Zwei tolle Hunde in Hongkong - Antonio Margheriti
Verfasst: Fr 17. Jun 2011, 17:40
Zwei tolle Hunde in Hongkong
aka Mr. Hercules against Karate, Hercules vs. King (!) Fu
OT: Schiaffoni e karate
I 1973
R: Antonio Margheriti
D: Fred Harris (= Alberto Terracina), Tom Scott (= Fernando Bilbao), George Wang, Luciano Pigozzi, Franco Ressel
Je älter ich werde desto mehr gefällt mir das vollkommen Verblödelte. Nennt man das nun eine Rückbesinnung oder doch eine Rückentwicklung dem Alter entsprechend? Ich kann es nicht sagen, eins weiss ich aber, ich steh schon seit jeher auf Brandt und Hess.
Dino (Terracina gesprochen von Brandt) & Percival (Bilbao gesprochen von Hess) verdingen sich ihr Einkommen auf ner Baustelle nähe Sydney. Die beiden haben wenig Glück mit ihrem Chef (der sie in schönstem sächsisch befehligt) und werden gefeuert.
„Wie der aussieht hat ihm die Alte in den Tee gepisst“ ist die abfällige Bemerkung von Percival zum sächsischen Chef. „Faule Spaghettifresser!“ die sächsisch Antwort.
„Sächsische Fettbackenträne! Wir tun so als verstehn wir kein wort, das is ja keine sprache, das ist ne Halskrankheit“ bemerkt Dino dazu.
Bevor sie sich um neue Arbeit kümmern können werden die beiden von einem Chinesen entdeckt und für einen Job in Hong Kong angeheuert . Diesem Chinesen haben sie gerade das Lokal zertrümmert doch er will keine Widergutmachung, nein, er hat einen Auftrag für sie in bella China.
Dino: „Sie wollen das wir ihre Frau und ihren Sohn zurückbringen.“
Chinese: Nein, meinen Sohn, diese Hure will ich nicht wiedersehen.
Dino: Sie scheinen sie gut zu kennen?
Chinese: Wen zu kennen?
Dino: Ihre Hure, ihre Frau mein ich, wie soll ich sagen, die mit dem Bauchladen!
Auch gut eine Konversation mit der sexy Stewardess: Percival: „Die ist sympathisch! Dino: Was heisst sympatisch da könnt ich einen verstecken da würd man 8 Tage danach suchen.“ Beim Glas Schampus: „Schmeckt wie Wein, riecht wie Wein cremelt aber wie Limonade“ „Das ist Don Perignon, Brut, mein Herr!“ „Ich bin Don Percival, Junggeselle und habe keine Brut!“
In Hongkong angekommen machen sie Bekanntschaft mit Kung Fu – sie sollen wieder verschwinden gen Australia. Meister Ming (George Wang), befehligt eine Truppe von Kung Fu Kämpfern die durch die Lüfte fliegen, vögeln gleich.
So wird ein Prügel Spaghetti zu einem Blödel Eastern. Das ganze verflacht ein bisschen in der Mitte des Films, wohl auch weil die beiden mit 2 Chinesinnen turteln und sich quasi verlieben. Aber es wird gerettet von der Synchro, manche wird das extrem abstossen, mich jedoch versetzt diese Sprachkunst in Verzückung. Dieser Film hat eine soooo wilde und launige Brandt/Hess Sprache das ich deshalb schon wirklich gut unterhalten war. Das ist wirklich eine Mischung aus derben Hill/Spencer Sagern bzw. Die Zwei aber zur Potenz. Wortspiele en masse. „He Percival, ist es wahr das deine schwester Traviata heisst? Nein, sie heisst Aida.“ Oder „Wie ist es dir als Baby gelungen aus dem Mühleimer herauszukommen in dem dich deine Mutter geworfen hat?" „Du kannst einer Frau aber auch den Kopf verdrehen“. „Mein Vater war Dreher“ .
Ming´s Samurai sind auch nicht zu verachten stöckeln sie doch auf hölzernen High Heels durch die gelbe Welt. Signore Pigozzi kommt im letzten Drittel ins Spiel und zwar als Polizeichef von Hongkong. Zum Finale gibt’s dann noch einen Luftkampf wo Signore Margheriti wieder tief in die Trickkiste greift. Apropo Margheriti, technisch ist der Film bestens gemacht, da wurde an nichts gespart, gedreht an Original Schauplätzen, Produzent Carlo Ponti machts möglich.
Im grossen & ganzen macht man nichts falsch möchten man einen italienischen Klamauk im Stile von Hill/Spencer sehen. In der passenden Stimmung macht der Film richtig Spass, sicher auch gut aufgehoben in einer grossen Bubenrunde. Alle anderen aber sei gesagt, Hände weg!
Zuguterletzt nie vergessen „Haue regiert die Welt!“
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