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Whisper - Die Stimme des Bösen - Stewart Hendler

Verfasst: Sa 18. Dez 2010, 21:48
von horror1966
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Whisper - Die Stimme des Bösen
(Whisper)
mit Jennifer Shirley, Blake Woodruff, Michael Rooker, Josh Holloway, Sarah Wayne Callies, Julian Christopher, Teryl Rothery, Rod Boss, Roman Sodermans, Trevor Roodruff, Tara Wilson, Brad Sihvon, Joel Edgerton, John Kapelos, Dule Hill
Regie : Stewart Hendler
Drehbuch : Christopher Borrelli
Kamera :Dean Cundey
Musik : Jeff Rona
FSK 16
USA / 2007

Der wegen Totschlags vorbestrafte Max möchte ein neues Leben beginnen. Er braucht Geld, das die Bank ihm nicht leihen möchte. Daher entführt er zusammen mit seiner verlobten und zwielichtigen Komplizen den achtjährigen David, Sohn einer der reichsten Frauen des Staates. Während sie in einem abgelegenen Blockhaus auf die Lösegeldübergabe warten, werden die Entführer von Horror-Visionen heimgesucht. Das Opfer hat den Spieß umgedreht. Ein tödliches Spiel beginnt und Max begreift, dass der ruhige Junge mit dem intensiven Blick nicht so unschuldig ist, wie er aussieht.


Man kann nicht behaupten, dass Regisseur Stewart Hendler mit diesem Film etwas vollkommen neues geschaffen hätte, vielmehr hat er altbewährte Zutaten zusammengemischt und dem ganzen eine tolle Verpackung verpasst. Das Endergebnis ist ein wirklich fesselnder Horror-Thriller, der einen in seinen Bann zieht und zu fesseln vermag. Tatsächlich könnte man annehmen, das es sich hier um eine indirekte Weiterführung der Omen-Filme handelt, das schon allein aufgrund der Tatsache, wie sehr sich die beiden Hauptfiguren Damien und David doch ähneln und das nicht nur in der Optik.

Vor allem der mehr als gelungene Spannungsaufbau ist es, der diesen Film so faszinierend macht. Nachdem eigentlich die Geschichte eher etwas ruhiger beginnt, wird die Spannungsschraube nach und nach immer fester gezogen und man merkt mit der Zeit, das man den Blick einfach nicht mehr vom Bildschirm lösen kann. Der auslösende Zeitpunkt dafür kommt, als der kleine unscheinbare David beginnt, das Geschehen an sich zu reißen und das Spiel nach seinen Regeln zu gestalten. Dieser Junge, der übrigens von Blake Woodruff absolut brillant gespielt wird, jagt einem so manchen eiskalten Schauer über den Rücken. Gerade seine eiskalte, fast teilnahmslose, aber doch sehr bestimmte Art wirkt manchmal sogar geradezu verstörend und von Böswilligkeit durchzogen. Selten ging von einem Kind in einem Film eine solch faszinierende und gleichzeitig furchteinflössende Präsenz aus wie hier.

Doch auch die anderen Schauspieler sind hier zu loben, sie verleihen dem Geschehen durch ihre ausdrucksstarken und durch die Bank überzeugenden Leistungen ein hohes Niveau und tragen nicht gerade unwesentlich zu einem mehr als guten Gesamtbild bei. Ihrem Leistungen ist es auch zu verdanken, das die hervorragende Atmosphäre noch intensiver beim Betrachter ankommt, denn neben der unheimlichen Dichte kommt auch der Horror, den sie erleben, glaubhaft zum Ausdruck. Die in den Minen wiedergespiegelte Angst, das Entsetzen und die Fassungslosigkeit über das Erlebte kommen so stark und glaubhaft zum Ausdruck, das man es vor dem Bildschirm förmlich selbst fühlen kann.

„Whisper“ ist ein Paradebeispiel dafür, wie man mit verhältnismäßig geringem Aufwand eine Geschichte verpacken kann, die einem subtilen Horror der besten und spannendsten Art serviert. Hier wurde keine Härte und kein Blut gebraucht, um den Zuschauer zu fesseln, es brauchte nur eine gute Story, tolle Darsteller, einen sehr guten Spannungsaufbau und eine geniale Atmosphäre. Hört sich viel an, sind aber eigentlich nur die Grund-Elemente für eine mehr als gelungene Produktion.


8/10