World Invasion: Battle Los Angeles - Jonathan Liebesman
Verfasst: Do 26. Mai 2011, 20:42
World Invasion: Battle Los Angeles
(Battle: Los Angeles)
mit Aaron Eckhart, Ramon Rodriguez, Will Rothhaar, Cory Hardrict, Jim Parrack, Gino Anthony Pesi, Ne-Yo, James Hiroyuki-Liao, Noel Fisher, Bridget Moynahan, Bryce Cass, Michael Pena
Regie: Jonathan Liebesman
Drehbuch: Christopher Bertolini
Kamera: Lukas Ettlin
Musik: Brian Tyler
FSK 16
USA / 2011
Einmal mehr fällt die Erde interstellaren Plünderern zum Opfer – doch diesmal sind die außerirdischen Aggressorgen richtig mies drauf. Stadt um Stadt und Land um Land fällt der blaue Planet in die Hände der Invasoren, die Menschheit ist dem Inferno völlig hilflos ausgeliefert. Los Angeles wird zum Zentrum der Résistance gegen den übermächtigen Feind. Der abgebrühte Sergeant Michael Nantz (Aaron Eckhart) soll die Verteidigung der Stadt stärken, ehe es zum apokalyptischen Showdown kommt...
Laut etlicher Kritiken im Netz sind doch viele Leute eher enttäuscht von diesem Film, haben sie doch etwas in der Art wie "Independence Day" erwartet und etwas vollkommen anderes bekommen. Wird die Erde doch vollkommen unvorbereitet von den außerirdischen Invasoren angegriffen und die Menschheit hat kaum eine Möglichkeit, sich des Angriffes zu erwehren. In der hier erzählten Geschichte steht die Stadt Los Angeles im Focus des Geschehens, zudem dreht es sich fast ausschließlich um eine kleine Gruppe von Soldaten, deren Kampfgefechte mit den Invasoren der zentrale Mittelpunkt sind. Ihr Auftrag besteht darin, dem Hilferuf einiger Zivilisten nachzugehen und diese möglichts in Sicherheit zu bringen, das das Gebiet, in dem sich die Zivilisten befinden mit Bomben zerstört werden soll. Nun dürften besonders die Freunde von jeder Menge Action eigentlich begeistert von diesem Film sein, beginnt diese doch schon nach einigen wenigen Minuten und endet im Prinzip erst mit der letzten Einstellung, bevor der Abspann einsetzt. Gleichzeitig liegt hier allerdings auch die Schwäche einer Story, denn von inhaltlicher Substanz oder Tiefe ist nicht sonderlich viel zu spüren.
Ebenso fallen auch die Zeichnungen der einzelnen Charaktere eher sehr oberflächlich aus, was allerdings auch nicht sonderlich verwundert, da die einzelnen Figuren lediglich als Kampfroboter dienen, die sich gegen die außerirdische Übermacht zur Wehr setzt. Zwar hat Regisseur Jonathan Liebesman auch einige emotionale Momente in seine Geschichte eingebaut, doch diese wirken zumeist äusserst übertrieben und etwas zu dick aufgetragen, was bei der patriotischen Einstellung der Amerikaner zu ihrem Land im Endeffekt nicht wirklich verwundert. Von den Kampfabläufen und den Schauplätzen her wird man hier schon an einen Film wie "Black Hawk Down" erinnert, nur das sich das Geschehen in L.A. abspielt und der Gegner nicht von dieser Welt ist. Ansonsten gibt es aber wirklich verblüffende Ähnlichkeiten, lediglich der Actionanteil ist in vorliegender Story noch viel stärker vertreten. So fühlt man sich streckenweise schon fast in ein Baller-Game versetzt, was selbstverständlich etwas auf Kosten der Handlung geht, die nun wirklich nicht gerade sehr ergiebig ist.
Sicherlich wird das die Action-Freaks nicht sonderlich stören, doch ein wenig mehr Inhalt wäre doch schon ganz nett gewesen und hätte dem Film bestimmt nicht geschadet. So aber kann "World Invasion: Battle Los Angeles" nicht über ziemlich offensichtliche Defizite hinwegtäuschen und muss sich durchaus den Vorwurf gefallen lassen, das man nicht über den Status eines banalen Action-Movies hinauskommt, der zwar einen recht hohen Unterhaltungswert beinhaltet, aber ansonsten nicht viel zu bieten hat. Denn auch die gelieferten Erklärungen für die Invasion fallen äusserst spärlich aus und erwecken lediglich den Anschein, das die Macher des Filmes ja irgendetwas einbauen mussten, um den Zuschauer nicht dumm sterben zu lassen. Action satt, dafür allerdings blasse Charaktere und viel zuviel Heroismus lassen so lediglich einen eher durchschnittlichen Eindruck entstehen, den man sicher hätte vermeiden können. Doch eventuell hat Liebesman sein Werk auch vollkommen beabsichtigt auf der Action-Schiene fahren lassen, wird damit doch eine nicht gerade kleine Gruppe Zuschauer angesprochen, denen eine inhaltsvolle Story nicht besonders wichtig ist.
Letztendlich handelt es sich bei "World Invasion: Battle Los Angeles" um einen typisch amerikanischen Blockbuster, bei dem schätzungsweise 70.000.000 $ investiert wurden, um einem breiten Mainstream-Publikum ein substanziell nicht gerade ergiebiger Plot präsentiert wird, der zudem auch noch diverse Logiklöcher aufzuweisen hat. Lediglich den reinen Unterhaltungswert kann man als ziemlich hoch einstufen, denn wirkliche Langeweile kommt zu keiner Zeit auf. Andererseits kann es aber auch phasenweise sehr ermüdend sein, wenn ein fast kompletter Film ausschließlich aus Ballereien besteht und ansonsten nicht viel zu bieten hat. Eventuell bin ich aber auch mittlerweile nur zu alt, als das ich mich an solchen Werken noch wirklich erfreuen kann.
Fazit:
Zum einmaligen Anschauen ist dieser Film bestimmt bestens geeignet, wird man doch mit teils auch spektakulärer Actionkost bedient. Wer allerdings einen SCI/FI Film auf hohem Niveau erwartet, wird eine äusserst herbe Enttäuschung erleben und sollte deshalb lieber zu anderen und weitaus besseren Genre-Vertretern greifen, in denen das Hauptaugenmerk nicht ausschließlich auf sinnlose Kampfhandlungen gerichtet ist. Eines steht jedenfalls fest, einen besonders nachhaltigen Eindruck dürfte dieses Werk nicht unbedingt hinterlassen.
6/10