Im Garten der Lust - Russ Meyer (1965)
Verfasst: Do 16. Jun 2011, 21:19
Im Garten der Lust
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Originaltitel: Mudhoney
Produktionsland: USA
Produktion: George Costello, Eve Meyer, Russ Meyer
Erscheinungsjahr: 1965
Regie: Russ Meyer
Drehbuch: Raymond Friday Locke
Kamera: William Maley
Musik: André Brummer
Länge: ca. 95 Min.
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Hal Hopper, Antoinette Christiani, John Furlong, Rena Horten, Princess Livingston, Lorna Maitland,Sam Hanna, Stuart Lancaster
Calif ist aus der Strafanstalt entlassen worden. Er findet Arbeit auf einer Farm, die von Hannah, ihrem Mann Sidney und Hannahs Onkel geleitet wird. Sidney ist Alkoholiker und wird täglich handgreiflich gegenüber seiner Frau. Als Calif und Hannah eine Affäre beginnen, spitzt sich die Situation zu…
Mudhoney ist einer der Filme, die mit einem kleinen Budget entstanden sind und unter dem Strich eine ganze Menge zu bieten haben. Russ Meyers Film zeigt deutliche depressive Tendenzen, die sich zweifelsohne auch mit der Zeit der amerikanischen Wirtschaftskrise, in der der Film spielt, begründen lassen. Des weiteren ist die Auswahl der Charaktere sehr gut getroffen. Sei es auf der einen Seite, durchgeknallte Hillibillies, wie auch auf den anderen fehlgeleitete Dorfbewohner, die sich auf das Hetzen des Pfarrers, zu Gottes Werkzeug auserwählt fühlen. Dieses ist auch einer der zentralen Kerne die anzusprechen sind, denn Meyer prangert religiösen Wahn zweifelsohne genauso an, wie die Debilität der Individuen.
Mudhoney bewegt sich zwar in einem ähnlich depressiven Rahmen wie Motorpsycho und Faster Pussycat Kill Kill! weist allerdings eine vollkommen andere Absicht auf. Im Vergleich zu den anderen beiden Filmen, versucht Meyer mit Mudhoney die Selbstjustiz anzuprangern. Der Zuschauer behält zwar seinen Hass auf Sidney, lässt diesen allerdings etwas abkühlen durch die ebenfalls nicht zimperliche Dorfgemeinde. Es fehlt ihm am Ende der eigentliche Bezugspunkt, der ihm sagt was nun richtig und falsch ist. Prinzipiell ist der Charakter von Hannah dazu auserkoren, dieser weist allerdings darauf hin, dass ein Lynchen von Sidney falsch wäre.
Was bleibt Meyer in einer solchen Situation nun schon anderes übrig, als das Ende pessimistisch, fies und böse aussehen zu lassen? Nichts, denn das Ende unterstreicht den Film in seinem düsteren, pessimistischen und depressiven Charakter.
Fazit: Mudhoney ist wesentlich mehr als ein Low Budget Film, der mit erotischen Momenten gespickt ist. Mudhoney hat das Zeug viel mehr zu sein, nämlich Zeitstudie und eine Anklage gegen Gewalt und religiösen Wahn.
8/10
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Originaltitel: Mudhoney
Produktionsland: USA
Produktion: George Costello, Eve Meyer, Russ Meyer
Erscheinungsjahr: 1965
Regie: Russ Meyer
Drehbuch: Raymond Friday Locke
Kamera: William Maley
Musik: André Brummer
Länge: ca. 95 Min.
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Hal Hopper, Antoinette Christiani, John Furlong, Rena Horten, Princess Livingston, Lorna Maitland,Sam Hanna, Stuart Lancaster
Calif ist aus der Strafanstalt entlassen worden. Er findet Arbeit auf einer Farm, die von Hannah, ihrem Mann Sidney und Hannahs Onkel geleitet wird. Sidney ist Alkoholiker und wird täglich handgreiflich gegenüber seiner Frau. Als Calif und Hannah eine Affäre beginnen, spitzt sich die Situation zu…
Mudhoney ist einer der Filme, die mit einem kleinen Budget entstanden sind und unter dem Strich eine ganze Menge zu bieten haben. Russ Meyers Film zeigt deutliche depressive Tendenzen, die sich zweifelsohne auch mit der Zeit der amerikanischen Wirtschaftskrise, in der der Film spielt, begründen lassen. Des weiteren ist die Auswahl der Charaktere sehr gut getroffen. Sei es auf der einen Seite, durchgeknallte Hillibillies, wie auch auf den anderen fehlgeleitete Dorfbewohner, die sich auf das Hetzen des Pfarrers, zu Gottes Werkzeug auserwählt fühlen. Dieses ist auch einer der zentralen Kerne die anzusprechen sind, denn Meyer prangert religiösen Wahn zweifelsohne genauso an, wie die Debilität der Individuen.
Mudhoney bewegt sich zwar in einem ähnlich depressiven Rahmen wie Motorpsycho und Faster Pussycat Kill Kill! weist allerdings eine vollkommen andere Absicht auf. Im Vergleich zu den anderen beiden Filmen, versucht Meyer mit Mudhoney die Selbstjustiz anzuprangern. Der Zuschauer behält zwar seinen Hass auf Sidney, lässt diesen allerdings etwas abkühlen durch die ebenfalls nicht zimperliche Dorfgemeinde. Es fehlt ihm am Ende der eigentliche Bezugspunkt, der ihm sagt was nun richtig und falsch ist. Prinzipiell ist der Charakter von Hannah dazu auserkoren, dieser weist allerdings darauf hin, dass ein Lynchen von Sidney falsch wäre.
Was bleibt Meyer in einer solchen Situation nun schon anderes übrig, als das Ende pessimistisch, fies und böse aussehen zu lassen? Nichts, denn das Ende unterstreicht den Film in seinem düsteren, pessimistischen und depressiven Charakter.
Fazit: Mudhoney ist wesentlich mehr als ein Low Budget Film, der mit erotischen Momenten gespickt ist. Mudhoney hat das Zeug viel mehr zu sein, nämlich Zeitstudie und eine Anklage gegen Gewalt und religiösen Wahn.
8/10