Derrick: Folge 135 - Familie im Feuer
Moderator: jogiwan
Derrick: Folge 135 - Familie im Feuer
Erstausstrahlung: 13.12.1985
Franz Weiler, ein aus einfachen Verhältnissen stammender Mann, ging keiner geregelten Arbeit nach.
Schon mehr als einmal war er im Gefängnis.
So ist er natürlich der Polizei kein Unbekannter, als seine Leiche gefunden wird.
Zeugen berichten übereinstimmend, dass sie drei Schüsse gehört hätten.
Im Stammlokal des Toten erhält Derrick den vertraulichen Hinweis, dass Weiler wieder einmal die Absicht gehabt hatte, gemeinsam mit zwei Komplizen ein größeres Ding zu drehen....
Mit:
Beate Finckh (Anna Bohl)
Ida Krottendorf (Thea Bohl)
Henry van Lyck (Walter Bohl)
Hans-Georg Panczak (Ulrich Bohl)
Dirk Galuba (Franz Weiler)
Alice Treff (Frau Weiler)
Klaus Abramowsky (Erich Lesko)
Franz Weiler, ein aus einfachen Verhältnissen stammender Mann, ging keiner geregelten Arbeit nach.
Schon mehr als einmal war er im Gefängnis.
So ist er natürlich der Polizei kein Unbekannter, als seine Leiche gefunden wird.
Zeugen berichten übereinstimmend, dass sie drei Schüsse gehört hätten.
Im Stammlokal des Toten erhält Derrick den vertraulichen Hinweis, dass Weiler wieder einmal die Absicht gehabt hatte, gemeinsam mit zwei Komplizen ein größeres Ding zu drehen....
Mit:
Beate Finckh (Anna Bohl)
Ida Krottendorf (Thea Bohl)
Henry van Lyck (Walter Bohl)
Hans-Georg Panczak (Ulrich Bohl)
Dirk Galuba (Franz Weiler)
Alice Treff (Frau Weiler)
Klaus Abramowsky (Erich Lesko)
Re: Derrick: Folge 135 - Familie im Feuer
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"
Derrick Collectors Box 9 (Folge 121-135)
Folge 135 - Familie im Feuer (Deutschland 1985)
Wer zog die Notbremse?
Für Familie Bohl läuft es seit einiger Zeit nicht gut. Walter Bohl (Henry van Lyck) ist arbeitslos, sein Sohn Ulrich (Hans-Georg Panczak) hat ebenfalls keinen Job, Tochter Anna (Beate Finckh) ist nach einem Unfall an den Rollstuhl gefesselt. Lediglich Walters Ehefrau Thea (Ida Krottendorf) steht momentan im Berufsleben, hat die gemeinsame Wohnung jedoch verlassen. Anna ist zunehmend beunruhigt, ständig trifft sich ihr Vater mit einem gewissen Franz Weiler (Dirk Galuba). Walter Bohl droht in kriminelle Machenschaften verwickelt zu werden, Weiler plant offenbar einen grösseren Bruch. Damit nicht genug, Franz Weiler nötigt Walter Bohl eine Schusswaffe auf. Mittags taucht Anna bei ihrer Mutter auf und sucht das Gespräch, am Abend wird Gauner Weiler im Hof seines Wohnhauses aus der Dunkelheit heraus erschossen. Walter Bohl gerät in Panik, denn der ihm überlassene Revolver ist verschwunden ...
Herny van Lyck wird gern als arrogant-kühler Fatzke besetzt, hier darf er sich von einer anderen Seite zeigen. Arbeitslosigkeit und sozialer Abstieg haben Walter Bohl in Depressionen gestürzt, falsche Freunde wollen für den Beginn einer Karriere als Ganove sorgen. Interessant und nah an der Realität die von van Lyck stark gespielten Stimmungsschwankungen. So glauben wir in den ersten Minuten einen widerlichen Kerl zu sehen, der mit seinen erwachsenen Kindern übel umgeht. Dieser erste Blick täuscht, Walter Bohl liebt seine Familie, sucht verzweifelt nach einem Ausweg aus der Tristesse des Alltags. Beate Finckh gefällt als mutige Tochter, ihre Anna kämpft trotz eines schweren Unfalls um ihre nahen Menschen und die eigene Gesundheit. Hans-Georg Panczak und Ida Krottendorf bleiben in diesem Rahmen fast ein wenig unscheinbar, spielen aber fraglos überzeugend und tadellos. Dirk Galuba darf einmal mehr den unsympathischen Schurken geben, Gesichtsruine unter Dampf. Neben Herny van Lyck und Beate Finckh ist für mich Alice Treff der Star dieser Folge, wir dürfen die alte Dame als Mutter des Mordofpers bewundern. Alice Treff spielt unglaublich intensiv und anrührig, trotz weniger Szenen trifft ihre Vorstellung mitten ins Herz.
Für manchen Zuschauer mögen die rasch wechselnden Gemütsverfassungen innerhalb der Familie Bohl eine Spur zu dick aufgetragen anmuten. Aus meiner Sicht gelingt eine glaubwürdige und zupackende Darstellung, allerdings rückt die eindringliche Zeichnung der Bohls den Kriminalfall (fast) in den Hintergrund. Unter Druck rückt man zusammen, hinter der ramponierten Fassade gibt es noch jede Menge Leben, Liebe und vielleicht sogar einen kleinen Silberstreif am düsteren Horizont. Derrick und Klein belassen es bei routinierter Arbeit ohne grössere Höhepunkte, Tappert und Wepper erledigen ihren Job weitgehend unaufgeregt, Derrick drückt pünktlich zum Finale die richtigen Knöpfe. Passend zur (vordergründig) depressiven Atmosphäre klatschen uns graue Hinterhöfe auf die Augen, Einblicke in die Halbwelt Münchens gibt es in Form einer ranzigen Bar inklusive leichter Damen. Regisseur Zbyněk Brynych baut auf echte Gefühle anstatt Kitsch, entlockt den Damen und Herren vor der Kamera grandiose Leistungen. Während der Abspann über die Glotze rollt, bleibe ich in Gedanken versunken zurück, Trauer und Hoffnung stehen als meterhohe Ausrufezeichen dieser Folge im Raum. Eberhard Schoeners Musik hat mich diesmal nicht auf ganzer Linie überzeugt, passt aber letztlich recht gut zum Geschehen. "Familie im Feuer" beschliesst die neunte Derrick Box auf gutem Niveau, ich freue mich auf die nächste Scheibensammlung.
7/10 (gut)
Die Höhepunkte der neunten Box:
• Folge 126 - Toter Goldfisch (Zbyněk Brynych)
• Folge 129 - Ein unheimlicher Abgang (Jürgen Goslar)
• Folge 131 - Lange Nacht für Derrick (Dietrich Haugk)
• Folge 132 - Kranzniederlegung (Zbyněk Brynych)
Eine starke Spitzengruppe, der ganz grosse Höhepunkt ist in dieser Box jedoch nicht zu finden. Hinter den Topfolgen tummelt sich gewohnt guter Stoff, nur wenige Folgen fallen leicht ab.
Derrick Collectors Box 9 (Folge 121-135)
Folge 135 - Familie im Feuer (Deutschland 1985)
Wer zog die Notbremse?
Für Familie Bohl läuft es seit einiger Zeit nicht gut. Walter Bohl (Henry van Lyck) ist arbeitslos, sein Sohn Ulrich (Hans-Georg Panczak) hat ebenfalls keinen Job, Tochter Anna (Beate Finckh) ist nach einem Unfall an den Rollstuhl gefesselt. Lediglich Walters Ehefrau Thea (Ida Krottendorf) steht momentan im Berufsleben, hat die gemeinsame Wohnung jedoch verlassen. Anna ist zunehmend beunruhigt, ständig trifft sich ihr Vater mit einem gewissen Franz Weiler (Dirk Galuba). Walter Bohl droht in kriminelle Machenschaften verwickelt zu werden, Weiler plant offenbar einen grösseren Bruch. Damit nicht genug, Franz Weiler nötigt Walter Bohl eine Schusswaffe auf. Mittags taucht Anna bei ihrer Mutter auf und sucht das Gespräch, am Abend wird Gauner Weiler im Hof seines Wohnhauses aus der Dunkelheit heraus erschossen. Walter Bohl gerät in Panik, denn der ihm überlassene Revolver ist verschwunden ...
Herny van Lyck wird gern als arrogant-kühler Fatzke besetzt, hier darf er sich von einer anderen Seite zeigen. Arbeitslosigkeit und sozialer Abstieg haben Walter Bohl in Depressionen gestürzt, falsche Freunde wollen für den Beginn einer Karriere als Ganove sorgen. Interessant und nah an der Realität die von van Lyck stark gespielten Stimmungsschwankungen. So glauben wir in den ersten Minuten einen widerlichen Kerl zu sehen, der mit seinen erwachsenen Kindern übel umgeht. Dieser erste Blick täuscht, Walter Bohl liebt seine Familie, sucht verzweifelt nach einem Ausweg aus der Tristesse des Alltags. Beate Finckh gefällt als mutige Tochter, ihre Anna kämpft trotz eines schweren Unfalls um ihre nahen Menschen und die eigene Gesundheit. Hans-Georg Panczak und Ida Krottendorf bleiben in diesem Rahmen fast ein wenig unscheinbar, spielen aber fraglos überzeugend und tadellos. Dirk Galuba darf einmal mehr den unsympathischen Schurken geben, Gesichtsruine unter Dampf. Neben Herny van Lyck und Beate Finckh ist für mich Alice Treff der Star dieser Folge, wir dürfen die alte Dame als Mutter des Mordofpers bewundern. Alice Treff spielt unglaublich intensiv und anrührig, trotz weniger Szenen trifft ihre Vorstellung mitten ins Herz.
Für manchen Zuschauer mögen die rasch wechselnden Gemütsverfassungen innerhalb der Familie Bohl eine Spur zu dick aufgetragen anmuten. Aus meiner Sicht gelingt eine glaubwürdige und zupackende Darstellung, allerdings rückt die eindringliche Zeichnung der Bohls den Kriminalfall (fast) in den Hintergrund. Unter Druck rückt man zusammen, hinter der ramponierten Fassade gibt es noch jede Menge Leben, Liebe und vielleicht sogar einen kleinen Silberstreif am düsteren Horizont. Derrick und Klein belassen es bei routinierter Arbeit ohne grössere Höhepunkte, Tappert und Wepper erledigen ihren Job weitgehend unaufgeregt, Derrick drückt pünktlich zum Finale die richtigen Knöpfe. Passend zur (vordergründig) depressiven Atmosphäre klatschen uns graue Hinterhöfe auf die Augen, Einblicke in die Halbwelt Münchens gibt es in Form einer ranzigen Bar inklusive leichter Damen. Regisseur Zbyněk Brynych baut auf echte Gefühle anstatt Kitsch, entlockt den Damen und Herren vor der Kamera grandiose Leistungen. Während der Abspann über die Glotze rollt, bleibe ich in Gedanken versunken zurück, Trauer und Hoffnung stehen als meterhohe Ausrufezeichen dieser Folge im Raum. Eberhard Schoeners Musik hat mich diesmal nicht auf ganzer Linie überzeugt, passt aber letztlich recht gut zum Geschehen. "Familie im Feuer" beschliesst die neunte Derrick Box auf gutem Niveau, ich freue mich auf die nächste Scheibensammlung.
7/10 (gut)
Die Höhepunkte der neunten Box:
• Folge 126 - Toter Goldfisch (Zbyněk Brynych)
• Folge 129 - Ein unheimlicher Abgang (Jürgen Goslar)
• Folge 131 - Lange Nacht für Derrick (Dietrich Haugk)
• Folge 132 - Kranzniederlegung (Zbyněk Brynych)
Eine starke Spitzengruppe, der ganz grosse Höhepunkt ist in dieser Box jedoch nicht zu finden. Hinter den Topfolgen tummelt sich gewohnt guter Stoff, nur wenige Folgen fallen leicht ab.
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