Sunnyboy & Sugarbaby - Franz Josef Gottlieb (1979)
Verfasst: Do 9. Jun 2011, 13:28
Sunnyboy & Sugarbaby
Originaltitel: Sunnyboy & Sugarbaby
Herstellungsland: Deutschland / 1979
Regie: Franz Josef Gottlieb
D: Ekkehardt Belle, Claus Obalski, Sabine Wollin, Gina Janssen, Bernie Paul, Otto W. Retzer
Tirol im Winter: Dort verbringen Stefan (Belle), Claus (Obalski) und Eva (Wollin) die Skiferien, Stefan und Claus sind beide in Eva verschossen, die sich aber nicht entscheiden kann, weshalb keiner der beiden Jungs zum Zug bzw. Schuß kommt, obwohl sich jeder Mühe gibt, den jeweils anderen auszustechen. (Hätte hier nicht eine zünftige DP Abhilfe schaffen können?)
In dieses Winteridyll platzt die Nachricht, dass Eva und ihre Cousine Britta (Janssen) von ihrem verstorbenen Onkel Jacques ein Taxiunternehmen in Hongkong und eine Restaurantkette auf den Philippinen geerbt haben. Während Britta nach Manila reist, machen sich Stefan, Claus und Eva auf nach Hongkong, wo man sich erstmal im Nachtclub vergnügt. Die Handlung macht aber erstmal ein paar Minuten Pause, damit die damaligen deutschen ESC-Teilnehmer „Dschinghis Khan“ völlig sinnfrei ihren gleichnamigen Song performen können! Hu Ha! Das ist deutsches psychotronisches Kino! Anschließend strippen im Nachtclub die Asiatinnen zu den Klängen zu Gerhard Heinz’ unschlagbaren Track „Ding Dong“ (findet sich auf der Diggler-Compilation „Melodies in Love“, aber nur auf der Vinyl-Ausgabe!), bevor Claus und Stefan betrunken von zwei hongkongesischen Schwestern abgeschleppt werden, um dann nackt im Kreise der Familie zu erwachen. Das böse Wort „heiraten“ fällt (man könnte kritisieren, dass der Film nicht wirklich daran interessiert ist, interkulturelles Verständnis aufzubauen): -> Flucht.
Das florierende Taxiunternehmen entpuppt sich jedoch als ein paar Rikschas, deren Kulis bereits seit Monaten auf ihren Lohn warten, also heißt es, schnellstens nach Manila zu kommen. Dummerweise ist das Geld weitgehend alle, dem kann jedoch im Spielcasino abgeholfen werden. Nicht auf die im Spielcasino übliche Weise, sondern weil Claus unwissend als Sexobjekt an einen sehr tuckigen schwulen Chinesen (Werner Röglin war offenbar unabkömmlich; man könnte kritisieren, dass der Film nicht wirklich daran interessiert ist, Vorurteile gegenüber Homosexualität abzubauen) verkauft wurde, was ihm eindeutig nicht gefällt (hier werden sogar ein paar Eastern-Ansätze eingebaut).
Die Restaurantkette auf den Philippinen entpuppt sich allerdings auch nur als Ansammlung einfacher Garküchen. Und nu?
Tja, Carl Spiehs’ Lisa-Film war schon unschlagbar im Lisa-Film-Genre, kleinen T&A-Komödien für Teenies, angesiedelt irgendwo in Urlaubsgefilden. Während Darstellerinnen gerne ihre Qualifikation (z.B. Ursula Buchfellner, Bea Fiedler und Sybille Rauch) als Playmate nachwiesen, musste Claus Obalski sich in Wim Thoelkes „Der große Preis“ mit Filmwissen profilieren. So einfach konnte man damals Filmstar werden!
Natürlich war unser aller Lieblingsglatzkopf Otto Retzer nicht nur als Aufnahmeleiter verantwortlich, sondern auch seinen obligatorischen Auftritt, diesmal als Möchtegernaufreißer am Hotelpool mit ungewöhnlichen Fähigkeiten. Vor der Kamera vermisst wird hingegen Marie Luise Lusewitz, obwohl sie doch auch hier wieder als Maskenbildnerin tätig war. Bernie Paul war damals Musikproduzent, der unbedingt auch mal selbst singen wollte, weshalb wir seinen Song „Slip away, Susie“ ertragen müssen, der aber gut gewählt wurde, fordert er doch, besagtes Kleidungsstück abzulegen – oder etwa nicht?
Originaltitel: Sunnyboy & Sugarbaby
Herstellungsland: Deutschland / 1979
Regie: Franz Josef Gottlieb
D: Ekkehardt Belle, Claus Obalski, Sabine Wollin, Gina Janssen, Bernie Paul, Otto W. Retzer
Tirol im Winter: Dort verbringen Stefan (Belle), Claus (Obalski) und Eva (Wollin) die Skiferien, Stefan und Claus sind beide in Eva verschossen, die sich aber nicht entscheiden kann, weshalb keiner der beiden Jungs zum Zug bzw. Schuß kommt, obwohl sich jeder Mühe gibt, den jeweils anderen auszustechen. (Hätte hier nicht eine zünftige DP Abhilfe schaffen können?)
In dieses Winteridyll platzt die Nachricht, dass Eva und ihre Cousine Britta (Janssen) von ihrem verstorbenen Onkel Jacques ein Taxiunternehmen in Hongkong und eine Restaurantkette auf den Philippinen geerbt haben. Während Britta nach Manila reist, machen sich Stefan, Claus und Eva auf nach Hongkong, wo man sich erstmal im Nachtclub vergnügt. Die Handlung macht aber erstmal ein paar Minuten Pause, damit die damaligen deutschen ESC-Teilnehmer „Dschinghis Khan“ völlig sinnfrei ihren gleichnamigen Song performen können! Hu Ha! Das ist deutsches psychotronisches Kino! Anschließend strippen im Nachtclub die Asiatinnen zu den Klängen zu Gerhard Heinz’ unschlagbaren Track „Ding Dong“ (findet sich auf der Diggler-Compilation „Melodies in Love“, aber nur auf der Vinyl-Ausgabe!), bevor Claus und Stefan betrunken von zwei hongkongesischen Schwestern abgeschleppt werden, um dann nackt im Kreise der Familie zu erwachen. Das böse Wort „heiraten“ fällt (man könnte kritisieren, dass der Film nicht wirklich daran interessiert ist, interkulturelles Verständnis aufzubauen): -> Flucht.
Das florierende Taxiunternehmen entpuppt sich jedoch als ein paar Rikschas, deren Kulis bereits seit Monaten auf ihren Lohn warten, also heißt es, schnellstens nach Manila zu kommen. Dummerweise ist das Geld weitgehend alle, dem kann jedoch im Spielcasino abgeholfen werden. Nicht auf die im Spielcasino übliche Weise, sondern weil Claus unwissend als Sexobjekt an einen sehr tuckigen schwulen Chinesen (Werner Röglin war offenbar unabkömmlich; man könnte kritisieren, dass der Film nicht wirklich daran interessiert ist, Vorurteile gegenüber Homosexualität abzubauen) verkauft wurde, was ihm eindeutig nicht gefällt (hier werden sogar ein paar Eastern-Ansätze eingebaut).
Die Restaurantkette auf den Philippinen entpuppt sich allerdings auch nur als Ansammlung einfacher Garküchen. Und nu?
Tja, Carl Spiehs’ Lisa-Film war schon unschlagbar im Lisa-Film-Genre, kleinen T&A-Komödien für Teenies, angesiedelt irgendwo in Urlaubsgefilden. Während Darstellerinnen gerne ihre Qualifikation (z.B. Ursula Buchfellner, Bea Fiedler und Sybille Rauch) als Playmate nachwiesen, musste Claus Obalski sich in Wim Thoelkes „Der große Preis“ mit Filmwissen profilieren. So einfach konnte man damals Filmstar werden!
Natürlich war unser aller Lieblingsglatzkopf Otto Retzer nicht nur als Aufnahmeleiter verantwortlich, sondern auch seinen obligatorischen Auftritt, diesmal als Möchtegernaufreißer am Hotelpool mit ungewöhnlichen Fähigkeiten. Vor der Kamera vermisst wird hingegen Marie Luise Lusewitz, obwohl sie doch auch hier wieder als Maskenbildnerin tätig war. Bernie Paul war damals Musikproduzent, der unbedingt auch mal selbst singen wollte, weshalb wir seinen Song „Slip away, Susie“ ertragen müssen, der aber gut gewählt wurde, fordert er doch, besagtes Kleidungsstück abzulegen – oder etwa nicht?