Der Teufel in Miss Jonas - Erwin C. Dietrich (1974)
Verfasst: Mo 14. Mär 2011, 22:45
Der Teufel in Miss Jonas
Originaltitel: Der Teufel in Miss Jonas
Herstellungsland: Schweiz / 1974
Regie: Erwin C. Dietrich
Darsteller: Marianne Dupont, Christa Free, Herbert Fux, Michel Jacot
*****
Der Teufel in Miss Jonas (Schweiz 1974, Originaltitel: Der Teufel in Miss Jonas)
Herbert qualmt die Hose
Miss Jonas (Christa Free) wird für ihre Sünden bestraft, sie endet unter dem Fallbeil. Wenig später findet sich die ständig spitze Dame im Arbeitszimmer des Teufels (Herbert Fux) wieder. Der Leibhaftige entdeckt jedoch einen Fehler in der Buchführung, Miss Jonas sollte erst ein wenig später in seinem Reich eintreffen. Ergo schickt der Herr der Hölle die junge Frau zurück auf die Erde, schliesslich muss die korrekte Abwicklung eingehalten werden. Kaum weilt Miss Jonas wieder unter den Lebenden, sucht sie Kontakt zu ihren alten Freunden, sie will ihre letzten Stunden mit voller Hingabe geniessen. Auch ihre Dienerin (Marianne Dupont) kann sich den Gelüsten ihrer Herrin nicht entziehen, obwohl sie die zahlreichen Liebhaber gern zu ihrer eigenen Verlustierung nutzen möchte...
Erwin C. Dietrich präsentiert mit diesem kleinen SC-Filmchen ein Remake des HC-Klassikers "The Devil in Miss Jones" (USA 1973). Da der gute Herr Dietrich über eine ganz eigene, angenehm groteske Handschrift verfügt, wird sich seine Fassung vermutlich deutlich von der Vorlage unterscheiden. Leider habe ich das Original noch nicht gesehen, aber das lässt sich glücklicherweise korrigieren.
Schon der Auftakt ist herrlich. Vermummte Gestalten legen Miss Jonas in Position, wirre Dialoge sausen auf unsere Ohren ein. Fast macht sich tatsächlich ein wohliger Anflug von Okkulthorror breit, doch man ahnt es bereits, hier wird man auf die Schippe genommen. Der übrige Film besteht überwiegend aus Gerödel, bewegt sich aber stets im Softbereich, von Pornographie kann also nicht die Rede sein. Man sollte nicht den Versuch unternehmen den Film ernsthaft zu hinterfragen. Wer sich für dezent schmuddeligen siebziger Jahre Stoff erwärmen kann, sich für die Nacktheit der attraktiven Hauptdarstellerin zu begeistern vermag, der könnte durchaus sein kurzweiliges Vergnügen mit dem Flick haben. Ok, Onkel Erwin will ein wenig Tiefsinn in die Sause schmuggeln, lässt Herbert Fux immer wieder in psychedelisch anmutenden Einschüben zum Zuge kommen. Aber seien wir ehrlich, mehr als simple Effekthascherei kommt dabei nicht rum. Doch wer erwartet bei einem Streifen dieser Gangart eine tiefschürfende Story, geistreiche Dialoge oder gar herausragende Leistungen der Darsteller?
Die Besetzung lässt sich auf drei relevante Figuren reduzieren, die übrigen Mitwirkenden sind nur -mehr oder weniger- absonderliches Beiwerk. Christa Free gefällt mir sehr gut, folglich begrüße ich es sehr, dass sich die Dame quasi ständig nackt durch das Szenario bewegt. Meist findet ihre Bewegung in horizontaler Lage statt, unter oder auf ihrem jeweiligen Sexpartner. Fraulein Free ist ein üppig bestückte Person, deren Anblick meine Augen erfreut, die nicht nur wegen ihrer herrlichen Oberweite in mein Beuteschema passt. Herr Dietrich weiss was sich gehört, denn mit Marianne Dupont bietet er einen krassen Gegensatz zu Miss Jonas an. Dupont ist ein sehr schlankes (IMHO zu dürres) Blondchen, mit ihrer puppenhaften Schönheit wird sie sicher einige Betrachter erfreuen. Herbert Fux als Deibel ist eine Wucht. Hölle, der Mann ist so unglaublich hässlich und schmierig, da wird kein aufwändiges Make-up benötigt, getrost kann auf Hörner und Pferdefuss verzichtet werden. Diverse Knallschoten tauchen auf, tauchen ihren Pinsel ein, dampfen ab, fertig ist die lüsterne Laube.
Ja, man könnte nun nach einer Message suchen, die innere Zerissenheit des Hauptcharakters thematisieren. Nur macht das meiner Meinung nach keinen Sinn, denn mehr als ein paar zaghafte Ansätze sind nicht erkennbar. Daher schrieb ich bereits weiter oben, hinterfragen bringt es in diesem Fall nicht. Spass macht "Miss Jonas" jede Menge, sofern man sich darauf einlassen kann, einlassen mag. Die Schauwerte werden in Form weiblicher Rundungen geboten, immer wenn Herbie auftaucht steigt der Unterhaltungswert deutlich an. Neben dem knuffigen Auftakt wird später eine psychedelische Szene im Wald geboten, in der die Protagonisten teils mit albernen Masken durch das Gehölz taumeln. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wird so mancher Zeitgenosse vor Ärger in den Wohnzimmertisch beissen, als Sympathisant möchte ich am liebsten sofort selbst in den nahen Wald rennen. Erwin C. Dietrich inszeniert handwerklich solide, die Kulissen wirken zwar billig, muten aber nie wirklich schäbig an. So bleibt die Sleazedusche dann weitgehend aus, irgendwie versprüchen Dietrichs Werke eine sehr liebenswerte Naivität, wirken vermeintliche Provokationen eher bieder denn schockierend.
"Der Teufel in Miss Jonas" hat mir gefallen, ich freue mich auf die Sichtung weiterer Filme von Erwin C. Dietrich. Lob verdient sich auch die DVD, die den Film in sehr ansprechender Qualität auf dem heimischen Bildschirm erstrahlen lässt. Der Bonusbereich fällt sehr dünn aus, hier gibt nur einen Trailer zu einem weiteren Film von Dietrich zu bewundern: Christa Free in "Blutjunge Masseusen" (der schon im Regal auf seine Defloration wartet, mein Bericht folgt zu gegebener Zeit).
Mag ich! Will ich! Mehr davon! 7/10
Lieblingszitat:
"Bist Du des Teufels?"
"Jaaaa..."
Originaltitel: Der Teufel in Miss Jonas
Herstellungsland: Schweiz / 1974
Regie: Erwin C. Dietrich
Darsteller: Marianne Dupont, Christa Free, Herbert Fux, Michel Jacot
*****
Der Teufel in Miss Jonas (Schweiz 1974, Originaltitel: Der Teufel in Miss Jonas)
Herbert qualmt die Hose
Miss Jonas (Christa Free) wird für ihre Sünden bestraft, sie endet unter dem Fallbeil. Wenig später findet sich die ständig spitze Dame im Arbeitszimmer des Teufels (Herbert Fux) wieder. Der Leibhaftige entdeckt jedoch einen Fehler in der Buchführung, Miss Jonas sollte erst ein wenig später in seinem Reich eintreffen. Ergo schickt der Herr der Hölle die junge Frau zurück auf die Erde, schliesslich muss die korrekte Abwicklung eingehalten werden. Kaum weilt Miss Jonas wieder unter den Lebenden, sucht sie Kontakt zu ihren alten Freunden, sie will ihre letzten Stunden mit voller Hingabe geniessen. Auch ihre Dienerin (Marianne Dupont) kann sich den Gelüsten ihrer Herrin nicht entziehen, obwohl sie die zahlreichen Liebhaber gern zu ihrer eigenen Verlustierung nutzen möchte...
Erwin C. Dietrich präsentiert mit diesem kleinen SC-Filmchen ein Remake des HC-Klassikers "The Devil in Miss Jones" (USA 1973). Da der gute Herr Dietrich über eine ganz eigene, angenehm groteske Handschrift verfügt, wird sich seine Fassung vermutlich deutlich von der Vorlage unterscheiden. Leider habe ich das Original noch nicht gesehen, aber das lässt sich glücklicherweise korrigieren.
Schon der Auftakt ist herrlich. Vermummte Gestalten legen Miss Jonas in Position, wirre Dialoge sausen auf unsere Ohren ein. Fast macht sich tatsächlich ein wohliger Anflug von Okkulthorror breit, doch man ahnt es bereits, hier wird man auf die Schippe genommen. Der übrige Film besteht überwiegend aus Gerödel, bewegt sich aber stets im Softbereich, von Pornographie kann also nicht die Rede sein. Man sollte nicht den Versuch unternehmen den Film ernsthaft zu hinterfragen. Wer sich für dezent schmuddeligen siebziger Jahre Stoff erwärmen kann, sich für die Nacktheit der attraktiven Hauptdarstellerin zu begeistern vermag, der könnte durchaus sein kurzweiliges Vergnügen mit dem Flick haben. Ok, Onkel Erwin will ein wenig Tiefsinn in die Sause schmuggeln, lässt Herbert Fux immer wieder in psychedelisch anmutenden Einschüben zum Zuge kommen. Aber seien wir ehrlich, mehr als simple Effekthascherei kommt dabei nicht rum. Doch wer erwartet bei einem Streifen dieser Gangart eine tiefschürfende Story, geistreiche Dialoge oder gar herausragende Leistungen der Darsteller?
Die Besetzung lässt sich auf drei relevante Figuren reduzieren, die übrigen Mitwirkenden sind nur -mehr oder weniger- absonderliches Beiwerk. Christa Free gefällt mir sehr gut, folglich begrüße ich es sehr, dass sich die Dame quasi ständig nackt durch das Szenario bewegt. Meist findet ihre Bewegung in horizontaler Lage statt, unter oder auf ihrem jeweiligen Sexpartner. Fraulein Free ist ein üppig bestückte Person, deren Anblick meine Augen erfreut, die nicht nur wegen ihrer herrlichen Oberweite in mein Beuteschema passt. Herr Dietrich weiss was sich gehört, denn mit Marianne Dupont bietet er einen krassen Gegensatz zu Miss Jonas an. Dupont ist ein sehr schlankes (IMHO zu dürres) Blondchen, mit ihrer puppenhaften Schönheit wird sie sicher einige Betrachter erfreuen. Herbert Fux als Deibel ist eine Wucht. Hölle, der Mann ist so unglaublich hässlich und schmierig, da wird kein aufwändiges Make-up benötigt, getrost kann auf Hörner und Pferdefuss verzichtet werden. Diverse Knallschoten tauchen auf, tauchen ihren Pinsel ein, dampfen ab, fertig ist die lüsterne Laube.
Ja, man könnte nun nach einer Message suchen, die innere Zerissenheit des Hauptcharakters thematisieren. Nur macht das meiner Meinung nach keinen Sinn, denn mehr als ein paar zaghafte Ansätze sind nicht erkennbar. Daher schrieb ich bereits weiter oben, hinterfragen bringt es in diesem Fall nicht. Spass macht "Miss Jonas" jede Menge, sofern man sich darauf einlassen kann, einlassen mag. Die Schauwerte werden in Form weiblicher Rundungen geboten, immer wenn Herbie auftaucht steigt der Unterhaltungswert deutlich an. Neben dem knuffigen Auftakt wird später eine psychedelische Szene im Wald geboten, in der die Protagonisten teils mit albernen Masken durch das Gehölz taumeln. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wird so mancher Zeitgenosse vor Ärger in den Wohnzimmertisch beissen, als Sympathisant möchte ich am liebsten sofort selbst in den nahen Wald rennen. Erwin C. Dietrich inszeniert handwerklich solide, die Kulissen wirken zwar billig, muten aber nie wirklich schäbig an. So bleibt die Sleazedusche dann weitgehend aus, irgendwie versprüchen Dietrichs Werke eine sehr liebenswerte Naivität, wirken vermeintliche Provokationen eher bieder denn schockierend.
"Der Teufel in Miss Jonas" hat mir gefallen, ich freue mich auf die Sichtung weiterer Filme von Erwin C. Dietrich. Lob verdient sich auch die DVD, die den Film in sehr ansprechender Qualität auf dem heimischen Bildschirm erstrahlen lässt. Der Bonusbereich fällt sehr dünn aus, hier gibt nur einen Trailer zu einem weiteren Film von Dietrich zu bewundern: Christa Free in "Blutjunge Masseusen" (der schon im Regal auf seine Defloration wartet, mein Bericht folgt zu gegebener Zeit).
Mag ich! Will ich! Mehr davon! 7/10
Lieblingszitat:
"Bist Du des Teufels?"
"Jaaaa..."