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House on Haunted Hill - William Malone (1999)

Verfasst: Mo 14. Feb 2011, 21:04
von horror1966
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Haunted Hill
(House on Haunted Hill)
mit Geoffrey Rush, Famke Janssen, Taye Diggs, Peter Gallagher, Chris Cattan, Ali Larter, Bridgette Wilson, Max Perlich, Jeffrey Combs, Dick Beebe, Slavitza Jovan, Lisa Loeb, James Marsters, Jeannette Lewis, Janet Tracy Keijser
Regie: William Malone
Drehbuch: Rob White / Dick Beebe
Kamera: Rick Bota
Musik: Don Davis
FSK 16
USA / 1999

Steve Price ist ein millionenschwerer Exzentriker, der nicht nur in seinen Themenparks mit der Todesangst der Menschen seine Scherze treibt. Sein neuester Coup: Jedes Mitglied einer Gruppe von Fremden erhält eine Million Dollar - wenn sie eine ganz Nacht mit ihm und seiner Frau in dem berüchtigten Art-Deco-Geisterpalast aushalten. Die einstige Anstalt für Geisteskranke hatte 1931 entsetzliche Berühmtheit erlangt, als die dort gefolterten und gequälten Patienten aufbegehrten und ein Massaker anrichteten. Weder Ärzte, Pflegerinnen, noch die Insassen überlebten diese Nacht des Horrors. Price Gäste merken schnell, dass sie sich auf einen bizarren Alptraum eingelassen haben, dem sie wahrscheinlich nicht lebend entkommen. Und auch Price darf sehr bald feststellen, dass sich die von ihm geschaffene labyrinthische Hölle seiner Kontrolle entzieht... und die Geister der Toten rachlüsternd nach den Lebenden greifen!


Nun mag man ja zu Neuauflagen alter Horror-Klassiker stehen wie man will, aber bei "Haunted Hill" handelt es sich ganz sicher um eines der besseren Remakes, bekommt man doch einen wirklich sehr gelungenen und atmosphärischen Gruselfilm geboten, der zudem noch einige blutige Szenen beinhaltet und teilweise ein sehr gutes Effekt-Spektakel bietet. Horror-Fans werden hier bestimmt auf ihre Kosten kommen und insbesondere die immer unheimlichere Grundstimmung in sich aufsaugen, die sich während der Geschehnisse in dem alten Haus entfaltet. Vor allem mit dem Hintergrundwissen, das man sich in einer ehemaligen Klinik befindet, in der ein wahnsinniger Doktor die grausamsten Experimente an seinen Patienten vorgenommen hat, sind streckenweise äusserst unheilvolle und bedrohliche Züge zu erkennen, die sich durch die stattfindenden Ereignisse noch zusätzlich immer weiter verdichten und so für ein exzellentes Grusel-Feeling beim Zuschauer sorgen.

Es ist dabei ziemlich schwer, sich der von der Geschichte ausgehenden Faszination zu entziehen, doch eigentlich will man das auch gar nicht sondern gibt sich komplett der herrlichen Grusel-Atmosphäre hin. Und so taucht man gern in die geheimnisvolle Welt des "Haunted Hill" ein in dem sich immer mehr mysteriöse Dinge ereignen, die man zu Beginn noch dem Gastgeber Steve Price zuschreibt. Mit der Zeit müssen aber alle erkennen, das wohl ganz andere Mächte am Werk sind die mit lebenden Menschen herzlich wenig zu tun haben. Mit der Zeit nimmt die Story dann auch noch einige recht überraschende Wendungen, die man am Anfang noch nicht wirklich erahnen kann. Diese Überraschungsmomente werten den Film insgesamt noch einmal zusätzlich auf und unterstreichen letztendlich ein absolut überzeugendes Gesamtbild, das man von diesem Werk erhält.

Dazu zählt auch die Darsteller-Riege, in der sich mit Famke Janssen, Peter Gallagher, Jeffrey Combs und Ali Larter auch einige ziemlich bekannte Gesichter befinden. Durch die Bank bekommt man hier überdurchschnittliches Schauspiel geboten, man merkt dabei deutlich das Leute am Werk sind, die etwas von ihrem Beruf verstehen. Am auffallendsten sind dabei die Passagen, in denen die Eheleute Price sich gegenseitig angiften, was auf eine sehr sarkastische Art und Weise geschieht und mit bissigem Wortwitz untermalt wird. Doch auch die anderen Akteure wissen in ihren Rollen durchaus zu überzeugen, so das es im Endeffekt am dargebotenen Schauspiel keinerlei Grund zur Beanstandung gibt.

Und so kann man insgesamt von einem wirklich gelungenen Gruselfilm sprechen, der jederzeit einen konstanten Spannungsbogen erkennen lässt und während der gesamten knapp 90 Minuten keinerlei Einbrüche aufzeigt. Gute Darsteller und eine gute-und temporeiche Erzählweise sind 2 weitere Stärken dieser Neuauflage, doch das ganz große Highlight ist meiner Meinung nach ganz eindeutig die vorherrschende Atmosphäre. Ein hohes Maß an Dichte und etliche bedrohliche und unheilvolle Momente sorgen genau für das, was man sich als Grusel-Fan erwartet, nämlich eine herrliche Neuauflage eines alten Klassikers, der in allen Belangen überzeugen kann und so für ein hervorragendes Filmerlebnis sorgt.


Fazit:


Regisseur William Malone hat mit "Haunted Hill" eine äusserst gelungene Neuauflage des alten Klassikers "Das Haus auf dem Geisterhügel" aus dem Jahre 1959 geschaffen, in dem der große Mime Vincent Price die Hauptrolle gespielt hat. Zeitgemäß aufbereitet und mit einigen gelungenen Effekten ausgestattet ist so ein absolut sehenswertes Remake entstanden, das äusserst spannend und immer extrem atmosphärisch daherkommt. Wenn auch vielleicht nicht ganz die Klasse des Originals erreicht werden kann, sollte jeder echte Grusel-Fan diese neue Version gesehen haben.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1, DD 2.0
Untertitel: Deutsch, Englisch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 89 Minuten
Extras: Trailer, Audiokommentar, Featurettes, Deleted Scenes, Soundhighlights, Dokumentation: Original & Remke: Two Houses


8,5/10

Re: House on Haunted Hill - William Malone

Verfasst: Mo 14. Feb 2011, 21:29
von Blap
Hm, mich hat der Film nicht so richtig gepackt. War ganz in Ordnung, aber IMHO nicht mehr. Kurzkommentar von März 2010:


Haunted Hill (USA 1999, Originaltitel: House on Haunted Hill)

Der reiche Vergnügungspark-Guru Stephen H. Price (Geoffrey Rush) ist für derbe Scherze bekannt. Seine Ehe mit Evelyn (Famke Janssen) ist längst nur noch ein alltägliches Gequäle, ergo will er der Dame den bevorstehenden Geburtstag ein wenig versalzen. Evelyn beabsichtigt in einem grossen Anwesen mit gruseliger Vorgeschichte zu feiern. Einst war dort ein Irrenhaus ansässig, in dem ein abartiger Arzt bizarre Experimente an seinen Patienten durchführte. Eines Tages wütete ein Brand durch die Gemäuer, setzte dem grausigen Treiben ein knuspriges Ende. Stephen ändert eigenmächtig die von seiner Gattin erstellte Gästeliste, er freut sich bereits diebisch auf das verzerrte Gesicht des Geburtstagkindes. Es kommt jedoch anders als erdacht, denn am betreffenden Abend taucht eine kleine Gruppe Gäste auf, die weder von Stephen noch von Evelyn eingeladen wurden. Stephen lobt die Summe in Höhe von einer Million Dollar pro Nase aus, wer die Nacht überlebt, kann bei Sonnenaufgang feist Kasse machen. Während man noch über die absurde Situation diskutiert, stellt das Haus eigenmächtig die Weichen, alle Ausgänge werden blitzartig verriegelt, ein Entkommen ist nicht möglich. Eine Nacht voller Terror und Angst nimmt ihren Lauf. Wem kann man trauen? Wer will wen um die Ecke bringen? Führt das Haus tatsächlich ein Eigenleben??? Die ersten Todesfälle lassen nicht lange auf sich warten...

Filme über Spukhäuser gibt es etliche, da bleiben Remakes alter Perlchen nicht aus. 1959 brachte William Castle das knuffige Original "House on Haunted Hill" (Das Haus auf dem Geisterhügel) an den Start. Immerhin vergingen vierzig Jahre, bis William Malone die Neuauflage inszenierte. Die Vorlage von 1959 ist ein kleines und liebenswertes Filmchen, getragen durch den genialen Vincent Price. Das Remake transportiert die Handlung in die heutige Zeit, folglich gibt es mehr Blut, mehr Effekte, mehr Krawall. Handwerklich kommt die Sause durchaus solide daher, der Härtegrad erfreut, wirklich ausufernd wird es aber zu keiner Zeit. Dies ist nicht nötig, wenn man den Zuschauer durch die Atmosphäre, die Qualität der Story und der Darsteller bei der Stange halten kann. Nun, was das Ambiente und die Atmosphäre angeht, hat man dem Haus und seinem schier gigantischen Keller einen recht gelungenen Anstrich verpasst. Das Drehbuch gibt sich ebenfalls keine allzu grossen Blößen, die Wendungen möchte ich als gelungen bezeichnen. Die Laufzeit von knapp 89 Minuten ist "Haunted Hill" auf den Leib geschneidert, es gibt weder nennenswerte Längen, noch wird es unangenehm hektisch.

Das "Problem" des Streifens sind die IMHO sehr austauschbaren weiblichen Mitwirkenden. Sicher, so kann man den eigentlichen "Star" -das Haus- stärker in den Mittelpunkt stellen, doch muss man es gleich so übertreiben/untertreiben? Famke Janssen, Ali Larter und Bridgette Wilson sollen sehr unterschiedliche Charaktere darstellen, gleichen sich aber -in fast jeder Hinsicht- wie ein Ei dem anderen. Da hätte man Frau Janssen auch die jeweils passende Perücke auf den Schädel kleben können, unfassbar. Diese "Gleichschaltung" wirkt auf mich sehr befremdlich, vielleicht bin ich durch die talentierten Schönheiten aus meinen geliebten Eurocult-Filmen einfach zu verwöhnt. Geoffrey Rush darf sich Price mit Nachnamen nennen, eine Verneigung vor dem Großmeisters des Grauens. Herr Rush kommt dann sogar optisch als "Schmalspur-Vincent-Price" daher. Angeblich ein "Zufall", schon klar...

Zu sehr möchte ich nicht auf den Schauspielern rumhacken. Wirklich schlecht spielt keiner, immerhin ist sogar Jeffrey "Re-Animator" Combs in einer Nebenrolle zu sehen. Überhaupt wirft der Film mit diversen Anspielungen um sich. Obwohl ich ein Horror-Süchtling bin -und "Haunted Hill" kein Murks ist- lässt mich der Film seltsam kalt, fast unberührt. Wer die Nacht überlebt war mir recht schnell ziemlich gleichgültig. Es mag sich wie "Früher-war-alles-besser-Genörgel" anhören, doch "Haunted Hill" ist für meinen Geschmack ein Beispiel für emotionsloses Mainstreamkino, wie es seit den neunziger Jahren mehr und mehr um sich greift. Selbstverständlich ist dies mein reine persönliche und völlig subjektive Sicht der Dinge. Glücklicherweise trifft mein Eindruck von "Haunted Hill" längst nicht auf alle Produktionen neueren Datums zu. Zumindest ist das Werk kein völlig steriles Teil, wie z.B. der sehr öde Mumpf namens "13 Geister". Trotzdem lieber das 1959er Original von "Haunted Hill" geniessen, alternativ den wundervolllen Schocker "The Haunting" (Bis das Blut gefriert, 1963).

Die DVD zeigt den Film in ordentlicher Qualität, einige Boni -teils interessant- sind mit an Bord. Die Bewertung fällt mir nicht leicht. Eine Gurke ist der Film auf keinen Fall, letztlich wurde ich brauchbar unterhalten, trotz der -leider- emotionalen Distanz zum Geschehen. Gute Mittelklasse = Knappe 6/10

Lieblingszitat:

"Das sind nicht meine Gäste. Das ist deine perverse Party. Viel Spass!"

Re: House on Haunted Hill - William Malone

Verfasst: Mo 14. Feb 2011, 22:32
von buxtebrawler
Gefällt mir sehr gut, meines Erachtens besser als das Original (das ja eigentlich nur als lose Inspirationsquelle diente) und wirklich gruselig. Als "emotionsloses Mainstream-Kino" möchte ich den Film nicht bezeichnen, dafür wurde allein schon zu sehr auf Details geachtet. Auch wie ähnlich "Mr. Price" dem originalen Vincent Price sieht - klasse!

"13 Geister" und sowas hingegen ist wirklich Mist.

Re: House on Haunted Hill - William Malone (1999)

Verfasst: Mi 1. Okt 2014, 07:31
von jogiwan
Seinerzeit auch im Kino gesehen ist „House on Haunted Hill“ eine kurzweilige, wenn auch nicht sonderlich nachhaltige Mischung aus „Haunted House“-Horror und „Whodunnit“-Thriller, das neben einem Jeffrey Combs-Kurzauftritt auch mit einer gruseligen Location und einem turbulenten Finale aufwarten kann. Die Geschichte ist zwar etwas wirr, wird aber inklusive nettem Start stetig vorangetrieben, sodass auch dank ein paar netten Überraschungen und blutigen Effekten kaum Langeweile aufkommt. Das „Monster“ am Ende fand ich ja ebenfalls recht gelungen, was man von der Charakterisierung der Figuren jedoch nicht so wirklich behaupten kann und über die Grundidee (Geisterhaus ändert Gästeliste) und ein paar andere Dinge sollte man wohl auch nicht näher nachdenken. Leicht überdurchschnittliche Horror-Ware für ein größtmögliches Publikum mit einigen Referenzen an das Genre, dass sich mit vielen Jahren Abstand aber immer noch gut gucken lässt.