Devil's Playground - Mark McQueen (2010)
Verfasst: Sa 4. Dez 2010, 18:21
Devil's Playground
(Devil's Playground)
mit Jaime Murray, MyAnna Buring, Danny Dyer, Sean Pertwee, Craig Fairbrass, Colin Salmon, Lisa McAllister, Shane Taylor, Vraig Conway, Bart Ruspoli, Alistair Petrie, Del Henney, Paul Corkery, Martin Butler
Regie. Mark McQueen
Drehbuch: Bart Ruspoli
Kamera: Jason Sheperd
Musik: James Edward Barker
Keine Jugendfreigabe
Großbritannien / 2010
Ein großer Pharmakonzern plant ein neues Mittel auf den Markt zu bringen, doch irgendetwas ist schiefgegangen. Als einzige von dreißigtausend Testpersonen ist die schwangere Angela noch nicht zu einem blutrünstigen, aggressiven und pfeilschnellen Monster mutiert. Während London sich in ein tobendes Inferno verwandelt, stehen die Überlebenschancen für die junge Frau und eine kleine Gruppe Überlebender immer schlechter. Doch dann tritt Cole auf den Plan, ein raubeiniger Ex-Söldner im Auftrag des Pharmakonzerns. Angelas Immunität scheint der Schlüssel zum Fortbestand der Menschheit zu sein, doch zwischen ihr und der Hoffnung auf Rettung steht eine sich rasend vergrößernde Armee beißwütiger Irrer.
Gleich mit seinem Regie-Erstlingswerk hat Mark McQueen einen ertklassigen Beitrag des Zombiefilms abgeliefert, der wieder einmal unter Beweis stellt, das die Briten es wirklich drauf haben. Zugegeben ist dieses Werk ganz sicher nicht besonders innovativ, denn erinnert die geschichte doch in groben Zügen an einen Film wie "28 Days later", jedoch wird man mit wirklich spannender und teilweise auch sehr blutiger Filmkost bedient, die absolut sehenswert und jederzeit erstklassig unterhaltend daherkommt. Besonders gut hat mir in vorliegendem Film der Aspekt gefallen, das man hier die die ausbrechende Seuche mitverfolgen kann und nicht erst in die Geschichte einsteigt, als der Überlebenskampf einiger Menschen beginnt. Dadurch erlangt das geschehen meiner Meinung nach noch mehr Intensität und man kann die immer bedrohlicher werdende Atmosphäre in jeder einzelnen Einstellung fast körperlich miterleben, was doch für ein sehr angespanntes Sehverhalten beim Zuschauer sorgt.
Zudem wird die Story in mehreren Erzählsträngen erzählt, in denen man die Ereignisse aus der Sicht der jeweiligen Hauptcharaktere sehen kann, die im laufe des Szenarios zusammenfinden und den Überlebenskampf gemeinsam in Angriff nehmen. Das dieser nicht ohne Verluste zu bewältigen ist, versteht sich dabei schon fast von selbst und so schafft es auch nicht jeder, die grauenvollen Ereignisse zu überleben. Im Zentrum des Ganzen steht die junge Angela, die als Einzige von 30.000 Testpersonen die Erprobung eines neuen Mittels überlebt und so nach dem Ausbruch der Zombie-Seuche anscheinend die einzige Hoffnung für die Menschheit ist, um den immer schneller um sich greifenden Virus zu überleben. Denn dieser verbreitet sich so rasend schnell, das ihn anscheinend niemand aufhalten kann. Innerhalb kürzester Zeit verwandelt sich die britische Metropole London in eine Art Geisterstadt und die Zahl der Infizierten nimmt immer mehr zu, so das jegliche Hoffnung auf eine Rettung mehr als unwahrscheinlich erscheint.
Eine große Stärke des Filmes ist sicherlich die enorm temporeiche Erzählweise, lässt diese dem Betrachter doch kaum die Möglichkeit, zwischendurch einmal etwas zur Ruhe zu kommen, denn immer wenn man denkt das einmal etwas Ruhe Einzug hält, wird man in den folgenden Momenten eines Besseren belehrt und ist immer wieder mittendrin in einer atemlosen Flucht einer kleinen Gruppe von Menschen, die unbarmherzig von den extrem schnellen und kräftigen Infizierten gejagt werden. dabei kommt es zu einigen wirklich harten und blutigen Auseinandersetzungen, die auch für die wahren Gorehounds so Einiges zu bieten haben. Gepaart mit der erstklassigen Atmosphäre die dem Geschehen beiwohnt, ergibt sich ein insgesamt hervorragendes Filmerlebnis, das an Intensität und Bedrohlichkerit schwer zu überbieten ist. Und gerade die Tatsache, das man hier den Ausbruch der Infektion von Beginn an miterlebt, verleiht dem Geschehen eine realistische Note, denn nicht selten beschleicht einen das Gefühl, das man einen Live-Report geboten bekommt und man sich mitten in diesem grauenerregenden Szenario befindet. Man fühlt sich selbst nicht besonders wohl in seiner Haut und kann auch eine phasenweise auftretende Gänsehaut nur schwerlich unterdrücken.
Auch im darstellerischen Bereich gibt es keinerlei Grund zur Beanstandung, ein Danny Dyer weiss wie eigentlich immer zu überzeugen und auch die restlichen Schauspieler liefern einen guten Job ab, ohne das einer von ihnen allerdings besonders hervorstechen würde. Letztendlich hat mich dieser packende und sehr atmosphärische Genre-Beitrag vollkommen überzeugt, auch wenn er nicht gerade ein Feuerwerk der Innovation darstellt. Dafür wird man allerdings mit den üblichen Zutaten bedient, die in ihrer zusammensetzung einen wirklich gelungenen Zombiefilm ergeben, der erstklassige und immer spannende Unterhaltung bietet, die sich kein Fan des Genres entgehen lassen sollte. In bester Tradition von "28 Days later" bietet "Devil's Playground" eine ähnlich gelagerte Thematik, die aber dennoch etwas anders gelagert ist und insbesondere durch den zeitlich gesehen vollkommen anderen Einstieg in die Geschichte eine ganz andere Sicht-und Empfindungsweise der Geschehnisse erlaubt.
Fazit:
Sicherlich wird es wieder genügend Leute geben, die sich über mangelnde Neuerungen aufregen werden, doch bietet "Devil's Playground" eine exzellente Mischung aus altbewährten Zutaten, die immer wieder ihren Reiz haben und für ein enorm spannendes Filmvergnügen sorgen. Der streckenweise entstehende Eindruck eines Live-Erlebnisses sorgt für ein hohes Maß an Intensität und lassen die ganzen Ereignisse noch um Einiges bedrohlicher erscheinen. Zudem beinhaltet der Film auch noch einen nicht unwesentlichen Härtegrad, so das man insgesamt zu einem sehr positiven Gesamteindruck gelangt und dieses Werk bedenkenlos weiterempfehlen kann.
Die DVD:
Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 93 Minuten