Die Frösche - George McCowan (1972)
Verfasst: Sa 12. Feb 2011, 12:46
Noch kein Thread zu einem meiner liebsten "70er-Tierhorror-mit-Ökomessage" Flicks? Hier ein älterer -dezent angepasster- Kurzkommentar:
Die Frösche
Das grosse Gequake
Pickett Smith (Sam Elliott) verdient sein Geld als Fotograf. Als er auf einem See per Kanu unterwegs ist, bringt ein leicht angetrunkener Bursche Picketts Nußschale mit seinem Motorboot zum kentern. Clint Crokett, so der Name des Rasers, nimmt den "Schiffbrüchigen" an Bord und entschuldigt sich für seine Unachtsamkeit. Clint und seine Schwester laden Pickett ein, er möge doch mit auf die nahe gelegene Insel kommen. Dort könne er sich umziehen und ein paar Drinks nehmen. Die Croketts sind eine wohlhabende Familie. Auf der sich in Familienbesitz befindlichen Insel, feiern das Familienoberhaupt Jason Crokett (Ray Milland) und seine Sippschaft, jedes Jahr im Juli die Geburtstage von vier Familienmitgliedern. Diesmal scheinen jedoch seltsame Dinge vorzugehen. Unzählige, fette und lärmende Frösche rauben den Inselgästen den letzten Nerv. Crokett Senior hatte bereits einen Bediensteten losgeschickt um ordentlich Gift zu verspritzen. Als der Bursche nicht wieder auftaucht, macht sich der neue Gast Pickett Smith auf die Suche nach dem Verschollenen. Er findet dessen entstellte Leiche vor, offensichtlich ist er einer Schlange zum Opfer gefallen. Die Situation eskaliert auf bedrohliche Weise, diverse Mitglieder der Famlie werden von allerlei Getier angegriffen und gemeuchelt. Während Smith an die Pickett Sippe appelliert die Insel auf schnellstem Wege zu verlassen, besteht der tyrannische Jason Crokett auf seinen Festlichkeiten. Die Natur schlägt mit geballter und gnadenloser Wucht zurück, wird jemand dem Terror der Tiere entkommen...???
Herrlich. Während "Dracula" mit Christopher Lee mein erster Gruselfilm war, so muss "Die Frösche" aka "Frogs - Killer aus dem Sumpf" mein erstes Tierhorror-Erlebnis gewesen sein. Vor einigen Monaten beschaffte ich mir endlich die DVD, freute mich auf das Wiedersehen nach langen, langen Jahren. Ich wurde nicht enttäuscht! Natürlich, der Film ist teils unglaublich naiv, die vermeintlichen Hauptdarsteller hüpfen eigentlich nur quakend umher, die Morde führt anderes Getier aus. Besonders auffällig ist der ständig erhobene "Öko-Zeigefinger". Wer die Natur in irgendeiner Form drangsaliert, wird mit Sicherheit das nächste Opfer sein. Doch auch wer sich als "Früh-Grüner" präsentiert, dem wird trotzdem nach dem Leben getrachtet. Wenn dann schliesslich sogar der Held von fiesen Schlangen angegriffen wird, hört auch seine Freude an der Natur auf, dann ereilt der Knüppel aus dem Sack das heimtückische Viehzeug.
Gewaltorgien sollte man nicht erwarten. Entweder wirken die Tierattacken unfreiwillig komisch oder werden nur angedeutet. Die Schauspieler sind durchaus konzentriert bei der Sache, die Kamera hat mir ebenso gut gefallen. Dazu gibt es diese wunderbare siebziger Jahre Atmosphäre, die durch den teils schwurbeligen, manchmal fast psychedelischen Score untermauert wird. Beim Finale wird die Inszenierung etwas holprig, man hat dem Werk gewissermaßen zwei aufeinander folgende Enden angepappt. Da beide sich gegenseitig unterstreichen, hätte man den Schlusspunkt bereits ein paar Minuten früher setzen können. Ein grösserer Kritikpunkt ist dies nicht, der Spass an diesem Film geht dadurch nicht verloren.
Die Frösche" entstand 1972, also gut drei Jahre vor Spielbergs "Jaws", welcher bekanntlich eine regelrechte Tierhorror-Welle auslöste. "Frogs" gehört sicher nicht zu den grossen Klassikern seines Genres, aber ein kleiner, kultiger Geheimtipp ist und bleibt er in jedem Fall. Ich habe den Film als kleiner Rotzlöffel ins Herz geschlossen. Auch bei einem ergrauten, alten Mann behalten die "Killer aus dem Sumpf" ihren liebenswerten, leicht schrulligen Sonderstatus.
Die DVD von MGM zeigt den Film in ordentlicher Qualität, lediglich die Schärfe schwächelt manchmal ein wenig, was mich aber nicht wirklich gestört hat. Ärgerlicher ist die gewohnt lieblose Aufmachung der DVD. Da hat ein Major wie MGM etliche wunderbare Perlen im Keller, doch von sorgfältiger Gestaltung der Scheibe keine Spur. Kein Bonusmaterial, selbst ein Trailer ist nicht vorhanden, das Menu wirkt schnell und lieblos hingerotzt. Sehr unangenehm, sehr schade, pfui Deibel MGM! Wie kann man so respektlos mit seinen Schätzchen umgehen!? Wenn man dann noch bedenkt, dass die Scheibe häufig zu Preisen deutlich oberhalb 10 gehandelt wird, möchte man die Verantwortlichen am liebsten in den Sumpf abkommandieren. Amazon verschleudert die DVD momentan für 4.97. Für Freunde symphatischer Tierhorror-Szenarien ein klarer Pflichtkauf. Ein Herz für die Siebziger sollte man aber als Voraussetzung mitbringen!
Sehr, sehr subjektive 8,5/10 = Sehr gut bis überragend!
***
Die DVD gibt es noch immer für kleines Geld, akutell 7 Taler bei Amazon.
Die Frösche
Das grosse Gequake
Pickett Smith (Sam Elliott) verdient sein Geld als Fotograf. Als er auf einem See per Kanu unterwegs ist, bringt ein leicht angetrunkener Bursche Picketts Nußschale mit seinem Motorboot zum kentern. Clint Crokett, so der Name des Rasers, nimmt den "Schiffbrüchigen" an Bord und entschuldigt sich für seine Unachtsamkeit. Clint und seine Schwester laden Pickett ein, er möge doch mit auf die nahe gelegene Insel kommen. Dort könne er sich umziehen und ein paar Drinks nehmen. Die Croketts sind eine wohlhabende Familie. Auf der sich in Familienbesitz befindlichen Insel, feiern das Familienoberhaupt Jason Crokett (Ray Milland) und seine Sippschaft, jedes Jahr im Juli die Geburtstage von vier Familienmitgliedern. Diesmal scheinen jedoch seltsame Dinge vorzugehen. Unzählige, fette und lärmende Frösche rauben den Inselgästen den letzten Nerv. Crokett Senior hatte bereits einen Bediensteten losgeschickt um ordentlich Gift zu verspritzen. Als der Bursche nicht wieder auftaucht, macht sich der neue Gast Pickett Smith auf die Suche nach dem Verschollenen. Er findet dessen entstellte Leiche vor, offensichtlich ist er einer Schlange zum Opfer gefallen. Die Situation eskaliert auf bedrohliche Weise, diverse Mitglieder der Famlie werden von allerlei Getier angegriffen und gemeuchelt. Während Smith an die Pickett Sippe appelliert die Insel auf schnellstem Wege zu verlassen, besteht der tyrannische Jason Crokett auf seinen Festlichkeiten. Die Natur schlägt mit geballter und gnadenloser Wucht zurück, wird jemand dem Terror der Tiere entkommen...???
Herrlich. Während "Dracula" mit Christopher Lee mein erster Gruselfilm war, so muss "Die Frösche" aka "Frogs - Killer aus dem Sumpf" mein erstes Tierhorror-Erlebnis gewesen sein. Vor einigen Monaten beschaffte ich mir endlich die DVD, freute mich auf das Wiedersehen nach langen, langen Jahren. Ich wurde nicht enttäuscht! Natürlich, der Film ist teils unglaublich naiv, die vermeintlichen Hauptdarsteller hüpfen eigentlich nur quakend umher, die Morde führt anderes Getier aus. Besonders auffällig ist der ständig erhobene "Öko-Zeigefinger". Wer die Natur in irgendeiner Form drangsaliert, wird mit Sicherheit das nächste Opfer sein. Doch auch wer sich als "Früh-Grüner" präsentiert, dem wird trotzdem nach dem Leben getrachtet. Wenn dann schliesslich sogar der Held von fiesen Schlangen angegriffen wird, hört auch seine Freude an der Natur auf, dann ereilt der Knüppel aus dem Sack das heimtückische Viehzeug.
Gewaltorgien sollte man nicht erwarten. Entweder wirken die Tierattacken unfreiwillig komisch oder werden nur angedeutet. Die Schauspieler sind durchaus konzentriert bei der Sache, die Kamera hat mir ebenso gut gefallen. Dazu gibt es diese wunderbare siebziger Jahre Atmosphäre, die durch den teils schwurbeligen, manchmal fast psychedelischen Score untermauert wird. Beim Finale wird die Inszenierung etwas holprig, man hat dem Werk gewissermaßen zwei aufeinander folgende Enden angepappt. Da beide sich gegenseitig unterstreichen, hätte man den Schlusspunkt bereits ein paar Minuten früher setzen können. Ein grösserer Kritikpunkt ist dies nicht, der Spass an diesem Film geht dadurch nicht verloren.
Die Frösche" entstand 1972, also gut drei Jahre vor Spielbergs "Jaws", welcher bekanntlich eine regelrechte Tierhorror-Welle auslöste. "Frogs" gehört sicher nicht zu den grossen Klassikern seines Genres, aber ein kleiner, kultiger Geheimtipp ist und bleibt er in jedem Fall. Ich habe den Film als kleiner Rotzlöffel ins Herz geschlossen. Auch bei einem ergrauten, alten Mann behalten die "Killer aus dem Sumpf" ihren liebenswerten, leicht schrulligen Sonderstatus.
Die DVD von MGM zeigt den Film in ordentlicher Qualität, lediglich die Schärfe schwächelt manchmal ein wenig, was mich aber nicht wirklich gestört hat. Ärgerlicher ist die gewohnt lieblose Aufmachung der DVD. Da hat ein Major wie MGM etliche wunderbare Perlen im Keller, doch von sorgfältiger Gestaltung der Scheibe keine Spur. Kein Bonusmaterial, selbst ein Trailer ist nicht vorhanden, das Menu wirkt schnell und lieblos hingerotzt. Sehr unangenehm, sehr schade, pfui Deibel MGM! Wie kann man so respektlos mit seinen Schätzchen umgehen!? Wenn man dann noch bedenkt, dass die Scheibe häufig zu Preisen deutlich oberhalb 10 gehandelt wird, möchte man die Verantwortlichen am liebsten in den Sumpf abkommandieren. Amazon verschleudert die DVD momentan für 4.97. Für Freunde symphatischer Tierhorror-Szenarien ein klarer Pflichtkauf. Ein Herz für die Siebziger sollte man aber als Voraussetzung mitbringen!
Sehr, sehr subjektive 8,5/10 = Sehr gut bis überragend!
***
Die DVD gibt es noch immer für kleines Geld, akutell 7 Taler bei Amazon.