Alternativtitel: Matador - Todesstoss aus Leidenschaft
Herstellungsland: Spanien / 1986
Regie: Pedro Almodóvar
Darsteller: Assumpta Serna, Antonio Banderas, Nacho Martínez, Eva Cobo, Julieta Serrano
Story:
Der alternde Diego hat aufgrund eines schrecklichen Unfalls in der Stierkampfarena seine aktive Karriere als Matador zwangsweise beenden müssen und unterrichtet seitdem auf seinem großzügigen Anwesen in Madrid junge Menschen in der Kunst des Stiertötens. Unter ihnen ist auch der schüchterne Ángel, der gegen den Willen seiner bigotten Mutter Berta unbedingt Matador und somit Schwarm aller Frauen werden möchten. Als er von Diego in einem Gespräch der Homosexualität bezichtigt wird, versucht er in der Nacht seine Männlichkeit zu beweisen, in dem er seine Nachbarin und Diegos Freundin Eva zu vergewaltigen versucht - der Auftakt zu einem Reigen aus Mord und Totschlag
Re: Matador - Pedro Almodóvar (1986)
Verfasst: Di 7. Apr 2015, 07:37
von jogiwan
„Matador“, Pedro Almodóvars fünfter Langfilm ist nicht nur ein für seine damaligen Verhältnisse überraschend düsterer Thriller, sondern auch gleichzeitig eine ungewöhnliche Hommage an das europäische Genre-Kino der Siebziger-Jahre. Die Geschichte über einen Torero und einer Anwältin, die als Art Seelenverwandte vom Akt des Todes magisch angezogen werden ist dabei brutal, provokant und lässt seine zahlreichen Figuren wie Getriebene erscheinen, die aus unterschiedlichen Gründen geradewegs ins Verderben laufen. Schon der Auftakt, in der Diego zu brutalen Szenen aus Francos „Säge des Todes“ und Bavas "Blutige Seide" onaniert ist sicherlich etwas, dass man sich in einem derartigen Streifen aus der Arthouse-Schiene wohl nicht erwarten würde. Trotz der düsteren Thematik gibt es aber auch die üblichen Trademarks, wie die skurrilen Charaktere und eine farbenfrohe Inszenierung mit Blick für besondere Details. Am Ende geht „Matador“ zwar etwas die Puste aus und auch die deutsche Synchro ist nicht wirklich gelungen, aber ein interessanter und vor allem sehr ungewöhnlicher Streifen ist der 1986 gedrehte Streifen aber dennoch geworden.
Re: Matador - Pedro Almodóvar (1986)
Verfasst: Mi 3. Okt 2018, 08:11
von jogiwan
jogiwan hat geschrieben:„Matador“, Pedro Almodóvars fünfter Langfilm ist nicht nur ein für seine damaligen Verhältnisse überraschend düsterer Thriller, sondern auch gleichzeitig eine ungewöhnliche Hommage an das europäische Genre-Kino der Siebziger-Jahre. Die Geschichte über einen Torero und einer Anwältin, die als Art Seelenverwandte vom Akt des Todes magisch angezogen werden ist dabei brutal, provokant und lässt seine zahlreichen Figuren wie Getriebene erscheinen, die aus unterschiedlichen Gründen geradewegs ins Verderben laufen. Schon der Auftakt, in der Diego zu brutalen Szenen aus Francos „Säge des Todes“ und Bavas "Blutige Seide" onaniert ist sicherlich etwas, dass man sich in einem derartigen Streifen aus der Arthouse-Schiene wohl nicht erwarten würde. Trotz der düsteren Thematik gibt es aber auch die üblichen Trademarks, wie die skurrilen Charaktere und eine farbenfrohe Inszenierung mit Blick für besondere Details. Am Ende geht „Matador“ zwar etwas die Puste aus und auch die deutsche Synchro ist nicht wirklich gelungen, aber ein interessanter und vor allem sehr ungewöhnlicher Streifen ist der 1986 gedrehte Streifen aber dennoch geworden.
„Matador“ ist wirklich sehr düster und provokant ausgefallen und mischt Almodóvars Interesse an abgründigen Leidenschaften mit Elementen des Genrefilms aus den Siebzigern. Herausgekommen ist ein zugegeben etwas sperrig erscheinender Streifen über seelenverwandte Serienkiller und einem sensiblen jungen Mann mit Todesvisionen, der die Taten der Beiden im Geiste miterleben muss und daran zu zerbrechen droht. Dazu kommen die üblichen Themen wie Lust, Sex, verdrängte Homosexualität und Bigotterie und ein buntes Panoptikum an unterschiedlichsten Figuren und Film-Zitaten, die hier munter miteinander vermengt werden. Bei der ersten Sichtung war ich über die „Umkehrung“ seiner üblichen Handlungslinien auch etwas irritiert und wo ansonsten Lebensfreude und Hoffnung herrscht, gibt es hier nun einmal latente Todessehnsucht und tiefe Verzweiflung. Die optimistischen Werke liegen mir auch immer noch näher, aber „Matador“ wächst mit jeder Sichtung und dürfte auch Leutchen hier gefallen, denen die restlichen Werke aus der Schaffensperiode zu grell und bunt ausgefallen sind.
Re: Matador - Pedro Almodóvar (1986)
Verfasst: Mi 3. Okt 2018, 11:07
von jogiwan
Re: Matador - Pedro Almodóvar (1986)
Verfasst: Mi 3. Okt 2018, 12:12
von Salvatore Baccaro
Herrje, Du legst eine unglaubliche Schlagzahl vor. Willst Du Dir noch einmal ALLE Almodóvar-Filme vor dem Forentreffen anschauen!?
Dieser ist allerdings vorgemerkt. Bei der "Säge des Todes" kann ich es ja noch verstehen, aber bei Bava...
Re: Matador - Pedro Almodóvar (1986)
Verfasst: Mi 3. Okt 2018, 12:14
von jogiwan
Salvatore Baccaro hat geschrieben:Bei der "Säge des Todes" kann ich es ja noch verstehen
Re: Matador - Pedro Almodóvar (1986)
Verfasst: Mo 13. Dez 2021, 15:49
von buxtebrawler
Erscheint voraussichtlich am 17.12.2021 bei Leonine noch einmal innerhalb der "Pedro Almodovar Selection 1983-2016"-12-DVD-Box:
Enthält:
Kloster zum heiligen Wahnsinn (1983)
Womit hab’ ich das verdient? (1984)
Matador (1986)
Das Gesetz der Begierde (1987)
Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs (1988)
Átame - Fessle mich! (1989)
Kika (1993)
Sprich mit ihr (2002)
Zerrissene Umarmungen (2009)
Die Haut, in der ich wohne (2011)
Fliegende Liebende (2013)
Julieta (2016)