Wrong Turn 3: Left for Dead - Declan O'Brien (2009)
Verfasst: Di 21. Dez 2010, 23:49
Wrong Turn 3: Left for Dead
(Wrong Turn 3: Left for Dead)
mit Tom Frederic, Janet Montgomery, Gil Kolrin, Christian Contreras, Jake Curran, Tom McKay, Chucky Venice, Tamer Hassan, Jack Gordon, Louise Cliffe, Charley Speed, Borislav Petrov, Borislav Iliev, Mike Straub, Bill Moody
Regie: Declan O'Brien
Drehbuch: Connor James Delaney / Alan B. McElroy
Kamera: Lorenzo Senatore
Musik: Claude Foisy
Ungeprüft
USA / 2009
Alex und ihre Freunde fahren für einige Tage Erholung zum Campen in den Wald. Was sie bisher nicht wissen: Sie befinden sich in Todesgefahr. Als ihre Freunde von einem der letzten überlebenden Mutanten, Three Finger, gefressen werden, sieht sich Alex mit einem wahren Albtraum konfrontiert und muss fliehen. Währendessen kümmert sich Nate Wilson, ein Gefängniswärter, um den Transport mehrerer Insassen. Als der Truck von Three Finger angegriffen wird, können die Verbrecher in den Wald fliehen und stoßen auf einen Geländewagen voller Geld. Sie alle werden den Klauen des verrückten Waldbewohners zum Opfer fallen.
Nun ist man also auch bei der Wrong Turn-Reihe mittlerweile schon beim dritten Teil angelangt, der insbesondere den Gorehounds unter uns sehr zusagen dürfte. Denn im Bezug auf den vorhandenen Härtegrad steht dieser Film dem zweiten Teil in keiner Weise nach, ich finde sogar, das hier noch einmal eine Schippe draufgelegt wurde. Was diesen Film aber von seinem Vorgänger unterscheidet, ist die Tatsache, das die vorliegende Geschichte etwas besser geraten ist und die einzelnen Charakter nicht so dämlich erscheinen, wie es bei Teil 2 doch weitesgehend der Falle war. Allerdings sollte man keinesfalls eine tiefergehende Geschichte erwarten und auch das dargebotene Schauspiel ist nicht unbedingt oscarverdächtig, jedoch sind die Leistungen im soliden Bereich angesiedelt. Ausserdem ist es eine recht willkommene Abwechslung, das hier hauptsächlich "Das Böse" gegen "Das Böse" antritt, denn die meisten Opfer der mutierten Hinterwäldler sind ausgebrochene Häftlinge. Unschuldige und ahnungslose Teenager werden lediglich gleich zu Beginn der Story als Opfer auserkoren und müssen ihr junges Leben auf teilweise sehr derbe Art und Weise lassen, so das der Zuschauer sofort weiss, in welche Richtung sich der Härtegrad entwickelt.
Und der ist äusserst beachtlich geraten, so das es keine große Überraschung darstellen dürfte, das auch "Wrong Turn 3" bei uns in Deutschland nur in einer stark geschnittenen Version zu begutachten ist. Es ist aber bei weitem nicht nur der Splatter-Gore Anteil, der dieses Werk zu einem absolut kurzweiligen und bestens unterhaltenden Horrorfilm macht, denn die Rahmenhandlung ist durchaus spannend umgesetzt worden und beinhaltet insbesondere wohl das höchste Erzähltempo aller bisher erschienenen Filme der Reihe. Von der ersten Minute an wird man so mit ordentlich Tempo konfrontiert, das auch während der gesamten Laufzeit in ganz wenigen Passagen etwas abnimmt, um aber kurz danach schon wieder merklich anzusteigen. Dadurch ist auch die Aufmerksamkeit des Betrachters jederzeit gewährleistet und man verfolgt wie gebannt das stattfindende Geschehen, das größtenteils sehr hart und blutig daherkommt und für Freunde der härteren Welle einen absoluten Augenschmaus darstellen dürfte.
Da sich fast das gesamte Szenario wieder einmal bei Nacht und in einem Wald abspielt, entfaltet sich eine äusserst bedrohlich anmutende Grundstimmung, die sich auch sehr schnell auf den Zuschauer überträgt. Es entsteht das gewisse Prickeln, da man auch nie weiss, wo sich die Hinterwäldler befinden und auf welche Art sie beim nächsten Opfer zuschlagen werden. Obwohl die Gruppe um die entflohenen Häftlinge rein personell ganz klar im Vorteil sind, kommt dieser aber nie zum Vorschein, was auch hauptsächlich in den äusserst geringen Ortskenntnissen begründet ist. So entwickelt sich dann eine Art Katz-und Mausspiel, wobei vor allem aus Sicht der Einheimischen "Mutanten" das Wort Spiel fast wörtlich zu nehmen ist.
"Wrong Turn 3: Left for Dead" hat mir persönlich sehr gut gefallen, zwar bietet der Film absolut nichts Neues, doch die altbewährten Zutaten wurden hier sehr unterhaltsam und blutig verpackt, so das man im Endeffekt mit einem äusserst gelungenem Backwood-Slasher belohnt wird, der in meinen Augen besser geraten ist als sein Vorgänger. Trotzdem sollte man beachten, das man keinerlei Anspruch auf perfekte Logik oder eine ausgeklügelte und tiefergehende Geschichte hat, was aber auch bei einem Film dieser Art nicht zwingend zu erwarten ist
Fazit:
Keine Innovation, keine besonderen Neuerungen, dafür aber ein exzellent verpackter Backwood-Slasher mit altbewährten Zutaten, die kräftig durchgerührt wurden und im Endeffekt ein überzeugendes Gesamtbild darstellen. Spannend, atmosphärisch und mit einer Menge Blut und Härte angereichert dürfte der Film bei den meisten Fans des Genres auf ein hohes Maß an Gegenliebe stoßen und insbesondere auch die Gorehounds ansprechen. Ich fühlte mich jedenfalls bestens und extrem kurzweilig unterhalten und kann dieses werk nur wärmstens weiterempfehlen.
7,5/10