30 Days of Night: Dark Days - Ben Ketai
Verfasst: Fr 7. Jan 2011, 14:48
30 Days of Night: Dark Days
(30 Days of Night: Dark Days)
mit Kiele Sanchez, Rhys Coiro, Diora Baird, Harold Perrineau, Mia Kirshner, Troy Ruptash, Ben Cotton, Katie Keating, Katharine Isabelle, James Pizzinato, Peter Hall, Stephen Huszar, Marco Soriano, Jackson Berlin, John DeSantis
Regie: Ben Ketai
Drehbuch: Steve Niles / Ben Ketai
Kamera: Eric Maddison
Musik: Andres Boulton
Keine Jugendfreigabe
USA / 2010
Die Story spielt ein Jahr nach den Vorkommnissen in Barrow: Um den Schmerz über den Tod ihres Mannes zu überwinden, reist Stella um die ganze Welt - sie will die Menschheit davon überzeugen, dass Vampire tatsächlich existieren. Als sie schließlich frustriert erwägt, ihre Mission abzubrechen, trifft sie in der kriminellen Unterwelt von Los Angeles eine Gruppe von Menschen die nichts zu verlieren haben und erhält damit die Chance, sich an der Vampirkönigin Lilith zu rächen, die für den Angriff auf Barrow verantwortlich war.
Angeblich soll sich dieser Nachfolger von "30 Days of Night" sehr nahe an den zugrunde liegenden Comics orientieren, worin aber wohl gleichzeitig auch das größte Problem dieses Ablegers besteht, der nicht einmal ansatzweise an die Qualität des ersten Teiles anknüpfen kann. Das liegt ganz einfach darin begründet, das hier eine äusserst leblose und vollkommen vorhersehbare Geschichte erzählt wird, der irgendwie jeglich Inspiration fehlt und die auch zu keiner Zeit einen wirklich straffen Spannungsbogen erzeugen kann, der für ein durchgehend interessantes Sehvergnügen sorgen würde. Insbesondere durch ihre Vorhersehbarkeit fehlt es der Story ganz generell an diversen Überraschungsmomenten und jeglichen Höhepunkten, darüber können auch die wenigen etwas härteren Passagen nicht hinwegtäuschen, die sich zudem auch noch in einem wirklich überschaubaren Rahmen präsentieren. Die gesamte Laufzeit über entsteht der Eindruck, das man mit einem seltsam leblos erscheinenden Story-Plot konfrontiert wird, in dem sogar die Darsteller zumeist recht lustlos und vollkommen uninspiriert agieren, was das gewonnene Gesamtbild nicht unbedingt aufwertet.
Auch in azmosphärischer Hinsicht kann "20 Days of Night: Dark Days" nicht mit seinem Vorgänger konkurrieren, entsteht doch zu keiner Zeit die atmosphärische Dichte, die Teil 1 noch so ausgezeichnet hat. Die hier vorhandene Grundstimmung weist ausserdem kaum bedrohliche Züge auf, was allerdings auch wieder auf die Vorhersehbarkeit der Ereignisse zurückzuführen ist. Und so ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, das man als Zuschauer teilweise schon etwas gelangweilt den Geschehnissen folgt und sich dabei noch nicht einmal an den nicht gerade besonders guten CGI Effekten erfreuen kann. Es ist ein ganz eigenartiges Gefühl, das einen während der Ansicht dieses Filmes überkommt, denn einerseits hegt man bis zum Ende die Hoffnung, das doch einmal irgentetwas passieren könnte, das einen aus dem eingetretenen Halbschlaf reissen könnte, doch eigentlich weiss man ganz genau, das dies wohl nicht passieren wird. So lässt man dann mehr oder minder das streckenweise extrem leblos erscheinende Szenario über sich ergehen und ist nicht gerade böse darüber, als nach gut 80 Minuten der Abspann des Filmes einsetzt.
Wenn man an den Erstling zurückdenkt, fällt einem ganz unweigerlich die wirklich gelungene und höchst bedrohliche Atmosphäre ein, die einen den ganzen Film über begleitet hat und für ein erstklassiges Filmerlebnis Sorge getragen hat, leider ist hier davon so gut wie gar nichts zu verspüren, den trotz einiger düster gehaltenen Passagen geht keinerlei Faszination von den Ereignissen aus, die sich in irgendeiner Art und Weise auf den Betrachter übertragen könnte, so das man im Prinzip nie eine wirkliche Bindung zum Szenario aufbauen kann. Zudem sind die meisten düsteren Sequenzen auch noch viel zu dunkel gehalten, einige Handlungen sind so kaum sichtbar nachzuvollziehen, was den Gesamteindruck noch einmal zusätzlich etwas trübt. Ein zusätzlicher Minuspunkt ist auch die Darstellerriege, die meiner Meinung nach eine einzige Enttäuschung darstellt, denn ebenso farblos und uninspiriert wie die gesamte Geschichte sind auch die dargebotenen Schauspielleistungen, sämtliche Charaktere wirken vollkommen blass und jederzeit austauschbar. In nicht gerade wenigen Passagen des Filmes erwecken sie den Eindruck, das sie überhaupt nicht richtig bei der Sache sind und die Spielfreude ist ihnen auch nicht unbedingt anzusehen, so das die Darstellungen vielmehr den Eindruck einer lästigen Pflicht hinterlassen, was nicht gerade als Kompliment zu verstehen ist.
Letztendlich handelt es sich bei "30 Days of Night: Dark Days" um eine ziemlich enttäuschende Fortsetzung, der Film weist in allen belangen äusserst starke und sehr offensichtliche Defizite auf, die man ganz sicher hätte vermeiden können. So aber präsentiert sich eine seltsam leblose Story, die vollkommen überraschungs-und höhepunktarm daherkommt und so doch eher ziemlich belanglose Vampirunterhaltung bietet, an der man sich nur sehr selten erfreuen kann. Auch im Bezug auf den vorhandenen Härtegrad gibt es nicht viel Positives zu vermelden, denn die beinhalteten Szenen sind nicht gerade besonders zahlreich und können auch qualitätsmäßig nicht wirklich überzeugen. Der insgesamt gewonnene Gesamteindruck ist dann auch letztendlich maximal als durchschnittlich zu bezeichnen, was bei den meisten zuschauern doch für eine ziemliche Enttäuschung sorgen dürfte, denn hatte man doch aufgrund des sehr guten Vorgängers weitaus höhere Erwartungen in diesen zweiten Teil gesetzt, die sich aber leider nicht bestätigen können.
Fazit:
Wenn man mit geringen Erwartungen an diesen Film herangeht, dann könnte man eventuell am Ende einigermaßen zufrieden sein, da sich die Enttäuschung in Grenzen hält. Wer allerdings etwas mehr erwartet und dazu noch die Hoffnung hegt, das hier ein ähnlich gelungener Film vorliegt wie es bei "30 Days of Night" der Fall war, der wird sich wohl kaum an dieser seltsam uninspirierten und leblosen Geschichte erfreuen können, in der kaum Spannung geschweige denn eine erstklassige Atmosphäre zu finden ist. Zu vorhersehbar sind die Ereignisse und auch die vollkommen blassen Darsteller können das gewonnene Gesamtbild in keinster Weise aufwerten.
5/10