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Auf der Kugel stand kein Name - Jack Arnold (1959)

Verfasst: So 16. Jan 2011, 20:14
von sid.vicious
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Produktionsland: USA
Produktion: Jack Arnold, Howard Christie
Erscheinungsjahr: 1959
Regie: Jack Arnold
Drehbuch: Gene L. Coon
Kamera: Harold Lipstein
Schnitt: Frank Gross
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Herman Stein
Länge: ca. 77 Min.
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Audie Murphy, Charles Drake, Joan Evans, Virginia Grey, Warren Stevens, R.G. Armstrong, Willis Bouchey, Edgar Stehli, Simon Scott, Karl Swenson, Whit Bissell, Charles Watts


Der Auftragskiller John Gant kommt in eine scheinbar friedliche Stadt. Einige der Bürger sind verunsichert, da sie Angst haben, Gant sei wegen ihnen hier, um sie zu töten…

Auf der Kugel stand kein Name ist einer der Western, die gern in die Kategorie B gepackt werden. Für die Filme von Jack Arnold ist dieses ja nichts Ungewöhnliches. Was Vielen nicht bewusst ist, ist dass es sich bei diesem Film um einen absoluten Klassiker handelt, der locker im oberen Bereich der Klasse-Western anzusiedeln ist.

Jack Arnold setzt hierbei auf eine sehr gute und ausgereifte Story im Kriminalfilmstil. Die „braven“ Bürger entpuppen sich in ihrem Verhalten zu Unüberlegtheit und Unsicherheit. Es kommt zu Mord und Selbstmord, auf Grund ihrer unrühmlichen Vergangenheit. Gant bringt in der Tat den Tod in die Stadt, allerdings trägt er nicht aktiv dazu bei. Seine Anwesenheit bewegt die verängstigen Bürger selbst zu handeln und Fehler zu begehen.

Audie Murhy spielt die Rolle des Auftragskillers Gant richtig gut und überzeugend. Sein Charakter zeichnet sich durch geistige Überlegenheit und Lakonismus aus.

Jack Arnolds Film ist ein verkanntes Juwel im Western-Genre und jedem Western-Freak zu empfehlen.

10/10

Re: Auf der Kugel stand kein Name - Jack Arnold

Verfasst: Sa 1. Aug 2020, 00:53
von Arkadin
Routinierter und gar nicht uninteressanter Western von Jack Arnold. Mit Audie Murphy, den ich jetzt nicht so klasse finde - der hier aber passt wie die Kugel in den Lauf und mich mit seiner kalten, zynischen Darstellung eines Killers sehr positiv überrascht hat. Danach konnte ich mir dann doch vorstellen, dass dieses Babyface im real life Deutsche Wehrmachtssoldaten zu Hunderten hat über die Klinge springen lassen. Hier ist er ein Gun For Hire, der in eine kleine Stadt kommt und sich erst einmal im Hotel einquartiert. Da jeder weiß, dass er das immer macht, bevor er sein Opfer tötet (indem er es so lange provoziert, bis es zuerst zieht) stellt sich die frage: Wer soll sein Opfer werden. Und da unter der hübschen Fassade natürlich der Abgrund gärt, gibt es gleich mehrere, die glauben er wäre ihretwegen da. Und so kommt es bald zu den ersten Todesopfern - ohne dass Audie auch nur seinen Colt anfassen muss. Das erinnerte mich etwas an "Needful Things" und andere Filme, in der sich die Kleinstadtbewohner durch ihre dunklen Seiten selbst zerstören. Am Ende gibt es dann noch einen "The Hateful Eight"-Bezug, der mal wieder zeigt, dass QT eine Vorbilder gut studiert hat.