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Die Langoliers - Die andere Dimension - Tom Holland (1995)
Verfasst: Di 8. Mär 2011, 20:50
von buxtebrawler
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Originaltitel: The Langoliers
Herstellungsland: USA / 1995
Regie: Tom Holland
Darsteller: Patricia Wettig, Dean Stockwell, David Morse, Mark Lindsay Chapman, Frankie Faison, Baxter Harris, Kimber Riddle, Christopher Collet, Kate Maberly, Bronson Pinchot, Tom Holland, Julie Arnold Lisnet u. A.
Einige Personen erwachen an Bord eines Passagierflugzeugs. Die übrigen Fluggäste und Besatzungsmitglieder sind verschwunden, sämtlicher Funk ist wie ausgelöscht. Mittels eines noch an Bord befindlichen Piloten schafft man es, in Bangor, Maine, zu landen, doch der Flugplatz ist menschenleer. Noch weitere seltsame Phänomene werden beobachtet: Das Essen schmeckt nicht, Streichhölzer lassen sich nicht anzünden, nicht einmal die Echos klingen normal. Nur ein seltsames Geräusch, das von den Bergen kommt, ist zu hören, beständig lauter werdend. Bald entwickeln die Überlebenden eine Theorie: Sie sind mit der Maschine in ein Dimensionsloch geflogen und haben überlebt, weil sie schliefen. Jetzt existieren sie außerhalb ihrer gewöhnlichen Zeit, einer Zeit, die wahrscheinlich schon vergangen ist. Tatsächlich ist Eile geboten, denn diese Zeitdimension ist dem Untergang geweiht. Denn die Langoliers werden kommen und sie fressen, das ist die Weisheit von Craig Toomey, einem der Überlebenden. Nur glaubt ihm niemand, denn Toomey ist ein aggressiver Psychopath..
Quelle:
www.ofdb.de
Re: Die Langoliers - Die andere Dimension - Tom Holland
Verfasst: Di 8. Mär 2011, 20:51
von buxtebrawler
„Wenn wir kein Feuer haben und das Bier schal ist, dann wird der Treibstoff nicht brennen!“
Zeitreise mal anders…
Bei „The Langoliers“ aus dem Jahre 1995 handelt es sich um eine weitere TV-Adaption einer Stephen-King-Geschichte, die wie auch „Es“ und „Tommyknockers“ als Zweiteiler angelegt wurde und somit eine beachtliche Spielzeit von drei Stunden aufweist. Die Regie führte Tom Holland, der sich mit Filmen wie „Fright Night“ und „Chucky – Die Mörderpuppe“ einen guten Namen bei Horrorfreunden machte und mit „Thinner“ eine weitere King-Geschichte durchaus gelungen inszenierte.
Dass man mit einer TV-Produktion sehr wohl einen großartigen Film abliefern kann, bewies nicht zuletzt „Es“, der daher als Maßstab für King-Fernsehnfilme herhalten muss. Und daran gemessen fällt das Ergebnis in diesem Falle doch arg durchschnittlich aus, für einen Tom-Holland-Film sogar regelrecht enttäuschend. Schade, denn die Geschichte an sich ist mysteriös, gruselig, spannend und intelligent, was man vom Film nicht immer behaupten kann. Allerdings muss man Holland zugute halten, es allen Umständen zum Trotz geschafft zu haben, den Film gerade so eben über die Laufzeit zu retten, indem er den Spannungsbogen nie ganz erschlaffen lässt und sich so der dauerhaften Aufmerksamkeit des Zuschauers gewiss sein kann. Dass dies nicht ganz einfach gewesen sein dürfte, verdeutlichen teilweise irrsinnige und gemessen an der Situation, in der sich die Protagonisten befinden, absurd langatmige Dialoge und Streckszenen, aber vermutlich musste man ja irgendwie auf Länge kommen. Die soliden, aber ausstrahlungsarmen Darsteller sind zudem recht austauschbar, mit Ausnahme Bronson Pinchots, der den wahnsinnigen Craig Toomey schlicht grandios verkörpert, aus der etwas drögen Masse heraussticht und nicht nur den interessantesten Charakter mimt, sondern auch für die stärksten Momente des Films sorgt. Die anderen Charaktere erscheinen bisweilen stark klischeebehaftet, z.B. der Science-Fiction-Autor, der aufgrund seines beruflichen Umgangs mit der Materie immer viel besser Bescheid weiß als die anderen oder das blinde Mädchen, das – typisch King - mit übersinnlichen Fähigkeiten und leider auch einer supernervigen deutschen Synchronstimme ausgestattet wurde. Die Identifikation mit unseren „Helden“ fällt nicht immer leicht, auch, da sie – insbesondere für King-Verhältnisse - relativ oberflächlich bleiben.
Auf die tatsächliche Ankunft der Langoliers wartet man ebenso sehnsüchtig wie lange, um dann mit den vermutlich lächerlichsten CGI-Effekten konfrontiert zu werden, die die 1990er-Jahre hervorgebracht haben - konnte man zuvor den Film doch noch weitestgehend erstnehmen, ist das spätestens hier vorbei. Anschließend darf man der unfreiwilligen, leicht dezimierten Zweckgemeinschaft noch dabei zusehen, wie sie nach dem Langoliers-Angriff versuchen, in die Gegenwart zurückzukommen, was in einem irgendwie aufgesetzten, kitschigen Happy End mündet.
Darauf, was es mit den Langoliers auf sich hat, wird hingegen verhältnismäßig selten eingegangen, anderes muss sich der Zuschar gar gänzlich selbst zusammenreimen, obwohl Zeit für Erklärungen nun wirklich genug vorhanden gewesen wäre.
Fazit: Atmosphärisch dröger, technisch rückschrittlicher, künstlich in die Länge gezogener und dennoch (zumindest bei Erstsichtung) halbwegs spannender und dadurch unterhaltsamer Low-Budget-Mystery-Thriller für Fernsehen, dessen Optik diesen Umstand zu keiner Sekunde verbergen kann und der vielleicht gern ein ernstzunehmender Horrorfilm wäre. Ist qualitativ leider am unteren Ende King-Verfilmungen-Skala einzuordnen.
Re: Die Langoliers - Die andere Dimension - Tom Holland
Verfasst: Di 8. Mär 2011, 21:41
von dr. freudstein
Ja, das ist sehr schade, daß der Film für ne TV-Serie produziert wurde und somit seine Längen hat.
Als die Langoliers dann endlich erschienen, wurde man dann auch sogleich enttäuscht. Ansonsten, eine gekürzte Schnittfassung würde dem Ganzen sehr gut stehen und den Film aufwerten.
Hab den immer wieder mal gesehen. Irgendwie mag ich das Teil, irgendwie aber auch nicht.
Hintergrund ist ja, aufzuzeigen, das Zeitreisen nur kurzfristig wohl möglich sind durch Wurmlöcher, aber nicht Bestand haben.Die Langoliers sind hier natürlich eine alberne Erklärung.
Ebenso, daß die Vergangenheit abstirbt, weil sie eben schon existiert hat und man dem Sterben dieser Dimension als Zeitreisender beiwohnt, nicht aber die übrigen Menschen. Die Zukunft hindessen baut sich nach und nach auf, weil sie erst anfängt zu existieren und das macht sich dann auch an Empfindungen wie Geschmäcker und Gerüche bemerkbar.
Warum aber nur Schlafende in die andere Dimension reisen können, bleibt auch hier unbeantwortet.
Ansich ein spannendes Thema, gute Denkansätze zu Zeitreisen, aber leider auf TV Niveau und einfach zu viel Nonsens, wenn auch unfreiwillig.
Aber für ein gut, knapp über dem Mittelmaß reicht es und insgesamt ein Film, der bei mir nicht einstaubt.
Re: Die Langoliers - Die andere Dimension - Tom Holland
Verfasst: Di 8. Mär 2011, 22:25
von buxtebrawler
dr. freudstein hat geschrieben:Ebenso, daß die Vergangenheit abstirbt, weil sie eben schon existiert hat und man dem Sterben dieser Dimension als Zeitreisender beiwohnt, nicht aber die übrigen Menschen. Die Zukunft hindessen baut sich nach und nach auf, weil sie erst anfängt zu existieren und das macht sich dann auch an Empfindungen wie Geschmäcker und Gerüche bemerkbar.
Genau, diesen Ansatz find ich interessant, eben mal was anderes zum Thema. Gute Idee jedenfalls.
Warum aber nur Schlafende in die andere Dimension reisen können, bleibt auch hier unbeantwortet.
Dafür müsste man vermutlich Kings Geschichte lesen. Vielleicht wurden alle anderen von den mutierten Pacmans gefressen und die Schlafenden einfach übersehen
Re: Die Langoliers - Die andere Dimension - Tom Holland
Verfasst: Di 8. Mär 2011, 22:36
von dr. freudstein
Dann hätte ich ja Aufschub gehabt und hätte mich erst mit den Pac-Mans rumprügeln müssen (weil ich ja in den entscheidenden Situationen
penne schnarche
Re: Die Langoliers - Die andere Dimension - Tom Holland
Verfasst: Mi 9. Mär 2011, 13:59
von Arkadin
buxtebrawler hat geschrieben:
Dafür müsste man vermutlich Kings Geschichte lesen. Vielleicht wurden alle anderen von den mutierten Pacmans gefressen und die Schlafenden einfach übersehen
Nö. Da wird es auch nicht bantwortet. Muss es meiner Meinung nach auch nicht. Den TV-Zweiteiler fand ich viel zu lang (selbst Kings Geschichte ist nur eine Novelle) und zu billig gemacht. Meine Kopie des Filmes habe ich dann auch irgendwann weggeworfen.
Re: Die Langoliers - Die andere Dimension - Tom Holland
Verfasst: Mi 9. Mär 2011, 14:00
von buxtebrawler
Arkadin hat geschrieben:Nö. Da wird es auch nicht bantwortet. Muss es meiner Meinung nach auch nicht.
Das überrascht mich. Natürlich muss es das nicht, wäre aber schön gewesen.
Re: Die Langoliers - Die andere Dimension - Tom Holland
Verfasst: Fr 4. Jan 2013, 16:39
von dr. freudstein
Jetzt doch mal wieder gesichtet, weil ein altes Tape heraus gekramt. Tja, einfach zu lang geraten. Man hätte hier nun wirklich nicht jede einzelne Person mit ihrer Vergangenheit und Zukunftsplänen genau durchleuchten müssen. Schließlich ging es hier ja um eine Zeitreise, wie sie möglich wäre und was man dann tatsächlich erlebt. Durch die Langoliers wurde es dann wirklich etwas lächerlich. Etwas straffer gehalten, wäre der Film wirklich spannend geworden. Man hätte sich mehr auf das Phänomen Zeitreise konzentrieren sollen anstatt auf jede einzelne Person nach und nach. Vom Ansatz her finde ich die Geschichte ganz gut, die Umsetzung etwas enttäuschend. Schade, Zeitreisen wären wirklich schön, aber ich fürchte auch, zu viele Umstände könnten dies zunichte machen. Die Geschichte an sich ist wirklich gut durchdacht, zieht man die Charakterisierung und die Langoliers und etwas Längen heraus.
6/10
Re: Die Langoliers - Die andere Dimension - Tom Holland
Verfasst: Fr 4. Jan 2013, 19:56
von purgatorio
hab ich vor gaaaaanz vielen Jahren mal gesehen und für furchtbar langweilig und blöde befunden. Werd' ich wohl nie wieder sehen
Re: Die Langoliers - Die andere Dimension - Tom Holland
Verfasst: Mo 7. Jan 2013, 01:19
von untot
Guckbar, aber kein Überflieger das ist wohl wahr, dennoch ist das Thema wie fast alles von King ein Schreckenszenario der etwas anderen Art, ich kann über sowas stundenlang nachdenken...
6/10