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Italian Horror Film Directors - Louis Paul
Verfasst: Fr 13. Mai 2011, 16:46
von jogiwan
Italian Horror Film Directors
Autor: Louis Paul / mit einem Vorwort von Jess Franco und Antonella Fulci
Inhalt:
There is no cinema with such effect as that of the hallucinatory Italian horror film. From Riccardo Freda's I Vampiri in 1956 to Il Cartaio in 2004, this work recounts the origins of the genre, celebrates at length ten of its auteurs, and discusses the noteworthy films of many others associated with the genre. The directors discussed in detail are Dario Argento, Lamberto Bava, Mario Bava, Ruggero Deodato, Lucio Fulci, Umberto Lenzi, Antonio Margheriti, Aristide Massaccesi, Bruno Mattei, and Michele Soavi. Each chapter includes a biography, a detailed career account, discussion of influences both literary and cinematic, commentary on the films, with plots and production details, and an exhaustive filmography. A second section contains short discussions and selected filmographies of other important horror directors. The work concludes with a chapter on the future of Italian horror and an appendix of important horror films by directors other than the 50 profiled. Stills, posters, and behind-the-scenes shots illustrate the book. (quelle: amazon.com)
Re: Italian Horror Film Directors - Louis Paul
Verfasst: Fr 13. Mai 2011, 16:51
von Arkadin
Das dürfte das "Inferno Italia" sein, welches in der deutschen Fassung so um '98 herum beim "Hölle auf Erden"-Verlag raus gekommen ist. Das habe ich als ganz nett in Erinnerung,aber schon lange nicht mehr in der Hand gehabt.
Re: Italian Horror Film Directors - Louis Paul
Verfasst: Fr 13. Mai 2011, 16:54
von jogiwan
Arkadin hat geschrieben:Das dürfte das "Inferno Italia" sein, welches in der deutschen Fassung so um '98 herum beim "Hölle auf Erden"-Verlag raus gekommen ist. Das habe ich als ganz nett in Erinnerung,aber schon lange nicht mehr in der Hand gehabt.
Echt? Gibbets also auch auf Deutsch?
Re: Italian Horror Film Directors - Louis Paul
Verfasst: Fr 13. Mai 2011, 17:01
von Arkadin
Das muss das gleiche sein. Zumindest stimmen Autor und die Vorworte überein.
Ist aber schon lange OOP.
amazon.de hat geschrieben:
Kurzbeschreibung
Ausführliche Bios, Hintergrundinfos und detailierte Filmographien zu Italiens 10 größten Horror-Regisseuren: Dario Argento, Lamberto Bava, Mario Bava, Lucio Fulci, Umberto Lenzi, Antonio Margheriti, Ruggero Deodato, Bruno Mattei, Joe D'Amato, Michele Soavi. Ferner werden noch 30 weitere prägende Regisseure und ihre Filme vorgestellt. Der komplette Überblick über alle wichtigen Genres: Giallo-Thriller, Kannibalenfilme, Mondos, Zombie-Schocker, Endzeitfilme, Frauengefängnisfilme, Science-Fiction, Okkultismus, Nunploitation ... Alle Filme mit detailierten Hintergrundinformationen und Inhaltsangaben. Über 500 (teilweise farbige) Fotos, darunter viele seltene, teilweise noch nie publizierte und spektakuläre Aufnahmen - Ein Augenschmaus für jeden Horrorfan! Ausführliches Filmregister mit vielen Alternativtiteln!
Der Autor über sein Buch
Louis Paul ist ein Filmhistoriker, der den Horrorfilm zu seinem Lebensunterhalt und zu seinem Leben gemacht hat. Paul veröffentlichte das einflußreiche Horrorfanzine "Blood Times" zwischen 1987 und 1995 und sammelte für seine Artikel über den Horrorfilm (besonders den Europäischen und Asiatischen) Anerkennung und Bekanntheit. Neben zahlreichen Artikeln, die er für die amerikanischen Publikationen "Draculina", "Psychotronic Video" und "World of Fandom" verfaßte, assistierte Paul u.a. bei den Filmbüchern "The Universal Story", "Hammer Films: An Exhaustive Filmography" und dem populären "The Psychotronic Video Guide". 1994 war Paul Co-Kurator bei der Ausstellung "Screams on Screen: 100 Years of Horror Films". Pauls Beitrag zu diesem Multimedia-Event war eine Zusammenfassung des Horrorfilms und seine geschichtlichen Ursprünge. Kurz nach der Eröffnung der Ausstellung erfüllte sich Louis Paul einen lange ersehnten Wusch und er traf Dario Argento und Lucio Fulci, die er zu den größten Regisseuren zählt. In INFERNO ITALIA vollzieht er einen weiteren Schritt, sein enormes enzyklopädisches Wissen über den Italienischen Horrorfilm der Welt-Fangemeinde zu vermitteln.
http://www.amazon.de/Inferno-Italia-Lou ... 3980427250
Re: Italian Horror Film Directors - Louis Paul
Verfasst: Sa 14. Mai 2011, 14:12
von Onkel Joe
Das ist genau dieses Buch
.
Re: Italian Horror Film Directors - Louis Paul
Verfasst: Sa 14. Mai 2011, 18:34
von purgatorio
dann ist der deutsche Titel aber (wie so oft) ein wenig irreführend... naja, kann ich wenigstens eins vom Wunschzettel streichen
Re: Italian Horror Film Directors - Louis Paul
Verfasst: Do 26. Mai 2011, 21:09
von jogiwan
eine nicht näher genannt werdende Person- nennen wir sie
- hat sich gerade auf ebay nun auch die deutsche Ausgabe zum vernünftigen Preis geschossen und freut sich grad riesig! Das muss
werden!
Re: Italian Horror Film Directors - Louis Paul
Verfasst: Fr 24. Jun 2022, 13:51
von Salvatore Baccaro
Eine gute Seele hat mir kürzlich dieses längst vergriffene und lediglich noch zu horrenden Summen antiquarisch erwerbbare Büchlein ausgeliehen. Mir ist durchaus bewusst, dass diese Pionierarbeit in Sachen Italo-Horror-Rezeption in einer Zeit entstanden ist, in der man noch nicht jede noch so detaillierte Information mittels ein paar Mouseklicks am heimischen Rechner abrufen konnte. Was mich indes, seitdem ich den halben Morgen hierhin blättere, wesentlich stärker irritiert als die schiere Fülle an Fehl- und Falschinformationen sowie die etwas, sagen wir, eigenwillige Fokussetzung, welche Information nun genau zu welchem Film relevant sein dürfte, das sind die literarischen Stilblüten, die Paul eine nach der andern aus dem Ärmel schüttelt - und der Umstand, dass ein Film bei ihm immer dann generell besser wegkommt, wenn in ihm weibliche Nacktheit eine prominente Stellung einnimmt.
Anbei einige Momente, die mich besonders erheitert haben:
Im Abschnitt zu Dario Argento weiß der Autor Folgendes zu berichten: "Obwohl Argento eher eine schlanke, fast schmächtige Erscheinung ist, wirkt er sehr groß, mit einem mysteriösen Erscheinungsbild und durchdringenden Augen. Tatsächlich ist er aber ein sehr freundlicher Mensch, mit einer ausgeprägten Körpersprache und einem noch ausgeprägterem Hang zum Kettenrauchen (ein zeitlang war er der Marke ,Merit' verfallen)." (TENEBRE übrigens ist, laut Paul, ein "an eigenen Stellen regelrecht krankhafter Film".)
Antonio Bido wiederum sei "ein Regisseur, der eine Spur von oft unglaublichem Müll hinter sich herzieht." Womit sich der gute Mann diesen Ruf verdient hat, erschließt sich in den folgenden Ausführungen nicht. Bidos beide Gialli kann Paul nicht meinen, denn die finden bei ihm noch einigermaßen Gefallen. Sollte er sich auf Bidos Experimentalfilm-Frühphase beziehen oder solche Streifen wie das TOP-GUN-Rip-Off BLUE TORNADO meinen?
Bei seinen Einlassungen zu Antonio Boccacis wundervollem Pulp-Juwel METEMPSYCO frage ich mich, welchen Film Paul denn gesehen haben mag. Von einem "fast experimentellen Stil" ist die Rede, vom "Einsatz von Sepiafarben, die oft ganze Szenen in strahlendes Blau oder auffallendes Braun tauchen." Alle Fassungen, die ich wiederum von METEMPSYCO kenne, sind in schnödem Schwarzweiß gehalten.
Immer dann, wenn weibliche Castmitglieder blank ziehen, stimmt das Paul, wie gesagt, offenkundig auch Filmen gegenüber gnädig, mit denen er eigentlich gar nicht so recht etwas anzufangen weiß. Giulio Questis wilder Arthouse-Ritt LA MORTE HA FATTO L'UOVO beispielweise ist für ihn im Grunde "ein ernsthaft kranker Streifen über sexuelle Verdorbenheit, die eine Forschungsstation für genetische Nahrungsmittel überfällt." Immerhin aber werden "[Ewa] Aulin als auch [Gina] Lollobrigida in verschiedenen Stufen der Nacktheit" geboten. Piero Regnolis L'ULTIMA PREDA DEL VAMPIRO ist Paul dementsprechend "heute eigentlich nur noch wegen seiner Sexszenen und wegen eines stets im Schatten lauernden, nackten weiblichen Vampirs erwähnenswert." Besser behagt hat dem Autor "der nebligste Film aller Zeiten", nämlich Fulcis CONQUEST: "Der Anblick von menschenfressenden Monstermenschen ist für Fulci normal, aber der psychedelische Anblick der nackten Königin ist selbst für ihn bemerkenswert." Und noch der mißliebigste Grusel-Giallo kann gewinnen, wenn es in seinem Promo-Material halbnackten Dirnen an den Kragen geht. So heißt es zu Dino Tavellas IL MOSTRO DI VENEZIA: "Ein völlig belangloser und fast unerträglich langweiliger Film, der allenfalls für seine Plakate erinnerungswert ist, die den totenköpfigen Killer und leichtbekleidete Opfer in Ketten zeigen."
Mein persönliches Highlight indes ist die "Kurzkritik" zu Domenico Paolellas LA MONZA DI SANT' ARCANGELO: Dieser Film erzähle nämlich "von einer sexuell verklemmten Mutter Oberin, die ihr Kloster mit eiserner Faust regiert und ihre jungen Schützlinge foltert und mißbraucht. Ihr teuflicher Plan: sie will aus allen jungen Frauen lesbische Hexen machen!" Öhm, habe ich auch hier einfach den falschen Film gesehen?! Dass er Salvatore Baccaro konsequent Salvatore Borghese nennt, mag ich dem Autor allerdings nicht so leicht verzeihen...
Ach, ich bin hellauf verzückt von diesem allein aus filmhistorisch Gründen hochinteressanten Buch. Weiß jemand, was aus Louis Paul geworden ist? 2010 hat er ja immerhin noch eine englischsprachige Fassung von INFERNO ITALIA herausgebracht, (in der etliche Fehler und sprachliche Entgleisungen stillschweigend ausgebessert wurden).
Re: Italian Horror Film Directors - Louis Paul
Verfasst: So 26. Jun 2022, 12:47
von Salvatore Baccaro
Im Abschluss"kapitel" über "Die Zukunft des italienischen Horrorfilms" heißt es übrigens:
"Vielleicht liegt die Zukunft des italienischen Horrorfilms in den Händen seines einflußreichsten Vertreters, Dario Argento, der seit Jahren unabhängig seine eigenen Filme produziert. Einer der Gründe, warum zwischen den Veröffentlichungen neuer Argento-Filme so viel Zeit vergeht, liegt dementsprechend auch an der Art und Weise ihrer Finanzierung, zum Teil mit Argentos eigenem Geld, zum Teil mit dem Geld ausländischer Investoren. Für den italienischen Horrorfilm wäre es ein bedeutender Hoffnungsschimmer, wenn Argentos neuste Produktion, ein Remake des Klassikers DAS PHANTOM DER OPER, bei Publikum und Kritik von Erfolg gekrönt sein sollte. Vielleicht würde dies andere italienische Filmemacher dazu anregen, ein Genre wiederzubeleben, das in den letzten Jahren keine nennenswerten Filme mehr hervorgebracht hat."
Im Nachgang stimmt dieser Passus ja nahezu wehmütig, wenn man bedenkt, dass heute, fast 25 Jahre später, Argentos IL FANTASMA DELL'OPERA, gemeinhin bei Fans und Kritik als DAS zentrale Werk gilt, das den künstlerischen wie kommerziellen Untergang des Maestros einläutete...