Derrick: Folge 28 - Pecko
Verfasst: Mi 2. Mär 2011, 10:34
Cover der Derrick Collectors Box 2, welche die Folgen 16-30 enthält
Folge 28 - Pecko (Deutschland 1976)
Jakob Lange (Pierre Franckh) wird von allen nur Pecko gerufen, der junge Bursche träumt von einer Karriere als Radballspieler. Eines Tages taumelt ein Mädchen in seinem Alter aus einem Hauseingang, bricht vor seinen Augen tot zusammen, in ihrem Rücken steckt ein Messer. Derrick ist sich sicher, Pecko muss den Täter im Flur des Hauses gesehen haben. Doch trotz diverser Bemühungen, kann der Oberinspektor keine verwertbare Aussage zu Tage fördern, Pecko besteht darauf nur einen Schatten bemerkt zu haben. Holger (Karl Walter Diess), Peckos älterer Bruder, fordert den Träumer dazu auf, für einige Zeit aus der Stadt zu verschwinden. Derweil führen die Ermittlungen Derrick und Klein in eine fragwürdige Ausbildungsstätte für Tänzerinnen, in der auch das Mordopfer sein Handwerk erlernte...
Pierre Franckh darf in der Rolle des Pecko gross aufspielen. Zwischen irgendwie sympathischen Spinnereien, romantischen Gedanken und einem kantigen Sturkopf, pendelt Franckh jederzeit absolut souverän und packend umher. Alexander Malachovsky liefert als verschrobener Widerling ebenfalls eine tolle Leistung ab. Harald Juhnke gibt den schmierig-schleimigen Oberschurken, Karl Walter Diess den Handlager zwischen Loyalität zum Boss und Angst um den kleinen Bruder. Als weiteres Schurkenhelferlein kommt Stefan Behrens zum Zuge, mein zerknirschter Knuffel Günther Stoll ist einmal mehr als zusätzlicher Ermittler unterwegs.
"Pecko" wirft ein hochklassiges Ensemble in die Waagschale, die Herrschaften zeigen sich allesamt bei bester Spiellaune. Wenn sich Pierre Franckh mit seiner Filmmutter regelrechte Keifduelle liefert -wegen vermeintlich belangloser Kleinigkeiten- klingeln die Ohren des Zuschauers. Zbynek Brynych lässt die Folge nie in zu starke Überzeichnungen abdriften, obschon Malachovsky und Juhnke als "Klischee-Knallschoten" am Start sind (Aber genau das macht den Reiz ihrer Darbietungen aus). Pierre Franckh kann man nicht oft genug für diese Vorstellung loben, ich ziehe meinen Hut. Die Atmosphäre kommt kommt punktgenau ins Haus, die Kamera fängt das kernige Hinterhof-Milieu stimmungsvoll ein. Eine sehr ansprechende Folge!
7,5/10 (gut bis sehr gut)