lassen sich auf Wunsch zuschalten. Der deutschen Fassung fehlen nicht nur einige Szenen, es gibt auch Momente zu sehen, die wiederum in der längeren, englischen Fassung nicht enthalten sind. Doch während die deutsche Fassung spürbar unter den entfallenen Szenen leidet, sind die nur in der kurzen Version enthaltenen Szenen verzichtbar. Alles klar?
Obschon die englische Version eindeutig überlegen ist, rate ich zur Sichtung beider Fassungen. Die DVD bietet den Film in schöner Qualität an, die deutsche Fassung beinhaltet (wenige) verzeihbare Qualitätsschwankungen. Kinowelt hat die fünf "Fu Man Chu" Filme als schickes Boxset veröffentlicht. Das Set enthält folgende Titel:
• Ich, Dr. Fu Man Chu (1965)
• Die 13 Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu (1966)
• Die Rache des Dr. Fu Man Chu (1967)
• Der Todeskuss des Dr. Fu Man Chu (1968)
• Die Folterkammer des Dr. Fu Man Chu (1969)
Die fünf DVDs kommen in einem hübschen Digipak ins Haus, welches in einem Schuber steckt. Das Set ist inzwischen zu Kursen unterhalb von 20€ erhältlich. Ein echter Freundschaftpreis, denn bereits der erste Filme aus der Box, wäre diese Summe locker wert (Nicht nur das, die Perle ist unbezahlbar. Aber das wisst ihr ja selbst...)
8/10 (sehr gut, inklusive Knuffigkeitsbonus, exklusive unzähliger Wohlfühlpunkte)
Lieblingszitat(e):
Aus der englischen Fassung:
"Now the wheel of fate has turned full circle!"
Aus der deutschen Fassung:
"Einen Moment! Sie können doch die toten Chinesen nicht einfach so hier liegen lassen, oder?"
Die gelbe Gefahr, das Grauen so nah
Jahrelang hat der Brite Nayland Smith (Nigel Green), den chinesischen Superverbrecher Dr. Fu Man Chu (Christopher Lee) gejagt. Endlich konnte der Schurke gefasst werden, in China wird Nayland Smith Zeuge der Hinrichtung des Fu Man Chu. Als der Wissenschaftler Professor Merten (Walter Rilla) in London entführt wird, findet man wenig später die Leiche seines Chauffeurs auf. Die Spuren sprechen eine deutliche Sprache, Smith ist schnell davon überzeugt, dass Fu Man Chu noch immer unter den Lebenden weilt. Tatsächlich irrt sich der erfahrere Ermittler nicht, Fu Man Chu heckt in seinem Versteck einen teuflischen Plan aus. Zunächst will der gnadenlose Chinese die Macht über die britische Insel erringen, doch letztlich gibt es nur ein Ziel für Fu Man Chu, die Weltherrschaft! Professor Merten konnte ein Extrakt aus dem Schwarzen Bergmohn -einer seltenen Pflanze, die in Tibet gedeiht- gewinnen. Diese Substanz kann bereits in geringen Mengen unzählige Menschen töten, ganze Städte und Landstriche in wenigen Sekunden entvölkern. Zunächst verweigert der Entführte die Mitarbeit, doch flugs lässt Fu Man Chu die Tochter des Gelehrten ebenfalls kidnappen. Maria (Karin Dor) kann sich dem Zugriff der finsteren Schergen nicht entziehen, nun hat der verschlagene Asiate den Professor endgültig in der Hand. Nayland Smith erhält derweil nicht nur durch seinen Vertrauten Dr. Petrie (Howard Marion Crawford) Unterstützung, auch Karl Janssen (Joachim Fuchsberger) -der Assistent des Professors, sowie Lebensgefährte von Maria- hilft bei der Suche nach Fu Man Chu und den Vermißten. Smith und Janssen stossen bei ihren Nachforschungen auf den Geschäftsmann Hanuman (Peter Mosbacher), der als Gehilfe des Schwerverbrechers enttarnt werden kann. Die Männer geraten dabei in eine bedrohliche Lage, denn Lin Tang (Tsai Chin) -die Tochter Fu Man Chus- tarnt sich als Vorzimmerdame von Hanuman, freilich erkennt sie den alten Feind Smith sofort. Doch so leicht lassen sich die beiden Haudegen nicht aus dem Spielfeld schlagen, sehr zum Ärger des machtgierigen Drahtziehers. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn Fu Man Chu droht per Radioansprache damit, seine Macht in einer kleinen Ortschaft unter Beweis zu stellen. Unfassbare Schrecken stehen der englischen Bevölkerung bevor. Können Smith und Janssen den machtgierigen Chinesen rechtzeitig stoppen? Wird Janssen seine geliebte Maria retten können...?
Bereits in den Jahren 1929-1932, entstanden insgesamt vier "Fu Man Chu" (engl: Fu Manchu) Verfilmungen. Der Schurke wurde von Sax Rohmer erdacht, war der "Held" diverser Romane des 1959 verstorbenen Rohmer. "Ich, Dr Fu Man Chu", ist der erste von fünf Filmen, die in den sechziger Jahren gedreht wurden. In diesen fünf Streifen, spielt stets Christopher Lee die Rolle des Fu Man Chu. Bei den beiden ersten Filmen der Reihe, nahm der in Australien geborene Don Sharp auf dem Regiestuhl Platz. Sharp hat im Laufe seiner Karriere, einige sehr ansprechende Filme mit seiner Regie beglückt. Für Hammer inszenierte er z.B. den herrlichen Vampirflick "Der Kuss des Vampirs" (The Kiss of the Vampire, 1964), oder auch den erfrischenden "Rasputin - Der wahnsinnige Mönch" (Rasputin: The Mad Monk, 1966). Die "Fu Man Chu" Reihe wurde von Harry Alan Towers produziert, der bis ins hohe Alter aktiv war. Towers verstarb erst kürzlich, im Sommer 2009.
"Ich, Dr. Fu Man Chu", sorgt für einen prachtvollen Auftakt der Reihe. Die Sets sind liebevoll gestaltet, wirken zu jeder Zeit angemessen und stilsicher. Besonders das unterirdische Versteck von Fu Man Chu gefällt mir sehr gut, dort hat der Chinese seine Schergen und Geiseln ständig unter Kontrolle. Es fehlt nicht an kleinen Boshaftigkeiten, wie z.B. ein "Notausgang", mit dem sich unbequeme Personen problemlos in der Themse entsorgen lassen. Wie es sich für einen zünftiges Versteck und Hauptquartier gehört, erfolgt der Zugang selbstverständlich über einen Friedhof. Der Film wirft viele Zutaten in die Waagschale, die nachhaltig für einen gesteigerten Appetit des geneigten Fans sorgen. Da hätten wir den Superschurken, der -wie sollte es anders sein- sich nicht mit weniger als der Weltherrschaft zufriedenstellen lässt. Er geht zu diesem Zweck über Leichen, egal ob kleine Morde unter Feinden, oder gleich mehrere Tausend unschludige Opfer, Hauptsache es ist seiner Sache dienlich. Mit Nayland Smith hat man Fu Man Chu einen dauerhaften Gegenspieler in den Pelz gesetzt, quasi eine Art James Bond der etwas dezenteren Art. Die Eröffnungssequenz bringt gar eine Prise Easternfeeling ins Wohnzimmer, hingegen verbreiten Friedhof und Versteck dezente Gruselstimmung. Ein Kriminalfilm mit zahlreichen "Erweiterungen". Ein bunter Mix, der letztlich doch angenehm eigenständig und markant anmutet, mein Herz im Sturm erobert. Bekanntlich mag ich die Edgar Wallace Filme sehr gern. Wem diese jedoch eine Spur zu brav und bieder sind, der sollte Fu Man Chu eine Chance gewähren (Wobei ich es für einen Fehler halte, die Wallace Streifen als brav und bieder abzutun).
Die Besetzung sorgt für Luftsprünge meinerseit. Ehrlich, wer würde als Fu Man Chu ähnlich beeindrucken, wie der verehrungswürdige Christopher Lee? Seine elegante Erscheinung, seine natürliche Autorirät, seine Mimik und Gestik, seine Darbietung lässt keine Wünsche offen. In den Dracula Filmen von Hammer, wirkte Chris Lee sogar noch dominanter. Obwohl er dort (meist) nur in einer recht überschaubaren Anzahl von Szenen zu sehen war. Fakt ist jedoch, auch die Rolle des Fu Man Chu ist wie für Lee geschaffen. Es macht einfach jede Menge Spass, den Umtrieben des Superschurken zusehen zu dürfen. Im Vergleich mit Fu Man Chu, wirkt so mancher Bond-Bösewicht wie armseliges Gewürm. Wen wundert es, dass man Christopher Lee später als Fiesling namens Scaramanga, gegen 007 antreten ließ (Der Mann mit dem goldenen Colt, 1974), kein leichter Job für Roger Moore. Nigel Green spielt als Nayland Smith recht sachlich auf -zumindest im Vergleich zu seinem Antagonisten- er verkörpert diese Rolle sehr ansprechend. Nicht zu aufdringlich, nicht zu überzogen, aber zu keiner Zeit langweilig oder gar uninteressant. Joachim Fuchsberger hat den ungestümeren Part erwischt, schliesslich will er seine Dame aus den Fängen des Schurken befreien. Green und Fuchsberger ergänzen sich vortrefflich. Howard Marion Crawford rundet die Riege der Ermittler ab, kann als freundliches Helferlein aber nicht aus dem Schatten der Hauptfiguren treten. An seiner untadeligen Leistung ändert dies nichts, die Rolle ist so angelegt und entsprechend gespielt. Walter Rilla nimmt man den Wissenschaftler ohne Kritikpunkte ab. Vor lauter Begeisterung über neue Erkenntnisse, vergisst er zum Teil die bedrohlichen Umstände, die lauernde Gefahr. Passt hervorragend, so stellt man sich den in seiner Arbeit aufgehenden Professor vor. In einer kleineren Rolle sehen wir Harry Brogan, der einen weiteren Professor zum Besten gibt. Brogan -ein wenig bekannter Schauspieler- darf einen liebenswerten und verschrobenen Part spielen, dem leider äusserst übel von Seiten des Schurken mitgespielt wird. Die geschätzten Damen Karin Dor und Tsai Chin, erfreuen die entzündeten Augen des Filmfanatikers. Karin Dor kommt nicht über die übliche "Bitte beschütze mich" Rolle hinaus, sie wird zum wehrlosen Spielball ihrer Widersacher. Halt... Zumindest trifft dies nicht zu 100% zu, denn sie greift tatsächlich kurz -aber beherzt- in eine dramatische Situation ein. Wer Karin Dor gern sieht, wird mit ihrer Leistung durchaus zufrieden sein. Ich (Achtung: Chauvi-Alarm) muss leider ihr zu kurzes Haupthaar bemängeln, mit längeren Haaren (auf dem Kopf) gefällt sie mir deutlich besser (Wenn man sonst keine Sorgen hat, alter Ochse). Tsai Chin dient ihrem Vater mit Hingabe, ist aber wenig erfreut, wenn Papi sie nicht die Peitsche schwingen lässt. Ein böses Mädchen, das offensichtlich den Charakter seines Filmvaters geerbt hat, schöne Leistung.
Nicht unwichtig ist der Hinweis auf die zwei unterschiedlichen Schnittfassungen, die sich angenehmerweise beide auf der DVD von Kinowelt befinden. Während es die englische/internationale Version auf rund 92 Minuten Spielzeit bringt, ist bei der deutschen Fassung bereits nach etwas über 83 Minuten Sense. Bekanntlich muss eine längere Fassung nicht automatisch die bessere Wahl sein. Hier ist der Sieger jedoch leicht zu ermitteln. Die englische Fassung bietet mehr Atmosphäre, der Schnitt wirkt stimmiger, runder. Die Dialoge sind in der englischen Version ebenfalls ansprechender. Der Zungenschlag ist eine Spur harscher, dynamischer. Die deutsche Synchronisation ist keinesfalls schwach, muss sich aber der englischen Ausgabe beugen. Die längere Version liegt nur in englischer Sprache vor, deutsche Untertitel lassen sich auf Wunsch zuschalten. Der deutschen Fassung fehlen nicht nur einige Szenen, es gibt auch Momente zu sehen, die wiederum in der längeren, englischen Fassung nicht enthalten sind. Doch während die deutsche Fassung spürbar unter den entfallenen Szenen leidet, sind die nur in der kurzen Version enthaltenen Szenen verzichtbar. Alles klar?
Obschon die englische Version eindeutig überlegen ist, rate ich zur Sichtung beider Fassungen. Die DVD bietet den Film in schöner Qualität an, die deutsche Fassung beinhaltet (wenige) verzeihbare Qualitätsschwankungen. Kinowelt hat die fünf "Fu Man Chu" Filme als schickes Boxset veröffentlicht. Das Set enthält folgende Titel:
• Ich, Dr. Fu Man Chu (1965)
• Die 13 Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu (1966)
• Die Rache des Dr. Fu Man Chu (1967)
• Der Todeskuss des Dr. Fu Man Chu (1968)
• Die Folterkammer des Dr. Fu Man Chu (1969)
Die fünf DVDs kommen in einem hübschen Digipak ins Haus, welches in einem Schuber steckt. Das Set ist inzwischen zu Kursen unterhalb von 20€ erhältlich. Ein echter Freundschaftpreis, denn bereits der erste Filme aus der Box, wäre diese Summe locker wert (Nicht nur das, die Perle ist unbezahlbar. Aber das wisst ihr ja selbst...)
8/10 (sehr gut, inklusive Knuffigkeitsbonus, exklusive unzähliger Wohlfühlpunkte)
Lieblingszitat(e):
Aus der englischen Fassung:
"Now the wheel of fate has turned full circle!"
Aus der deutschen Fassung:
"Einen Moment! Sie können doch die toten Chinesen nicht einfach so hier liegen lassen, oder?"
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Re: Ich, Dr. Fu Man Chu - Don Sharp
Die deutsche Fassung hat auch die fetzigere Musik
Früher war mehr Lametta
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Re: Ich, Dr. Fu Man Chu - Don Sharp
Originaltitel: The Face of Fu Manchu
Herstellungsland: Deutschland / Großbritannien 1965
Regie: Don Sharp
Darsteller: Christopher Lee, Nigel Green, Joachim Fuchsberger, Karin Dor, Howard Marion-Crawford,
Tsai Chin, James Robertson Justice, Walter Rilla u.a.
Story:
Der geniale Verbrecher Dr. Fu Man Chu setzt alles daran, um in den Besitz eines chemischen Massenvernichtungsmittel zu gelangen. Er lässt Professor Merten, den Entwickler des Giftes, und dessen Tochter Maria entführen. Doch Scotland Yard ist Fu Man Chu bereits auf den Fersen. Gemeinsam mit Mertens Assistenten Carl Jansen nimmt Nayland Smith den Kampf gegen den machtbessessenen Verbrecher auf.
http://www.ofdb.de/film/9097,Ich-Dr-Fu-Man-Chu
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Re: Ich, Dr. Fu Man Chu - Don Sharp
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Re: Ich, Dr. Fu Man Chu - Don Sharp
So richtig überzeugt hat mich der erste Teil der Fu Man Chu-Reihe nicht so wirklich, das mag freilich auch an falschen Erwartungshaltungen liegen. Der spröde Nayland Smith ist ein ziemlicher Gegensatz zu den übrigen Weltenrettern jener Zeit (er erinnert mit seinem Sidekick Dr. Petrie eher an das Duo Holmes/Watson), und erhofftes "Swinging London" findet sich nicht. Karin Dor wird mit einer Klischeerolle abgespeist, und, ähm, ja, dann ist da noch der große Sir Christopher Lee, dem die undankbare Aufgabe zufällt, Fu Man Chu zu sein. Hey, ich meine, schaut euch bitte mal diesen lächerlichen Bart an, den der Dr. trägt. DAMIT untergräbt man doch schon bei den eigenen Leuten jeden Autoritätsanspruch! Und dann dieses eklatante Erziehungsversagen: Unbedingt die Welt beherrschen wollen, aber die eigene Tochter darf nicht mal jemanden auspeitschen! (Das wird sich im Laufe der Reihe hoffentlich noch ändern, ich vertraue auf Onkel Jess) Dabei würde jede Handelskammer bestätigen, dass a) nichts über eine fundierte Ausbildung geht. Das ist bei potenziellen Diktatoren nicht anders als z.B. im Sanitärhandwerk. Dies gilt natürlich besonders im Hinblick darauf, dass b) ein erfolgreiches Familienunternehmen doch bestimmt auch in der Folgegeneration in Familienhand bleiben soll. Aber er übt ja noch, der kleine Man Chu.
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- karlAbundzu
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Re: Ich, Dr. Fu Man Chu - Don Sharp (1965)
The Face of Dr. Fu Man Chu
Der erste der Christopher Lee Reihe, hier Regie von Don Sharp. Außerdem mit Nigel Smith, Joachim Fuchsberger, Karin Dor, Walter Rilla. Ihr seht schon, eine deutsche Ko-Produktion. Und mit der wunderbaren Tsai Chin, die in dieser Reihe die wahre Sadistin ist, wie die immer schollt, wenn sie nicht foltern darf, herrlich. Später ist sie ja auch bei Bond.
Die Story gibt hier die Fabel für alle folgende Fu-Filme: Der Chu braucht einen Wissenschaftler für die Weltherrschaft, erpresst ihn mit der Tochter, und Nayland Smith bringt ihn zur Strecke. Umgeben ist Fu meist von ziemlich unfähigen Gehilfen (außer seiner Tochter natürlich, die eh alles managt).
Überraschend hier, da er der erste Film einer Reihe ist: Es beginnt ja mit der Enthauptung von Fu, und dann folgen keine Rückblicke, wie und warum Nayland Smith zum ersten Mal den Doktor zur Strecke bringen. Und es wird auch nicht erzählt. Ich kann mir nicht vorstellen, das hier auf die 30er Jahre Filmreihe referiert wird.
Und: Karin Dor ist alles andere als eine hilflose Königstochter, die nur rumschreit, die wehrt sich schon und hat Ideen und schreitet zur tat.
Dazu freute ich mich über Walter Rilla, ein Vielspieler, der 1938 nach England emigrierte und nach dem zweiten Weltkrieg ordentlich im deutschen Genrefilm beschäftigt war, die späten Mabuse zB.
Also: Herrlicher Nostalgie Trip für mich. Schöner Film, toller Lee, super Cast, prima Sound.
Apropos Sound, Der ist in der internationaen Fassung, die ich hier mal sichtete, da ich die noch nicht kannte, anders: auch gut, aber kein Gerd Wilden. Und im deutschen gibt es ja auch die hübsche rote Vorspannschrift. Und wenn ich die DVD Beschreibung richtig lese, ist die deutsche Fassung irgendwie länger. Und man kann nicht immer im Menü die Extras anwählen, alles ein bißchen komisch gemacht. aber insgesamt befriediegende Qualität.
Der erste der Christopher Lee Reihe, hier Regie von Don Sharp. Außerdem mit Nigel Smith, Joachim Fuchsberger, Karin Dor, Walter Rilla. Ihr seht schon, eine deutsche Ko-Produktion. Und mit der wunderbaren Tsai Chin, die in dieser Reihe die wahre Sadistin ist, wie die immer schollt, wenn sie nicht foltern darf, herrlich. Später ist sie ja auch bei Bond.
Die Story gibt hier die Fabel für alle folgende Fu-Filme: Der Chu braucht einen Wissenschaftler für die Weltherrschaft, erpresst ihn mit der Tochter, und Nayland Smith bringt ihn zur Strecke. Umgeben ist Fu meist von ziemlich unfähigen Gehilfen (außer seiner Tochter natürlich, die eh alles managt).
Überraschend hier, da er der erste Film einer Reihe ist: Es beginnt ja mit der Enthauptung von Fu, und dann folgen keine Rückblicke, wie und warum Nayland Smith zum ersten Mal den Doktor zur Strecke bringen. Und es wird auch nicht erzählt. Ich kann mir nicht vorstellen, das hier auf die 30er Jahre Filmreihe referiert wird.
Und: Karin Dor ist alles andere als eine hilflose Königstochter, die nur rumschreit, die wehrt sich schon und hat Ideen und schreitet zur tat.
Dazu freute ich mich über Walter Rilla, ein Vielspieler, der 1938 nach England emigrierte und nach dem zweiten Weltkrieg ordentlich im deutschen Genrefilm beschäftigt war, die späten Mabuse zB.
Also: Herrlicher Nostalgie Trip für mich. Schöner Film, toller Lee, super Cast, prima Sound.
Apropos Sound, Der ist in der internationaen Fassung, die ich hier mal sichtete, da ich die noch nicht kannte, anders: auch gut, aber kein Gerd Wilden. Und im deutschen gibt es ja auch die hübsche rote Vorspannschrift. Und wenn ich die DVD Beschreibung richtig lese, ist die deutsche Fassung irgendwie länger. Und man kann nicht immer im Menü die Extras anwählen, alles ein bißchen komisch gemacht. aber insgesamt befriediegende Qualität.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Re: Ich, Dr. Fu Man Chu - Don Sharp (1965)
In etwa so?karlAbundzu hat geschrieben:Twie die immer schollt, wenn sie nicht foltern darf, herrlich.
Früher war mehr Lametta
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- karlAbundzu
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Re: Ich, Dr. Fu Man Chu - Don Sharp (1965)
ANgeblich als Song für den englischen Soundtrack geschrieben worden, der dann aber nicht im Film auftaucht. Kann ich aber nicht ganz glauben, denn The Rockin' Ramrods waren ja nicht allzu bekannte Garagen Rocker aus Boston. Mir war bisher nur der Stampfer She lied ein Begriff, tolle Band, wie sich herausstellt.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- buxtebrawler
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Re: Ich, Dr. Fu Man Chu - Don Sharp (1965)
Erscheint voraussichtlich am 30.05.2024 zusammen mit den anderen vier Filmen der Reihe mit Christopher Lee bei Filmjuwelen als 7-Blu-ray-Box:
Extras:
- Digitales Booklet mit Texten von Dr. Rolf Giesen (online abrufbar)
- Audiokommentar von Dr. Rolf Giesen
- Interview mit Karin Dor
- archiviertes Interview mit Christopher Lee
- Christopher Frayling: Underneath the Skin
- The Guardian Interview mit Christopher Lee
- Interview mit Christopher Lee
- Kim Newmann: Seiten der Gefahr
- Jonathan Rigby: Groß, Schlank und Weiblich
- Anthony Waye: Der Scheck in der Post
- Trailer, weitere Highlights
- Schuber, Wendecover
Bemerkungen:
Diese ultimative HD-Gesamtedition beinhaltet alle fünf Filme in der längeren internationalen Schnittfassung als deutsche HD-Premiere! Zusätzlich gibt es die deutschen Kinofassungen, über neun Stunden Bonusmaterial auf zwei Bonus-Discs.
Quelle: https://www.ofdb.de/vorabfassung/5594,1 ... u-Man-Chu/
Extras:
- Digitales Booklet mit Texten von Dr. Rolf Giesen (online abrufbar)
- Audiokommentar von Dr. Rolf Giesen
- Interview mit Karin Dor
- archiviertes Interview mit Christopher Lee
- Christopher Frayling: Underneath the Skin
- The Guardian Interview mit Christopher Lee
- Interview mit Christopher Lee
- Kim Newmann: Seiten der Gefahr
- Jonathan Rigby: Groß, Schlank und Weiblich
- Anthony Waye: Der Scheck in der Post
- Trailer, weitere Highlights
- Schuber, Wendecover
Bemerkungen:
Diese ultimative HD-Gesamtedition beinhaltet alle fünf Filme in der längeren internationalen Schnittfassung als deutsche HD-Premiere! Zusätzlich gibt es die deutschen Kinofassungen, über neun Stunden Bonusmaterial auf zwei Bonus-Discs.
Quelle: https://www.ofdb.de/vorabfassung/5594,1 ... u-Man-Chu/
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Ich, Dr. Fu Man Chu - Don Sharp (1965)
Ich schätze Filmjuwelen. Aber welcher Teufel hat das Label bei der Preisgestaltung dieser Box geritten???
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