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I spit on your grave - Stephen R. Monroe (2010)

Verfasst: So 6. Feb 2011, 09:01
von jogiwan
I spit on your grave

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Originaltitel: I Spit on your grave

Herstellungsland: USA / 2010

Regie: Stephen R. Monroe

Darsteller: Sarah Butler, Chad Lindberg, Daniel Franzese, Andrew Howard, Rodney Fastman, u.a.

Die junge und attraktive Autorin Jennifer mietet sich über den Sommer ein abgelegenes Haus, da sie in Ruhe an ihrem neuen Roman arbeiten möchte. Doch mit ebensolcher ist es vorbei, als sie sich die Aufmerksamkeit von drei Krawallbrüdern zuzieht, die eines nachts unvermittelt in der Hütte stehen. Jennifer versucht sich zu wehren, wird jedoch erniedrigt. Als sie flüchten kann und zufällig auf den Sherriff trifft, kehrt sie zur Hütte zurück und wird von den Männern vergewaltigt. Als der Sherriff die junge Frau erschießen will, springt diese in den Fluss, flüchtet und kehrt später zurück um an ihren Peinigern Rache zu üben...

Re: I spit on your grave - Stephen R. Monroe (2010)

Verfasst: So 6. Feb 2011, 09:05
von jogiwan
Hier ist es nun, dass Remake des Klassikers, dem im Internet relativ gute Stimmen vorausgeeilt sind. Der Film ist auch hübsch dreckig und am Ende ziemlich brutal - die Klasse des Originals wird jedoch keinesfalls erreicht. Die Schlüsselszene des Films, bei der ich im Original wirklich körperlich mitgelitten habe, ist bei dem Remake schon deutlich abgemildert, während dafür beim Rachefeldzug ordentlich auf die Kacke gehaut wird. Insgesamt ist der leicht modifizierte Streifen trotzdem überraschend hart ausgefallen und funktioniert vor allem durch die grundsympathische Sarah Butler. Das Original bleibt in Sachen Intensität aber unangetastet: 6-7/10

Re: I spit on your grave - Stephen R. Monroe (2010)

Verfasst: So 6. Feb 2011, 14:29
von Onkel Joe
Hier werde ich es halten wie bei Last House on the Left und Co., das Orginal bleibt der Film der mich durch die Jugend hin begleitet hat und somit braucht es für mich kein Remake.Von mir gibts da keinen müden Dollar mehr für diese Art von Filmen, alles ohne viele Liebe und Esprit entstanden.Das ganze ist für eine andere Generation gemacht worden, einfach nicht mein ding ;) .

Re: I spit on your grave - Stephen R. Monroe (2010)

Verfasst: Mo 30. Mai 2011, 02:25
von untot
Ich teile hier Jogis Meinung, für ein Remake ist "I Spit on Your Grave" recht gelungen, wenns auch nicht ans Original heranreicht, trotz der hier echt dreckigen Atmo, wirkt es auf mich immer noch zu durchgestylt.
Das Ende fand ich richtig gut!
Filme wie diesen zu bewerten ist für mich immer ein Problem, fällt daher aus.
Ich finde wenn man das Original kennt und mag, wird man hier nicht ganz auf seine Kosten kommen, nen Blick zu riskieren schadet aber bei diesem Remake ganz bestimmt nicht.

Re: I spit on your grave - Stephen R. Monroe (2010)

Verfasst: Mo 30. Mai 2011, 07:31
von purgatorio
ich bin eigentlich recht gespannt auf diesen Film - nicht zu letzt wegen der überwiegend guten Kritiken. Neuinterpretationen oder anderen Herangehensweisen bin ich immer recht offen gegenüber (ganz im Gegensatz zu sturen 1:1-Kopien!) und manchmal wird man ja belohnt: "The Thing" von Carpenter, der Blob, oder auch "Dawn of the Dead" von Snyder. Also ich bin gespannt drauf - wenn jemand seine gebrauchte DVD los werden möchte: hier ich :winke:

Re: I spit on your grave - Stephen R. Monroe (2010)

Verfasst: Do 30. Jun 2011, 16:19
von horror1966
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I Spit on Your Grave
(I Spit on Your Grave)
mit Sarah Butler, Jeff Branson, Andrew Howard, Daniel Franzese, Rodney Eastman, Chad Lindberg, Tracey Walter, Mollie Milligan, Saxon Sharbino, Amber Dawn Landrum
Regie: Steven R. Monroe
Drehbuch: Meir Zarchi / Stuart Morse
Kamera: Neil Lisk
Musik: Corey A. Jackson
Ungeprüft
USA / 2010

Schriftstellerin Jennifer Hills mietet sich eine einsame Blockhütte im Wald um in Ruhe ihr neues Buch schreiben zu können. Doch die junge hübsche Frau ahnt nicht, dass eine Gruppe brutaler Einheimischer ein Auge auf sie geworfen hat. Eines Nachts überfallen sie Jennifer in ihrer Hütte. Sie quälen und vergewaltigen sie dann mehrmals. Bevor sie jedoch die fast zu Tode gequälte Frau endgültig töten können fällt sie kraftlos in einen reißenden Fluss und wird weggespült. Entgegen aller Chancen überlebt Jennifer und hat ab sofort nur noch ein Ziel: Rache! Alles was die Männer ihr angetan haben, wird sie ihnen heimzahlen - nur diesmal viel, viel härter!


"I Spit on Your Grave" aus dem Jahre 1978 ist sicherlich zu den härtesten Vertretern des Rape and Revenge Filmes zu zählen und hat in Fanjreisen schon längst einen wohlverdienten Kultstatus erreicht. Nach der Sichtung des Remakes von Regisseur Steven R. Monroe kann sich der Zuschauer allerdings ziemlich sicher sein, das auch die Neuauflage der extrem harten-und intensiven Geschichte auf dem besten Wege ist, den Status eines Genre-Klassikers zu erreichen. Bis auf einige kleinere Änderungen bekommt man es zwar mit der identischen Story des Originals zu tun, doch gerade diese leichten Neuerungen sind es, die das Werk sogar noch härter und brutaler erscheinen lassen wie die Originalversion. Hauptsächlich ist dafür meiner Meinung nach der zusätzlich eingeführte Charakter des Sheriffs, der hier keinesfalls die Rolle des Gesetzeshüters vertritt, sondern als schlimmster Teil der Vergewaltiger-Gruppe in Erscheinung tritt. Insbesondere der Aspekt das es sich hier im Normalfall um eine Person handelt von der man sich Hilfe erwartet, verleiht dem Szenario eine noch härtere und brutale Note, als es von Haus aus schon der Fall ist. Ganz generell geht vom Geschehen eine immense Brutalität aus die sich längst nicht nur durch die expliziten Gewaltdarstellungen zu erkennen gibt, sondern auch in einem perfiden Katz-und Maus Spiel zum Ausdruck kommt, das sich auf der psychischen Ebene zwischen den Tätern und ihrem hilflosen Opfer abspielt. Es ist für den Zuschauer schon recht schwer zu ertragen, wenn man sieht wie die fünfköpfige Männergruppe gnadenlos ihre Macht ausspielt und die hübsche Jennifer auf jede erdenkliche Art demütigt. Dabei kann man nur ansatzweise nachvollziehen, unter welchem psychischen wie auch physischen Druck die junge Frau stehen muss, die sich eigentlich genau denken kann, wie sich das Szenario weiterentwickeln wird. Und hier liegt auch eine der absoluten Stärken der Neuauflage, denn der stetige Anstieg der Gewaltspirale wird dem Zuschauer in allen Details äusserst intensiv vor Augen geführt, was einem ein mehr als beklemmendes Gefühl verpasst.

Dabei ist der Übergang des physischen Martyriums in die körperliche Folter fast fließend gestaltet und wird lediglich durch einen Fluchtversuch von Jennifer kurzzeitig unterbrochen, wobei sie ihren Peinigern kurzzeitig entkommen kann und prompt dem Sheriff in die Arme läuft, in dessen Person sie selbstverständlich im ersten Moment ihre Rettung sieht. Ziemlich schnell stellt sich allerdings heraus, das die Demütigungen erst jetzt ihren absoluten Höhepunkt erfahren, entpuppt sich doch der Gesetzeshüter als Rädelsführer der Gruppe und löst damit den bis dahin tonangebenden Johnny ab. Der nun zu erkennende Härtegrad der Ereignisse ist wirklich schwer in Worte zu fassen, entfesselt das Geschehen doch eine Kompromisslosigkeit und Brutalität, wie man sie nicht jeden Tag zu Gesicht bekommt. Dabei ist den Peinigern die sadistische Freude an ihrem Treiben regelrecht im Gesicht abzulesen, die ihre Machtposition richtigehend genießen, ohne auch nur den Anflug von Gewissensbissen zu zeigen. An dieser Stelle sollte man unbedingt erwähnen, das der Film in darstellerischer Hinsicht absolut perfekt besetzt ist und das dargebotene Schauspiel mit dafür verantwortlich zeichnet, das die Geschichte ihre volle Kraft entfalten kann. Die dabei zu Tage tretende Grausamkeit trifft den Betrachter mit der Wucht eines Keulenschlages, und bringt eine erschreckende Authenzität der Ereignisse zum Vorschein, die einem merklich unter die Haut fährt und dabei jede Menge Wut aufkommen lässt. Streckenweise fühlt man sich wie paralysiert und einer Ohnmacht nahe, sitzt man doch vollkommen hilflos vor dem heimischen Bildschirm, obwohl man viel lieber helfend eingreifen möchte, um Jennifer aus ihrem schrecklichen Martyrium zu befreien.

So wartet man dann auch ungeduldig auf die Phase der Story, in der die Rache der jungen Frau zum Ausdruck kommt und kann es kaum erwarten, das die Peiniger ihrer gerechten Strafe zugeführt werden. Die Gruppe der Vergewaltiger hat nämlich mittlerweile so viele Minuspunkte beim Zuschauer gesammelt, das man keinerlei Mitleid beim nun folgenden Rache-Szenario empfinden kann, das meiner Meinung nach der absolute Höhepunkt des Filmes ist. Aus der zu Beginn eher verletzlichen jungen Frau ist mittlerweile eine eiskalte Rachemaschine geworden, die einen Begriff wie Vergebung nicht mehr zu kennen scheint. Und selbst wenn man ein gegner von Selbstjustiz sein sollte, kann man die Taten der jungen Frau vom menschlichen Standpunkt aus durchaus nachvollziehen und ertappt sich nicht selten dabei, das man regelrecht ein Gefühl der Befriedigung verspürt, wenn sie Rache an ihren Vergewaltigern nimmt. In diesen Passagen kommt dann auch das hervorragende Schauspiel von Hauptdarstellerin Sarah Butler sehr stark zum Ausdruck, nimmt man ihr doch die Rolle der gnadenlosen Rächerin jederzeit ab. Butler versteht es den ganzen Film über großartig, die jeweils vorhandenen Emotionen perfekt zum Zuschauer zu transportieren, das bezieht sich sowohl auf die Passagen der Demütigungen, in denen Gefühle wie Angst, Verzweiflung und Schmerz im Vordergrund stehen, wie auch auf das letzte Filmdrittel, in dem rein gar nichts mehr von einer verletzbaren und hilflosen Frau zu spüren ist. Insbesondere in diesem teil kommt dann auch der Zusammenbruch ihrer Seele verstärkt in den Vordergrund, scheint sie doch innerlich fast abgestorben zu sein und nur noch negative gefühle empfinden zu können. Dies äusserst sich dann auch in den Tötungsarten die sie sich für die jeweiligen Opfer ausgedacht hat, denn hier wird nicht einfach wahllos und schnell getötet, sondern jeder Mann erfährt seine ganz eigene Tortur.

Dieses letzte Drittel des Filmes ist an Härte und Intensität dann kaum noch zu überbieten, lässt Jennifer doch jeden ihrer Vergewaltiger das gleiche Martyrium erleiden, das man auch ihr zugefügt hat und die dabei gezeigten Gewaltdarstellungen haben es wirklich in sich. Aus ehemaligen sadisten werden weinende-und um Gnade winselnde Personen, denen nun erst klar wird, was sie einem anderen Menschen angetan haben. Dabei wird die Gewaltspirale fast bis zum Exzess angezogen und es entlädt sich ein dermaßen hohes Potential an Wut und aufgestautem Hass, das es einem selbst etwas flau im Magen wird. Und dennoch empfindet man keinerlei Mitleid mit den Männern, deren Charaktere einem von der ersten Minute an so unsymphatisch dargebracht wurden, das man ihnen die sadistische Behandlung wirklich gönnt. Und so steigert sich eine bis dahin schon äusserst harte Geschichte ihrem brutalen Höhepunkt entgegen, der absolut erstklassig in Szene gesetzt wurde. das kann man aber prinzipiell über den gesamten Film sagen, der von der ersten bis zur letzten Minute von einer herausragend dichten Grundstimmung begleitet wird, die den Zuschauer fast ganzzeitig mit einer gepflegten Gänsehaut überzieht. Es ist schon ein größtenteils schweisstreibendes Geschehen, das sich einem hier in einer unglaublichen Grausamkeit beschert wird. Diverse kleine Änderungen und die Einführung eines vollkommen neuen Charakters lassen die Ereignisse noch kompromissloser-und brutaler erscheinen, als es schon im Original von 1978 der Fall war. So sollten selbst Gegner von Neuauflagen hier voll auf ihre Kosten kommen, denn "I Spit on Your Grave 2010" ist definitiv ein Film, den man sicherlich nicht so schnell wieder vergessen wird.


Fazit:


Als glühender Fan des Originals war ich doch sehr skeptisch, als die Nachricht über ein Remake die Runde machte. Nach der Sichtung des Filmes muss ich aber feststellen, das sich Original und Remake absolut nichts nehmen und in sachen Qualität auf einem Level anzusiedeln sind. Durch dezente Änderungen und einen erstklassigen Cast hat die Neuauflage in einigen Passagen sogar noch an Härte und Intensität dazugewonnen und entpuppt sich so als ein in allen Belangen sehr überzeugendes Gesamtpaket, das man Leuten mit schwachen Nerven allerdings nicht unbedingt weiterempfehlen sollte. Selbst hartgesottenen Genre-Fans dürfte die Wirkung der Ereignisse zu schaffen machen und einen nachhaltigen Eindruck im Gedächtnis hinterlassen.


9,5/10

Re: I spit on your grave - Stephen R. Monroe (2010)

Verfasst: Do 1. Nov 2012, 10:22
von jogiwan
jogiwan hat geschrieben:Hier ist es nun, dass Remake des Klassikers, dem im Internet relativ gute Stimmen vorausgeeilt sind. Der Film ist auch hübsch dreckig und am Ende ziemlich brutal - die Klasse des Originals wird jedoch keinesfalls erreicht. Die Schlüsselszene des Films, bei der ich im Original wirklich körperlich mitgelitten habe, ist bei dem Remake schon deutlich abgemildert, während dafür beim Rachefeldzug ordentlich auf die Kacke gehaut wird. Insgesamt ist der leicht modifizierte Streifen trotzdem überraschend hart ausgefallen und funktioniert vor allem durch die grundsympathische Sarah Butler. Das Original bleibt in Sachen Intensität aber unangetastet: 6-7/10
Gestern nochmals geguckt und meine seinerzeitigen Eindrücke haben sich im Großen und Ganzen wieder bestätigt. Die verstörende Wirkung des Originals wird zu keiner Zeit erreicht und statt richtigem Terror wird am Ende die beliebte Gore-Keule ausgepackt. Bei näherer Betrachtung wirkt die ganze Sause aber doch arg unglaubwürdig, wenn z.B. die gebeutelte Hauptdarstellerin ein paar Wochen versteckt in einer heruntergekommenen Hütte in der Wildnis haust und dann adrett mit sauberen Klamotten und frisch gewaschenen Haaren ihren Rachefeldzug startet. Das große Plus sind die Darsteller und die etwas komplexeren Figuren, die über manche Holprigkeit hinwegsehen lassen. Sicher eines der besseren Remakes, der letzten Jahre, das wenigstens glaubwürdig versucht den "Geist" des Originals in die heutige Zeit zu übertragen, ohne dabei allzu sehr anbiedernd kommerziell zu sein.

Re: I spit on your grave - Stephen R. Monroe (2010)

Verfasst: Do 1. Nov 2012, 10:25
von McBrewer
Eine DER Intentionen warum ich mir Rape&Revenge-Filme anschaue ist, wenn das (meist weibliche) Opfer mit annähernd der gleichen Härte zurück schlägt was es selber an Gewalt erfahren hat und ich das als Zuschauer dann befriedigend abnicke.
So auch beim "I spit on your grave"-Remake, das sich erstaunlich dicht am Original hält.
Trotzdem vermisse ich bei den neueren Produktionen dieser Art des dreckige. Wie schon angesprochen ist es doch alles zu durchgestylt. Was aber das Gewaltlevel nicht mindert, eher sogar noch verstärkt.
Alles in allem ein fieser Film, sowohl im "Rape" als auch dann später im "Revenge" Teil.

Re: I spit on your grave - Stephen R. Monroe (2010)

Verfasst: Sa 6. Dez 2014, 16:07
von purgatorio
Anfang Januar 2012 notierte ich in Kürze:
I spit on your grave (2010) - leider nur eine cut-Fassung gesichtet, dennoch harter Tobak 7/10
heute morgen ergänzte ich nach der gestrigen Zweitsichtung:
I SPIT ON YOUR GRAVE (USA 2010, Regie: Steven R. Monroe)

Ein fieser kleiner Film, der sich sowohl als Remake als auch innerhalb der Postmillennium-Terrorkino-Welle nicht schlecht schlägt. Der Film ist sehr dreckig und brutal, erreicht aber die psychologische Intensität des Originals nur bedingt. Auf eine bizarre Art und Weise ist der aber unterhaltend. Rache fetzt halt: 7/10
Die Punktzahl bliebt gleich - beachtlich, bei meinen Stimmungsschwankungen :lol:

Re: I spit on your grave - Stephen R. Monroe (2010)

Verfasst: So 2. Aug 2015, 23:33
von buxtebrawler
Teile des Films erscheinen voraussichtlich am 06.08.2015 bei Tiberius zusammen mit Teil 2 auf Blu-ray und DVD:

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Unvollständige Fassungen, also Finger weg!