Kleine Teufel - Sean MacGregor (1974)
Verfasst: So 19. Dez 2010, 20:29
Kleine Teufel
(Devil Times Five)
mit Sorrell Booke, Gene Evans, Taylor Lacher, Joan McCall, Shelley Morrison, Carolyn Stellar, John Durren, Leif Garrett, Gail Smale, Dawn Lyn, Tierre Turner, Tia Thompson, Henry Beckman
Regie: Sean MacGregor
Drehbuch: Sandra Lee Blowitz / John Durren
Kamera: Paul Hipp / Michael Shea
Musik: William Loose
Ungeprüft
USA / 1974
Ein tragischer Busunfall auf winternasser Fahrbahn. Nur fünf Kinder überleben. Sie werden von drei Ehepaaren in einem Ferienhaus aufgenommen und liebevoll betreut. Alle Kinder finden ein neues Heim. Aber die scheinbare Idylle wandelt sich jäh in blanken Horror. Jeden Erwachsenen trifft ein gräßliches Todesurteil. Gibt es überhaupt einen, der die unheimlichen Vorgänge in diesem Haus überleben wird?
"Kleine Teufel" ist das beste Beispiel dafür, das auch in den 70er Jahren eine Menge Durchschnittsbrei gedreht wurde, denn zählt dieses Werk ganz eindeutig nicht zu den Filmen, die beim Zuschauer einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Am meisten verwundert es allerdings, das diese inoffizielle DVD die Einstufung "Ungeprüft" bekommen hat, denn diese Freigabe erscheint doch vielmehr als ein mittelschwerer Witz. Die wirklich extrem rar gesääten und etwas härteren Passagen sind nämlich im Grunde nicht der Rede wert, eine 16er Freigabe wäre schon das höchste der Gefühle in diesem in allen Belangen mittelmäßigen Horror-Thriller, der den Großteil seiner Laufzeit ziemlich ereignislos vor sich hin plätschert.
Man wird mit einer Geschichte konfrontiert, die zwar nicht vollkommen schlecht ist, aber vollkommen ohne Highlights erzählt wird und zudem noch durch äusserst unlogische Verhaltensweisen der Darsteller begleitet wird. Dies bezieht sich in erster Linie auf die erwachsenen Protagonisten, die hier durch Handlungsweisen auffallen, die doch recht seltsam gekünstelt wirken und dabei auch noch größtenteils vollkommen unlogisch erscheinen, denn nicht anders ist es zu erklären, das 5 Halbwüchsige dazu in der Lage sind, die Reihen der Erwachsenen sichtlich zu dezimieren. Die hierbei gezeigten Tötungen wurden dabei recht einfallslos in Szene gesetzt und beinhalten auch kaum visuelle Härte, zudem sind die Szenen auch noch äusserst selten, da sich der Hauptteil der Story mit Ehe-und anderen Problemen der Erwachsenen beschäftigt, die eigentlich überhaupt nicht interessieren.
So erfährt man Einiges über einen an totaler Selbstüberschätzung leidenden Patriarchen, dessen viel jüngere Frau ihm ständig Hörner aufsetzen will, oder aber auch über eine Alkoholikerin und deren Ehemann, der Probleme mit seinem Selbstbewustsein hat. Die Kinder stehen eim Prinzip eher im Hintergrund, lediglich durch einige kleinere Andeutungen kann man erahnen, das sie wohl aus einer psychatrischen Anstalt sind, was ihre Taten auch durchaus unterstreicht und etwas nachvollziehbarer für den Zuschauer macht. Doch obwohl selbst bei einigen der Erwachsenen Personen der Verdacht aufkommt, das mit den "Kleinen Teufeln" irgend etwas nicht stimmt, kommt keiner auf die Idee, ihnen mit etwas mehr Skepsis gegenüberzutreten, was sich im Endeffekt dann noch ziemlich bitter rächen soll.
Über das dargebotene Schauspiel kann man nur recht wenig äussern, es wirkt nicht unbedingt überzeugend und trägt sogar phasenweise äusserst theatralische Züge, die es doch sehr gekünstelt erscheinen lassen. So kann man letztendlich zu der Erkenntnis gelangen, das hier ein eher unterdurchschnittlicher Film vorliegt, den man sich zwar ruhig einmal anschauen kann, wenn man das jedoch nicht tut, hat man auch nicht besonders viel verpasst, denn "Kleine Teufel" ist ein Horror/Thriller, der nicht gerade nachhaltig in Erinnerung bleiben wird.
Fazit:
Ein eher lahmer Versuch, Kinder als bedrohliche Mörder darzustellen, dazu generell viel zu dünne Geschichte, die keinerlei Substanz aufweisen kann. Schlechtes Schauspiel und mangelnde Spannung tun ihr Übriges, um dieses Werk maximal im unteren Durchschnittsbereich anzusiedeln.
4/10