Seite 1 von 1
Die Seewölfe kommen - Andrew McLaglen (1980)
Verfasst: Mo 28. Feb 2011, 11:02
von dr. freudstein
- seewoelfe_kommen_die.jpg (117.59 KiB) 383 mal betrachtet
Originaltitel: The Sea Wolves: The Last Charge of the Calcutta Light Horse
Herstellungsland: Großbritannien / Schweiz / USA 1980
Regie: Andrew V. McLaglen
Darsteller: Gregory Peck, Roger Moore, David Niven, Trevor Howard, Barbara Kellerman, George Mikell,
Patrick Macnee, Kenneth Griffith, Patrick Allen, Wolf Kahler, Robert Hoffmann, Dan van Husen
Story:
Während des Zweiten Weltkriegs schaltet ein hauptsächlich aus Zivilisten bestehendes britisches Kommandounternehmen einen deutschen Sender im Hafen von Goa aus, von wo aus die deutsche U-Boot-Waffe mit geheimen Informationen über die Routen alliierter Schiffe informiert wird...
http://www.ofdb.de/film/10446,Die-Seew%C3%B6lfe-kommen
Re: Die Seewölfe kommen - Andrew McLaglen
Verfasst: Mo 7. Mär 2011, 20:42
von dr. freudstein
AHF Deutschland
A4, stabiles Papier
! | Nachricht von: buxtebrawler |
Entfernt, da beim Bildhoster TinyPic leider nicht mehr verfügbar. |
Re: Die Seewölfe kommen - Andrew McLaglen
Verfasst: Mo 7. Mär 2011, 21:35
von Blap
Aus dem Filmtagebuch:
Die Seewölfe kommen (Großbritannien, USA, Schweiz 1980, Originaltitel: The Sea Wolves)
Der zweite Weltkrieg tobt selbstverständlich auch vor den Küsten des heutigen Indien. Die Alliierten haben ein grosses Problem, deutsche U-Boote versenken reihenweise Schiffe, die Verluste an Mensch und Material sind erheblich. Der Verrat scheint von Goa auszugehen, dort liegen drei deutsche Handelsschiffe zwangsweise vor Anker. Die Alliierten vermuten auf einem dieser Schiffe einen geheimen, versteckten Sender, der die Routen ihrer Schiffe den todbringenden Unterseebooten zukommen lässt, während an Land clevere Spione der Deutschen am Werk sind. Nun würde man die verdächtigen Schiffe gern kurzerhand versenken, doch es gibt ein beträchtliches Problem. Goa ist eine portugiesische Kolonie, Portugal ein neutraler Staat, diplomatische Verwicklungen -und eventuell schlimmere Begebenheiten- müssen um jeden Preis vermieden werden. Colonel Pugh (Gregory Peck) und Captain Stewart (Roger Moore) erkunden die Lage in Goa, wobei sie bald einem Top-Spion der Deutschen auf die Spur kommen. Der Verdacht gegen die vermeintlich harmlosen Handelsschiffe erhärtet sich, aber eine militärische Intervention ist weiterhin nicht angezeigt. Pugh hat die zündende Idee! Der alternde Colonel Grice (David Niven) und seine ehemaligen Untergebenen führen ein entspanntes Dasein als Veteranen, leben in der britischen Kolonie, also auf dem Staatsgebiet des heutigen Indien. Als Touristen getarnt sollen sie die Aktion gegen die Deutschen durchziehen. Pughs Vorgesetzter willigt zähneknirschend in den irrwitzigen Plan ein, denn die Verluste erreichen immer bedrohlichere Ausmaße. Colonel Grice rennt bei seinen Männern offene Türen ein, die alten Haudegen sind froh dem langweiligen Alltag für einige Zeit entfliehen zu können, auch wenn sie zunächst nicht über die tatsächlichen Hintergründe der heiklen Mission in Kenntnis gesetzt werden können. Man macht sich schliesslich auf den Weg, doch bis zum Ziel sind zahlreiche Hindernisse zu bewältigen. Captain Stewart strebt derweil eine Liebschaft mit der geheimnisvollen Witwe Mrs. Cromwell (Barbara Kellerman) an, ein riskantes Spiel mit dem Feuer, denn die Dame arbeitet emsig und ohne Rücksicht für den Feind...
"The Sea Wolves" beeindruckt zunächst mit seinem feisten Aufgebot gestandener Altstars. Nicht zu vergessen, dass Regisseur Andrew V. McLaglen im Genre "Kriegs- & Sölderfilm" kein unbeschriebenes Blatt ist. Der gute Mann kann immerhin den erstklassigen "Die Wildgänse kommen" (The Wild Geese, 1978), sowie den unterhaltsamen "Sprengkommando Atlantik" (North Sea Hijack, 1980) auf seinem Konto verbuchen. IMHO ist auch "Steiner - Das Eiserne Kreuz, 2.Teil" besser als sein recht mittelprächtiger Ruf. Werfen wir also einen Blick auf die Besetzung. Gregory Peck gibt den unerschütterlichen, stets pflichtbewussten Offizier, Roger Moore ist als notgeiler Womanizer unterwegs, während David Niven den liebenswerten, leicht kauzigen "Alt-Helden" verkörpert. Bezüglich der Hauptrollen also keine Überraschungen, solides Schauspiel garantieren diese Namen sowieso. Besonders David Niven mag sich sehr, wer bringt das Klischee des verschrobenen Engländers besser rüber? Auch bei den Nebenrollen hat man sich keine Blösse gegeben. Patrick Macnee passt prima in die Rolle des esoterisch angehauchten Sprengstoffexperten, Kenneth Griffith sorgt als schrulliger Schrauber für gute Laune, Trevor Howard ist kantig wie immer. Sogar Gesichtsruine Dan van Husen ist an Bord eines deutschen U-Boots unterwegs, während Jack Watson -dessen Rolle hier leider sehr klein ausgefallen ist- natürlich erneut seine typische Militärfratze in die Kamera hält. Barbara Kellerman bringt sich dezent verrucht ins Geschehen ein, was ihr recht annehmbar und ohne wüste Übertreibungen gelingt. Glücklicherweise gilt die alte Binsenweisheit "Viele Köche verderben den Brei" nicht für "The Sea Wolves". Zumindest nicht im Hinblick auf die Besetzung, denn die zeigt sich in guter Spiellaune und wirft sich munter die Bälle zu. Der allseits geschätzte britische Humor kommt immer wieder zum Zuge, degradiert aber keine der Figuren in Richtung Knalltüte.
Doch trotz der starken Besetzung und der unendlich ergiebigen Kulisse "Zweiter Weltkrieg", kommt der Film nicht über gediegenes, gehobenes Mittelmaß hinaus. McLaglen hat es nicht geschafft für eine angemessene Dosis Spannung zu sorgen, auch die Action kommt hier eindeutig zu kurz. Für einen Film dieser Machart eine böse Stolperfalle! Zwar beruht der Streifen auf einer wahren Begebenheit, doch die Art der Inszenierung entspricht überweigend eher dem üblichen "Popcorn-Kriegs-Abenteuer". So setzt sich "The Sea Wolves" ein wenig zwischen die Stühle. Für eine wirklich ernsthafte Aufarbeitung des historisch belegten Vorfalls, ist die Inszenierung zu flapsig geraten. Für die erwartete "Krieg-als-Spielplatz-für-echte-Männer-Unterhaltung" fehlt es an Tempo, Spannung und Schauwerten. Mit Genrebeiträgen wie z.B. "Der wilde Haufen von Navarone" (Force 10 from Navarone, 1978), oder "Flucht nach Athena" (Escape to Athena, 1979) ist man unterhaltsamer auf der Reise!
Die DVD von Warner bietet -wie erwartet- keine Beigaben für den Fan. Die Bildqualität ist aber sehr schön ausgefallen, der Ton liegt in deutsch und englisch vor. Trotz diverser Kritikpunkte hat mir "Die Seewölfe kommen" gefallen! Ich will aber nicht verschweigen, dass der Film für den "Nicht-Genre-Liebhaber" vermutlich eher langatmig ausfallen wird. Dieser Zielgruppe lege ich ausdrücklich die im vorherigen Absatz genannten Werke ans Herz! Die übliche Bewertung in Zahlen will ich nicht unterschlagen: 6/10 (In Worten: Obere Mittelklasse).
Lieblingszitat:
"Dürfte ich Sie fragen, was Sie hier in Goa tun?"
"Verlieren."
Re: Die Seewölfe kommen - Andrew McLaglen (1980)
Verfasst: Mo 27. Jun 2022, 14:54
von buxtebrawler
Erscheint voraussichtlich am 12.08.2022 bei Pidax auf Blu-ray und ebd. bereits am 01.07.2022 noch einmal auf DVD:
Re: Die Seewölfe kommen - Andrew McLaglen (1980)
Verfasst: Fr 25. Okt 2024, 09:37
von Blap
Nach etlichen Jahren mal wieder gesichtet. Diesmal via Blu-ray aus dem Hause Pidax, eine Scheibe von schöner Qualität.
Das Klischee vom guten Wein .,. trifft hier irgendwie zu. Freilich ist der Film nach wie vor kein Überflieger, aber das Wiedersehen mit den alten Helden macht von Jahrzehnt zu Jahrzehnt mehr Laune.
Ich erhöhe auf 7/10