Billy erlebt gerade einen dieser furchtbar miesen Tage. Seine Mutter fährt ohne ihn in Urlaub, der senile Großvater seiner Freundin setzt ihn vor die Tür und auf der obligatorischen Fahrt zur Tanke erhält er von einem unfähigen Polizisten ein Knöllchen. Als ihn auch noch sein Intimfeind Chuck zu einem Rennen herausfordert, streikt seine Karre. Wenig später ist Billy in der Wüste unterwegs um seinen Frust mit einer Flasche Cola runterzuspülen, als er zufällig auf eine seltsame Waffe und ein mysteriöses Amulett stößt, die zuvor von Aliens auf der Erde vergessen wurde. Er denkt sich nichts dabei und ballert zum Spaß in der Gegend herum.
Wenig später ergreift jedoch eine mysteriöse Macht von dem jungen Mann und in der Nacht wird Billy zum mutierten Racheengel, der die Autos seiner Feinde eindrucksvoll in die Luft jagt. Am nächsten Tag weiß der schüchterne Junge jedoch nichts mehr davon. Einzig seine Freundin bemerkt eine körperliche Veränderung, der Billy jedoch keine weitere Beachtung schenkt. Wenig später sind aber bereits Regierungsbeamte, Polizei und sogar die eingangs erwähnten Aliens hinter Billy her um in den Besitz der Superwaffe zu kommen. Doch der dreht mächtig auf, hat längst die Kontrolle über sich verloren und ist mit seiner Laserkanone unterwegs um alles zu vernichten, was sich ihm in den Weg stellt...
„Laserblast“ ist wieder einmal ein vergnüglicher Trashfilm mit herrlich-unterhaltsamer Alien-Stop-Motion-Technik und derartig viele Kawumms, dass jeder Explosions-Fetischist feuchte Augen bekommen wird. Hier wird wirklich alles in Zeitlupe in die Luft gejagt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Leider hätte man vielleicht die Explosionen etwas reduzieren sollen und dafür mehr Alien-Action einbauen sollen. Denn jedes Mal, wenn diese putzigen, wie Schildkröte aussehenden Aliens ihren Auftritt haben, ist es für den geneigten Trashfan eine wahre Freude und der Film läuft zur Hochform auf. Da hätte man sich eigentlich mehr erwünscht, als diese paar kurzen Szenen, in denen die sympathischen Aliens seltsame Laute von sich geben. Die Geschichte selbst ist eigentlich nicht so der Bringer und dürfte sich Marketing-technisch damals auch an wenig an die populären “Star Wars”-Filme gehängt haben, die zu dieser Zeit sehr populär waren. Daher wohl auch der müde Gag mit der Werbetafel.
Aber mit der Welt von George Lucas mit Gute und Böse, geschwätzigen Cyborgs und putzigen Wesen hat “Laserblast” ja auch wenig zu tun. Vielmehr geht der Streifen in Richtung “ein Teenie sieht rot” und hat zufälligerweise auch ein wenig Beteiligung von Außerirdischen. Billy erlebt einen miesen Tag und da seine Sympathiewerte bei seiner Umgebung im Keller sind, wird er auch von allen ziemlich gehänselt. Das gibt natürlich Narben auf der Seele und aller er unvermutet die Laserwaffe findet, startet er einen erbarmungslosen Rachefeldzug gegen Gott und die Welt. Ein durchaus ernstes Thema, dass Regisseur Michael Rae in seinem Regie-Erst- und -Einzling behandelt, aber keine Sorge, von einem düsteren Sozialdrama ist “Laserkill” natürlich weit entfernt. Dafür sorgt schon im Alleingang der Hauptdarsteller Kim Milford als Billy, der offensichtlich Probleme hat sein Hemd zuzuknöpfen bzw. generell ein Shirt anzuziehen. Entweder er guckt so teilnahmslos, dass man vermutet, er sei kurzerhand unter Drogen gesetzt worden, oder er spielt den Besessenen, dass selbst Linda Blair neidvoll erblassen würde.
Wie beinah jedes schlechte Filmchen hat aber auch “Laserkill - Todesstrahlen aus dem All” berechtigterweise eine Die-Hard-Fan-Gemeinde und wer sich mehr über den Film informieren möchte, kann dieses auf der liebevoll gestalteten Fansite:
http://www.golobthehumanoid.com/… auch gerne tun. Diesen Film zu mögen ist ja auch nicht allzu schwer. Die Story ist mies, die Umsetzung teils absolut daneben und Regiefehler und Logiklöchern gibt es wie schlechte Darsteller am laufenden Band. Aktuell belegt “Laserblast” ja auch Platz 98 der 100 schlechtesten Filme der IMDb.com. Auf der OFDb.de sind die Zuschauer da ja wesentlich gnädiger und auch ich muss gestehen, dass ich da schon viel schlechtere und langweiligere Filme gesehen hab. Die Pyrotechniker haben sich jedenfalls ordentlich ins Zeug gelegt. Ich finde “Laserblast” durchaus okay. Daher auch gerne 5 von 10 Mülltonnen bzw. Punkten.
Eine Extended-Fassung des Textes erschien zuerst hier: http://www.project-equinox.de/