Deliria-Italiano

Originaltitel: Tower of London

Herstellungsland: USA / 1939

Regie: Rowland V. Lee

Darsteller: Basil Rathbone, Boris Karloff, Barbara O'Neil, Ian Hunter, Vincent Price, Nan Grey, Ernest Cossart, John Sutton, Leo G. Carroll, Miles Mander, Lionel Belmore, Rose Hobart u. A.

Der im 15. Jahrhundert lebende Herzog von Gloucester ermordet mit Hilfe des Henkers Mord die Personen, die in der Thronfolge vor ihm stehen. Zum Schluss bleiben nur noch König Richard III. und der im Exil lebende Henry Tudor übrig...

Quelle: www.ofdb.de

"Die spinnen, die Briten!" (Obelix)

Basil Rathbone, Boris Karloff und Vincent Price, eine Veröffentlichung in der Bela-Lugosi/Boris-Karloff-Edition… und doch kein Horrorfilm. US-Regisseur Rowland V. Lees „Der Henker von London“ aus dem Jahre 1939 ist ein Historiendrama, das sich um Machtgier, Intrigen und Morde der britischen Adelshäuser des 15. Jahrhunderts dreht und Rathbone als den buckligen Duke of Gloucester zeigt, wie er sich auf den Königsthron zu morden versucht. Ihm zur Seite steht ein klumpfüßiger, glatzköpfiger Boris Karloff als Henker mit dem passenden Namen „Mord“, Vincent Price hat in einem seiner ersten Filme eine größere Nebenrolle inne.

Die Geschichte ist sicherlich nicht uninteressant und vermutlich inspiriert von gewissen Überlieferungen der damaligen Zeit und die Schauspieler machen ihre Sache eigentlich durchgehend gut. Dass bei mir trotzdem keine rechte Freude aufkommen wollte, lag mit Sicherheit daran, dass einem in einem Affenzahn ein Name nach dem anderen um die Ohren geschlagen wird und zahlreiche verwirrende Konstellationen der Adelsfamilien untereinander den Kopf rauchen lassen. Die Vielzahl an Charakteren korrekt zuzuordnen und auseinanderzuhalten fällt schwer, vor allem, wenn man sich aufgrund des fehlenden deutschen Tons der „Concorde“-Veröffentlichung auf die Untertitel des sehr dialoglastigen Films konzentrieren muss, will man überhaupt noch mitkommen. Das hohe Tempo verhindert leider auch die Entfaltung einer stimmigen Atmosphäre und Gruselstimmung kommt schon gar keine auf, höchstens beim Anblick des grobschlächtigen Karloffs. Emotional bleibt man auch eher an der Oberfläche und in erster Linie darauf bedacht, möglichst viel Handlung in eigentlich zu knappen 89 Minuten unterzubringen.

Nicht umsonst werden aus historischen Stoffen zumeist Filme epischen Ausmaßes oder Mehrteiler – die ich mir allerdings auch nicht ansehe, da das nun wirklich nicht mein Genre ist. Insofern zücke ich vorsichtig, meine Inkompetenz in diesem Bereich des Films im Hinterkopf habend, eine möglichst neutrale Durchschnittsnote.

buxtebrawler hat geschrieben: Die Geschichte ist sicherlich nicht uninteressant und vermutlich inspiriert von gewissen Überlieferungen der damaligen Zeit

Um genau zu sein ist es eine Verfilmung des Shakespeare-Stückes "Richard III".

Arkadin hat geschrieben:Um genau zu sein ist es eine Verfilmung des Shakespeare-Stückes "Richard III".

Ach, tatsächlich? Guck an...

Arkadin hat geschrieben:

buxtebrawler hat geschrieben: Die Geschichte ist sicherlich nicht uninteressant und vermutlich inspiriert von gewissen Überlieferungen der damaligen Zeit

Um genau zu sein ist es eine Verfilmung des Shakespeare-Stückes "Richard III".

Ganz soweit würde ich nicht gehen, obwohl es sich sicher stärker am Willie als an der wahren Geschichte orientiert. Doch beispielsweise kommt Karloffs Charakter, der hier doch eine Hauptrolle ist, im Drama (nebst einigen Nebencharakteren) nicht vor und der Aufbau ist völlig anders. Aber die gute Kenntnis über das Theaterstück half mir sehr beim Filmschaun, da ich dadurch mit den meisten Figuren schon vertraut war.

Wenn du allerdings mehr nach Horror Ausschau hältst kann ich dir nur das Remake von 1962 empfehlen unter der Regie von Roger Corman. Vincent Price darf hier mal in die Hauptrolle und das macht er extrem gut. Den Karloff-Charakter hat man gestrichen und Richy III. legt dafür bei den Folterungen öfter mal selbst mit Hand an. Witzig ist, dass Price den gleichen Charakter Jahre später in "Das Theater des Grauens" noch mal kurz spielen durfte, wo er als verrückter Schauspieler einen Theaterkritiker

DrDjangoMD hat geschrieben:Wenn du allerdings mehr nach Horror Ausschau hältst kann ich dir nur das Remake von 1962 empfehlen unter der Regie von Roger Corman. Vincent Price darf hier mal in die Hauptrolle und das macht er extrem gut. Den Karloff-Charakter hat man gestrichen und Richy III. legt dafür bei den Folterungen öfter mal selbst mit Hand an.

Den würd ich gern sehen, allein schon wegen der Kombi Corman/Price. Gibt aber noch keine deutschsprachige VÖ, oder? Hast du einen TV-Mitschnitt?

buxtebrawler hat geschrieben:Den würd ich gern sehen, allein schon wegen der Kombi Corman/Price. Gibt aber noch keine deutschsprachige VÖ, oder? Hast du einen TV-Mitschnitt?

Nein, leider nicht, ich fürchte er ist ziemlich selten
ABER! Ich hab ihn mir damals (ich begann sehr sehr früh Shakespeare- und Price-Fan zu werden) auf Youtube angeschaut, wo er auf englisch vollständig enthalten ist. Ich hab schnell mal rumgesucht und das Video existiert sogar noch. Hier ein Link für Teil 1/8. Viel Spaß

DrDjangoMD hat geschrieben:

buxtebrawler hat geschrieben:Den würd ich gern sehen, allein schon wegen der Kombi Corman/Price. Gibt aber noch keine deutschsprachige VÖ, oder? Hast du einen TV-Mitschnitt?

Nein, leider nicht, ich fürchte er ist ziemlich selten
ABER! Ich hab ihn mir damals (ich begann sehr sehr früh Shakespeare- und Price-Fan zu werden) auf Youtube angeschaut, wo er auf englisch vollständig enthalten ist. Ich hab schnell mal rumgesucht und das Video existiert sogar noch. Hier ein Link für Teil 1/8. Viel Spaß

Ein von Price-Fan zu Price-Fan (und ich meine jetzt nicht Katie!)

buxtebrawler hat geschrieben: Ein von Price-Fan zu Price-Fan (und ich meine jetzt nicht Katie!)

...Obwohl Katie auch recht anschaulich ist (Aussehen, nicht Beitrag zur Weltkultur) . Off-Topic; bin schon still.
(Vincent hat 100% die bessere Stimme )

DrDjangoMD hat geschrieben:Off-Topic; bin schon still.

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