Whiteout - Dominic Sena
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Whiteout - Dominic Sena
Whiteout
(Whiteout)
mit Kate Beckinsale, Gabriel Macht, Tom Skerritt, Columbus Short, Alex O'Loughlin, Shawn Doyle, Joel S. Keller, Jesse Todd, Arthur Holden, Erin Hickock, Bashar Rahal, Julian Cain, Dennis Keiffer, Andrei Runtso, Roman Varshavsky
Regie: Dominic Sena
Drehbuch: Jon Hoeber / Erich Hoeber
Kamera: Christopher Soos
Musik: John Frizzell
FSK 16
USA / 2009
Carrie Stetko ist U.S. Marshal auf einem der einsamsten Flecken der Erde, der Antarktis. Drei Tage bevor dort der Winter mit ganzer Kraft zuschlägt und die für Monate letzten Versorgungsflüge Richtung Zivilisation starten, geschieht auf dem vereisten Kontinent etwas Schreckliches: ein Mord. Der erste der Antarktis. Carrie wird beauftragt, zusammen mit einem Vertreter der UN das Verbrechen aufzuklären. Die beiden bekommen es dabei nicht nur mit den widrigen Wetterverhältnissen, sondern auch mit weiteren Morden zu tun.
Mörderjagd in der Antarktis
Anscheinend stösst dieser sehenswerte Thriller nur auf ziemlich begrenzte Gegenliebe, denn anders sind die doch eher durchschnittlichen Kritiken nicht zu erklären, die der Film in den meisten Fällen erhält. Dabei wird dem Zuschauer doch eine durchaus ansehnliche Mörderjagd in den schier unendlichen Weiten der Antarktis geboten, die jederzeit spannend und interessant gestaltet ist und dabei noch zusätzlich durch eine ausgezeichnete Atmosphäre unterstützt wird, die allein schon durch den ungewöhnlichen Schauplatz zum Ausdruck kommt, denn eine Jagd nach einem Mörder bei arktischen Minusgraden bekommt man ja auch nicht jeden Tag zu sehen. Bei - 55 Grad und ständig wechselnden Wetterverhältnissen gestaltet sich diese Jagd nicht immer leicht und birgt auch so einige Gefahren, wie auch U.S. Marshal Carrie Stetko (Kate Beckinsale) schnell feststellen muss.
Es ist insbesondere der Schauplatz des Films, der hier einen ganz besonderen Reiz auf den Betrachter ausübt und dem Geschehen eine ganz eigene Faszination verleiht. Man stelle sich einmal diese Situation vor, das man sich in der Antarktis befindet und dort ein Mörder sein Unwesen treibt, der eine geheimnisvolle Fracht aus einem vor 50 Jahren abgestürzten Flugzeug in seinen Besitz gebracht hat. Mit genau diesem Flugzeugabsturz wird man zu Beginn des Filmes konfrontiert, bevor es dann in der Gegenwart weitergeht, selbstverständlich erfährt man zu Beginn noch nicht, welche ach so begehrte Fracht sich an Bord des Flugzeugs befunden hat. Das ist aber auch gar nicht notwendig, denn dient diese Fracht am Ende lediglich dazu, die Motive des Mörders zu erklären, ist aber ansonsten für die Geschichte nicht weiter wichtig.
Die Story besticht nicht unbedingt durch ein hohes Maß an Innovation, bietet jedoch ein recht spannungsgeladenes Szenario, bei dem sich allein schon durch den gewählten Schauplatz eine herrlich beklemmende Grundstimmung entfaltet, befindet man sich doch anscheinend am Ende der Welt, wo es anscheinend weit und breit keinerlei Zivilisation gibt, so das man auch keinerlei Hilfe von irgendeiner Seite zu erwarten hat. Man ist praktisch von allem abgeschnitten und dabei vollkommen auf sich allein gestellt. Dabei wird die Situation noch zusätzlich umso bedrohlicher, als die Forschungsstation, in der man sich hier befindet, aus Witterungsgründen verlassen werden muss und lediglich eine Handvoll Menschen zurückbleibt, unter denen sich selbstverständlich auch der Mörder befindet, der zudem auch noch einen Helfer hat, der eigentlich alle Fäden in der Hand hält.
Nun ist "Whiteout" ganz sicher nicht zu der Art von Thrillern zu zählen, die man in die Kategorie Hochspannungs-Thriller einordnen kann, aber die Inszenierung des Geschehens sorgt auf jeden Fall für überdurchschnittlich gute Thriller-Unterhaltung, die einen phasenweise auch fesselt und die insbesondere durch ihre kühle Optik überzeugen kann. Hinzu kommen die gut agierenden Schauspieler, von denen sich zwar keiner besonders in den Vordergrund spielt, die aber alle einen insgesamt guten Eindruck hinterlassen, der sich auch sehr wohlwollend auf den insgesamt erlangten Gesamteindruck des Filmes legt. Freunden spannender Thriller, die am Ende auch noch einen Täter präsentieren, mit dem man nicht unbedingt gerechnet hat, ist dieses Werk von Regisseur Dominic Sena jedenfalls durchaus zu empfehlen, denn kurzweilige Unterhaltung ist auch in der Antarktis garantiert.
Fazit:
Sicherlich gibt es intelligentere Thriller als "Whiteout", wer aber solide und spannende Kost zu schätzen weiss, bei der es mit Kate Beckinsale auch noch ein optisches Appetit-Häppchen obendrauf gibt, der wird hier bestens bedient. Eine Sichtung des Filmes lohnt sich also auf jeden Fall, auch wenn das Hochspannungs-Level nie wirklich erreicht wird. Dennoch ist jederzeit genügend Spannung vorhanden, so das dem Film im Prinzip ganzzeitige die ungeteilte Aufmerksamkeit des Zuschauers garantiert sein sollte.
7,5/10
Big Brother is watching you
Re: Whiteout - Dominic Sena
Netter Durchschnitt, aus dem reizvollen Szenario hätte man weitaus mehr rausholen können (müssen). Ein Kurzkommentar von Mai 2010:
Whiteout (USA 2009, Originaltitel: Whiteout)
Carrie Stetko (Kate Beckinsale) ist als U.S. Marshal in einer grossen Forschungsstation tätig. Ein eher ungewöhnlicher Arbeitsplatz, denn die besagte Station befindet sich mitten in der Antarktis. Als im weiteren Umfeld eine Leiche aufgefunden wird, deuten die Hinweise schnell auf ein Gewaltverbrechen hin. Die Zeit drängt, denn in zwei Tagen will Carrie die Antarktis verlassen, da sie bereits seit zwei Jahren ohne Unterbrechung dort verweilt. Sollte sie bis dahin den Fall nicht zu den Akten gelegt haben, gibt es wegen des bevorstehenden Winters erst in rund sechs Monaten eine Möglichkeit dem ewigen Eis zu entrinnen. Ihre Ermittlungen führen die psychisch angeknackste Frau in eine russische Station, wo sie einen Sterbenden vorfindet und von dessen Mörder attackiert wird. Nur knapp kann Carrie dem Angriff entrinnen, wenig später mischt sich ein übergeordneter Ermittler namens Robert Pryce (Gabriel Macht) ein, der offenbar mit weitgehenden Befugnissen ausgestattet wurde. Noch ein wenig später machen Stetko, Pryce und der Pilot Delfy (Columbus Short) eine erstaunliche Entdeckung im Eis, die die kleine Gruppe plötzlich in grösste Lebensgefahr bringt. Doch auch nach der Befreiung aus der brenzligen Lage kehrt keine Ruhe ein. Wer steckt hinter den Morden, was befand sich tatsächlich in dem im Eis eingeschlossenen Objekt?
Ein Thriller der die Antarktis als Schauplatz nutzt. Rätselhafte Morde, der nahende Wintersturm, die ständige Gefahr ausserhalb der sicheren Räumlichkeiten umgehend zu erfrieren, eine angeschlagene Ermittlerin, die mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen hat. Ein äussert reizvolles Setting, ich musste mir diesen Film einfach zulegen. Doch das alles hört sich weitaus vielversprechender und interessanter an, als es dann letztlich leider ist. Die Atmosphäre hier annährend zu vergeigen ist schon fast ein Kunststück. Die Forschungsstation wirkt nahezu wie ein Freizeitpark für gut gelaunte Abenteurer, bedrohlich und spannend wird es nur in wenigen Momenten. Das Drehbuch macht nicht besonders viel her, aber auch Regisseur Dominic Sena trifft zu selten den richtigen Ton. Dabei hat er mit "Kalifornia" (1993) bewiesen, dass er durchaus über Talent verfügt. Trotz dieses erfreulichen Eintrags in seiner Filmografie sollte man aber nicht vergessen, der Mann verbucht auch eine Gurke wie "Gone in Sixty Seconds" (2000) auf seinem Konto. Ein Jahr später ging es mit "Password: Swordfish" wieder aufwärts, immerhin.
Ein Brechmittel wie die "verhunzte Minute" ist "Whiteout" glücklichweise nicht, obwohl sich die Besetzung ebenso dem biederen Durchschnitt anpasst. Kate Beckinsale spielt ihren Stiefel runter, die massiven psychischen Probleme ihrer Figur bringt sie wenig überzeugend rüber. Man hat versucht dem Charakter ein wenig Tiefe und Verletzbarkeit einzuhauchen, jedoch sind die schauspielerischen Möglichkeiten der Frau Beckinsale von arg beschränkter Güte. Columbos Short in der Rolle des freundlichen Piloten ist völlig austauschbar, gleiches gilt für den "Co-Ermittler", welchen Gabriel Macht ohne Ecken und Kanten darstellt. Am besten hat mir Tom Skerritt in der Rolle des alternden Mediziners gefallen. Die übrigen Mitwirkenden setzen keinerlei Duftmarken. Immerhin gibt es die fiese Fratze von Bashar Rahal in einer Nebenrolle zu bewundern. Ihn sah ich erst vor kurzem im starken B-Actioner "Direct Contact", wo er sich als einer der Gegenspieler von Dolph Lundgren durch die Statisten ballerte.
Was bietet uns "Whiteout" also an? Einen Plot dem es an Spannung und wirklich gelungenen Wendungen mangelt. Ein tolles Setting, ohne Zweifel, doch die Möglichkeiten werden nur im Ansatz genutzt. Dann wäre da noch die absolut durchschnittliche Besetzung, die Dienst nach Vorschrift ohne jegliche Leidenschaft abliefert. In einigen Szenen befreit sich der Film aus seinem Trott, packt kurz zu, jedoch nur um bald wieder im Mittelmaß zu versinken. Nun lesen sich meine Zeilen wie ein Veriss, doch so schlapp ist "Whiteout" dann doch nicht. Ich hatte insgeheim auf einen Knüller gehofft, schon allein wegen des Antarktis-Szenarios, nur erfüllte sich diese Hoffung leider nicht. Einmal erwischte mich der Streifen tatsächlich. Als es darin ging eine Hand per Zange von ein paar zerstörten Anhängseln zu befreien, da Griff das Grauen mit seiner eiskalten Hand nach meinem Nacken. Keine Angst, man bekommt nichts zu sehen, aber jegliche Art von Operationen -die auch in der Realität stattfinden könnten- bereiten mir Panik und blankes Entsetzen.
Leute, Leute! Mit ein paar Kniffen wäre das Drehbuch aufzupeppen gewesen. Dazu ein Regisseur mit mehr Gespür für Atmosphäre, der es ferner drauf hat seine Schauspieler aus der Reserve zu locken, schon wäre "Whiteout" ein toller Thriller geworden. In dieser Form reicht es wohlwollend für knappe 6/10 (obere Mittelklasse). Was wollte ich noch schreiben...? Achja, die Blu-ray bietet ein solides Bild, ein paar Boni sind an Bord. Die Scheibe passt sich dem Niveau des Films an: Unauffällige Massenware von der Stange, ohne bleibenden Nährwert.
Lieblingszitat:
"Du irres Miststück"
Whiteout (USA 2009, Originaltitel: Whiteout)
Carrie Stetko (Kate Beckinsale) ist als U.S. Marshal in einer grossen Forschungsstation tätig. Ein eher ungewöhnlicher Arbeitsplatz, denn die besagte Station befindet sich mitten in der Antarktis. Als im weiteren Umfeld eine Leiche aufgefunden wird, deuten die Hinweise schnell auf ein Gewaltverbrechen hin. Die Zeit drängt, denn in zwei Tagen will Carrie die Antarktis verlassen, da sie bereits seit zwei Jahren ohne Unterbrechung dort verweilt. Sollte sie bis dahin den Fall nicht zu den Akten gelegt haben, gibt es wegen des bevorstehenden Winters erst in rund sechs Monaten eine Möglichkeit dem ewigen Eis zu entrinnen. Ihre Ermittlungen führen die psychisch angeknackste Frau in eine russische Station, wo sie einen Sterbenden vorfindet und von dessen Mörder attackiert wird. Nur knapp kann Carrie dem Angriff entrinnen, wenig später mischt sich ein übergeordneter Ermittler namens Robert Pryce (Gabriel Macht) ein, der offenbar mit weitgehenden Befugnissen ausgestattet wurde. Noch ein wenig später machen Stetko, Pryce und der Pilot Delfy (Columbus Short) eine erstaunliche Entdeckung im Eis, die die kleine Gruppe plötzlich in grösste Lebensgefahr bringt. Doch auch nach der Befreiung aus der brenzligen Lage kehrt keine Ruhe ein. Wer steckt hinter den Morden, was befand sich tatsächlich in dem im Eis eingeschlossenen Objekt?
Ein Thriller der die Antarktis als Schauplatz nutzt. Rätselhafte Morde, der nahende Wintersturm, die ständige Gefahr ausserhalb der sicheren Räumlichkeiten umgehend zu erfrieren, eine angeschlagene Ermittlerin, die mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen hat. Ein äussert reizvolles Setting, ich musste mir diesen Film einfach zulegen. Doch das alles hört sich weitaus vielversprechender und interessanter an, als es dann letztlich leider ist. Die Atmosphäre hier annährend zu vergeigen ist schon fast ein Kunststück. Die Forschungsstation wirkt nahezu wie ein Freizeitpark für gut gelaunte Abenteurer, bedrohlich und spannend wird es nur in wenigen Momenten. Das Drehbuch macht nicht besonders viel her, aber auch Regisseur Dominic Sena trifft zu selten den richtigen Ton. Dabei hat er mit "Kalifornia" (1993) bewiesen, dass er durchaus über Talent verfügt. Trotz dieses erfreulichen Eintrags in seiner Filmografie sollte man aber nicht vergessen, der Mann verbucht auch eine Gurke wie "Gone in Sixty Seconds" (2000) auf seinem Konto. Ein Jahr später ging es mit "Password: Swordfish" wieder aufwärts, immerhin.
Ein Brechmittel wie die "verhunzte Minute" ist "Whiteout" glücklichweise nicht, obwohl sich die Besetzung ebenso dem biederen Durchschnitt anpasst. Kate Beckinsale spielt ihren Stiefel runter, die massiven psychischen Probleme ihrer Figur bringt sie wenig überzeugend rüber. Man hat versucht dem Charakter ein wenig Tiefe und Verletzbarkeit einzuhauchen, jedoch sind die schauspielerischen Möglichkeiten der Frau Beckinsale von arg beschränkter Güte. Columbos Short in der Rolle des freundlichen Piloten ist völlig austauschbar, gleiches gilt für den "Co-Ermittler", welchen Gabriel Macht ohne Ecken und Kanten darstellt. Am besten hat mir Tom Skerritt in der Rolle des alternden Mediziners gefallen. Die übrigen Mitwirkenden setzen keinerlei Duftmarken. Immerhin gibt es die fiese Fratze von Bashar Rahal in einer Nebenrolle zu bewundern. Ihn sah ich erst vor kurzem im starken B-Actioner "Direct Contact", wo er sich als einer der Gegenspieler von Dolph Lundgren durch die Statisten ballerte.
Was bietet uns "Whiteout" also an? Einen Plot dem es an Spannung und wirklich gelungenen Wendungen mangelt. Ein tolles Setting, ohne Zweifel, doch die Möglichkeiten werden nur im Ansatz genutzt. Dann wäre da noch die absolut durchschnittliche Besetzung, die Dienst nach Vorschrift ohne jegliche Leidenschaft abliefert. In einigen Szenen befreit sich der Film aus seinem Trott, packt kurz zu, jedoch nur um bald wieder im Mittelmaß zu versinken. Nun lesen sich meine Zeilen wie ein Veriss, doch so schlapp ist "Whiteout" dann doch nicht. Ich hatte insgeheim auf einen Knüller gehofft, schon allein wegen des Antarktis-Szenarios, nur erfüllte sich diese Hoffung leider nicht. Einmal erwischte mich der Streifen tatsächlich. Als es darin ging eine Hand per Zange von ein paar zerstörten Anhängseln zu befreien, da Griff das Grauen mit seiner eiskalten Hand nach meinem Nacken. Keine Angst, man bekommt nichts zu sehen, aber jegliche Art von Operationen -die auch in der Realität stattfinden könnten- bereiten mir Panik und blankes Entsetzen.
Leute, Leute! Mit ein paar Kniffen wäre das Drehbuch aufzupeppen gewesen. Dazu ein Regisseur mit mehr Gespür für Atmosphäre, der es ferner drauf hat seine Schauspieler aus der Reserve zu locken, schon wäre "Whiteout" ein toller Thriller geworden. In dieser Form reicht es wohlwollend für knappe 6/10 (obere Mittelklasse). Was wollte ich noch schreiben...? Achja, die Blu-ray bietet ein solides Bild, ein paar Boni sind an Bord. Die Scheibe passt sich dem Niveau des Films an: Unauffällige Massenware von der Stange, ohne bleibenden Nährwert.
Lieblingszitat:
"Du irres Miststück"
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
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- Registriert: Mo 25. Apr 2011, 19:35
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Re: Whiteout - Dominic Sena
ich halte es da mit Blap: Sehr stylischer Film, der leider mit fortschreitender Laufzeit immer fader wird. Da wäre wesentlich mehr drin gewesen, obwohl man dennoch mal einen Blick riskieren kann: 6/10
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht