Kommissar Isaksen - Gefangene Träume - Trygve Allister Diese
Verfasst: Di 3. Mai 2011, 21:48
Kommissar Isaksen - Gefangene Träume
(Drommefangeren)
mit Reidar Sorensen, Marit Andreassen, Christian Borch, Christin Borge, Trond Braenne, Anderz Eide, Marika Enstad, Sven Henriksen, Henrik Kielland, Harald Kolaas, Jannike Kruse, Audun Meling, Teddy Falsen Hiis, Tiril Pharo
Regie: Trygve Allister Diesen
Drehbuch: Jonas Cornell / Unni Lindell
Kamera: Kjell Vassdal
Musik: Knut Reiersrud
FSK 12
Norwegen / 2005
Cato Isaksen ganzer kriminalistischer Spürsinn ist gefordert, als zwei junge Mädchen brutal ermordet werden. Da sie von anonymen Anrufen belästigt wurden, reift in ihm ein schrecklicher Verdacht. Ist etwa ein Serienmörder am Werk?
Auch in diesem zweiten Fall der Doppel-DVD Box bekommen es der charismatische Kommissar Isaksen und sein Team mit zwei Morden zu tun, deren Auflösung alles andere als leicht ist. Zwei junge und hübsche Mädchen werden auf brutalste Art getötet und irgendwie scheint weit und breit kein Motiv in Sicht zu sein. So tappen die Ermittler wirklich bis kurz vor dem Ende fast vollkommen im Dunkeln und sind der Verzweiflung nahe. Da man als Zuschauer auf dem genau gleichen Wissensstand ist wie die ermittelnden Beamten, fühlt man sich teilweise wie ein Mitglied der Polizei-Truppe und kann die aufkommende Resignation absolut nachvollziehen, da es absolut keine Hinweise auf den Täter gibt. Dadurch ist es schon einmal garantiert, das die Spannung sich hier von der ersten bis zur letzten Minute aufrecht erhält, im Gegensatz zum ersten Fall "Das 13. Sternbild" ist der gezogene Spannungsbogen sogar noch dichter, da es im Vorgänger doch wenigstens einige Hinweise gab, auf die man einen Verdacht aufbauen konnte.
Bis man im vorliegenden Fall jedoch solche Hinweise erkennen kann, neigt sich der Film schon dem Ende zu und bis zu dem Zeitpunkt erkennt man weder ein Motiv, noch kann man einen wirklich begründeten Verdacht gegen eine bestimmte Person herstellen. Durch dieses geschickte Zurückhalten irgendwelcher Verdachtsmomente ergibt sich für den Betrachter ein ungemein intensives Seh-Vergnügen, in dem man ganzzeitig mitfiebert und sich so schon fast als ein Teil des grausamen Geschehens sieht, phasenweise denkt man gar nicht daran, das man lediglich einen Film sieht. Dadurch ensteht auch ein größtenteils sehr beklemmendes Gefühl, das man auch nur schwerlich abstreifen kann, denn irgendwie entseht ein ganz extremer Eindruck der Hilflosigkeit. So kann man sich auch ganz hervorragend mit den Ermittlern identifizieren, denen es natürlich auch so geht.
Beeindruckend ist auch in diesem Fall wieder einmal die Authenzität, die das Szenario vermittelt und das fast alle skandinavischen Krimis so ganz besonders auszeichnet. Egal ob es sich um die Darsteller, die Schauplätze oder das gesamte Ambiente handelt, alles vermittelt den Eindruck, das die Geschichte jederzeit wirklich geschehen könnte. Es entsteht zu keiner Zeit ein künstlicher Eindruck, das Gesamtbild ist absolut stimmig und alles passt einfach perfekt zusammen. Hierbei sind selbstverständlich die einzelnen Charaktere der Geschichte immens wichtig, denn man erfährt auch so einige Dinge über die einzelnen Figuren, was das Geschehen noch viel glaubwürdiger und äusserst real erscheinen lässt. Im Vordergrund steht hierbei die Hauptfigur Cato Isaksen, der auch in diesem Film wieder einmal einige private Probleme hat, die er ganz nebenbei auch noch lösen muß, was ihm im Endeffekt aber auch wieder gelingt. Und gerade diese sehr menschliche Seite dieser Filme ist es, die sie so besonders symphatisch macht, denn man bekommt es nicht mit irgendwelchen Super-Polizisten zu tun, sondern mit ganz normalen Menschen, die nicht nur Stärken, sondern auch menschliche Schwächen offenbaren.
Egal ob es Kommissar Beck, Van Veeteren, oder Kommissar Isaksen ist, es ist ganz einfach ein Genuss, diesen Beamten bei der Arbeit zuzusehen, insbesondere da ihre Fälle fast immer mit einer wirklichen menschlichen Tragödie verbunden sind. Das hebt diese Krimis ganz eindeutig vom ansonsten typischen Einheitsbrei ab, denn hier bekommt man spannende Fällr auf einem hohen filmischen Niveau geboten, die zumeist auch sehr stark unter die Haut gehen und den Zuschauer nicht unberührt lassen.
Fazit:
Kommissar Isaksen ist hoffentlich eine Figur, von der man in nächster Zeit noch Einiges zu sehen bekommt, denn hier handelt es sich um qualitativ sehr hochwertige Filme, die beste und spannende Unterhaltung bieten. Bleibt eigentlich nur zu hoffen, das die Firma Ascot Elite auch weitere Filme des symphatischen Kommissars in ihr Programm aufnimmt und dem Kunden so weitere Stunden erstklassigen Film-Genusses beschert
Die DVD:
Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DD 2.0
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 169 Minuten
Extras: Bio-& Bibliografien Unni Lindell, Trailershow