Live Feed - Ryan Nicholson
Moderator: jogiwan
- horror1966
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Live Feed - Ryan Nicholson
Live Feed
(Live Feed)
mit Kevan Ohtsji, Taayla Markell, Stephen Chang, Colin Foo, Greg Chan, Rob Scattergood, Lee Tichon, Caroline Chojnacki, Ashley Schappert, Mike Bennett, Ted Friend, Patrick Pon, Mike Wu, Hansen Li, Jennifer Chow
Regie: Ryan Nicholson
Drehbuch: Roy Nicholson / Ryan Nicholson
Kamera: Sasha Popove
Musik: Patrick Coble
Ungeprüft
Kanada / 2006
Fünf junge Kanadier verbringen ihren Urlaub im fernen Asien. Sie beginnen ihren Aufenthalt mit einer Shopping Tour. So kommen sie auch auf einen traditionellen Nachtmarkt. Dort wird in einem Metzgerladen ein lebender Hund vor ihren Augen geschlachtet. Geschockt verlassen sie diesen Ort. Doch dies ist erst der Auftakt zu einer blutigen Nacht der Schlachter. Zum Zeitvertreib besuchen sie ein Theater - doch es ist ein Theater des Grauens. Das Böse findet hier seinen Ursprung. Der Kampf ums nackte Überleben beginnt.
Wenn man sich einen Film von Ryan Nicholson (Hanger, Gutterballs) anschaut, dann sollte man eigentlich ganz genau wissen, auf was man sich da einlässt. Eine tiefgehende Geschichte, tolle Darsteller oder brillante Dialoge sollte man also keinesfalls erwarten, dafür bekommt der Zuschauer jedoch eine ordentliche Portion an Härte und Blut geliefert. Auch "Live Feed" macht da keine Ausnahme, präsentiert der Film doch eine eher dünne Rahmenhandlung die nicht sonderlich viel Substanz beinhaltet. Doch dafür ist dieses Werk auch überhaupt nicht ausgelegt, dient es doch vielmehr dazu, den geneigten Gorehound mit einigen deftigen Passagen zu befriedigen. Allerdings muss man eine geraume Zeit auf den visuellen Härtegrad warten, serviert Ryan Nicholson doch einen Film mit zwei vollkommen unterschiedlichen Hälften. Im ersten Teil wird der Zuschauer hauptsächlich mit einem recht belanglosen Geschehen konfrontiert, das mit einigen Sexszenen garniert ist und einem die einzelnen Charaktere der Geschichte etwas näherbringen soll. Dies gelingt allerdings nur bedingt, denn die Hauptfiguren werden doch eher oberflächlich dargestellt, so das man auch keinen großen Bezug zu ihnen herstellen kann.
In der zweiten Filmhälfte legen die Ereignisse dann allerdings gehörig an Tempo zu und nun kommt auch die eigentliche Stärke des Filmes zum Vorschein, die sich einzig und allein auf die vorhandenen Splatter-und Gore Passagen bezieht. War der erste Teil noch fast vollkommen blutleer, so ändert sich dieser Umstand nun schlagartig, denn die 5 Freunde sind eher zufällig in ein Millieu geraten, aus dem es scheinbar kein Entkommen gibt. Geraten sie doch in die Fänge einer chinesischen Bande, die zu ihrer Belustigung Menschen auf bestialische Art und Weise tötet, um ihre perversen Neigungen zu befriedigen. Die expliziten Gewaltdarstellungen sind dabei teilweise schon recht derbe ausgefallen, zudem beinhaltet "Live Feed" auch noch einige Szenen, die in der Vorstellung des Betrachters eine unglaubliche Wucht entfachen. Hierzu zählen vor allem die Stellen, in denen gebratenes Menschenfleisch verzehrt wird, was schon für ein ausgepägtes Ekelgefühl sorgen kann. Doch auch ansonsten gibt es durchaus diverse Momente, die zartbesaiteten Zuschauern den Magen umdrehen können und ein Gefühl des Unwohlseins hinterlassen können.
Was dem Film ein wenig abgeht, ist ein wirklich konstanter Spannungsaufbau, denn das Geschehen ist doch äusserst vorhersehbar. Dennoch steht man insbesondere in der zweiten Filmhälfte ziemlich unter Strom und fiebert der Entscheidung entgegen, wie das ganze Szenario letztendlich ausgeht und ob überhaupt jemand das in Szene gesetzte Gemetzel überleben kann. Das ist im Prinzip auch der einzige Aspekt, aus dem das Werk seine Spannung bezieht, das dafür aber mit einer herrlich dreckigen und siffigen Grundstimmung ausgestattet ist, die vor allem durch den Schauplatz des vollkommen heruntergekommenen Theaters sehr gut zum Ausdruck kommt. Wenn man die heruntergekommenen Räumlichkeiten betrachtet überkommt einen schon ein starkes Gefühl von Ekel und man würde freiwillig wohl nie einen Fuß in das heruntergekommene Gebäude setzen. In atmosphärischer Hinsicht ist dieser Film also durchaus sehr gelungen, dafür kann man dann auch schon einmal über diverse andere Defizite hinwegsehen. Wären da doch so einige Logiklöcher und vor allem unlogische Verhaltensweisen der Akteure zu nennen, ausserdem wäre da auch noch das nicht gerade gute Schauspiel der einzelnen Protagonisten. "Live Feed" ist also ein Film, bei dem man sich vorher über die in ihn gesetzte Erwartungshaltung im klaren sein sollte, denn höher gesetzte Ansprüche kann das Werk ganz sicher nicht erfüllen. Der Focus ist ganz eindeutig auf den reinen Unterhaltungswert und auf die expliziten gewaltdarstellungen gelegt, wie man es bei Ryan Nicholson auch nicht anders erwarten sollte.
Wer seine Filme kennt und die Machart zu schätzen weiss, der wird hier mit Sicherheit auf seine Kosten kommen, wahre Cineasten werden sich wohl eher die Haare raufen. Für eine Low Budget Produktion bekommt der Gorehound hier äusserst ansehnliche Effekte geliefert und wird mit jeder Menge blutiger passagen konfrontiert, die sich allerdings erst in der zweiten Hälfte zu erkennen geben. Insgesamt gesehen ist hier ganz bestimmt kein filmisches Meisterwerk entastanden, aber immerhin ein durchaus sehenswerter Genre-Beitrag, der die zumeist eher sehr negativen Kritiken nicht verdient hat. Immerhin handelt es sich um ein nettes Splatter-Gore Spektakel, das zudem mit einigen wirklich guten Tötungsarten aufwarten kann.
Fazit:
Werke von Ryan Nicholson haben noch nie durch eine ausgefeilte Geschichte oder herausragende Darsteller überzeugt und "Live Feed" macht da auch keine Ausnahme. Es sind immer wieder Filme, die alle nach dem gleichen Muster aufgezogen sind und dabei eine spezielle Zielgruppe ganz besonders ansprechen. Wer einen recht derben Folterfilm sehen möchte kann hier eigentlich nichts falsch machen, man sollte nur dazu bereit sein, in anderen Belangen offensichtliche Defizite in Kauf zu nehmen.
6/10
Zuletzt geändert von horror1966 am Sa 14. Mai 2011, 00:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Live Feed - Ryan Nicholson
Ich glaub, hier haste das Falsche reinkopiert, horri
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Live Feed - Ryan Nicholson
Ich fürchte, horrorschi 1966 hat den OT Teufel gefressen oder sich einfach nur verirrt - scheiß Medikamente, waas
- horror1966
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Re: Live Feed - Ryan Nicholson
Ja, das sind die Irrungen und Wirrungen eines alternden Mannes , habe es gerade noch geändert.
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Re: Live Feed - Ryan Nicholson
Ist zwar schon lange her, dass ich den gesehen hab, aber ich fand den ziemlich doof. Vor allem, weil der ja auch noch in einem chinesischen Viertel einer amerikanischen Stadt gedreht worden ist, was dann als Asien verkauft werden soll. Wenn mich nicht alles täuscht, hängen in dem Lokal, in dem sich das ganze abspielt ja überrall englischsprachige Plakate...
Aber die Film von Ryan Nicholson sind ja schon sehr speziell und irgendwelche Geschmacksgrenzen sind ja nicht vorhanden. "Gutterballs" ist zwar auch mies, aber dennoch um eine Ecke besser!
Aber die Film von Ryan Nicholson sind ja schon sehr speziell und irgendwelche Geschmacksgrenzen sind ja nicht vorhanden. "Gutterballs" ist zwar auch mies, aber dennoch um eine Ecke besser!
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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Re: Live Feed - Ryan Nicholson
LIVE FEED (LIVE FEED, Kanada 2006, Regie: Ryan Nicholson)
Ich habe schon sehr lange nicht mehr einen derart beschissenen Film gesehen. 0/10 – enough said!
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Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
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