Adios Companeros / Ich will deinen Kopf - Demofilo Fidani (1971)
Verfasst: Mi 25. Mai 2011, 23:33
Originaltitel: Giù la testa...hombre
Deutsche Titel: Adios Companeros, Ich will deinen Kopf, Ich will ihn tot!
Land: Italien
Jahr: 1971
Regie: Demofilo Fidani
Darsteller: Jeff Cameron, Hunt Powers, Gordon Mitchell, Klaus Kinski.
Inhalt:
Die Bande von Butch Cassidy (Powers), die sich hoffnungslos in der Wüste verirrt hat, schießt eine zweite Gangsterbande über den Haufen um denen Pferde, Waffen und Proviant zu mopsen. Doch, ups, hat man einen von den Gegnern nicht richtig getroffen…Macho (Cameron) hat das Massaker überlebt und sinnt auf Rache. Gelegenheit bietet sich ihm, als sich Butch Cassidy mit seinem Ex-Kumpanen Ironhead (Mitchell) entzweit. Macho schleicht sich in Ironheads Bande ein um diesen und Cassidy gegeneinander auszuspielen. Ach ja, und irgendwie unzusammenhängend damit taucht die Figur eines Priesters auf (Kinski), die wir haben, damit Kinski nicht rollenlos bleiben muss!
Kritik:
Demofilo Fidani wird nicht zu Unrecht der „Ed Wood des Italowesterns” genannt. Im Fließbandtempo produziert er mit niedrigsten Budgets einen Streifen nach dem anderen und schert sich einfach nicht wirklich um Qualität oder Sinn. 1971 gelang ihm aber mit „Für einen Sarg voll Dollar“ aka. „Adios Companeros“ sein persönliches Hoch. Nicht dass der Film überragend war, aber er war wenigstens nicht so schlecht wie die anderen Ergüsse Fidanis. Also beschloss man im gleichen Jahr einen zweiten Film zu machen, mit fast gleichen Darstellern und Crew, der nur zwei Wochen später in die Kinos kam und in deutschen Landen sogar unter dem selben Titel „Adios Companeros“ bekannt ist . Und ist er so annehmbar wie der erste Film dieses Titels? – Auf keinen Fall!
Diesmal versucht Fidani nicht mal die Felder vor Rom möglichst nach Wüste aussehen zu lassen. Die abenteuerliche Welt des wilden Westens zeigt sich uns hier in Kieselgrube und Lustwäldchen. Die Musik von Lallo Gori ist wunderbar ausgefallen, passt leider stimmlich nicht wirklich zum Film, ist und bleibt aber ein nettes kleines Thema zum immer wieder anhören.
Wer versucht der Handlung zu folgen wird nach spätestens einem Drittel kläglich scheitern. Die Handlungen der Personen sind undurchschaubar und nicht nachvollziehbar. Wir bekommen diverse Subplots, die allen möglichen Zwecken dienen nur nicht der Dramaturgie. So gibt’s da diesen Auftritt vom Kinskerich als schlagkräftigen Gottesmann. Gerade lang genug um das Riesenportrait des berühmten Darstellers aufs Poster zu bannen.
Die Schauspieler sonst sind zwar nicht aller erste Sahne, aber anschaubar. Besonders Hunt Powers als Butch Cassidy weis zu unterhalten, da er seine Rolle mit sehr viel Humor nimmt und als sympathischer Gentlemangangster die Herzen der Zuseher im Sturm erobert. (Auch wenn diese Wirkung vielleicht unbeabsichtigt ist, da er ja der Gegenspieler des Helden ist). Gordon Mitchell gibt wieder mal einen sehr cartoonhaften Oberfiesling, was aber recht viel Laune macht. Und Jeff Cameron ist trotz seiner Talentlosigkeit wenigstens nicht nervig.
Man merkt Filmtechnisch lässt sich aus dem Streifen nicht allzu viel herausholen, aber wer nach Trash Ausschau hält wird ihn im Überfluss vorfinden. Neben der konfusen Handlung, der unrealistischen Lokation und den Over- bzw. Under-Acting-Künstlern gibt es ziemlich viel komisches Zeug zum drüber ablachen. Genannt sei hier besonders die „Stadt ohne Frauen“ (als Macho in eine Stadt kommt sind die Straßen voll von Männern die allein oder Grüppchenweise lustwandeln, Frauen sind aber nicht zu sehen) und natürlich die berühmte „Apfel-Szene“. In dieser Szene hat unser Klaus Kinski nichts anderes zu tun als einen Apfel zu nehmen und ein Stückchen abzubeißen. Der Gutste bemüht sich aber zuviel und hat auf einmal den halben Apfel im Mund. Ein normaler Regisseur würde jetzt „Cut!“ rufen, aber nicht Demofilo Fidani und ein normaler Schauspieler würde jetzt aufgeben, aber nicht der Kinskerich – so kaut er einfach eine halbe Minute an dem Ding herum bis er es die Kehle runter hat . Dies ist sicherlich die zweitwitzigste Mann-ist-mit-seiner-Nahrung-überfordert-Szene des gesamten Subgenres (nach der Stelle aus „Der letzte Zug nach Durango“ an der mein Steffen sich an einem besonders scharfen Pfefferoni versucht).
Kurz noch zur DVD von Carol Media: Die Leute, welche diese rausbrachten haben nämlich ziemlich mies recherchiert: Der Titel ist „Adios Companeros“, was leichte Verwirrung bei denen schafft, die den Streifen für den anderen „Adios Companeros“ halten. Das Coverbild zeigt einen großen Kinski, der aus irgendeinen Grund sein Kostüm aus „Ein Einsamer kehrt zurück“ trägt . Natürlich steht sein Name auch in riesigen Lettern daneben. Als Bonus wird uns eine „Geschichte des Italowesterns“ geboten…ha, selten so gelacht.
Fazit: Einer der schlechtesten Italowestern mit einer der konfusesten Handlungen aber dennoch unterhaltend wie kein zweiter. Ein Trash-Juwel der besonderen Sorte.
Filmtechnisch: 1/10
Trashige Unterhaltung: 10/10
Deutsche Titel: Adios Companeros, Ich will deinen Kopf, Ich will ihn tot!
Land: Italien
Jahr: 1971
Regie: Demofilo Fidani
Darsteller: Jeff Cameron, Hunt Powers, Gordon Mitchell, Klaus Kinski.
Inhalt:
Die Bande von Butch Cassidy (Powers), die sich hoffnungslos in der Wüste verirrt hat, schießt eine zweite Gangsterbande über den Haufen um denen Pferde, Waffen und Proviant zu mopsen. Doch, ups, hat man einen von den Gegnern nicht richtig getroffen…Macho (Cameron) hat das Massaker überlebt und sinnt auf Rache. Gelegenheit bietet sich ihm, als sich Butch Cassidy mit seinem Ex-Kumpanen Ironhead (Mitchell) entzweit. Macho schleicht sich in Ironheads Bande ein um diesen und Cassidy gegeneinander auszuspielen. Ach ja, und irgendwie unzusammenhängend damit taucht die Figur eines Priesters auf (Kinski), die wir haben, damit Kinski nicht rollenlos bleiben muss!
Kritik:
Demofilo Fidani wird nicht zu Unrecht der „Ed Wood des Italowesterns” genannt. Im Fließbandtempo produziert er mit niedrigsten Budgets einen Streifen nach dem anderen und schert sich einfach nicht wirklich um Qualität oder Sinn. 1971 gelang ihm aber mit „Für einen Sarg voll Dollar“ aka. „Adios Companeros“ sein persönliches Hoch. Nicht dass der Film überragend war, aber er war wenigstens nicht so schlecht wie die anderen Ergüsse Fidanis. Also beschloss man im gleichen Jahr einen zweiten Film zu machen, mit fast gleichen Darstellern und Crew, der nur zwei Wochen später in die Kinos kam und in deutschen Landen sogar unter dem selben Titel „Adios Companeros“ bekannt ist . Und ist er so annehmbar wie der erste Film dieses Titels? – Auf keinen Fall!
Diesmal versucht Fidani nicht mal die Felder vor Rom möglichst nach Wüste aussehen zu lassen. Die abenteuerliche Welt des wilden Westens zeigt sich uns hier in Kieselgrube und Lustwäldchen. Die Musik von Lallo Gori ist wunderbar ausgefallen, passt leider stimmlich nicht wirklich zum Film, ist und bleibt aber ein nettes kleines Thema zum immer wieder anhören.
Wer versucht der Handlung zu folgen wird nach spätestens einem Drittel kläglich scheitern. Die Handlungen der Personen sind undurchschaubar und nicht nachvollziehbar. Wir bekommen diverse Subplots, die allen möglichen Zwecken dienen nur nicht der Dramaturgie. So gibt’s da diesen Auftritt vom Kinskerich als schlagkräftigen Gottesmann. Gerade lang genug um das Riesenportrait des berühmten Darstellers aufs Poster zu bannen.
Die Schauspieler sonst sind zwar nicht aller erste Sahne, aber anschaubar. Besonders Hunt Powers als Butch Cassidy weis zu unterhalten, da er seine Rolle mit sehr viel Humor nimmt und als sympathischer Gentlemangangster die Herzen der Zuseher im Sturm erobert. (Auch wenn diese Wirkung vielleicht unbeabsichtigt ist, da er ja der Gegenspieler des Helden ist). Gordon Mitchell gibt wieder mal einen sehr cartoonhaften Oberfiesling, was aber recht viel Laune macht. Und Jeff Cameron ist trotz seiner Talentlosigkeit wenigstens nicht nervig.
Man merkt Filmtechnisch lässt sich aus dem Streifen nicht allzu viel herausholen, aber wer nach Trash Ausschau hält wird ihn im Überfluss vorfinden. Neben der konfusen Handlung, der unrealistischen Lokation und den Over- bzw. Under-Acting-Künstlern gibt es ziemlich viel komisches Zeug zum drüber ablachen. Genannt sei hier besonders die „Stadt ohne Frauen“ (als Macho in eine Stadt kommt sind die Straßen voll von Männern die allein oder Grüppchenweise lustwandeln, Frauen sind aber nicht zu sehen) und natürlich die berühmte „Apfel-Szene“. In dieser Szene hat unser Klaus Kinski nichts anderes zu tun als einen Apfel zu nehmen und ein Stückchen abzubeißen. Der Gutste bemüht sich aber zuviel und hat auf einmal den halben Apfel im Mund. Ein normaler Regisseur würde jetzt „Cut!“ rufen, aber nicht Demofilo Fidani und ein normaler Schauspieler würde jetzt aufgeben, aber nicht der Kinskerich – so kaut er einfach eine halbe Minute an dem Ding herum bis er es die Kehle runter hat . Dies ist sicherlich die zweitwitzigste Mann-ist-mit-seiner-Nahrung-überfordert-Szene des gesamten Subgenres (nach der Stelle aus „Der letzte Zug nach Durango“ an der mein Steffen sich an einem besonders scharfen Pfefferoni versucht).
Kurz noch zur DVD von Carol Media: Die Leute, welche diese rausbrachten haben nämlich ziemlich mies recherchiert: Der Titel ist „Adios Companeros“, was leichte Verwirrung bei denen schafft, die den Streifen für den anderen „Adios Companeros“ halten. Das Coverbild zeigt einen großen Kinski, der aus irgendeinen Grund sein Kostüm aus „Ein Einsamer kehrt zurück“ trägt . Natürlich steht sein Name auch in riesigen Lettern daneben. Als Bonus wird uns eine „Geschichte des Italowesterns“ geboten…ha, selten so gelacht.
Fazit: Einer der schlechtesten Italowestern mit einer der konfusesten Handlungen aber dennoch unterhaltend wie kein zweiter. Ein Trash-Juwel der besonderen Sorte.
Filmtechnisch: 1/10
Trashige Unterhaltung: 10/10