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Doomsday - Tag der Rache - Neil Marshall (2008)

Verfasst: Do 18. Nov 2010, 22:27
von jogiwan
Doomsday - Tag der Rache - Neil Marshall (2008)

Bild

Originaltitel: Doomsday

Herstellungsland: Großbritannien, Deutschland, Südafrika

Regie: Neil Marshall

Darsteller: Rhona Mitra, Bob Hoskins, Adrian Lester, David O'Hara, Malcolm McDowell, Caryn Peterson, u.a.

Im Jahre 2008 wird Schottland durch eine tödliche Krankheit zur Sperrzone und durch hohe Mauern von der restlichen Umwelt getrennt. Jahrzehnte später taucht die Krankheut neuerlich auf und bedroht den Rest der Welt. Da es in Schottland jedoch Überlebende zu geben scheint, ist es naheliegend, dass ein Heilmittel gefunden wurde und eine Handvoll Elitesoldaten werden im Auftrag der Regierung in die Sperrzone geschickt um dieses zu besorgen. Doch was auf die Soldaten wartet, übersteigt jegliche Vorstellungskraft...

Re: Doomsday - Tag der Rache - Neil Marshall (2008)

Verfasst: Do 18. Nov 2010, 22:30
von jogiwan
Was kommt raus, wenn man "Mad Max", "Die Klapperschlange" mit "xXx" und "Gladiator" kreuzt? Na klar, Neil Marschalls Männerfilm und No-Brainer "Doomsday", der sich herrlich durch 3 Jahrzehnte Action-Genre wildert und ohne Rücksicht auf Verluste (in der Uncut-Variante) eine herrliche Schlachtplatte serviert, die bis zum Ende auch immer ordentlich eine Steigerung zu bieten hat. Leider dauert es ein bisschen, bis "Doomsday" auch richtig in Fahrt kommt und nachdenken darf man wohl keine Sekunde - trotzdem macht der Streifen danke tougher Girls und handgemachten Effekten durchaus Laune und weiß so auch zu gefallen. Systemerhaltende und kurzweilige 7/10 Punkten!

Re: Doomsday - Tag der Rache - Neil Marshall (2008)

Verfasst: Do 18. Nov 2010, 23:31
von Blap
Ein älterer Ultrakurzkommentar (2009):


Doomsday

2008 wird Schottland von einem tödlichen Virus heimgesucht. Die britische Regierung riegelt Schottland per Mauer und Seeminen rigoros ab, hinten den Barrikaden wüten Chaos, Zerstörung und Gevatter Tod. Mehr als ein Vierteljahrhundert zieht ins Land, die Todeszone ist noch immer gesperrt, jedoch kräht sowieso kein Hahn mehr danach. In den Hinterhöfen von London macht man eine grausige Entdeckung, offensichtlich ist das Virus zurückgekehrt. Da es noch immer keinen Impfstoff gegen die Seuche gibt, entschliesst sich die Regierung zu einem waghalsigen Manöver. Man sendet eine Truppe unter der Leitung von Major Sinclair (Rhona Mitra) in die Zone des Grauens. Seit drei Jahren weiss man von Überlebenden im Speergebiet, diese Information wurde jedoch unter Verschluss gehalten. Tatsächlich treffen Sinclair und ihre Leute recht flott auf Überlebende, damit bricht jedoch die Hölle auf Erden über das Himmelfahrtskommando herein...

Auf dieses Werk von Neil Marshall habe ich mich sehr gefreut. Der Regisseur hat mit "Dog Soldiers" einen netten Einstand abgeliefert, sein Zweitling "The Descent" war dann gleich ein ganz grosser Wurf, ein Terrorstreifen allererster Güteklasse! "Doomsday" kommt als wüster "SF-Endzeit-Action-Mix" daher, mit dieser Thematik rennt man bei mir offene Türen ein. So beginnt der Film sehr gelungen, baut umgehend eine packende Atmosphäre auf und erfreut mit brauchbaren Darstellern. Rhona Mitra löst ihre Aufgabe wirklich gut und ist sogar leidlich hübsch anzusehen. Soweit eigentlich alles im absoluten grünen Bereich. Leider wollte man zu viel in die 105 Minuten (ohne Abpann gerechnet) packen. Die Tour de Force prügelt den Zuschauer durch drei verschiedene "Welten", streift nebenher auch noch den Kannibalenfilm. Für sich betrachtet ist jeder Abschnitt gut inszeniert und unterhaltsam. Der Film zerfällt dadurch aber ein wenig, und beraubt sich immer wieder der gerade aufgebauten Atmosphäre. Es hört sich vielleicht irre an, aber ich würde mir "Doomsday" als ein mindestens dreistündiges, monströses Mammutwerk wünschen, dann könnte der Film perfekt funktionieren.

Nach dem göttlichen Überflieger "The Descent", hoffte ich auf den nächsten Megaknaller des Herrn Marshall. Diesen Wunsch kann "Doomsday" leider nicht erfüllen, der Film hat mir einfach "nur" gut gefallen. Von einer Enttäuschung möchte ich nicht sprechen -das wäre unverschämt- denn der Unterhaltungswert liegt absolut im gesicherten Bereich. Die deutschen DVD/BD Ausgaben sollte man meiden. Es sollte schon die Unrated Variante sein, die DVD/BD-Kombi aus Österreich ist sehr empfehlenswert. Die Scheiben kommen einem schicken, buchartigen Pack, die Qualität der BD ist tadellos, die DVD habe ich bisher noch nicht gesichtet. Das Bonusmaterial ist nicht ausufernd üppig, was aber in diesem Fall leicht verschmerzbar ist.

Guter Stoff! 7/10 mit leicht steigender Tendenz...

Re: Doomsday - Tag der Rache - Neil Marshall (2008)

Verfasst: Mi 21. Feb 2018, 10:45
von Arkadin
Holla! Der Film haut kräftig auf die Kacke, muss man schon sagen. Nach einer relativ kurzen Exposition geht es schon los und Regisseur Neil Marshall nimmt den Fuß dann auch nicht mehr vom Gaspedal, um seine von Carpenter und Miller (zwei Figuren heißen dann auch gleich so) inspirierte Geschichte durchzuprügeln. Hills "The Warriors" und die "Riffs" gucken auch um die Ecke. Die Anspielungen sind manchmal etwas dick aufgetragen (Heldin Eden Sinclair hat nicht nur einen ganz ähnlichen Auftrag wie einst Snake Plisken, sondern auch ebenfalls nur ein Auge - Bösewicht Sol ist ein Wiedergänger des "Wez" aus Mad Max 2 ), aber das stört kaum. Was mir fehlt, ist etwas mehr Abwechslung. Das Sperrgebiet wird von zwei "Clans" beherrscht: Den Marauders (siehe Mad Max 2) und dann von Leutchen, die sich als Ritter verkleiden und wie im Mittelalter leben. Hier hätte es den Film gut getan, wenn noch ein paar Gruppen mehr aufgetaucht wären. Vor allem, weil ich die Ritter etwas lahm fand und das auch nicht richtig rein passte. Auch sieht man die beiden tödlich verfeindeten Gruppen nie zusammen. Das hätte auch noch einmal was raus geholt. So bleibt coole, sehr splatterige und rasante Unterhaltung, der irgendwie der letzte Kick fehlt. Kann man sich aber sehr gut mal ansehen.

Gesehen habe ich die Unrated-Version. Danke an dieser Stelle noch mal an Jogi für das sehr freundliche Überlassen der Scheibe. :prost:

Re: Doomsday - Tag der Rache - Neil Marshall (2008)

Verfasst: Mi 21. Feb 2018, 10:46
von Arkadin
Blap hat geschrieben:Es hört sich vielleicht irre an, aber ich würde mir "Doomsday" als ein mindestens dreistündiges, monströses Mammutwerk wünschen, dann könnte der Film perfekt funktionieren.
Das sehe ich auch so.