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Derrick: Folge 84 - Tod eines Italieners

Verfasst: Do 7. Apr 2011, 17:09
von untot
Erstausstrahlung: 10.07.1981

Für Inspektor Klein gibt es die besten Spaghetti der Welt in der Pizzaria Forlani.
Derrick kommt mit und ahnt schon etwas.
Der Grund für Harry's Begeisterung ist Ursula, die Schwägerin des Wirts.
Während die beiden Polizisten im Lokal ahnungslos ihr Mahl verspeisen, passieren hinter den Kulissen des Lokales Dinge, die die Familie Forlani ins Unglück stürzen...

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Mit:
Karin Baal (Anna Forlani)
Edwin Marian (Edwin Marian)
Gerlinde Doeberl (Ursula Weichler)
Sigfrit Steiner (Herr Weichler)
Klaus Herm (Josef Grabbe)
Peter Bertram (Luigi Cesare Mentone)
Karl Walter Diess (Wilhelm Rodorf)
Nate Seids (Marie Bolis)
Werner Asam (Hugo Bolis)

Re: Derrick: Folge 84 - Tod eines Italieners

Verfasst: So 23. Okt 2011, 23:15
von Blap
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"

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Derrick Collectors Box 6 (Folge 76-90)


Folge 84 - Tod eines Italieners (Deutschland 1981)

Harry schwärmt Derrick von einen neuen italienischen Restaurant vor, doch vor allem hat es ihm die hübsche Kellnerin Ursula Weichler (Gerlinde Doeberl) angetan. Als die Kriminalbeamten sich ein schmackhaftes Menü gegönnt haben, fällt ihnen das zunehmend merkwürdige und unsichere Verhalten Ursulas auf. Tatsächlich herrscht hinter den Kulissen grosse Aufregung, denn der Restaurantinhaber Mario Forlani (Edwin Marian) wird von verbrecherischen Gesellen erpresst, man will "Schutzgebühren" abkassieren. Ursula ist um ihren Schwager besorgt, der mit ihrer Schwester Anna (Karin Baal) verheiratet ist, mit der er gemeinsam das Restaurant führt. Mario kann und will nicht zahlen, bei einem Treffen mit den Gaunern wird er brutal zusammengeschlagen. Derrick und Klein sind ebenfalls beunruhigt, obwohl sie noch nicht über die Erpressung in Kenntnis gesetzt wurden. Ihr Instinkt täuscht die erfahrenen Ermittler nicht, sie finden den verletzten Mario, sowie Anna und Ursula in der Wohnung der Forlanis vor. Es kommt noch dicker für die Familie, Mario erliegt im Krankenhaus seinen Verletzungen, die harten Schläge und Tritte verursachten innere Blutungen. Nun müssen sich Derrick und sein Team offiziell mit dem Fall beschäftigen, Anna Forlani verfügt über einen wichtigen Hinweis, doch die Angst um ihre Kinder hält die Witwe in einem eisigen Würgegriff...

Karin Baal in einer tragischen Rolle, zur Trauer um den gewaltsamen und sinnlosen Tod des Ehemannes, gesellt sich die nahezu panische Angst vor weiteren Übergriffen auf ihre Familie. Baal war zum Zeitpunkt der Dreharbeiten Anfang fünfzig, vielleicht schon fast ein wenig zu alt für den Part der Anna Forlani, da die Kinder der Eheleute noch recht jung wirken. Doch an solchen Kleinigkeiten will ich mich nicht stören, denn die deutlich gereifte Karin Baal überzeugt auf ganzer Linie. Bereits durch den alltäglichen Stress des Restaurantbetriebs und der Kinderbetreung am Limit, droht sie nun unter der unerträglichen Last und Pein zu zerbrechen. Gerlinde Doeberl wehrt sich als Ursula tapfer gegen die omnipräsente Angst, versucht die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die Rolle der Ursula Weichler gibt daher viel mehr her, als nur ein nettes Lächeln für den schmachtenden Harry. Auch Klaus Herm will sich nicht der Angst und Gewalt beugen, als mutiger Kellner hält ihn sogar eine schmerzhafte Tracht Prügel nicht von der Zusammenarbeit mit der Polizei ab. Peter Bertram sehen wir als weiteren Kellner, sein Charakter erscheint im Verlauf der Handlung in einem zunehmend ambivalenten Licht. Die Nebenrollen wurden kaum weniger solide besetzt, Werner Asam will sich mit keinen Schweinereien ein paar Taler verdienen, Karl Walter Diess gibt den Fiesling.

"Tod eines Italieners" beschäftigt sich mit den Thema "Organisierte Kriminalität". Angenehmerweise verlässt sich das Drehbuch nicht ausschliesslich auf ausgelutschte Klischees. Klar, der Erpresste stammt aus Italien, doch die gezeigten Gauner kommen nicht südländisch daher. Der Folge gelingt sogar ein knapper Blick unter die Oberfläche, beleuchtet die Motive eines Verdächtigen, der nicht aus Gier nach Geld oder Luxus handelt. Die Angst der Betroffenen wird nicht an den Pranger gestellt, der mutige Kellner kommt nicht als strahlender Held daher, die Charaktere und ihre Handlungsweisen muten glaubwürdig und bodenständig an. In der Aussage bleibt "Tod eines Italieners" bewusst schwammig. Kämpft gegen die Angst an, aber rechnet mit Konsequenzen, wendet euch auf jeden Fall an die Polizei, so möchte ich es umschreiben. Die Lösung des Falles bedient sich eines einfachen Auswegs, mehr als einen kleinen "Etappensieg" können die Ermittler nicht auf der Habenseite verbuchen, Derrick beschliesst die Folge mit treffsicheren Worten. Zum Auftakt gibt man sich noch locker, Derrick, Klein und Berger haben offenbar einige kleine Clowns verspeist. Berger hat ein paar Szenen mehr als üblich, wächst (fast) über sein sklavisches Dasein hinaus. Harry und die Frauen, eine endlose Gesichte voller Pech, Enttäuschungen und mit sonstigen Hindernissen gespickt. Erneut gelang Helmuth Ashley eine unterhaltsame Folge. Sicher kein Knüller wie kurz zuvor "Die Schwester" (83), aber guter Stoff ohne Schwachpunkte.

7/10 (gut)

Re: Derrick: Folge 84 - Tod eines Italieners

Verfasst: Fr 15. Aug 2014, 20:49
von Die Kroete
Mansche Menschen nehmen ihre Arbeit gerne mit nach hause. So auch hier Derrick und Klein, die nur mal beim Italiener um die Ecke zu Abend essen wollte. Nichtsahnend das dieser gerade damit beschäftigt ist, sich gegen eine Schutzgeld-Erpressung zu erwähren und kurz darauf so zusammengeschlagen wird, daß er an seinen Verletzungen stirbt.

Ein paar Zufälle zuviel auf einmal? Schon, trotzdem eine recht kurzweilige und interessante Folge, die sich durch den eigenwilligen Handlungsstrang ein wenig abhebt.

Derrick: "In Deutschland gibt es kein organisiertes Verbrechen!" Das mag für 1980 noch gegolten haben, heute sieht die Welt ein wenig anders aus. Besser gesagt, der Drehbuchautor war hier seiner Zeit voraus. 8-)

7,5/10

Re: Derrick: Folge 84 - Tod eines Italieners

Verfasst: Mo 18. Aug 2014, 10:23
von buxtebrawler
Die Kroete hat geschrieben:Ein paar Zufälle zuviel auf einmal? Schon, (...)
:kicher: