Düstere Legenden - Jamie Blanks (1998)
Moderator: jogiwan
Düstere Legenden - Jamie Blanks (1998)
Düstere Legenden
Originaltitel: Urban Legend
Alternativtitel: Düstere Legenden - Urban Legend
Herstellungsland: USA, Frankreich / 1998
Regie: Jamie Blanks
Darsteller: Alicia Witt, Jared Leto, Rebecca Gayheart, Loretta Devine, Tara Reid, u.a.
Story:
Pendleton Universität: Natalie (Alicia Witt) und ihre Freunde beschäftigen sich in ihrem Folklorekurs mit urbanen Legenden, angeleitet durch Professor Wexler (Robert Englund). Pendleton hat selbst eine urbane Legende: den verrückten Professor, der angeblich sechs Studenten in der nun verlassenen Stanley Hall ermordet hat. Plötzlich geht ein Mörder auf dem Campus um, und Natalie, die zu allen Toten eine Verbindung hatte (Freundin, Ex-Freundin, Mitbewohnerin), kommt schon bald auf die Idee, daß hier nach dem Vorbild urbaner Legenden gemordet wird. Doch niemand will ihr glauben und so reduziert sich der Verdächtigenkreis bald rasant... (quelle: ofdb.de)
Originaltitel: Urban Legend
Alternativtitel: Düstere Legenden - Urban Legend
Herstellungsland: USA, Frankreich / 1998
Regie: Jamie Blanks
Darsteller: Alicia Witt, Jared Leto, Rebecca Gayheart, Loretta Devine, Tara Reid, u.a.
Story:
Pendleton Universität: Natalie (Alicia Witt) und ihre Freunde beschäftigen sich in ihrem Folklorekurs mit urbanen Legenden, angeleitet durch Professor Wexler (Robert Englund). Pendleton hat selbst eine urbane Legende: den verrückten Professor, der angeblich sechs Studenten in der nun verlassenen Stanley Hall ermordet hat. Plötzlich geht ein Mörder auf dem Campus um, und Natalie, die zu allen Toten eine Verbindung hatte (Freundin, Ex-Freundin, Mitbewohnerin), kommt schon bald auf die Idee, daß hier nach dem Vorbild urbaner Legenden gemordet wird. Doch niemand will ihr glauben und so reduziert sich der Verdächtigenkreis bald rasant... (quelle: ofdb.de)
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Re: Düstere Legenden - Jamie Blanks (1998)
Irgendwie mag ich den Film mit seinen düsteren Legenden, die natürlich dank dem Bestseller-Büchlein "Die Spinne in der Yucca-Palme" auch hierzulande sattsam bekannt sind. Die Teenie-Slasher-Geschichte, die um diese urbanen Mythen inklusive Doggie in der Microwelle gesponnen wird, ist jedenfalls recht stimmig und dank der Darsteller ist die ganze Sause auch recht kurzweilig ausgefallen. Von allen Scream-Klonen ist "Düstere Legenden" imho auch eine der sympathischsten und der Film lässt sich mit den richtigen Leuten auch immer wieder gut gucken. 8/10
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- buxtebrawler
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Re: Düstere Legenden - Jamie Blanks (1998)
Einer der Hauptprotagonisten des Teenie-Slasher-Revivals der 90er. An den Kinokassen erfolgreich, von der Kritik, auch oder gerade von Genre-Fans, zerrissen.
Meine Meinung: Durchaus solide, knüpft meines Erachtens nahtlos an die 80er-Slasher an: Kreative Morde (wenn auch ziemlich unexplizit dargestellt), dämliche Teenies und ein überraschendes Ende mit netter Schlusspointe. Als etwas störend empfand ich allerdings die stellenweise zu komödiantische Darstellung der Charaktere - als hätte der Film sich nicht getraut, unironisch das volle Klischeebrett zu fahren. Unterm Strich bleibt aber in jedem Falle ein unterhaltsamer Slasher, der Spaß macht.
Meine Meinung: Durchaus solide, knüpft meines Erachtens nahtlos an die 80er-Slasher an: Kreative Morde (wenn auch ziemlich unexplizit dargestellt), dämliche Teenies und ein überraschendes Ende mit netter Schlusspointe. Als etwas störend empfand ich allerdings die stellenweise zu komödiantische Darstellung der Charaktere - als hätte der Film sich nicht getraut, unironisch das volle Klischeebrett zu fahren. Unterm Strich bleibt aber in jedem Falle ein unterhaltsamer Slasher, der Spaß macht.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- horror1966
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Re: Düstere Legenden - Jamie Blanks (1998)
Dieser Film zählt zu den etlichen neueren Teenie - Slashern, mit denen der Markt in den 90 ern im goßen Sog der "Scream - Welle fast überflutet wurde. Allerdings möchte ich behaupten, das "Düstere Legenden" zu den qualitativ besten Vertretern seiner Art gehört. Er gehört sicherlich zu den wenigen Filmen, die auf "Scream" folgten und nicht im Mittelmaß versanken. Denn hier herrscht eine ganzzeitig sehr düstere und unheilvolle Grundstimmung vor, so das einen nicht selten das Gefühl überkommt, die extreme Spannung richtiggehend greifen zu können.
Der Film hat eine sehr gute und interessant in Szene gesetzte Story, die beim ersten Anschauen auch teilweise sehr überraschend ist und den Zuschauer doch auf einige falsche Fährten lockt. Härtere Szenen gibt es hier eigentlich nicht zu sehen, das hat der Film aber auch gar nicht nötig, da er extreme Spannung und eine sehr dichte und bedrohliche Atmosphäre zu bieten hat. Es gibt dabei wirklich Phasen zu sehen, in denen der Zuschauer mit schweissnassen Händen vor dem Bildschirm sitzt und die knisternde Hochspannung kaum noch aushalten kann.
Die Darsteller sind die handelsüblichen Teenie - Darsteller, was jetzt aber keineswegs abfällig zu deuten ist, denn im Gegensatz zu vielen ihrer Kollegen spielen sie hier recht überzeugend und gut. In einer Nebenrolle ist hier sogar mit Robert Englund einer der beliebtesten Serienmörder des Horror - Genres (Freddy Krueger) zu sehen.
Der Film ist auch der mit Abstand beste Teil der gesamten Trilogie, in keinem der beiden Nachfolger wurde die Qualität dieses Teils erreicht. Freunden gepflegter und vor allem spannender Slasherfilme ist dieser Streifen wärmstens zu empfehlen, den kann man sich jederzeit bedenkenlos wieder ansehen und wird bestens und sehr kurzweilig unterhalten.
8,5/10
Der Film hat eine sehr gute und interessant in Szene gesetzte Story, die beim ersten Anschauen auch teilweise sehr überraschend ist und den Zuschauer doch auf einige falsche Fährten lockt. Härtere Szenen gibt es hier eigentlich nicht zu sehen, das hat der Film aber auch gar nicht nötig, da er extreme Spannung und eine sehr dichte und bedrohliche Atmosphäre zu bieten hat. Es gibt dabei wirklich Phasen zu sehen, in denen der Zuschauer mit schweissnassen Händen vor dem Bildschirm sitzt und die knisternde Hochspannung kaum noch aushalten kann.
Die Darsteller sind die handelsüblichen Teenie - Darsteller, was jetzt aber keineswegs abfällig zu deuten ist, denn im Gegensatz zu vielen ihrer Kollegen spielen sie hier recht überzeugend und gut. In einer Nebenrolle ist hier sogar mit Robert Englund einer der beliebtesten Serienmörder des Horror - Genres (Freddy Krueger) zu sehen.
Der Film ist auch der mit Abstand beste Teil der gesamten Trilogie, in keinem der beiden Nachfolger wurde die Qualität dieses Teils erreicht. Freunden gepflegter und vor allem spannender Slasherfilme ist dieser Streifen wärmstens zu empfehlen, den kann man sich jederzeit bedenkenlos wieder ansehen und wird bestens und sehr kurzweilig unterhalten.
8,5/10
Big Brother is watching you
Re: Düstere Legenden - Jamie Blanks (1998)
Gestern wieder geguckt und für gut befunden. Zwar hätte der Streifen für meinen Geschmack ruhig etwas mehr auf die Tube drücken dürfen, aber insgesamt ist der Streifen einfach unterhaltsam, spaßig und kurzweilig.jogiwan hat geschrieben:Irgendwie mag ich den Film mit seinen düsteren Legenden, die natürlich dank dem Bestseller-Büchlein "Die Spinne in der Yucca-Palme" auch hierzulande sattsam bekannt sind. Die Teenie-Slasher-Geschichte, die um diese urbanen Mythen inklusive Doggie in der Microwelle gesponnen wird, ist jedenfalls recht stimmig und dank der Darsteller ist die ganze Sause auch recht kurzweilig ausgefallen. Von allen Scream-Klonen ist "Düstere Legenden" imho auch eine der sympathischsten und der Film lässt sich mit den richtigen Leuten auch immer wieder gut gucken. 8/10
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- karlAbundzu
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Re: Düstere Legenden - Jamie Blanks (1998)
Klingt nicht gerade nach ner 7, neue Sichtung?buxtebrawler hat geschrieben:Einer der Hauptprotagonisten des Teenie-Slasher-Revivals der 90er. An den Kinokassen erfolgreich, von der Kritik, auch oder gerade von Genre-Fans, zerrissen.
Meine Meinung: Durchaus solide, knüpft meines Erachtens nahtlos an die 80er-Slasher an: Kreative Morde (wenn auch ziemlich unexplizit dargestellt), dämliche Teenies und ein überraschendes Ende mit netter Schlusspointe. Als etwas störend empfand ich allerdings die stellenweise zu komödiantische Darstellung der Charaktere - als hätte der Film sich nicht getraut, unironisch das volle Klischeebrett zu fahren. Unterm Strich bleibt aber in jedem Falle ein unterhaltsamer Slasher, der Spaß macht.
Ich fand den damals im Kino zu aufgesetzt , vorherehbar und tendentiell langweilig. aber wenn ich euch so lese, sollte ich ihm noch mal eine zweite chance geben.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- buxtebrawler
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Re: Düstere Legenden - Jamie Blanks (1998)
Doch, war 'ne 7, hab nur etwas zu sehr auf meinen Kritikpunkten herumgeritten und die positiven Seiten unerwähnt gelassen. Neue, ausführlichere Kritik folgt in ca. zwei Wochen.karlAbundzu hat geschrieben:Klingt nicht gerade nach ner 7, neue Sichtung?
Ich fand den damals im Kino zu aufgesetzt , vorherehbar und tendentiell langweilig. aber wenn ich euch so lese, sollte ich ihm noch mal eine zweite chance geben.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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- FarfallaInsanguinata
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Re: Düstere Legenden - Jamie Blanks (1998)
Den finde ich immer noch ganz große Klasse. Von den End-90er-Retro-Slashern zusammen mit "Scream 2" und "Flashback - Mörderische Ferien" mein Liebling. Vor allem das Finale ist richtig toll.
8/10
8/10
Diktatur der Toleranz
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
- buxtebrawler
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Re: Düstere Legenden - Jamie Blanks (1998)
„Auf dem Campus treibt sich ein Mörder rum!“
Das durch Wes Cravens „Scream“ eingeläutete Slasher-Revival der 1990er brachte als einen der ersten auf der Erfolgswelle mitschwimmenden Film „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ hervor, für den das junge australische Talent Jamie Blanks einen Trailer drehte – die Regie übernahm jedoch Jim Gillespie. Produzent Neil H. Moritz war jedoch von Blanks Können überzeugt und betraute ihn mit der Regie von „Düstere Legenden“, einem weiteren Teenage-Slasher, mit dem Blanks schließlich im Jahre 1998, nachdem „Scream II“ erschienen war und die „Halloween“-Reihe mit „H20“ an ihren zweiten Teil angeknüpft hatte, erfolgreich debütierte.
In einer kalten Nacht bei Schneefall stirbt eine Studentin eines grausamen Todes, als ihr ein wahnsinniger Mörder auf der Rückbank ihres Autos auflauert und sie mit einer Axt erschlägt. Doch das war nur der Beginn einer bizarren Mordserie an der Pendleton-Universität, die sich offenbar an urbanen Legenden, gruseligen, zigfach weiter getragenen modernen Märchen und Mythen mit hohem Gruselfaktor, orientieren. Zu exakt diesem Thema referiert Professor Wexler (Robert Englund, „A Nightmare on Elm Street“) gerade in seinem Folklorekurs, ohne jedoch die offenbar wahre Legende zu erwähnen, die sich vor 25 Jahren an dieser Uni zugetragen haben soll: Ein Professor soll sich durch das Studentenwohnheim amoklaufend gemordet haben. Natalie (Alicia Witt, „Bongwater“) und der Uni-Zeitungs-Nachwuchsredakteur Paul (Jared Leto, „Durchgeknallt“) kommen dem Geheimnis auf die Spur und geraten selbst in den Fokus des Killers…
„Habt ihr schon den Puls gefühlt? Denn so sieht sie schon seit Jahren aus!“ (tot oder lebendig – bei Grufties manchmal schwer zu sagen)
Während „Scream“ in selbstironischer Weise an das eigene Subgenre referierte, schien er gleichzeitig wieder die Lust des Publikums an unironischen, humorlosen Slashern zu wecken, wie der Erfolg von „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ zeigte. „Düstere Legenden“ orientierte sich irgendwo dazwischen, denn er setzte sich nicht direkt mit Horrorfilmen, sondern mit dem Stoff, aus dem viele sind, auf humorvolle Weise auseinander: den urbanen Legenden. Mit viel schwarzem Humor wird die eine andere Revue passiert und später in Form fast originalgetreuer Morde in die Tat umgesetzt. „Düstere Legenden“ beginnt schwer atmosphärisch; Musik, Schneefall und eine schicksalhafte Autofahrt vermengen sich zu einem neugierig machenden Prolog, der nach einer Begegnung mit einem unheimlichen, doch harmlosen Tankwart im ersten Mord mündet. Dieser fällt wie eigentlich alle in diesem Film wenig explizit aus und so sind Blutfontänen und Splattereien nicht das Thema auch dieses Beitrags zum Slasher-Comeback. Die Teenies dürfen hier wieder schön eindimensional und dämlich bis bizarr agieren, unter ihnen die in den unterbewerteten „Halloween“-Teilen IV und V als kleine Jamie brillierende Danielle Harris als Gruftie-Fetisch-Studentin, die ich unter ihrer Schminke fast nicht erkannt hätte. Ein weiterer Genre-Veteran findet sich in Robert Englund als Professor Wexler, der zwischenzeitlich im Rahmen des spannenden und viele potentielle Mörder bietenden Whodunit? selbst verdächtigt wird.
„‘Journalismus und Moral‘ hab‘ ich gleich wieder abgewählt – damit hätte ich mir den Notendurchschnitt versaut!“ (Paul weiß, worauf es als guter Journalist nicht ankommt)
Genüsslich in Klischees suhlt sich der Film, mit seiner Studentenparty inkl. obligatorischem Getanze, seinem gruseligen Hausmeister und seinem Unwetter mit Blitz und Donner, das rechtzeitig einsetzt. Etwas arg übertrieben hat man es mit der fülligen schwarzen Sheriff-Dame, die sich während der Arbeit „Foxy Brown“ anschaut und die Dialoge mitspricht, selbst gern eine Pam Grier wäre. Andere Charaktere sind die üblichen Scherzbolde (Joshua Jackson, „Dawson’s Creek“) und notgeilen Rüpel, die knapp daran vorbeischrammen, aus dem Film eine Komödie zu machen. Insgesamt wirkt die komödiantische Charakterzeichnung auf mich bisweilen wie eine Entschuldigung dafür, dass man die alten Subgenre-Klischees bedient, wofür man sich aber als Slasher doch nun wirklich nicht zu schämen braucht. Im Gegenteil, „Düstere Legenden“ knüpft eigentlich recht nahtlos an die glorreichen 1980er an. Die Konstellation des ungleichen Duos Natalie und Paul (in dessen Rolle sich ein wenig Kritik an Sensationsjournalismus mischt, ohne jedoch jemandem weh zu tun) ist interessant genug, um den Zuschauer auch durch ruhigere Abschnitte hindurch bei der Stange zu halten und schauspielerisch sind die Jungdarsteller offenbar erfahren und professionell genug, um trotz gelegentlichen Chargierens kein Schmierentheater aus dem Film zu machen – zudem kann man ihnen einen für Slasher ungewöhnlich hohen Wiedererkennungswert nicht absprechen. Auch die False Scares sitzen, fallen teilweise deftig aus und offenbaren einen morbiden Sinn für Humor. Das überraschende Ende bietet dann noch einmal die volle Kelle Überzeichnung und Geistesgestörtheit sowie eine nette Pointe, ist jedoch genauso wenig wirklich ernstzunehmen wie die Handlung zuvor. Wie der Täter, dessen Identität schließlich enttarnt wird, zu all dem fähig gewesen sein soll, kann zudem nur mit der „Kraft eines Wahnsinnigen“ erklärt werden. Unterm Strich bleibt aber in jedem Falle ein unterhaltsamer Slasher, der über weite Strecken ohne über den Unterhaltungsfaktor großartig hinausgehende Ansprüche prima unterhält und insbesondere aufgrund seiner originellen Prämisse in Bezug auf die Verarbeitung urbaner Legenden, die vielen Zuschauern sicherlich erst durch diesen Film bewusst wurden, im Langzeitgedächtnis haften blieb.
Das durch Wes Cravens „Scream“ eingeläutete Slasher-Revival der 1990er brachte als einen der ersten auf der Erfolgswelle mitschwimmenden Film „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ hervor, für den das junge australische Talent Jamie Blanks einen Trailer drehte – die Regie übernahm jedoch Jim Gillespie. Produzent Neil H. Moritz war jedoch von Blanks Können überzeugt und betraute ihn mit der Regie von „Düstere Legenden“, einem weiteren Teenage-Slasher, mit dem Blanks schließlich im Jahre 1998, nachdem „Scream II“ erschienen war und die „Halloween“-Reihe mit „H20“ an ihren zweiten Teil angeknüpft hatte, erfolgreich debütierte.
In einer kalten Nacht bei Schneefall stirbt eine Studentin eines grausamen Todes, als ihr ein wahnsinniger Mörder auf der Rückbank ihres Autos auflauert und sie mit einer Axt erschlägt. Doch das war nur der Beginn einer bizarren Mordserie an der Pendleton-Universität, die sich offenbar an urbanen Legenden, gruseligen, zigfach weiter getragenen modernen Märchen und Mythen mit hohem Gruselfaktor, orientieren. Zu exakt diesem Thema referiert Professor Wexler (Robert Englund, „A Nightmare on Elm Street“) gerade in seinem Folklorekurs, ohne jedoch die offenbar wahre Legende zu erwähnen, die sich vor 25 Jahren an dieser Uni zugetragen haben soll: Ein Professor soll sich durch das Studentenwohnheim amoklaufend gemordet haben. Natalie (Alicia Witt, „Bongwater“) und der Uni-Zeitungs-Nachwuchsredakteur Paul (Jared Leto, „Durchgeknallt“) kommen dem Geheimnis auf die Spur und geraten selbst in den Fokus des Killers…
„Habt ihr schon den Puls gefühlt? Denn so sieht sie schon seit Jahren aus!“ (tot oder lebendig – bei Grufties manchmal schwer zu sagen)
Während „Scream“ in selbstironischer Weise an das eigene Subgenre referierte, schien er gleichzeitig wieder die Lust des Publikums an unironischen, humorlosen Slashern zu wecken, wie der Erfolg von „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ zeigte. „Düstere Legenden“ orientierte sich irgendwo dazwischen, denn er setzte sich nicht direkt mit Horrorfilmen, sondern mit dem Stoff, aus dem viele sind, auf humorvolle Weise auseinander: den urbanen Legenden. Mit viel schwarzem Humor wird die eine andere Revue passiert und später in Form fast originalgetreuer Morde in die Tat umgesetzt. „Düstere Legenden“ beginnt schwer atmosphärisch; Musik, Schneefall und eine schicksalhafte Autofahrt vermengen sich zu einem neugierig machenden Prolog, der nach einer Begegnung mit einem unheimlichen, doch harmlosen Tankwart im ersten Mord mündet. Dieser fällt wie eigentlich alle in diesem Film wenig explizit aus und so sind Blutfontänen und Splattereien nicht das Thema auch dieses Beitrags zum Slasher-Comeback. Die Teenies dürfen hier wieder schön eindimensional und dämlich bis bizarr agieren, unter ihnen die in den unterbewerteten „Halloween“-Teilen IV und V als kleine Jamie brillierende Danielle Harris als Gruftie-Fetisch-Studentin, die ich unter ihrer Schminke fast nicht erkannt hätte. Ein weiterer Genre-Veteran findet sich in Robert Englund als Professor Wexler, der zwischenzeitlich im Rahmen des spannenden und viele potentielle Mörder bietenden Whodunit? selbst verdächtigt wird.
„‘Journalismus und Moral‘ hab‘ ich gleich wieder abgewählt – damit hätte ich mir den Notendurchschnitt versaut!“ (Paul weiß, worauf es als guter Journalist nicht ankommt)
Genüsslich in Klischees suhlt sich der Film, mit seiner Studentenparty inkl. obligatorischem Getanze, seinem gruseligen Hausmeister und seinem Unwetter mit Blitz und Donner, das rechtzeitig einsetzt. Etwas arg übertrieben hat man es mit der fülligen schwarzen Sheriff-Dame, die sich während der Arbeit „Foxy Brown“ anschaut und die Dialoge mitspricht, selbst gern eine Pam Grier wäre. Andere Charaktere sind die üblichen Scherzbolde (Joshua Jackson, „Dawson’s Creek“) und notgeilen Rüpel, die knapp daran vorbeischrammen, aus dem Film eine Komödie zu machen. Insgesamt wirkt die komödiantische Charakterzeichnung auf mich bisweilen wie eine Entschuldigung dafür, dass man die alten Subgenre-Klischees bedient, wofür man sich aber als Slasher doch nun wirklich nicht zu schämen braucht. Im Gegenteil, „Düstere Legenden“ knüpft eigentlich recht nahtlos an die glorreichen 1980er an. Die Konstellation des ungleichen Duos Natalie und Paul (in dessen Rolle sich ein wenig Kritik an Sensationsjournalismus mischt, ohne jedoch jemandem weh zu tun) ist interessant genug, um den Zuschauer auch durch ruhigere Abschnitte hindurch bei der Stange zu halten und schauspielerisch sind die Jungdarsteller offenbar erfahren und professionell genug, um trotz gelegentlichen Chargierens kein Schmierentheater aus dem Film zu machen – zudem kann man ihnen einen für Slasher ungewöhnlich hohen Wiedererkennungswert nicht absprechen. Auch die False Scares sitzen, fallen teilweise deftig aus und offenbaren einen morbiden Sinn für Humor. Das überraschende Ende bietet dann noch einmal die volle Kelle Überzeichnung und Geistesgestörtheit sowie eine nette Pointe, ist jedoch genauso wenig wirklich ernstzunehmen wie die Handlung zuvor. Wie der Täter, dessen Identität schließlich enttarnt wird, zu all dem fähig gewesen sein soll, kann zudem nur mit der „Kraft eines Wahnsinnigen“ erklärt werden. Unterm Strich bleibt aber in jedem Falle ein unterhaltsamer Slasher, der über weite Strecken ohne über den Unterhaltungsfaktor großartig hinausgehende Ansprüche prima unterhält und insbesondere aufgrund seiner originellen Prämisse in Bezug auf die Verarbeitung urbaner Legenden, die vielen Zuschauern sicherlich erst durch diesen Film bewusst wurden, im Langzeitgedächtnis haften blieb.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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