Conquest - Lucio Fulci (1983)

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dr. freudstein
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Conquest - Lucio Fulci (1983)

Beitrag von dr. freudstein »

Conquest.jpg
Conquest.jpg (79.99 KiB) 175 mal betrachtet

Originaltitel: La Conquista

Herstellungsland: Italien / 1983

Regie: Lucio Fulci

Darsteller: Sabrina Siani, Andrea Occhipinti, Jorge Rivero, Violeta Cela, Josè Gras Palau, Conrado San Martín
Gioia Scola

Story:
Der Krieger Mace will der dämonischen Hexe Ocron das Handwerk legen. Diese pennt jedoch nicht und schickt ihm und seinem Gefährten Ilias ganze Heerscharen von Werwolf-ähnlichen Gestalten auf den Hals. Mit Hilfe eines magischen Bogen gelingt es den beiden schließlich, sich durch die Monsterhorden bis zu Ocron vorzukämpfen...

http://www.ofdb.de/film/628,Conquest
dr. freudstein
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Re: Conquest - Lucio Fulci

Beitrag von dr. freudstein »

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Blap
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Re: Conquest - Lucio Fulci

Beitrag von Blap »

Conquest (Italien, Spanien, 1983, Originaltitel: La Conquista)

Ilias (Andrea Occhipinti) zieht -mit einem magischen Bogen bewaffnet- hinaus in die weite Welt. In der Ferne treibt sich allerlei Gesindel und Ungetier herum, bald bekommt er es mit der bösen Ocron zu tun, denn die will Ilias Kopf und natürlich den Bogen. Der kräftige Bursche Mace (Jorge Rivero) treibt sich ebenfalls in der Gegend rum und rettet Ilias aus einer brenzligen Situation. Die beiden Kerle freunden sich an, Ilias ist von dem Gedanken besessen der fiesen Ocron die Lichter abzuschalten. Ocron wird von Visionen geplagt und hetzt immer wieder neue Schergen auf die Fährte des dynamischen Duos. Schliesslich sucht sie Hilfe bei Zora, einem Blechwurz mit magischen Kräften...

Immer wieder hat der von mir sehr geschätzte Lucio Fulci mit Vorurteilen zu kämpfen, wird auf seine Horrorbeiträge der späten siebziger und frühen achtziger Jahre reduziert. Ich liebe Filme wie "Woodoo" oder "The Beyond", doch wer sich ein wenig mit der Filmographie des Herr Fulci beschäftigt, wird bald erkennen, dass der Mann weitaus vielschichtiger war. Man schaue sich nur den starken Giallo "Non si sevizia un paperino" ("Don't torture a Duckling", 1972) an. Wer allerdings einem Film wie "Conquest" begegnet, wird alle Vorurteile über Fulcis Schaffen bestätigt finden. Im Fahrwasser der damaligen Welle von Barbaren-Filmen entstand auch diese groteske Sause. Zunächst sieht der Film wie ein Beitrag "So lebten unsere Vorfahren in der Urzeit" aus, den man exklusiv für "Die Sendung mit der Maus" produziert hat (Es liegt mir fern diese schöne Sendung zu verunglimpfen). Doch plötzlich werden Schädel eingeschlagen, Körper zerrissen bis das Mettgut quillt, Hirn frisch aus dem Schädel geschlürft. Allerdings sind die Gore-Effekte so mies, dass sie selbst empfindliche Gemüter kaum schocken werden. Dann die unglaublichen Gestalten, die sich überall in der Landschaft herumtreiben. Hundewesen, die entfernt an Werwölfe erinnern, die Böse Ocron mit ihrer albernen Maske, der Brüller ist jedoch der superduberböse Zora, der vollständig mit Blech behangen ist, es ist nahezu unbeschreiblich. In einem Sumpf tauchen plötzlich Zombies (?) aus dem Morast auf, natürlich wollen sie den tapferen Mace killen, doch der tritt den wandelnden Bettlaken ordentlich in den Hintern. Auch die grandiosen Effekte des "magischen Bogens" sollen nicht ohne Erwähnung bleiben, für Lacher ist gesorgt!

Achso, schrieb ich weiter oben etwas von Landschaft? Naja, von einer "Landschaft" ist eigentlich fast nichts zu sehen, alles ist ständig in Nebel eingetaucht. Nein, wenn ihr während der Sichtung des Filmes kaum etwas erkennen könnt, dann ist euch weder Ejakulat ins Auge getropft, noch hat ein Fiesling einen Eimer Kleister über eurer Glotze ausgeschüttet. Damalige Anweisungen des Herrn Fulci (ohne Gewähr):

"Nebelt mal den Baggersee ordentlich ein!". "Wie, geht nicht... ...da wird schon ein Endzeit-Trasher gedreht?". "Ok, dann dritte Strasse links, wir drehen im Biotop von Frau Garcia, aber zerstampft der Dame nicht wieder das Blumenbeet"!".

So wird es vielleicht gewesen sein, der Nebel der Zeit gibt diese Geheimnisse nicht mehr preis. Dieses Machwerk sei somit nur irren Trash-O-Logen ans Herz gelegt, alle normalen Menschen dürfen einen weiten Bogen um den Film machen, einen sehr, sehr weiten Bogen. Einen magischen Bogen, nur zur Sicherheit!

Die DVD von Blue Underground kommt ohne Regionalcode daher und ist günstig zu erstehen. Die Bildqualität kann man in diesem Fall kaum beurteilen, es ist halt Nebel angesagt. Wer sich für solch groben Unfug erwärmen kann, der darf sich diesen Fetzer durchaus zu Gemüte führen. Aber kommt mir nachher nicht heulend an, ich habe ausdrücklich vor diesem Film gewarnt!

Zu welchen Erkenntnissen komme ich nach dem Genuss dieser Sause? Mir hat "Conquest" gut gefallen, ich hatte Spass. Was bedeutet dies? Vermutlich gehöre ich zu den Leuten, vor denen mich meine Eltern immer gewarnt haben! Vermutlich bin ich schlimmer als die Leute, vor denen ich meine Nachkommen schon immer gewarnt habe! Tja, was will man machen, einer muss die Fahne des schlechten Geschmackes ja in die Höhe halten.

Eine Wertung erscheint mir in diesem Fall nahezu unmöglich. Gefühlte 7/10 Blap-Punkte. 1/10 - 2/10 Normalo-Punkte.

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Arkadin
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Re: Conquest - Lucio Fulci

Beitrag von Arkadin »

Reviews 1998-2002

In einem Land lange vor unserer Zeit kommt ein junger Wanderer aus einem edleren Land in ein wüstes Land voller Barbaren. Er trägt einen Zauberbogen bei sich, der natürlich die Aufmerksamkeit der geheimnisvollen Herrscherin des Landes auf sich zieht. Die Herrscherin sendet ihre Untergeben aus den jungen Mann zu töten und den Zauberbogen in ihre Gewalt zu bringen. Doch dieser befreundet sich schon bald mit einem rauhen Krieger und kann den Schergen der Herrscherin immer wieder entkommen...

Dieser Fantasystreifen von Lucio Fulci ist eine ziemlich splatterige Angelegenheit. Der gute Lucio führt sich hier so auf, als würde er einen seiner Zombie-Streifen inszenieren. Köpfe werden aufgeschlagen, Schwerter und Pfeile bohren sich ins wehrlose Fleisch. Überhaupt setzt Fulci auf den hohen Horrorgehalt seiner Story. So kommen Werwolfs-ähnliche Kreaturen, Zombies und gesichtslose Killer vor. Sehr gut zu der kargen und brutalen Geschichte paßt auch die unwirtliche Landschaft, die von Fulci in unheimlichen Nebel getaucht wird. Auch wenn diese Nebelspielereien manchmal ein Hauch zu aufdringlich geraten sind. Ebenfalls etwas lächerlich ist der Zauberbogen des jungen Helden geraten, der schlecht animierte "Lichtpfeile" verschießt. Doch ansonsten bietet "Conquest" solide, anspruchslose Unterhaltung.
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dr. freudstein
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Re: Conquest - Lucio Fulci

Beitrag von dr. freudstein »

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dr. freudstein
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Re: Conquest - Lucio Fulci

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Santini
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Re: Conquest - Lucio Fulci

Beitrag von Santini »

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dr. freudstein
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Re: Conquest - Lucio Fulci

Beitrag von dr. freudstein »

Mit Fantasy/Barbaren-Filmen tue ich mich ja schwer und ich jag denen nicht hinterher. Nun, an diesen mußte ich mich ja rantrauen, denn mich interessiert ja Fulci's gesamte Filmographie. Der Mann ist ja so unglaublich vielseitig und wohl kaum ein Genre ausgelassen und verstand dann auch meistens, dort jeweils gute bis sehr gute Beiträge zu leisten. In den frühen 80ern gab es die Barbaren/Fantasyschwelle und unser Fulci wollte da natürlich auch mitmischen.

Sein Beitrag fällt wohl mit am deftigsten aus, was den Blut/Splattergehalt angeht. Natürlich im Vergleich zu seinen Zombiegemetzeln eher sparsam, aber andere Barbarenfilme dürften wohl wesentlich blutarmer ausfallen.
Leider befinden wir uns im Land der Nebel (oder sollte mir doch Ejakulat ins Auge getropft sein, doch wie das, Kamerad Blap :? ), dies wirkte sich doch sehr störend aus, sollte aber wohl einen mystischen Eindruck erwecken.

Die Effekte sind doch sehr billig und trashig, aber laden zum Schmunzeln ein :lol: :doof:
Nun, wie gesagt, nicht mein cup of tea und daher hatte ich schon Mühe, dem Spektakel zu folgen. Wird auch immer wieder mal langweilig. Aber irgendwie hat das Ganze auch Charme, Liebhaber solcher Filme werden diesen entweder verdammen wegen besserer (kostspieligerer) Umsetzung oder lieben wegen der Trashnote.
Keine Ahnung, ich zähle mich halt zu den Fulci-Fans, daher kam ich auch um diesen Film nicht herum.

Ich will den Film nicht verreißen, aber trotz nachbleibendem Wohlfühlfaktor für diesen Unfug wird er auf der Fulci-Skala ganz unten stehen und ohne Fulci als Regisseur hätte ich sicherlich einen großen Bogen (ohne Lichteffekte", gemacht. Aber sicher immer noch besser, als der magische Boden im Bethmannbuch)

Wertung gibt es nicht, das wäre unfair wegen der eingangs erwähnten Unliebe Barbarenfilmen gegenüber.
Auf gewisse Art und Weise war es dennoch ein Vergnügen, wenn auch etwas schwerfällig.
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buxtebrawler
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Re: Conquest - Lucio Fulci

Beitrag von buxtebrawler »

dr. freudstein hat geschrieben:(...) ohne Fulci als Regisseur hätte ich sicherlich einen großen Bogen (ohne Lichteffekte", gemacht. Aber sicher immer noch besser, als der magische Boden im Bethmannbuch)
:?:

Erklärbär, bitte! ;)
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
dr. freudstein
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Re: Conquest - Lucio Fulci

Beitrag von dr. freudstein »

Na, ich habe mir den Film nur beschafft weil er vom Fulci ist.

Und im Bethmann-Buch Über den Jenseits stand da nicht magischer Bogen, sondern Boden. Seitenzahl erwünscht?
Oder was sollte ich erklären, versteh nicht ganz :roll:
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